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Clintonia

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Clintonia

Habitus, Laubblätter und Blütenstand von Clintonia udensis

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Ordnung: Lilienartige (Liliales)
Familie: Liliengewächse (Liliaceae)
Unterfamilie: Lilioideae
Gattung: Clintonia
Wissenschaftlicher Name
Clintonia
Raf.

Clintonia ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Liliengewächse (Liliaceae). Die nur fünf Arten sind in gemäßigten bis subarktischen Gebieten auf der Nordhalbkugel verbreitet.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration von Clintonia andrewsiana
Ausschnitt eines Blütenstandes von Clintonia andrewsiana
Dreizählige Blüte von Clintonia uniflora mit sechs Staubblättern mit behaarten Staubfäden
Habitus und Fruchtstand mit reifen Beeren von Clintonia andrewsiana
Habitus und Fruchtstände mit reifen Beeren von Clintonia borealis
Blütenstand von Clintonia borealis
Habitus und Blütenstand von Clintonia umbellulata

Erscheinungsbild und Blätter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Clintonia-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Es werden kurze Rhizome mit Durchmessern von 1,5 bis 8 cm als Überdauerungsorgane gebildet. An den Rhizomen werden dünne, faserige Wurzeln gebildet.

Grundständig auf dem Rhizom sitzen zwei bis sechs ungestielte Laubblätter und bei manchen Arten können auch gestielte Laubblätter am Stängel vorkommen. Die verkehrt-eiförmige bis verkehrt-lanzettliche Blattspreite besitzt einen markanten Mittelnerv und ist etwas behaart mit glattem Rand.

Blütenstände und Blüten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blüten stehen endständig selten einzeln oder meist zu mehreren bis zu 45 in doldigen oder in traubigen Blütenständen zusammen. Die Tragblätter sind laubblattähnlich oder linealisch.

Die zwittrigen Blüten sind dreizählig. Die sechs freien, fast gleichgestaltigen Blütenhüllblätter sind aufrecht bis ausgebreitet, verkehrt-eiförmig bis schmal verkehrt-lanzettlich und weiß oder gelb. Es sind Nektarien vorhanden. Es sind sechs fertile Staubblätter vorhanden. Die an der Basis der Blütenhüllblätter inserierten Staubfäden sind verbreitert und an ihrer Basis flaumig behaart. Die Staubbeutel sind länglich-verkehrt-eiförmig bis länglich-lineal. Der eiförmige bis fast zylindrische, meist zwei-, selten dreikammerige Fruchtknoten ist oberständig und kahl. In jeder Fruchtknotenkammer befinden sich zwei bis zehn Samenanlagen. Der säulenförmige, seitlich etwas zusammengedrückte Griffel endet in einer leicht meist zwei-, selten dreilappigen Narbe. Die ungleich langen Blütenstiele verlängern sich bis zur Fruchtreife und richten sich auf.

Früchte und Samen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ellipsoiden bis eiförmigen, glatten Beeren sind bei Reife metallisch blau bis schwarz und enthalten 4 bis 30 Samen. Die glänzend braunen Samen sind zwei- oder dreikantig.

Chromosomensätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 7. Die nordamerikanischen Arten sind mit meist 2n = 28 polyploid.

Systematik und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Clintonia wurde 1818 durch Constantine S. Rafinesque-Schmaltz in American monthly magazine and critical review, 2, S. 266 mit der Typusart Clintonia borealis (Aiton) Raf. aufgestellt. Der wissenschaftliche Gattungsname Clintonia ehrt den amerikanischen Politiker DeWitt Clinton (1769–1828). Clintonia ist nah mit Medeola verwandt.

Die Clintonia-Arten gedeihen in den gemäßigten bis subarktischen Zonen der Nordhalbkugel. Nur Clintonia udensis ist in Asien beheimatet. Die anderen vier Arten kommen in Nordamerika vor.[1]

Die Gattung Clintonia enthält nur fünf Arten:[2][3][1]

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Indigene Völker des östlichen und westlichen Nordamerika nutzten Clintonia-Arten als Augen- und Herzmedizin, des Weiteren zur Linderung bei dermatologischen und gynäkologischen Beschwerden.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Frederick H. Utech: Clintonia., S. 164 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 26: Magnoliophyta: Liliidae: Liliales and Orchidales, Oxford University Press, New York und Oxford, 2002. ISBN 0-19-515208-5
  2. a b Clintonia. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 2. Oktober 2014..
  3. a b c Clintonia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 3. Oktober 2014.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Clintonia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien