Coupe de France 1976/77

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Der Wettbewerb um die Coupe de France in der Saison 1976/77 war die 60. Ausspielung des französischen Fußballpokals für Männermannschaften. In diesem Jahr meldeten erstmals in seiner Geschichte mehr als 2.000 Vereine (genau 2.084).

Nach Abschluss der von den regionalen Untergliederungen des Landesverbands FFF organisierten Qualifikationsrunden griffen im Zweiunddreißigstelfinale auch die 20 Erstligisten in den Wettbewerb ein. Die Spielpaarungen wurden für jede Runde frei ausgelost; allerdings besaßen die Vereine der höchsten Spielklasse das Privileg, im Zweiunddreißigstelfinale gesetzt zu sein und nicht aufeinandertreffen zu können. Sämtliche Begegnungen bis auf die erste landesweite Runde und das Endspiel (jeweils nur eine Begegnung auf neutralem Platz, ggf. mit Verlängerung und Elfmeterschießen zur Ermittlung des Siegers) wurden in Hin- und Rückspielen ausgetragen. Hatten dabei beide Mannschaften eine gleich hohe Zahl von Treffern erzielt, gewann diejenige, die auf dem Platz des Gegners mehr Tore geschossen hatte. Stand es auch hierbei gleich, wurde zunächst das Rückspiel verlängert und anschließend – sofern erforderlich – ein Elfmeterschießen durchgeführt.[1]

Den Pokal gewann in diesem Jahr die AS Saint-Étienne; es war ihr sechster Gewinn dieser Trophäe nach 1962, 1968, 1970, 1974 und 1975. Für Endspielgegner Stade Reims war es nach 1950 und 1958 die dritte Finalteilnahme – und die erste, in der Reims den Pokal nicht gewann. Titelverteidiger Olympique Marseille scheiterte bereits im Zweiunddreißigstelfinale an einem Drittligisten. Erfolgreichster Amateurverein war die viertklassige AS Vauban Strasbourg, die es mit etwas Losglück bis unter die besten 16 Mannschaften schaffte.

Zweiunddreißigstelfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spiele am 12./13. Februar 1977; die jeweilige Spielklassenzugehörigkeit wird mit D1 oder D2 für die beiden Profiligen, D3 für die landesweite sowie DH bzw. PH („Division d’Honneur“ bzw. „Promotion d’Honneur“) für die obersten regionalen Amateurspielklassen angegeben.

Sechzehntelfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hinspiele zwischen 11. und 13., Rückspiele zwischen 18. und 20. März 1977

Achtelfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hinspiele am 8., Rückspiele am 13. April 1977

Viertelfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hinspiele am 12., Rückspiele am 17. Mai 1977

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hinspiele am 11., Rückspiele am 14. Juni 1977

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spiel am 18. Juni 1977 im Prinzenparkstadion in Paris vor 45.454 Zuschauern

Mannschaftsaufstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

AS Saint-Étienne: Ivan Ćurković MannschaftskapitänAlain Merchadier, Oswaldo Piazza, Christian Lopez, Gérard FarisonJacques Santini, Gérard Janvion, Dominique BathenayDominique Rocheteau, Hervé Revelli, Patrick Revelli
Trainer: Robert Herbin

Stade Reims: Christian LauduPatrice Buisset, Régis Durand, Jean-Claude Dubouil, René Masclaux MannschaftskapitänAlain Polaniok (Gérardo Giannetta, 75.), Daniel Ravier, André BettaJosé Santiago Santamaría, Guy Mauffroy, Bernard Ducuing
Trainer: Pierre Flamion

Schiedsrichter: Georges Konrath (Schwindratzheim)

Tore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

0:1 Santamaría (63.)
1:1 Bathenay (85., per Elfmeter)
2:1 Merchadier (89.)

Besondere Vorkommnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Halbfinal-Rückspiel zwischen Saint-Étienne und Nantes deutete an, welchen Kampfgeist der Pokalsieger an den Tag legen konnte: bei Halbzeit hatten die „Verts“ das Hinspiel-0:3 gegen die „Canaris“ wettgemacht,[2] mussten aber 45 Minuten später dennoch in die Verlängerung. Das Spiel schien gelaufen, als Michel darin für Nantes verkürzte; doch in der 115. und 119. Minute erzielten Sarramagna und H. Revelli noch zwei späte, aber entscheidende Treffer.[3] Auch im Finale fielen Saint-Étiennes Tore, die das Spiel noch drehten, in den letzten fünf Minuten. Dabei kam der ASSE zugute, dass Reims ausgerechnet in diesem wichtigsten Spiel der Saison sein Stürmer Carlos Bianchi, der auch 1976/77 die „Ligatorjägerkrone“ gewann, und der Innenverteidiger César-Auguste Laraignée nicht zur Verfügung standen.[4]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hubert Beaudet: La Coupe de France. Ses vainqueurs, ses surprises. Alan Sutton, Saint-Cyr-sur-Loire 2003 ISBN 2-84253-958-3
  • L’Équipe/Gérard Ejnès: Coupe de France. La folle épopée. L’Équipe, Issy-les-Moulineaux 2007 ISBN 978-2-915535-62-4

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. L’Équipe/Ejnès, S. 332/333; dass Auswärtstore doppelt zählen, wurde in dieser Saison neu eingeführt.
  2. Aufgrund ihrer jeweiligen Vereinsfarben werden die Spieler der AS Saint-Étienne häufig als „Grüne“, die des FC Nantes als „Kanarienvögel“ (oder „Gelbe“) bezeichnet.
  3. L’Équipe/Ejnès, S. 393
  4. France Football vom 1. März 2011, S. 29