Dichterkomponist

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Partitur für die 1893 gedichtete und komponierte Oper I Medici, „Parole e Musica di R. Leoncavallo“, 1894

Der Begriff Dichterkomponist bezeichnet eine Person, die sowohl als Komponist, wie auch als Dichter tätig ist.

Definition und Begriff[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Regel ist damit nicht nur ein „Dichter und Komponist in einer Person“[1] gemeint, sondern jemand, der seine eigenen literarischen Texte vertont – seien dies nun Lieder, geistliche oder weltliche Vokalwerke, Opern, Operetten oder Musicals. In der Pop- und Rockmusik spricht man dementsprechend von Singer-Songwriter oder Liedermacher.

Der Begriff wurde spätestens vom Romantiker Peter Cornelius erstmals verwendet, und zwar in Bezug auf sich selbst.[2] Verbreitung fand die Bezeichnung wohl erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Im Grimmschen Wörterbuch von 1860 ist der Begriff nicht enthalten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Antike wurden Gedichte teils verbal rezitiert, teils aber auch (vor allem im religiösen Kontext) gesungen. Die mittelalterlichen adeligen Troubadours und Minnesänger trugen ihre Werke ebenfalls gesanglich, teilweise in Begleitung von Musikinstrumenten vor. An diese Tradition knüpften in der Frühen Neuzeit die bürgerlichen Meistersinger an sowie andere Dichterkomponisten von weltlichen und geistlichen Liedern. Besonders zahlreich waren Dichterkomponisten in der Romantik. Das Ideal der Zusammenführung der Künste durch den universellen Künstler geht auf den frühromantischen Philosophen Friedrich Schlegel zurück und fand seine theoretische und praktische Vollendung im Werk Richard Wagners. Schlüsselbegriffe seines Werks sind „Musikdrama“ (Zusammenführung von Poesie und Musik in der Oper) und „Gesamtkunstwerk“ (Einheit der Künste im autonomen Werk des Künstlers).

Beispiele berühmter Dichterkomponisten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Walther von der Vogelweide im Codex Manesse, um 1310
Martin Luther, 1529
Richard Wagner, 1862

Antike[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pindar (um 520 v. Chr.–nach 446 v. Chr.), schrieb chorlyrische Oden, vermutlich zu eigener Musik

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reformationszeit und Barock[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Romantik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Moderne[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag im Duden
  2. Webseite Musikverlag Schott

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Richard Pohl: Gesammelte Schriften über Musik uns Musiker, Bd. 1: Richard Wagner. Leipzig 1883.
  • E. P Appelt: Der Dichterkomponist Peter Cornelius und Friedrich Hebbel. In: Publications of the Modern Language Association. 61, 1946, S. 192–202.[1]
  • Katharina Bruns: Das deutsche weltliche Lied von Lasso bis Schein. Kassel 2008 (= Schweizer Beiträge zur Musikforschung, 10).
  • Ulrich Müller, Margarete Springeth (Hg.): Oswald von Wolkenstein. Leben, Werk, Rezeption. Berlin 2011.
  • Hans Gál: Richard Wagner. Versuch einer Würdigung. Frankfurt am Main 2015.
  1. Abstract auf er Website von Cambridge University Press, abgerufen am 4. Februar 2021.