Diskussion:Überfall auf Harpers Ferry

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Achim Raschka in Abschnitt Kandidatur Überfall auf Harpers Ferry
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Lebensgeschichte von Brown hier oder in John Brown (Abolitionist)?[Quelltext bearbeiten]

Warum wird die Lebensgeschichte von Brown in diesem Artikel so umfangreich dargestellt? Geht es hier nicht ausschließlich um den Überfall? Nach meiner Vorstellen gehört alles andere in seine Biographie. Grüße --h-stt !? 16:02, 25. Mai 2022 (CEST)Beantworten

Ich finde das schwer zu trennen, der persönliche und historische Kontext gehört schließlich zu einem Ereignis dazu, insbesondere wenn es so mit Bedeutung aufgeladen ist wie dieses hier. Der Artikel John Brown (Abolitionist) war mir außerdem zu dürftig, um lediglich darauf zu verlinken, das wollte ich dem Leser nicht zumuten. Da ich ungerne an zwei Artikeln gleichzeitig arbeite, die thematisch ohnehin schwer zu trennen sind, habe ich mich dafür entschieden, das hier zu konzentrieren. --Arabsalam (Diskussion) 09:44, 17. Jun. 2022 (CEST)Beantworten
Die Fragestellung kenne ich, aber die Lösung finde ich unbefriedigend. Wenn er nur mit dem Überfall in Harpers Ferry bekannt geworden wäre, wäre eine gemeinsame Darstellung in einem Artikel möglich und sinnvoll. Aber da er ja wohl seit 1855 als Terrorist aktiv war, sollte sein Leben einen eigenen Artikel haben und hier wirklich nur Harpers Ferry mit den unmittlbaren Folgen behandelt werden. Die Darstellung seiner Aktivitäten 1856 finde ich auch noch ausbaufähig, sowohl hier als auch im Personenartikel. Möchtest du eigentlich noch am Thema oder der Region dranbleiben? Denn je mehr du über Bleeding Kansas schreiben magst, umso sinnvoller wäre wohl die Trennung der Artiikel. Grüße --h-stt !? 18:32, 21. Jun. 2022 (CEST)Beantworten
Bis Harpers Ferry war er eigentlich nur in abolitionistischen Kreisen bekannt, seine dauerhafte nationale Prominenz erfolgte erst nach dem Überfall auf Harpers Ferry bzw. dem darauf folgenden Prozess. Die Darstellung seiner Aktivitäten bis 1856 sollte schwerpunktmäßig im Artikel zur Person John Brown geschehen und nicht hier, insofern passt das m. E. schon. Der Abschnitt John Brown ist eher zu lang, wie du ja bereits festgestellt hast. Das hängt aber auch mit dem Aufsatz zusammen, den ich bisher für diesen Artikel genutzt habe. In der nächsten Quelle, die ich verwende, geht es vorwiegend um den Ablauf des Überfalls und um die Schicksale der anderen Beteiligten. --Arabsalam (Diskussion) 01:06, 22. Jun. 2022 (CEST)Beantworten
Wenn sein Bekanntheitsgrad vor Harper's Ferry so gering war, dann könnte die gesamte Biographie in diesem Artikel hier mitbehandelt werden. Dann wäre eine Ergänzung um die Aktivitäten 1855/56 sinnvoll. Mir geht es nicht um die eine oder die andere Lösung, mein Anliegen ist es, dass relevante Informationen in der Wikipedia sinnvoll aufbereitet und dadurch auffindbar sind. Grüße --h-stt !? 18:04, 22. Jun. 2022 (CEST)Beantworten
Ich meine James M. McPherson geht auf die Aktivitäten 1855/56 in Für die Freiheit sterben: Die Geschichte des amerikanischen Bürgerkriegs ein. Das entsprechende Kapitel wollte ich ohnehin für diesen Artikel noch auswerten. Es enthält zudem weitere Details zum Überfall und der Folgewirkung des Ereignisses. --Arabsalam (Diskussion) 07:34, 28. Jun. 2022 (CEST)Beantworten

Review Geschichte ab 27. September 2022[Quelltext bearbeiten]

Der Überfall auf Harpers Ferry am 16. Oktober 1859 war der Versuch, ein Waffenarsenal der United States Army in Harpers Ferry im damaligen Bundesstaat Virginia (heute West Virginia) einzunehmen. Unter der Führung des militanten Abolitionisten John Brown wollte eine Gruppe von 19 Männern mit dieser Aktion die Befreiung und Bewaffnung von Sklaven erreichen. Ihr Ziel war, einen allgemeinen Sklavenaufstand auszulösen und eine Befreiungsarmee zu rekrutieren, womit die Macht der Pflanzer in den Sklavenstaaten gebrochen werden sollte.

Nachdem ich nun viel länger als ursprünglich beabsichtigt an dem Artikel gearbeitet habe, stelle ich ihn nun hier zum Review vor. Absicht ist eine Präsentation auf KALP. Eine Frage, bei der ich mir nicht ganz sicher bin, ist, inwieweit in diesem Ereignisartikel die Biographie von John Brown abgehandelt werden soll, zumal der Personenartikel Lücken hat. Ich habe mich hier vor allem am Vorgehen von Michael Fellman im entsprechenden Kapitel in In the Name of God and Country: Reconsidering Terrorism in American History orientiert. -- Arabsalam (Diskussion) 13:09, 27. Sep. 2022 (CEST)Beantworten

Da habe ich einiges beizutragen, da mich die Person John Brown (aufgrund der so weit auseinander gehenden Urteile über ihn) immer fasziniert hat. Ich würde die Biographie Browns unbedingt erhalten, da der Artikel ohne ihn als die treibende Kraft imho nicht funktioniert. Auch die Beurteilungen Browns diverser Historiker zb. in Ken Burns' Civil War sind da aufschlussreich. Der Artikel gefällt mir bereits jetzt sehr gut. Im Moment schreibe ich parallel an einem kleinen Beitrag im Schreibwettbewerb, melde mich aber am Wochenende ausführlich.--Michael G. Lind (Diskussion) 00:37, 28. Sep. 2022 (CEST)Beantworten
Sehr schöner Artikel! Ich kann die nächsten Tage vielleicht noch ein wenig auf Basis von Guelzos Biographie von R.E. Lee beitragen, unter anderem was die Panik im Kriegministerium und die Informationslage auf Seite der Bundestruppen angeht. Ansonsten: Bei der Rezeption würde ich vorschlagen, John Brown’s Body zu erwähnen- wir haben ja sogar den Artikel dazu. Viele Grüße, --SEM (Diskussion) 13:40, 3. Okt. 2022 (CEST)Beantworten
Mit mehr Zeit wie versprochen meine Rückmeldung: Wie bereits ausgeführt, würde ich das Kapitel John Brown unbedingt erhalten. Dann möchte ich auf die seit Jahren anhaltende Diskussion hinweisen, ob Brown nun im engeren Sinn des Wortes wirklich ein Terrorist war oder nicht. Es gibt ein aktuelles Buch (America's Good Terrorist: John Brown and the Harpers Ferry Raid) von Charles Poland, das auch in die Richtung geht. Auch andere wie Hochgeschwender argumentieren dafür, es darf aber darauf hingewiesen werden, dass es seriöse Argumente gibt, die dagegen sprechen und darauf verweisen, dass das Label Terrorist eher aktuell und ein Modewort für Brown ist, seit den 9/11- und Oklahoma-Anschlägen. Die Abhandlung John Brown, Terrorist? von Nicole Etcheson sei dazu empfohlen. Insofern halte ich das Label umstritten und würde diesen Diskurs auch kurz erwähnen. Wie ebenfalls bereits erwähnt, ansonsten ist der Artikel für mich sehr ausgereift. Grüße --Michael G. Lind (Diskussion) 18:54, 3. Okt. 2022 (CEST)Beantworten
Danke euch beiden für die Hinweise, ich werde das am Wochenende einarbeiten. In James M. McPherson Battle Cry of Freedom sind außerdem noch ein paar Details zur Rezeption, bin gerade unterwegs und habe es nicht zur Hand. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, spricht er in diesem Zusammenhang nicht von Terrorismus, aber das war 1988. Die ersten Folgen von Ken Burns Civil War habe ich mir als Inspiration für den Artikel nochmal angeschaut, aber ich bin kein Freund von bewegten Bildern als Nachweisen, wenngleich diese Doku dazu mehr als geeignet wäre. Grüße, --Arabsalam (Diskussion) 08:57, 4. Okt. 2022 (CEST)Beantworten
Ich habe gerade den Teil aus Guelzos Buch ergänzt. Passt das noch mit den Referenzen? Ich habe sie mal vorsichtshalber geschlossen nach vorne kopiert, vielleicht ist für den Teil auch nur ein Buch einschlägig? VG, --SEM (Diskussion) 22:04, 4. Okt. 2022 (CEST)Beantworten

Ich habe eure Anmerkungen und Verbesserungen nun hoffentlich vollständig in den Artikel eingearbeitet. Es hat etwas länger gedauert, als zugesagt, wofür ich um Entschuldigung bitte. Wenn in den nächsten sieben Tagen keine weiteren Vorschläge mehr kommen, stelle ich den Artikel auf KALP. Grüße, --Arabsalam (Diskussion) 11:12, 3. Nov. 2022 (CET)Beantworten

Vorschläge zur Ersetzung Fellmans[Quelltext bearbeiten]

@Arabsalam:, danke für die Einarbeitung meiner Vorschläge, hier sind noch ein paar andere:

ab Zeile 40, zur taktischen Planung: Frederick Douglass, mit dem sich Brown im August 1859 heimlich in der Nähe von Chambersburg traf, lehnte dessen Pläne ab: Harper's Ferry sei eine allein durch ihre geographische Lage nicht zu verteidigende „Todesfalle“, ferner werde ein Angriff auf die Bundesregierung das ganze Land gegen die Abolitionisten auf den Plan rufen. Auch gelang es Brown kaum, schwarze Mitstreiter anzuwerben (McPherson 2011, S. 195 f.).

ab Zeile 118, Südstaaten: Nachdem mehrere südstaatliche Gliederungen der Demokratischen Partei auf deren Parteitag in Charleston die Ausweitung der Sklaverei auf die neuen Territorien im Westen in das Wahlprogramm aufnehmen wollte und die großenteils nordstaatlichen Anhänger des Kandidaten Stephen A. Douglas dies ablehnten, vertagte sich der demokratische Parteitag ergebnislos. Die Befürworter der Sklaverei stellten kurz danach John C. Breckinridge als eigenen Kandidaten auf. Damit war die Demokratische Partei gespalten. (McPherson 2011, S. 203–206) Die neuugegründete Republikanische Partei zog demgegenüber vereinigt hinter Abraham Lincoln mit einem gemässigt abolitionistischen Programm in den Wahlkampf. (McPherson 2011, S. 209–211) Bei den Präsidentschaftswahlen von 1860 hatten die Republikaner in zehn Südstaaten keine Listen aufgestellt, weil ihre Vertreter dort mit Sicherheit tätlich angegriffen worden wären, der Wahlkampf zerfiel in zwei Einzelschlachten: Lincoln gegen Douglas im Norden, Breckinridge gegen den Kandidaten der Constitutional Union Party, Bell, im Süden (McPherson 2011, S. 212). Der Vorwurf des Partikularismus gegen die Republikanische Partei war somit unbegründet (McPherson 2011, S. 213), die Südstaaten werteten die Kandidatur Lincolns aber als Angriff auf die Sklaverei. Eine Massenhysterie über von Sklaven begangene vermeintliche Brandstiftungen und Vergewaltigungen führte zu südstaatlichen Drohungen mit einem Austritt im Fall der Wahl Lincolns zum Präsidenten (McPherson 2011, S. 218–220). Nach dem Wahlsieg Lincolns berief South Carolina als erster sklavenhaltender Staat einen Konvent ein, der am 20. Dezember 1860 den Austritt aus der „Union mit anderen Staaten“ proklamierte, in den ersten Wochen des Jahres 1861 folgten Mississippi, Florida, Alabama, Georgia, Louisiana und Texas (McPherson 2011, S. 223 ff.)

Warum ich die direkte Verbindung zwischen Harper's Ferry und der Sezession für unzutreffend und zudem geschichtsrevisionistisch halte, habe ich in meinem KALP-Beitrag schon dargelegt. Dies ist eine hauptsächlich mit McPherson bequellte Alternative. Die Sezession war Ergebnis einer langen Abfolge von Ereignissen und ging von den Südstaaten aus, mit dem hier am Abschnittsende hinzugefügten Satz wird ein kausaler Zusammenhang behauptet, der so nicht da ist.

Die „Kanonisierung“, ein hier unpassender Begriff aus dem römisch-katholischen Kirchenrecht, habe ich durch ein McPherson-Zitat ersetzt. lg - Thylacin (Diskussion) 10:34, 15. Nov. 2022 (CET)Beantworten

Deine freundliche Implikation von gestern, ich sei ein Sprachrohr der äußersten Rechten Amerikas, hast du mir ja schon mitgeteilt, vielen Dank nochmal für dieses Framing meiner Person. Deine Meinung, dass nur rechte Geschichtsrevisionisten im Überfall auf Harpers Ferry einen von selbstverständlich mehreren Faktoren für den Bürgerkrieg sehen, teile ich in dieser absoluten Form ganz und gar nicht. In der Dokumentation Der Amerikanische Bürgerkrieg von Ken Burns hat dieses Ereignis nicht umsonst ein eigenes Kapitel. Herman Melville nannte Brown in seinem Gedicht nicht ohne Grund Meteor des Krieges und andere Zeitzeugen nahmen ähnliche Perspektiven ein. Dass Burns und Melville Geschichtsrevisionisten sind, wäre noch zu beweisen. Gleiches gilt für Tony Horwitz, den Autor von Midnight Rising: John Brown and the Raid That Sparked the Civil War (2011). --Arabsalam (Diskussion) 11:26, 15. Nov. 2022 (CET)Beantworten
Da hast du James M. McPherson und mich wohl falsch verstanden; eine von mehreren Ursachen des Bürgerkrieges war der Überfall mit Sicherheit, und so stellt es McPherson auch dar. In der Kette der Ereignisse , die zum Beginn des Krieges führten, war Harpers Ferry aber nur ein Glied und weder das letzte noch das wichtigste. Noch einmal McPherson:„Die Reaktion des Südens auf Browns Überfall ließ ein Paradoxon zutage treten, das den Kern der Sklaverei berührte: Einerseits lebten viele Weiße in ständiger Furcht vor Sklavenaufständen, andererseits versicherten die Weißen im Süden beharrlich, dass ihre Sklaven gut behandelt würden...Die Meldung vom Überfall auf Harpers Ferry löste im Süden eine erste Welle der Angst un Empörung aus, besonders als die Zeitungen berichteten, dass sich unter den in seiner Reisetasche sichergestellten Papieren auch die Landkarten von sieben Südstaaten befunden hätten...“(McPherson 2011, S. 198). Danach gingen wochenlang Gerüchte von Sklavenaufständen um, die sich nach Browns Hinrichtung sämtlich als falsch erwiesen, mehr noch: kein einziger Sklave war freiwillig zu Brown übergelaufen. Die Sklavereigegner im Norden stachelten den Süden erst ein drittes Mal zu blinder Wut an, nachdem die abolitionistische Reaktion auf Harper's Ferry ihrerseits zwei Phasen durchlaufen hatte: zunächst eine Verurteilung der Aktion als unbesonnen und verrückt, dann erst kam die Glorifizierung John Browns als Märtyrer und „Fast-Heiliger“. Die Reaktion auf Harpers Ferry kam also im Süden verspätet und indirekt.
Von den von dir zitierten Autoren sind Tony Horwitz ein Reisejournalist, Ken Burns ein Dokumentarfilmer und Herman Melville ein Schriftsteller und eben ein Zeitzeuge: aber wie immer bei historischen Ereignissen ermöglicht die größere Distanz in späterer Zeit auch einen größeren Blickwinkel. Ich halte mich da lieber an den Fachhistoriker McPherson, der in seinem Buch eine Linie zieht vom Kompromiss von 1850, der das Wilmot Proviso aufhob, über den Kansas-Nebraska Act, die sämtlich Beschränkungen der Sklaverei ausser Kraft setzten, bis zur Präsidentschaftswahl von 1860, als der Sklavereigegner Lincoln im Süden gar nicht auf den Wahlzetteln stand. Und die Agressoren waren in allen Fällen die sklavenhaltenden Staaten, die das Gebiet der Sklaverei ausdehnen und ihre Einschränkung mit allen Mitteln verhindern wollten. Der Überfall auf Harpers Ferry wurde in diesem Kontext von Zeitzeugen oft als eine Art Gegenwehr des Nordens gesehen: „Manche Yankees gestanden freimütig, dass sie Brown bewunderten, weil er es gewagt hatte, der Slave Power, die es gewohnt war, den Norden ungestraft zu schikanieren, die Stirn zu bieten“ (McPherson, S. 200). Die Agression ging vom Süden aus, wie auch später bei den Unabhängigkeitserklärungen der Südstaaten. Wer Harpers Ferry aus diesem Zusammenhang reisst und es zum Zündfunken oder Auslöser des Krieges macht (the Raid That Sparked the Civil War), verdreht Ursache und Wirkung und damit die Antwort auf die Frage nach der Schuld am Krieg. Und das ist ein klassisches Ziel aller Geschichtsrevisionisten . Dich habe ich nicht in diese Ecke gerückt. - Thylacin (Diskussion) 14:51, 15. Nov. 2022 (CET)Beantworten
In dem Artikel stand niemals, dass der Überfall auf Harpers Ferry die eine entscheidende Ursache für den Bürgerkrieg war. Wie ich meine, habe ich das Ereignis relativ ausführlich in den zeithistorischen Kontext gerückt und die zentrale Bedeutung der Sklavenfrage gleich im ersten Abschnitt behandelt. Mir ist schon klar, dass dieser Vorfall lediglich ein Faktor von vielen war, der zur Sezession führte. Wie von dir angeregt habe ich die Wertungen Fellmans größtenteils aus dem Artikel entfernt. Was genau in welchem Ausmaße den Bürgerkrieg ausgelöst hat (dein Vorschlag ab Zeile 118), ist m. E. in diesem Lemma deplatziert. Leider haben wir kein Lemma Sezessionskrise (en:Secession in the United States), da würde es nämlich wunderbar passen. --Arabsalam (Diskussion) 17:40, 15. Nov. 2022 (CET)Beantworten

Kandidatur Überfall auf Harpers Ferry[Quelltext bearbeiten]

Der Überfall auf Harpers Ferry am 16. Oktober 1859 war der Versuch, ein Waffenarsenal der United States Army in Harpers Ferry im damaligen Bundesstaat Virginia (heute West Virginia) einzunehmen. Unter der Führung des militanten Abolitionisten John Brown wollte eine Gruppe von 19 Männern mit dieser Aktion die Befreiung und Bewaffnung von Sklaven erreichen. Ihr Ziel war, einen allgemeinen Sklavenaufstand auszulösen und eine Befreiungsarmee zu rekrutieren, womit die Macht der Pflanzer in den Sklavenstaaten gebrochen werden sollte.

Nach einem sehr ergiebigen Review stelle ich den Artkel nun hier vor. --Arabsalam (Diskussion) 08:12, 10. Nov. 2022 (CET)Beantworten

Zunächst einiges zur Terminologie: War John Brown ein „Terrorist“? Die Frage wurde ja schon im Review gestellt und wird im Abschnitt Wirkung und Folgen des Überfalls und der Verurteilung Browns auch thematisiert. James M. McPherson benutzt den Begriff „Terrorismus“ in Bezug auf Brown nicht, auch nicht bei der Beschreibung des „Massakers von Pottawatomie“, dieses nennt er zwar zutreffend „Massaker“ und „Mord“, von Terrorismus spricht er aber weder dort noch an den anderen Stellen seines Buches, an denen er John Brown erwähnt (S. 141 f., 157 f., 191 – 202, 206, 210, 217f, 266, 658 in der mir vorliegenden deutschen Übersetzung). Die zitierte Nicole Etcheson nennt die Bezeichnung Browns als Terrorist eine „Misinterpretation“ ; en:Brenda Lutz, eine freiberufliche Publizistin, ist zwar selbst der Meinung, dass Browns Aktivitäten in Kansas terroristisch genannt werden könnten, räumt aber ein, sich mit dieser Einschätzung im Widerspruch zur Fachwissenschaft zu befinden; den Überfall auf Harper's Ferry nennt auch sie nur „Guerillakrieg“ . Der Hauptzeuge für die Einstufung Browns als „Terrorist“ ist Michael Fellman. Über den heisst es in einem Nachruf in der Zeitschrift der American Historical Association: „His outsider status defined Fellman's critical, if not iconoclastic, approach to the American past“, über sein 2010 erschienenes Buch: „ Spanning the second half of the nineteenth century, the book includes expectable "terrorists" such as John Brown and the Haymarket anarchists while also advancing the claim that violence practiced by the state ought to be considered terror every bit as much as that perpetrated by individual actors.“ Es geht ihm also primär darum, staatliche Handlungen verschiedener US – Administrationen anzuklagen, und weniger um eine Einschätzung John Browns, den die renommierte AHA auch nur mit Anführungszeichen einen „Terroristen“ nennt. In der Fachwelt wird er also überwiegend nicht als Terrorist bezeichnet. Zur damaligen Zeit wurde er das wohl auch nicht, denn laut Merriam-Webster wurde der Begriff in den 1860er Jahren nur mit Bezug auf den terreur der Französischen Revolution und ansonsten nur unpolitisch gebraucht, in den breiteren Sprachgebrauch kam er erst später.

Mc Pherson spricht auch nur von einer „Fast – Heiligsprechung“ Browns und nicht von einer „Kanonisierung“, ein Wort, das es nur im Kirchenrecht gibt und das deshalb nicht hierher gehört. In den Nordstaaten läuteten auch nicht „landesweit“ die Kirchenglocken, sondern nur in vielen Gemeinden (beides S. 200). Schliesslich war der Überfall auf Harper's Ferry nicht ursächlich für den Durchbruch der Forderung nach Sezession, das war nach McPherson eher der Parteitag der Demokraten in Charleston. Zuvor gab es zahllose Fälle von Teeren und Federn von Nordstaatlern im Süden (S. 203 – 207) . Mit der Schlüsselrolle der Attacke von Harper's Ferry für die Auslösung des Bürgerkriegs steht Fellman in der Fachwelt allein da, bei McPherson war dies nur ein Vorfall von vielen und beileibe nicht der wichtigste, der Streit um Kansas, die Attacke auf Charles Sumner und vieles andere waren mindestens genauso wichtige Glieder in der Kette und letzten Endes beruhte der Bürgerkrieg natürlich auf der Unvereinbarkeit von Freiheit und Sklaverei. Anders sieht dies freilich der Haussender der Capitol stormers, Fox News. Da heisst es: Many think of [the Battle of Fort Sumter as the beginning of the Civil War, but actually, it starts much earlier than that with the raid at Harper's Ferry” ]. Die Sichtweise dieses Senders sollten wir uns nicht zueigen machen. Die Termini „Terrorismus“ und „Terrorist“ gehören ersetzt z.B. durch „Gewalttäter/gewaltsam“ und die Zuspitzung auf den Überfall als entscheidender Anstoß zum Bürgerkrieg, die sich im Fach scheinbar nur auf Fellman stützen und ausserhalb desselben von Amerikas äusserster Rechter verbreitet werden, durch eine breitere Darstellung der Bürgerkriegsursachen ersetzt oder ganz gestrichen. Bis dahin leider trotz der ausführlichen Arbeit nur Abwartendnach teilweiser Einarbeitung der Änderungsvorschläge jetzt Exzellent. Thylacin (Diskussion) 17:53, 14. Nov. 2022 (CET)Beantworten

weitere Textvorschläge von mir auf der Artikeldisku. - Thylacin (Diskussion) 10:36, 15. Nov. 2022 (CET)Beantworten
  • Exzellent - bin zu spät dran fürs RV, in dem ich mich eigentlich melden wollte, aber wie auch immer: sicher exzellent. Was die "Wirkung und Folgen" aka die Rezeption Browns anbelangt, fände ich eine chronologisch geordnete Darstellung sinniger als die jetzige, die mit den neuesten Beurteilungen beginnt (also z.B. „Die Historikerin Nicole Etcheson (2009) kritisierte die zunehmende Bezeichnung von Brown als Terrorist“ etc.). Bei manchen Sachverhalten ist die Nennung des EN im Fließtext imho überflüssig und erweckt teils den Eindruck, dass es sich um eine erwähnenswerte Partikularmeinung handele, wo es sich doch vielmehr um unbestrittene Selbstverständlichkeiten handelt (z.B. „Laut dem Historiker Michael Fellman (2010) ist anzunehmen, dass Browns strenger calvinistischer Glaube, der sich unter anderem an den Schriften von Jonathan Edwards orientierte, ihm dabei half“). Ferner wird die Frage, ob Brown als Terrorist anzusehen ist oder nicht, heute nicht nur und nicht mal vornehmlich in der Geschichtswissenschaft geführt, ich vermute, dass da andernorts (PoWi/Philosophie/Ethik) noch was zu holen ist. Ich persönlich hätte abgesehen von der T-Frage gerne auch noch ein bisschen mehr zu Browns, mmmh, religiösem Fanatismus/Messianismus, oder auch zu zu seiner Psychopathologie, denn Browns Abolitionismus in allen Ehren, aber der Mann hat ja nun auch Stimmen gehört, und war doch auch arg cray-cray. Vielleicht gehört das aber auch eher in seinen Personenartikel. --2003:D4:6728:DD00:8160:9F25:4B32:8ADA 15:13, 15. Nov. 2022 (CET)Beantworten
  • Exzellent. Nach meinem Dafürhalten ganz klar exzellent. Angefangen von der umsichtigen und sorgfältigen Literaturauswertung über die klare Strukturierung bis zur nicht nur umfassenden, sondern auch gut lesbaren Darstellung. Dabei sehr sachlich und differenziert. Vielen Dank für diesen vorbildlichen Artikel. -- Miraki (Diskussion) 08:04, 16. Nov. 2022 (CET)Beantworten
  • Für mich ist der Artikel eindeutig Exzellent. Er ist gut strukturiert und lesbar geschrieben, deckt das Thema differenziert & erschöpfend ab und verwendet seriöse (Standard-)Literatur. Was imho noch fehlte, war im Review bereinigt worden.--Michael G. Lind (Diskussion) 22:21, 17. Nov. 2022 (CET)Beantworten

Klar Exzellent! --Vive la France2 (Diskussion) 18:53, 3. Dez. 2022 (CET)Beantworten

Auswertung: Bei sieben Exzellent ohne Gegenstimmen wird der Artikel als exzellent ausgezeichnet, Herzlichen Glückwunsch. -- Achim Raschka (Diskussion) 19:19, 3. Dez. 2022 (CET)Beantworten