Diskussion:Anschluss Österreichs/Archiv/2

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Letzter Kommentar: vor 6 Monaten von Benatrevqre in Abschnitt Anschluss oder Okkupation?
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Neue Einleitung - schrecklich

Die neue Einleitung ist schrecklich: Nicht nur, weil sie sprachlich äußerst hölzern ist, sondern auch weil sie historisch ganz falsch ist. Sehr durchsichtig wird versucht, das folgende Bild zu zeichnen: Die österreichischen Nationalsozialisten hätten den „Anschluss“ an Deutschland betrieben und im allerletzten Moment hätten die deutschen Nationalsozialisten ein wenig Hilfestellung geleistet. In Wirklichkeit war es natürlich genau anders herum.

Nun zu den sprachlichen Schwachpunkten: Was sind denn eigentlich die „Vorgänge“ von denen im ersten Satz die Rede ist? Kann das sprachlich nicht präziser gefasst werden? Wer hat was und warum gemacht? Einfache Fakten anstatt verschwurbelter Sätze (Beispiel: "Es gab Vorgänge, die den Anschluss bewirkt haben.")

Davor wird noch die Einschränkung gemacht „vor allem die Vorgänge“ – neben den „Vorgängen“ in der Hauptsache gab es also auch noch etwas in der Nebensache. Da stellt man sich als belesener Historiker natürlich sofort die Frage: Was waren eigentlich die „Vorgänge“ in der Nebensache?

Auffällig ist auch, dass in der Reihenfolge immer die österreichischen Nazis vor den deutschen Nazis stehen. Damit wird natürlich suggeriert, dass die österreichischen Nazis die Initiative hatten. Aber das ist historisch natürlich grundfalsch.

Und wieso handelte es sich nur um eine „de-facto-Annexion“ - soll damit ausgesagt werden, dass es keine „de-jure-Annexion“ gab? Die gab es aber doch. Im dritten Absatz wird ja mit großer juristischer Detailversessenheit darauf eingegangen. Warum also diese Einschränkung? Wir sind ratlos.

Wir sind immer noch beim ersten Satz, der mit dem schrecklich umständlichen Wort „bewirkten“ endet. „Die Vorgänge haben etwas bewirkt“ – ehrlich, diese Kernaussage des Satzes ist nicht gerade aufschlussreich. Im Gegenteil: Der ganze Satz wird mehr Fragen auf, als er beantwortet.

Auch der zweite Absatz versucht, die historische Wahrheit zu verdrehen. Es ist die Rede von dem „schwach gewordenen austrofaschistischen Regime“. Wie ist es nur denn so schwach geworden? Wieder so eine wolkige Formulierung.

Die Ablösung des „schwach gewordenen austrofaschistischen Regime“ durch die österreichischen Nazis entsprang nicht deren eigener Initiative, sondern war Inhalt des Hitler’schen Ultimatums, das Göring telefonisch übermittelt hat.

So steht es ja auch in dem Wikipedia-Eintrag weiter unten:

„Am folgenden Tag, dem 11. März 1938, übernahm Hermann Göring per Telefon und Telegraph die Regie bei der Vorbereitung zum „Anschluss“ Österreichs. Er verlangte ultimativ Schuschniggs Rücktritt und die Ernennung Seyß-Inquarts zum Bundeskanzler.“

Die österreichischen Nazis haben also mitnichten aus eigener Initiative das Ständeregime abgelöst, wie es uns die Einleitung suggerieren will.

Ehrlich, man hat den Eindruck, der Verfasser der Einleitung hat den gesamten Text gar nicht gelesen und verarbeitet.

Am Ende des zweiten Absatzes heißt es dann noch, die neue österreichische Bundesregierung unter Arthur Seyß-Inquart habe in Absprache mit Hitler den „Anschluss“ beschlossen.

Die historische Wahrheit ist: Seyß-Inquart hatte gar nichts zu melden. Er hatte einen ganz anderen Plan: Die österreichischen Nazis wollten, nachdem sie endlich an die Macht gekommen waren, den Staat die nächsten fünf Jahre erstmal selbst regieren. Seyß-Inquart hat ja verzweifelt versucht, den Einmarsch der Wehrmacht abzuwenden, der ja nach der Machtergreifung in Wien gar nicht mehr nötig gewesen wäre.

Aber Österreich wurde von den deutschen Nazis als unterworfene Kolonie behandelt – und das betraf – zu deren großer Überraschung - sogar die österreichischen Nazis selbst. Sie wurden auf zweitrangige Posten abgeschoben. Der Name „Österreich“ wurde getilgt, ab 1941 kamen alle, die von „Österreich“ noch zu sprechen wagten, ins KZ.

So war der „Anschluss“ auf der österreichischen Seite natürlich nicht gedacht und gewünscht gewesen. Vielmehr hatte man einen Zusammenschluss auf Augenhöhe im Sinn gehabt.

Deshalb war die Begeisterung über den „Anschluss“ schnell verflogen, spätestens nach dem Kriegsbeginn 1939. Tatsächlich war der „Anschluss“ der Ursprung einer eigenen Identität Österreichs, losgelöst von Deutschland.

Aber wir sind jetzt schon etwas über das Thema hinausgeschossen. Wie gesagt, ich finde die neue Einleitung sprachlich schrecklich und historisch falsch.

Übrigens ist der dritte Absatz, der sich an diese verdrehte Einleitung anschließt, völlig entbehrlich. Er behandelt eine bloße Nebensächlichkeit – den juristischen Vollzug des Anschluss – der vielleicht irgendwo in der Tiefe des Textes seine Berechtigung haben mag. Aber ein vollständiger Verzicht wäre auch kein Verlust. Ich bin deshalb für Streichung dieses juristischen Bandwurmsatzes.

Ich habe die alte Einleitung nicht mehr im Kopf, aber sie schien mir weitaus besser und nicht so anstößig. Ich bitte inständig um Änderung bzw. Richtigstellung. (nicht signierter Beitrag von 2003:7A:57B:2101:40CC:5FBB:60B7:65FD (Diskussion | Beiträge) 16:45, 14. Feb. 2016 (CET))

Alte Fassungen findest du in der Versionsgeschichte. --Neun-x (Diskussion) 08:39, 23. Apr. 2016 (CEST)
Ich verstehe die Kritik des Threaderstellers nicht. Eine Einleitung soll bewusst nicht zu sehr oder überhaupt ins Detail gehen, sondern lediglich einen groben Überblick verschaffen. Benatrevqre …?! 17:21, 25. Apr. 2016 (CEST)

Schiefe Einleitung und logische Fehler

Die Einleitung wurde jetzt zwar umgeschrieben, aber sie ist wieder schief geraten. Offenbar verfügt der Verfasser über ein selbst gezimmertes Geschichtsbild, das ihn daran hindert, einen ausgewogenen Text zu diesem historischen Ereignis verfassen, der der Wahrnehmung auf beiden Seiten - Deutschland und Österreich - gerecht wird.

Es ist weiterhin die Absicht erkennbar, den österreichischen Nazis die Initiatve zum Anschluss zuzuschreiben, was historisch einfach nicht stimmt. Und weil es nicht stimmt, haben sich auch Fehler der Logik eingeschlichen.

So heißt es: "In der Nacht vom 11. auf den 12. März 1938 lösten nach entsprechenden telefonischen Drohungen von Hermann Göring noch vor dem Einmarsch deutscher Einheiten österreichische Nationalsozialisten das austrofaschistische Ständestaatsregime ab. Vom 12. März an wurden sie von Wehrmacht-, SS- und Polizeieinheiten unterstützt."

Der aufmerksame Leser fragt sich: Warum musste die Wehrmacht usw. ab dem 12. März die österreichischen Nazis bei etwas unterstützen, das sie ja schon in der Nacht vom 11. auf den 12. März geschafft hatten? Das ist überhaupt nicht logisch.

Und der nächste Logikfehler findet sich schon im nächsten Satz. Es heißt: "Die vom diktatorischen Bundespräsidenten Wilhelm Miklas am 11. März nach deutschen Drohungen bestellte nationalsozialistische Bundesregierung unter Arthur Seyß-Inquart führte am 13. März 1938 in Absprache mit Adolf Hitler, der am 12. März 1938 in Österreich eintraf, den "Anschluss" durch."

Mal ganz abgesehen davon, dass Bundespräsident Miklas nur eine repräsentative Rolle hatte (der wahre Machthaber im Ständeregime war Kurt Schuschnigg): Wie sehr ist ein Dikator überhaupt ein Dikator, der von einem anderen mit Drohungen zur Machtaufgabe gezwungen wird? Es war doch Hitler, der das Geschehen diktierte, nicht Schuschnigg, von Miklas gar nicht zu reden.

Der Hinweis auf den "diktatorischen Bundespräsidenten Wilhelm Miklas" ist logisch falsch und er ist auch historisch komplett falsch.

Der unsägliche Bandwurmsatz zum juristischen Prozedere des Anschlusses (der dritte Absatz) ist unverändert geblieben. Ich frage mich immer noch, warum der so weit oben stehen muss und warum das überhaupt erwähnenswert ist. Kann mir das jemand erklären?

Ich hoffe, dass die erwähnten faktischen und logischen Fehler entfernt werden. (nicht signierter Beitrag von 195.212.46.126 (Diskussion) 10:31, 15. Feb. 2016 (CET))

dazwischenquetsch: der unsägliche Bandwurmsatz ist zerlegt. --Neun-x (Diskussion) 20:50, 5. Mai 2016 (CEST)
Und das war unbegründet. Ein bissel Lesekompetenz dürfen wir m.E. von unseren Lesern schon erwarten dürfen, wir schreiben ja vornehmlich nicht für Grund- und Sonderschüler. Benatrevqre …?! 15:32, 6. Mai 2016 (CEST)
Bitte wissenschaftlich belegen, sonst wird das leider nichts mit Hand und Fuß. Im Übrigen war der Satz "Am 13. Mai 1945 wurde der „Anschluss“, auf 1. Mai 1945 rückdatiert, im Bundesgesetzblatt formell aufgehoben" falsch und unausgegoren. Hier ist außerdem keinesfalls nur die österreichische Sicht von Bedeutung, insbesondere keine eigenwillige Gesetzestextexegese, sondern man sollte die wissenschaftliche Rezeption der zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Republik Österreich geschlossenen Verträge Mitte der 1950er darstellen. In jedem Fall ist dieser detaillierte Sachverhalt aber nicht relevant für die Artikeleinleitung. Benatrevqre …?! 13:32, 15. Feb. 2016 (CET)
Nachtrag: Bitte keine kleinteiligen Änderungen, die lediglich auf Geschmacksfragen beruhen, aber hier auf der Disk. nicht diskutiert worden sind. Der kürzlich geänderte Einleitungsabsatz ist weder kompliziert noch müsste er noch mehr vereinfacht werden. Im Gegenteil, ich halte diese Änderungen für keine Verbesserung. Aus folgenden Gründen:

"Gesetzgebung" ist hier Schlagwort

Lieber Benutzer:Benatrevqre, ich verstehe diesen Kommentar von dir nicht. Gesetzgebung ist ein Alltagsbegriff, wie das ja zu recht unverlinkte Regierung. Wer dieses Lemma aufruft, braucht doch wahrlich keine Informationen zu Organ- und Verbandskompetenz, zum legislativen Procedere in der Bundesrepublik Deutschland und der Bundesrepublik Österreich oder zur Gesetzgebung in der Europäischen Union. Ich kann daher in der Verlinkung keinen enzyklopädischen Nutzwert erkennen. Freundliche Grüße, --Φ (Diskussion) 18:38, 21. Jun. 2016 (CEST)

Der Mehrwert liegt darin, lieber Phi, dass viele Leser mit dem Begriff "Gesetzgebung" nichts anzufangen wissen oder ihn sogar oft fälschlich verstehen. Lieber daher ein Link zu viel anstatt zu wenig. Aus der dortigen Einleitung erfährt der Leser das Wichtigste über die Bedeutung dieses Begriffes. Benatrevqre …?! 18:19, 22. Jun. 2016 (CEST)
Viele Leser? Wie kommst du denn darauf? Das kann man ja nun wirklich über alle Fachwörter behaupten. Sicher gibt es Menschen, die meinen, bei Wahlen würde die Regierung gewählt, aber das ist kein Grund, den Begriff zu bläuen. --Φ (Diskussion) 18:24, 22. Jun. 2016 (CEST)
Unter "Gesetzgebung" wird oft nicht das Schaffen/Erlassen von Gesetzen verstanden, sondern die Gesamtheit der Gesetzesbestimmungen selbst (siehe z. B. hier oder hier). Und ganz ehrlich: An diesem Link braucht man sich bestimmt nicht aufreiben. Lass ihn daher bitte drin und gut ist, er schadet auch in keiner Weise. Danke. Benatrevqre …?! 18:30, 22. Jun. 2016 (CEST)
Selbst wenn jemand so naiv sein sollte zu glauben, dass unter Gesetzgebung nur das Erlassen von Gesetzen zu verstehen wäre, hätte er damit den Artikel Anschluss Österreichs um keinen Deut schlechter verstanden.
Deine Argumentation ist nicht verallgemeinerungsfähig, denn schiefe Vorstellungen gibt es zu allen möglichen Wörtern, siehe mein Beispiel zu Wahlen und zu Regierung.
Ein Grund zur Verlinkung liegt nach WP:VL#Sinnvoll verlinken nur vor, wenn der Artikel ohne sie nicht „lesbar, verständlich und informativ“ wäre. Das ist hier erkennbar nicht der Fall. Ich setze daher zurück und gut ist, lass ihn bitte draußen: Zu viele Links lenken von den wichtigen Links ab, geben ein unruhiges Schriftbild und erschweren das Querlesen, da zu viel Aufmerksamkeit auf Unwichtiges gelenkt wird. Danke, --Φ (Diskussion) 18:43, 22. Jun. 2016 (CEST)
Sorry, nein, ich sehe für diesen Link die Bedingung von WP:Verlinken erfüllt, da dieser Link sinnvoll ist für diesen Artikelabschnitt. Ich verstehe aber deinen ersten Satz nicht, denn Gesetzgebung ist das Schaffen bzw. Erlassen von Gesetzen. – Was sollte an diesem Begriffsverständnis "naiv" sein? Meinetwegen kannst du eine 3M einholen, aber der Mehrwert dieses Links an dieser Stelle liegt insoweit klar auf der Hand, als Österreich an der deutschen Gesetzgebung beteiligt werden sollte. Denn durch die Proklamation der österr. Nationalversammlung vom 12.11.1918 wurde erklärt, dass die eben erlangte staatl. Unabhängigkeit wieder aufgegeben werden sollte, indem "besondere Gesetze die Teilnahme Deutschösterreichs an der Gesetzgebung und Verwaltung der Deutschen Republik regeln" sollten, was das innerstaatliche Recht beider Staaten betraf. Auch habe ich keinen Einwand gegen dein Argument mit dem "ruhigen Schriftbild", denn ich kann hier nicht sehen – zumal das wahrscheinlich eh im Auge des Betrachters liegt und es nicht objektivierbar ist –, dass durch diesen zusätzlichen Link das Schriftbild gestört würde, sodass man dieses Argument als erheblichen Kritikpunkt für den fraglichen Satz im Artikel gelten lassen könnte. Benatrevqre …?! 12:28, 23. Jun. 2016 (CEST)
Du hast nicht dargestellt, wie der Artikel Gesetzgebung, der in erster Linie die Gesetzgebung gegenwärtiger Staaten wie der Bundesrepublik Deutschland und der Bundesrepublik Österreich sowie der EU darstellt, zum besseren Verständnis dieses Lemmas beitragen kann. Kann er meines Erachtens nicht.
Du bist derjenige, der ihn drinhaben will, also musst du plausibel machen, dass deine Verlinkung eine Verbesserung darstellt. Allgemeines Gerede, das wäre nun mal ein „Schlagwort“ (Unfug) oder „viele Leser“ würden den Begriff falsch verstehen (ad hoc ausgedacht), helfen nicht weiter. Wenn du nicht bessere Argumente lieferst, nehme ich ihn wider raus, bitte kein Edit War, ja? Gruß, --Φ (Diskussion) 13:48, 23. Jun. 2016 (CEST)
Der Link zielt auf einen Hauptartikel, der den Begriff der Gesetzgebung zum Gegenstand hat. Meines Erachtens klärt die dortige Einleitung das Begriffsverständnis. "Schlagwort" habe ich mir nicht ausgedacht, sondern selbiges ist der genannten österr. Proklamation entnommen. "Viele Leser" habe ich mir nicht ausgedacht, sondern anhand zweier Fundstellennachweise nachgewiesen. Ich denke, das reicht aus, um die Verlinkung zu bekräftigen. Ich sehe daher weiterhin keinen triftigen Grund, den Link zu entfernen. Du hast hier subjektiv argumentiert, aber nicht dargestellt, warum dieser Link stören würde. Er ist ja weder falsch noch verweist er auf einen anderen Sachverhalt, sondern soll insbesondere der Allgemeinverständlichkeit des Artikels dienen. Dort heißt es: Fachbegriffe […] können dabei zusätzlich auch auf einen Artikel verlinken, der den Begriff in der Einleitung knapp und verständlich definiert. Wenn du dich in dieser Hinsicht nicht überzeugen lassen willst, dass dieser Link auf Gesetzgebung sinnvoll ist, kann ich leider nichts dafür. Wie gesagt: gegen eine 3M habe ich nichts einzuwenden, aber du solltest dir überlegen, ob es wert ist, darum einen Editwar zu führen, denn es gibt m.E. wichtigere Probleme als mit Inbrunst gegen einen Link zu kämpfen. Gruß Benatrevqre …?! 13:57, 23. Jun. 2016 (CEST)
Du hast immer noch nicht erklärt, warum der Artikel Gesetzgebung zum Verständnis dieses Lemmas unverzichtbar wäre. was am Anschluss von 1938 könnte man den missverstehen, wenn man nicht weiß, was Gesetzgebung bedeutet. Im alltagsverständnis erklärt sich das Wort selbst, das staatsrechtliche Verständnis ist hier komplett ohen Belang. Genau wie Staat, Regierung, Gesetz, Wahlen und all die anderen wichtigen Fachwörter, die von exakt gleich vielen Lesern nur unzureichend verstanden werden und die du ja nicht verlinkt hast.
Du willst den Link drinhaben, also sorg auch du für dritte Meinungen. Wenn keine kommen, nehm ich ihn wieder raus: Deine Änderung hat unter den Benutzern des Artikels nämlich keine Zustimmung gefunden, also kann sie nicht bestehen bleiben. So sind unsere Regeln. Schönen Gruß, --Φ (Diskussion) 21:35, 23. Jun. 2016 (CEST)
Es gibt keine Bedingung, dass ein einzelner oder gar jeder in einem Artikel eingebrachte Link "zum Verständnis dieses Lemmas unverzichtbar" sein müsse. Ich berief mich ja klar auf den Artikelabsatz, in welchem der Link gesetzt ist; dort erklärt der Link die Bedeutung des Satzes "Maßnahmen zur Beteiligung Österreichs an der deutschen Gesetzgebung", insbesondere was unter dem Wort "Gesetzgebung" im Sinne des Begriffsverständnisses des Autors dieses Absatzes gemeint ist. Wie kommst du zu der Annahme, meine Änderung habe unter den Benutzern des Artikels "nämlich keine Zustimmung gefunden"? Woran machst du das fest? Bislang bist du der einzige, der gegen den Link insistiert, und das m.E. ohne wirklich schwerwiegenden Grund. Da niemand anders den Link revertiert hat, auch nicht in diesem Thread einen Kommentar gegen die Verlinkung von Gesetzgebung an der betreffenden Stelle im Artikel geschrieben hat – obwohl diese Artikeldiskussionsseite mit Sicherheit von vielen anderen Hauptautoren gelesen und beobachtet wird –, gehe ich von einer mehrheitlichen Akzeptanz durch stillschweigende Zustimmung aus (weswegen ich m.E. auch nicht nach einer 3M fragen muss). Ich verstehe nicht, wie du so gegen diese Verlinkung sein kannst. Gruß Benatrevqre …?! 11:26, 24. Jun. 2016 (CEST)
Lies WP:VL#Sinnvoll verlinken. Allgemeinbegriffe und klare Begriffe, die jeder kennt, werden nicht verlinkt.
Kein einziger Benutzer hat sich auf dieser Seite für die Verlinkung ausgesprochen. es gibt keinen Konsens, und solange das so ist, unterbleibt die Änderung.
Daher nehme ich die Verlinkung jetzt wieder raus. Mit freundlichen Grüßen, --Φ (Diskussion) 12:31, 24. Jun. 2016 (CEST)
Das Wort "Gesetzgebung" ist kein Allgemeinbegriff, dein Argument überzeugt daher nicht. Sollten sich keine deine Ansicht unterstützenden Stimmen melden, werde ich den Link, da ich deswegen keinen Editwar führe, im Zuge weiterer Änderungsmaßnahmen wieder hineinsetzen. Gruß Benatrevqre …?! 12:35, 24. Jun. 2016 (CEST)

Was ist denn das für ein Kindergarten hier? Streitet Ihr hier tatsächlich so lange um des Kaisers Bart? Selbstverständlich ist das ein Allgemeinbegriff, der keine Verlinkung bräuchte, andererseits sind diese 4 eckigen Klammern auch so unbedeutend, das dieser Streit um nichts hier nur lächerlich ist. Hört doch einfach mit den komplett merkbefreiten Blödsinn hier auf, wer hier weitermacht, desavouiert sich selber. Grüße vom Sänger ♫ (Reden) 12:39, 24. Jun. 2016 (CEST)

Ein Allgemeinbegriff setzt voraus, dass er eine unmissverständliche Bedeutung hat. Das ist hier bei diesem Begriff aber nachweislich nicht der Fall. Daher die sinnvolle Verlinkung, die weder zuviel im Satz "bläut" noch in der Sache falsch ist. Benatrevqre …?! 12:41, 24. Jun. 2016 (CEST)

q.e.d. Grüße vom Sänger ♫ (Reden) 12:43, 24. Jun. 2016 (CEST)

Schreib bitte mit Begründung was zur Sache, nicht über dich oder deine unerhebliche Ansicht über andere Autoren. Denn die Artikeldisk. ist für Sachargumente da. Gruß Benatrevqre …?! 12:48, 24. Jun. 2016 (CEST)
Jetzt haben wir doch eine dritte Meinung, wie du es wolltest, damit ist der Fall klar. Freundliche Grüße, --Φ (Diskussion) 12:57, 24. Jun. 2016 (CEST)
Selbstverständlich verlangt 3M eine begründete dritte Meinung, sprich eine auf einem geeigneten Argument gestützte Aussage, nicht bloß eine persönliche Meinungsbekundung, der man keine Argumentation entnehmen kann und die nichts entscheiden kann. Benatrevqre …?! 16:31, 24. Jun. 2016 (CEST)
Bislang gibt es in diesem Abschnitt überhaupt keine Begründung für dieses Affentheater um idiotische eckige Klammern. Ihr führt Euch schlicht auf wie komplette Idioten, beide.
Mein Argument ist: Es ist ein allgemeiner Begriff, daher gem. Regel keine Verlinkung notwendig. Andererseits ist eine Verlinkung auch nicht völlig verwerflich, sprich: beides ist möglich.
Warum ihr um diese völlig irrelevante Lappalie hier so ein Theater macht, erschließt sich einem denkenden Menschen eher nicht, das müsst ihr schon mit euch selber abmachen. Enzyklopädische Zusammenarbeit habt ihr jedenfalls beide sabotiert. Grüße vom Sänger ♫ (Reden) 16:38, 24. Jun. 2016 (CEST)
Übernimm dich bitte nicht so sehr mit deiner Pauschalverurteilung anderer Ansichten. Im Übrigen schießt sich derjenige ins Diskussions-Aus, der sich durch persönliche Angriffe ("komplette Idioten") bemerkbar macht. Die Behauptung "allgemeiner Begriff" hast du auch nur in den Raum geworfen, aber ohne Argumentation. Benatrevqre …?! 16:44, 24. Jun. 2016 (CEST)

OK, es hat keine Zweck. Mach Dich einfach weiter selber lächerlich mit Deinem EW um absolut nichts. Grüße vom Sänger ♫ (Reden) 16:45, 24. Jun. 2016 (CEST)

Ja, dann geh eben, wenn du nicht sachlich diskutieren kannst und deine Meinung nicht begründet darlegen kannst. Diese Fähigkeit besitzt halt nicht jeder. Wir brauchen uns hier gewiss nicht von dir beschimpfen lassen, eine Auseinandersetzung geht auch ohne! Benatrevqre …?! 16:54, 24. Jun. 2016 (CEST)
Du hast die absurde Behauptung aufgestellt, der Alltagsbegriff Gesetzgebung sei gar kein Alltagsbegriff. Da war kein Inhalt, nur diese absurde Behauptung. Was soll da irgendwie sachlich diskutiert werden? Deine Prämisse ist schon absurd. Aber um diese Lächerlichkeit braucht es eben auch keinen EW, ob das verlinkt wird oder nicht ist schlicht wumpe. Nach der Regel nicht notwendig, nach dem (wie heißt das im Alpenländle? Hausverstand?) "gesunden Menschenverstand" aber auch nicht verwerflich. Warum ihr hier und gegenüber da so ein Gewese draus macht (und warum ich hier schon wieder in diesem Satireabschnitt was schreibe) erschließt sich mir nicht. Grüße vom Sänger ♫ (Reden) 17:08, 24. Jun. 2016 (CEST)
Meine Güte, bist du unfähig, sachlich zu bleiben?? Meine Prämisse ist nicht absurd, sondern ich habe anhand zweier Fundstellennachweise nachgewiesen, dass der Begriff "Gesetzgebung" auch in einem anderen Zusammenhang verstanden werden kann. Darauf bist du nicht eingegangen, sondern schreibst stattdessen einen despektierlichen Stuhlgang daher und meinst womöglich noch, du wärst besonders "cool" mit deinen abstrusen Verlinkungen mehrerer Wörter. Was willst du nur mit diesem Unfug erreichen? Werd doch bitte erwachsen und lerne Diskussionskultur. Danke! Benatrevqre …?! 17:44, 24. Jun. 2016 (CEST)

Staatsrat 1918 / 1919: war nicht die Regierung!

Der am 30. Oktober 1918 gegründete Staatsrat, Vollzugsausschuss der Nationalversammlung, war nicht die Staatsregierung Deutschösterreichs, sondern bestellte diese. Das ist, bisher unbestritten, [[1]] nachzulesen. Bei der Rückgängigmachung meiner Änderungen wurde der Fehler wieder in den Text aufgenommen. --Wolfgang J. Kraus (Diskussion) 21:07, 21. Jun. 2016 (CEST)

Bitte belege dies anhand Fachliteratur, WP kann sie niemals selbst belegen (der Verweis auf den Hauptartikel ist daher unerheblich – zumal die dort aufgestellte Behauptung "Der Staatsrat wählte am 30. Oktober 1918 die Staatsregierung Renner I." ohnehin unbelegt ist). Bei Hoke steht klar und unmissverständlich, dass der Staatsrat der Vollzugsausschuß war, der mit der Regierungs- und Vollzugsgewalt betraut war. Ich entferne aber wieder den Link auf die Staatsregierung Renner I, der fürs Verständnis dieses Artikelabschnitts ohnehin nicht erheblich war. Benatrevqre …?! 18:24, 22. Jun. 2016 (CEST)
Österreich im Jahre 1918 wurde 1968 vom Historiker und Archivar Rudolf Neck (siehe https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Rudolf_Neck) als Berichte- und Dokumentesammlung herausgegeben und eingeleitet (R. Oldenbourg Verlag, München 1968). Siehe die Seiten 77 und 93. Die Wiener Tageszeitung Neue Freie Presse berichtete beispielsweise über die neue Staatsregierung vom 31. Oktober 1918 (siehe S. 2, Mitte) an. --Wolfgang J. Kraus (Diskussion) 15:17, 24. Jun. 2016 (CEST)
Sprechen wir auch beide von der provisorischen Deutsch-Österreichischen Regierung? Da der Link auf die Staatsregierung Renner I aber zwischenzeitlich wieder entfernt ist, sehe ich keinen Fehler (mehr) im Artikel. Benatrevqre …?! 16:34, 24. Jun. 2016 (CEST)

Staatsgesetzblatt Nr. 1 / 1918 Eine provisorische Regierung hat es im Herbst 1918 in Österreich nicht gegeben. Aber der Beschluss vom 30. Oktober 1918 formuliert klar, dass nicht der Staatsrat die Regierung ist, sondern dass Beauftragte des Staatsrates die Regierung bilden. --Wolfgang J. Kraus (Diskussion) 16:41, 24. Jun. 2016 (CEST)

Bitte keine Primärquellen interpretieren! Das StGBl. ist hier kein für unsere Belange geeigneter Nachweis, da es einer verfassungsrechtlichen Auslegung bedarf. Der Satz im Artikel ist m.E. zumindest korrekt so, wie er formuliert und durch Hoke reputabel belegt worden ist. Zur Bezeichnung der "provisorischen Deutsch-Österreichischen Regierung" siehe Hans Kelsen – der "Verfassungsvater" himself. Ich frage dich daher, welche konkrete Aussage im Artikel greifst du an und welche Behauptung stellst du infrage? Benatrevqre …?! 16:47, 24. Jun. 2016 (CEST)

Wirre These - Geschichtsverfälschung

In der Einleitung wird "österreichischen Nationalsozialisten" in den ersten beiden Absätzen eine maßgebliche Rolle beim "Anschluss" zugeschrieben. Das ist eine völlig falsche Gewichtung, die von der historischen Forschung überhaupt nicht gedeckt ist. Für mich ist das eine Geschichtsverfälschung.

Der einzige österreichische Nazi, der in dem gesamten und umfangreichen Text namentlich genannt wird, ist Arthur Seyß-Inquart. Wer sind die anderen, die angeblich an maßgeblicher - nämlich an erster - Stelle daran mitgewirkt haben?

Die "Beteilung" von Seyß-Inquart bestand darin, dass Hitler am 11. März mit der Drohung des Einmarsches dessen Ernennung zum Bundeskanzler erzwang. Wenige Stunden später wurde dennoch einmarschiert - übrigens gegen den Widerstand von Seyß-Inquart, der Österreich erstmal für fünf Jahre als eigenständigen Staat regieren wollte.

Als weitere österreichische Nationalsozialisten tauchen in dem Text nur einige anonyme Jugendliche auf, die ein paar Stunden vor dem Einmarsch der Wehrmacht einige Rathäuser mit Hakenkreuzfahnen beflaggten. Das scheint also der ganze Beitrag der österreichische Nationalsozialisten zum "Anschluss" gewesen zu sein - oder warum führt der Text nichts weiter auf?

Wenn jemand schon so eine wirre These in den Raum stellt, sollte er - bitte schön - doch wenigstens versuchen, irgendwelche Fundstellen in der historischen Forschung anzuführen - und seien sie noch so abseitig. Aber nicht einmal das wird versucht. Der schlichte Grund dürfte sein, dass es solche Fundstellen einfach nicht gibt. Mir sind jedenfalls in 30 Jahren Lektüre zu dem Thema noch keine untergekommen.

Also, wenn es keine qualifizierten Einwände gibt, werde ich in den nächsten Tagen eine neue Einleitung schreiben, die den Stand der Forschung widergibt. (nicht signierter Beitrag von 195.212.46.126 (Diskussion) 12:55, 12. Jul 2016 (CEST))

Ach so, es gab gar keine Nationalsozialisten in Österreich, außer Seyß-Inquart und ein paar Jugendliche, die sind erst plötzlich bei der Abstimmung aus dem Boden geschossen. --Otberg (Diskussion) 14:11, 12. Jul. 2016 (CEST)
(BK)Jo, und die "Altkämpfer"-Medaillen hat man dann wohl auch Leuten gegeben, die sich ihre Tätigkeit vor 1938 frei erfunden haben. Der Artikel zur Geschichte der NSDAP in Österreich wär längst überfällig ;-) --Braveheart Welcome to Project Mayhem 14:37, 12. Jul. 2016 (CEST)

Ja, schon klar, wem die Argumente ganz schnell ausgehen, versucht es halt mit dünnen Witzchen. Bitte lesen, was ich geschrieben habe, dann gewinnt die Diskussion ungemein an Niveau: Es war die Rede von "österreichischen Nationalsozialisten, die eine maßgebliche Rolle beim Anschluss" gespielt haben. Das impliziert ja, dass es österreichische Nazis gegeben hat. (nicht signierter Beitrag von 195.212.46.126 (Diskussion) 14:36, 12. Jul. 2016 (CEST))

Ein kleiner Einstieg wär schon mal dieser Text. Selbstverständlich hatten die Österreichischen Nationalsozialisten einen nicht zu verkennenden Anteil am Anschluss. Gerade auch durch ihre Terrorpolitik auf den Straßen trug sie entscheidend dazu bei, das Österreichische Volk auf den Anschluss einzupeitschen und die antisemitische Ideologie durchzudrücken. -- Chaddy · DDÜP 14:42, 12. Jul. 2016 (CEST)

Ach so war das damals? Da tun sich ja völlig neue Perspektiven auf: Das österreichische Volk wurde also durch den Terror der Nazi-Kollaborateure in Österreich zum Anschluss getrieben. Dann besteht die ganze Schuld des österreichischen Volkes also darin, dass es sich von diesem Terror hat einschüchtern lassen und ihm nachgegeben hat? Also diese Sichtweise kommt einem "Opferstatus Österreichs" schon sehr nahe, ich muss schon sagen. Die "Opferthese" scheint doch nicht so ganz falsch gewesen zu sein... (nicht signierter Beitrag von 195.212.46.126 (Diskussion) 15:07, 12. Jul. 2016 (CEST))

Wir kommst du jetzt darauf? Langsam frage ich mich, wer hier wirre Thesen aufstellt... -- Chaddy · DDÜP 15:31, 12. Jul. 2016 (CEST)
Man muss auch nicht die Trolle füttern.--Der Geprügelte II (Pappenheim) 15:44, 12. Jul. 2016 (CEST)
Liebe IP, ich habe mir jetzt das Kapitel „Krise 1938“ und „Hitlers Ultimatum“ durchgelesen. OK, darin steht nichts, dass viele Österreicher beteiligt waren, die den Anschluss forcierten. Aber egal, psychologisch ist es immer gut, dem anderen Schuldgefühle einzutrichtern, wenn man ihn beherrschen will. – Bwag 17:02, 12. Jul. 2016 (CEST)


Hallo, hier wäre mein erster, schneller Vorschlag für eine neue Einleitung, den ich gerne zur Diskussion stellen möchte.

Als "Anschluss Österreichs" oder kurz "Anschluss" wird der Einmarsch deutscher Wehrmachts-, SS- und Polizeieinheiten in Österreich am 12. März 1938 und die darauffolgende Annexion Österreichs durch das nationalsozialistische Deutsche Reich bezeichnet. Die Frage, ob der Anschluss ein freiwilliger oder ein erzwungener Vorgang war, wird auch Jahrzehnte danach noch kontrovers beurteilt. 1.)

Letztlich war der „Anschluss“ war ein einmaliger „Grenzfall zwischen Annexion, Fusion und Okkupation“.2.) Der anfängliche „Freudentaumel der Unterworfenen“ 3.) wich sehr bald einer tiefen Enttäuschung, weil das angebliche Bruderland in vielerlei Hinsicht wie eine Kolonie behandelt wurde.

1 - Susanne Fröhlich-Steffen, Die österreichische Identität im Wandel, Wien 2003, S 49.

2 - Clemens Jabloner (Hrsg.): Schlussbericht der Historikerkommission der Republik Österreich. Vermögensentzug während der NS-Zeit sowie Rückstellungen und Entschädigungen seit 1945 in Österreich. Zusammenfassungen und Einschätzungen. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, Wien/München 2003, S. 245.

3 - Ulrike Rückert, Anschluss Österreichs, Geo Epoche, Deutschland unter dem Hakenkreuz, Hamburg 2012, S. 76


Lohnt es sich überhaupt, dass ich weiterschreibe oder wird mein Vorschlag ohne viel Federlesens ohnehin verworfen, weil er einem einseitigen, aber geliebten Geschichtsbild widerspricht?

Grüße, Andreas (nicht signierter Beitrag von 2003:7A:524:E01:C48A:C10F:7274:7D01 (Diskussion | Beiträge) 20:38, 12. Jul 2016 (CEST))

Siehe dazu Abschnitt unten: #Neue Einleitung. Benatrevqre …?! 12:00, 19. Jul. 2016 (CEST)

Neue Einleitung

Hallo,

ich habe die neue Einleitung jetzt fertig. Es erschien mir angebracht, den "Anschluss" viel umfassender und tiefgreifender als bisher darzustellen, inklusive Vorgeschichte und Nachgeschichte. Die bisherige Einleitung beschränkt sich ja auf die drei Tage vom 11. bis 13. März 1938, das ist schon arg verkürzt.

Ich glaube kaum, dass sich ein Leser ohne Vorwissen, etwa ein Schüler, der sich schnell über die wichtigsten Ursachen und Folgen des "Anschlusses" kundig machen will, sich anhand dieser drei Tage einen Reim auf die Vorgänge machen kann.

Insbesondere fehlt in der bisherigen Einleitung jegliche Vorgeschichte, weshalb die ganze Dargestellung gewissermaßen in der Luft hängt. Zum Verständnis des Anschlusses gehört aber zumindest das "Berchtesgadener Abkommen" - ohne das geht es nicht. Außerdem sind mir noch zwei faktische Fehler und ein innerer Widerspruch in der bisherigen Einleitung aufgefallen, weshalb diese Einleitung ersetzt werden sollte.

Grüße, Andreas


Als "Anschluss Österreichs" oder kurz "Anschluss" wird der Einmarsch deutscher Wehrmachts-, SS- und Polizeieinheiten in Österreich am 12. März 1938 und die darauffolgende Annexion Österreichs durch das nationalsozialistische Deutsche Reich bezeichnet.

Die Frage, ob der Anschluss ein freiwilliger oder ein erzwungener Vorgang war, wird auch Jahrzehnte danach noch kontrovers beurteilt. 1.) Letztlich war der „Anschluss“ ein einmaliger „Grenzfall zwischen Annexion, Fusion und Okkupation“. 2.)

Der anfängliche „Freudentaumel der Unterworfenen“ 3.) wich sehr bald einer herben Enttäuschung, weil das angebliche Bruderland in vielerlei Hinsicht wie eine Kolonie behandelt wurde, und die Österreicher nicht als Deutsche galten, sondern höchstens als Deutsche zweiter Klasse. 4.)

Paradoxerweise setzte der „Anschluss“ damit einen „Bewusstseinsprozess nationaler Besonderheit“ in Gang, der sich nach 1945 noch beschleunigte und „ein deutliches, wenngleich in sich durchaus nicht widerspruchsfreies österreichisches Nationalbewusstsein“ erzeugte. 5.)

Der Anschlussprozess begann mit dem Berchtesgadener Abkommen am 12. Februar 1938 zwischen Reichskanzler Adolf Hitler und dem österreichischen Bundeskanzler Kurt Schuschnigg. Mit der Drohung eines militärischen Einmarsches erzwang Hitler die Aufhebung des Parteiverbots für die österreichischen Nationalsozialisten und der Ernennung von Arthur Seyß-Inquart zum Innenminister.

Weil Schuschnigg sehr bald erkannte, dass mit dem „Diktat am Berghof“ der Verlust der österreichischen Souveränität drohte, kündigte er am 9. März ohne Absprache mit Hitler für den 13. März eine Volksbefragung über Österreichs Unabhängigkeit an.

Am 10. März erteilte Hitler erteilt dem Chef des Generalstabs und der 8. Armee den Befehl, den Einmarsch nach Österreich vorzubereiten. Am 11. März forderte er ultimativ – wiederum mit der Drohung eines Einmarsches - die Absetzung der Volksbefragung und den Rücktritt Schuschniggs.

Am 11. März um circa 19.50 Uhr verkündete Schuschnigg im österreichischen Rundfunk seinen Rücktritt, daraufhin übernahmen in den Landeshauptstädten Graz, Linz und Salzburg lokale Nationalsozialisten die Macht und beflaggten die öffentlichen Gebäude mit Hakenkreuzfahnen. Am 12. März in den Morgenstunden wurde Seyß-Inquart in Wien als Bundeskanzler angelobt. Er übte dieses Amt nur bis zum nächsten Tag aus. Am 13. März 1938 wurde der „Anschluss Österreichs“ an das Deutsche Reich staatsrechtlich vollzogen.

Wie die gesamte Gesetzgebung der Ständestaatsdiktatur wurde auch dieser Vorgang bei der Wiedererrichtung der Republik Österreich 1945 als verfassungswidrig aufgehoben. 6.)

Quellen:

1 - Susanne Fröhlich-Steffen, Die österreichische Identität im Wandel, Wien 2003, S 49.

2 - Clemens Jabloner (Hrsg.): Schlussbericht der Historikerkommission der Republik Österreich. Vermögensentzug während der NS-Zeit sowie Rückstellungen und Entschädigungen seit 1945 in Österreich. Zusammenfassungen und Einschätzungen. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, Wien/München 2003, S. 245.

3 - Ulrike Rückert, Anschluss Österreichs, Geo Epoche, Deutschland unter dem Hakenkreuz, Hamburg 2012, S. 76

4- Ernst Bruckmüller: Sozialgeschichte Österreichs. Herold Verlag, Wien/München 1985, S. 520.

5 – ebenda.

6 - Verfassungsgesetz vom 1. Mai 1945 (St.G.Bl. 4/1945) über das neuerliche Wirksamwerden des Bundes-Verfassungsgesetzes in der Fassung von 1929 (Verfassungs-Überleitungsgesetz) Artikel 2 und 3 (nicht signierter Beitrag von 2003:7A:50A:B301:F5B7:5129:7EA7:4ED9 (Diskussion | Beiträge) 19:14, 18. Jul 2016 (CEST))

Diese Einleitung halte ich für nicht besser, insbesondere schreibst du von Annexion, obwohl es keine eindeutige war (siehe dazu bereits die geführten Diskussionen und Literaturbelege), du machst ja selbst diesen Widerspruch, indem du im Nachhinein auf den "Grenzfall zwischen Annexion, Fusion und Okkupation" verweist – das ist nicht gut. Auch soll die Einleitung nicht zu ausführlich sein, sondern insbesondere nur das Wesentliche kurz und bündig zusammenfassen. Details finden sich dann im Hauptteil des Artikels. Benatrevqre …?! 11:57, 19. Jul. 2016 (CEST)
+ 1. --Φ (Diskussion) 12:02, 19. Jul. 2016 (CEST)

Ich gestehe zu, dass der Text zu lang geraten ist. Ich kann ihn aber etwas kürzen. Und der aufgezeigte Widerspruch lässt sich heilen, indem man im ersten Satz den neutralen Begriff "Einverleibung" statt "Annexion" wählt.

Die gekürzte Einleitung würde dann so aussehen:

Als "Anschluss Österreichs" oder kurz "Anschluss" wird der Einmarsch deutscher Wehrmachts-, SS- und Polizeieinheiten in Österreich am 12. März 1938 und die Einverleibung Österreichs in das nationalsozialistische Deutsche Reich bezeichnet.

Die Frage, ob der Anschluss ein freiwilliger oder ein erzwungener Vorgang war, wird auch Jahrzehnte danach noch kontrovers beurteilt. 1.) Letztlich war der „Anschluss“ ein einmaliger „Grenzfall zwischen Annexion, Fusion und Okkupation“. 2.)

Der anfängliche „Freudentaumel der Unterworfenen“ 3.) wich sehr bald einer herben Enttäuschung, weil das angebliche Bruderland in vielerlei Hinsicht wie eine Kolonie behandelt wurde, und die Österreicher nicht als Deutsche galten, sondern höchstens als Deutsche zweiter Klasse. 4.)

Paradoxerweise setzte der „Anschluss“ damit einen „Bewusstseinsprozess nationaler Besonderheit“ in Gang, der sich nach 1945 noch beschleunigte und „ein deutliches, wenngleich in sich durchaus nicht widerspruchsfreies österreichisches Nationalbewusstsein“ erzeugte. 5.)

Der Anschlussprozess begann mit dem Berchtesgadener Abkommen am 12. Februar 1938 zwischen Reichskanzler Adolf Hitler und dem österreichischen Bundeskanzler Kurt Schuschnigg.

Weil Schuschnigg sehr bald erkannte, dass mit dem „Diktat am Berghof“ der Verlust der österreichischen Souveränität drohte, kündigte er am 9. März ohne Absprache mit Hitler für den 13. März eine Volksbefragung über Österreichs Unabhängigkeit an.

Am 11. März forderte Hitler ultimativ - mit der Drohung eines Einmarsches – die Absetzung der Volksbefragung und den Rücktritt Schuschniggs, der am Abend erfolgte. Daraufhin übernahmen in Graz, Linz und Salzburg lokale Nationalsozialisten die Macht und beflaggten die öffentlichen Gebäude mit Hakenkreuzfahnen.

In den frühen Stunden des 12. März wurde Seyß-Inquart in Wien zum Bundeskanzler bestellt. Er übte dieses Amt nur zwei Tage aus. Am 13. März 1938 wurde der „Anschluss Österreichs“ an das Deutsche Reich staatsrechtlich vollzogen. Wie die gesamte Gesetzgebung der Ständestaatsdiktatur wurde auch dieser Vorgang bei der Wiedererrichtung der Republik Österreich 1945 als verfassungswidrig aufgehoben. 6.)

Quellen:

1 - Susanne Fröhlich-Steffen, Die österreichische Identität im Wandel, Wien 2003, S 49.

2 - Clemens Jabloner (Hrsg.): Schlussbericht der Historikerkommission der Republik Österreich. Vermögensentzug während der NS-Zeit sowie Rückstellungen und Entschädigungen seit 1945 in Österreich. Zusammenfassungen und Einschätzungen. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, Wien/München 2003, S. 245.

3 - Ulrike Rückert, Anschluss Österreichs, Geo Epoche, Deutschland unter dem Hakenkreuz, Hamburg 2012, S. 76

4- Ernst Bruckmüller: Sozialgeschichte Österreichs. Herold Verlag, Wien/München 1985, S. 520.

5 – ebenda.

6 - Verfassungsgesetz vom 1. Mai 1945 (St.G.Bl. 4/1945) über das neuerliche Wirksamwerden des Bundes-Verfassungsgesetzes in der Fassung von 1929 (Verfassungs-Überleitungsgesetz) Artikel 2 und 3

Grüße, Andreas (nicht signierter Beitrag von 2003:7A:50A:B301:C45:BE9D:E29D:1B24 (Diskussion | Beiträge) 18:59, 19. Jul 2016 (CEST))

Hallo Andreas,
die Einleitung eines Artikels soll nach WP:WSIGA wesentliche Aspekte des Artikeltextes zusammenfassen. Deshalb braucht sie auch keine Einzelnachweise, da in ihr ja nichts anderes stehen soll als weiter unten ausführlich. Du willst aber lauter Gedanken und Formulierungen in die Zusammenfassung schreiben, die im Artikeltext gar nicht vorkommen: Da kommt kein Paradox vor, keine nationale Besonderheit, kein Freudentaumel. Das passt also nicht zusammen.
Insofern ist dein vorschlag meiner Meinung nach keine Verbesserung, wir sollten daher bei den bestehenden Formulierungen bleiben. Freundliche Grüße, --Φ (Diskussion) 19:07, 19. Jul. 2016 (CEST)


Also es tut mir leid, dass ich so hartnäckig bin. Aber ich will es mal in aller Offenheit sagen: Ich finde die bisherige Einleitung einfach nur schlecht, schlecht, schlecht - und das inhaltlich wie sprachlich. Mir ist es egal, ob meine Einleitung genommen wird oder von jemand anderen (ich musste für eine andere Publikation sowieso einen "Anschluss"-Text schreiben). Ich habe über den "Anschluss" viel nachgedacht und als studierter Historiker noch mehr darüber gelesen; ich möchte einfach, dass an dieser Stelle ein guter Text steht, der den Stand der historischen Forschung in knapper Form widerspiegelt, in einer guten Sprache.

Zum Hinweis, dass keine Einzelnachweise nötig sind und nichts in der Einleitung stehen soll, was nicht auch im Gesamttext ausführlicher wieder auftaucht: Dieses Prinzip wird bei der akutellen Einleitung aber auch nicht eingehalten.

Da ist die Rede vom "Bundesverfassungsgesetzes vom 30. April 1934 über außerordentliche Maßnahmen im Bereich der Verfassung", des sogenannten „Ermächtigungsgesetzes 1934“ - mit Fußnote Nr. 1. Dazu wird im Gesamttext dann aber nichts mehr gesagt.

Und es kommt noch viel schlimmer: Es wird explizit auf dessen "Art. III Abs. 2 des von der Diktatur Dollfuß’ erlassenen Bundesverfassungsgesetzes" hingewiesen.

Weil für diesen Gesetzesartikel übliche Prinzipen durchbrochen werden und er so wichtig erscheint, dass er schon in der Einleitung auftauchen muss, habe ich mir die Mühe gemacht und nachgeschaut, was in diesem Artikel III Absatz 2 eigentlich steht - immerhin soll davon das "Ermächtigungsgesetz" abgeleitet sein.

Und meine Überraschung war nicht schlecht, denn dort steht: "(2) Das Staatswappen Österreichs besteht aus einem freischwebenden, doppelköpfigen, schwarzen, golden nimbierten und ebenso gewaffneten, rotbezungten Adler, dessen Brust mit einem roten, von einem silbernen Querbalken durchzogenen Schilde belegt ist."

Tja, wo ist da die "Ermächtigung"? Auch wenn es sich nur um eine Verwechslung mit einem anderen Verfassungsartikel handeln sollte, wäre der Hinweis auf diese verfassungsrechtlichen Spitzfindigkeiten völlig irrelevant. Muss das ein Leser wirklich wissen, der sich schnell über den "Anschluss" informieren will?

Und es gibt auch noch ein weiteren, gewichtigen Grund: Ganz offenbar handelt es sich bei der Bezeichnung "Ermächtigungsgesetz" um ein Missverständnis oder eine Verwechslung.

Die Verfassung der Ständediktatur bestand aus dem "Kriegswirtschaftlichen Ermächtigungsgesetz von 1917" und der sogenannten "Maiverfassung". Die Maiverfassung von 1934 war bis zum Aufgehen Österreichs im Deutschen Reich 1938 zu keiner Zeit voll in praktischer Geltung. Es blieb weitestgehend dabei, dass die Bundesregierung in Wien mit Verordnungen diktatorisch regierte. Es hatte daher überhaupt keine praktische Bedeutung, ganz anders als in Deutschland. Dort war das "Ermächtigungsgesetz" die rechtliche Hauptgrundlage der NS-Diktatur.

Wenn ich Zeit habe, werde ich noch einen dritten und letzten Vorschlag vorlegen, entlang der Wikipedia-Usancen. Dann ist es gut. Aber vielleicht will ja jemand anders - angesichts der Fehler in der bisherigen Einleitung - einen neuen Text schreiben.

Grüße, Andreas (nicht signierter Beitrag von 195.212.46.126 (Diskussion) 13:30, 20. Jul 2016 (CEST))

Dass das angeschlossene Österreich resp. die Ostmark als Kolonie betrachtet worden sei, halte ich für eine gewagte Aussage und nicht für die breite Mehrheitsmeinung. Ebenfalls ist die Behauptung, die Österreicher seien als "höchstens Deutsche zweiter Klasse" angesehen worden, wohl äußerst fragwürdig; so besonders spitz und niederschmetternd finde ich diesen Vorwurf auch nicht in der neueren einschlägigen Literatur wieder. Ohne weitere und vor allem hinreichende Literaturnachweise können solche Thesen nicht gestützt werden, geschweige so prominent in die Einleitung gesetzt werden. Ich ziehe sogar in Zweifel, dass deine Darstellung wirklich "den Stand der historischen Forschung" angemessen wiedergibt.
Deine Behauptungen über das "Ermächtigungsgesetz 1934" sind übrigens unbegründet. Ganz klar geht nämlich aus dem in der Fußnote 1 angegebenen Nachweis Otmar Jung, Plebiszit und Diktatur: die Volksabstimmungen der Nationalsozialisten. Die Fälle „Austritt aus dem Völkerbund“ (1933), „Staatsoberhaupt“ (1934) und „Anschluß Österreichs“ (1938), Tübingen 1995, S. 115 hervor, dass das betr. Gesetz als "Ermächtigungsgesetz 1934" bezeichnet wird. Ich verstehe daher deinen Einwand in der Sache überhaupt nicht, denn wie du siehst ist der Beleg ganz offensichtlich korrekt. Und es wäre sehr leicht gewesen, dies zunächst selbst zu überprüfen, bevor irgendeine andere, hier nicht thematisierte Gesetzesbestimmung über das Staatswappen zitiert wird – denn du hast stattdessen völlig verfehlt aus der Maiverfassung zitiert! Das hier ist das richtige Bundesverfassungsgesetz. Die einschlägige Rechtsliteratur hätte dir zudem bestätigt, dass der Begriff "Ermächtigungsgesetz 1934" durchaus angemessen und etabliert ist, worin übrigens auch von "Die Bundesregierung wird ermächtigt" die Rede ist. Und weil in der einschlägigen Literatur außerdem darauf breit abgestellt wird, ist dieser Sachverhalt gewiss nicht irrelevant.
Wörtlich außerdem in: Kundmachung der Bundesregierung vom 1. Mai 1934, womit die Verfassung 1934 verlautbart wird (BGBl. 1934 II Nr. 1): "Auf Grund der mit Artikel II des Bundesverfassungsgesetzes vom 30. April 1934, B.G.Bl. Nr. 255, erteilten Ermächtigung wird in der Anlage die Verfassung 1934 kundgemacht." (Es folgten die Unterschriften des Bundeskanzlers und aller Minister.)
Die Einzelnachweise 1 und 2 sind übrigens lediglich Gesetzesfundstellen, daneben dienen die Nachweise Jung und Olechowski nur als Zitatbelege. All diese Einzelnachweise sind also keine Literaturbelege zur Untermauerung einer tatsachenbehauptenden Aussage im Sinne einer "Informationsquelle" nach WP:Q, sondern eine bei Erwähnung eines Gesetzes übliche weiterführende Anmerkung. Benatrevqre …?! 14:22, 20. Jul. 2016 (CEST)
Es hätte auch keinen Sinn ergeben, da im Prinzip der Führer selbst dann nur ein "Deutscher zweiter Klasse" gewesen wäre. -- Chaddy · DDÜP 14:55, 20. Jul. 2016 (CEST)
Zum einen gab es die während des Anschlusses in Österreich maßgebende Verordnung von 1938, nach der sämtliche Österreicher in der Zeit vom 13. März 1938 bis 26. April 1945 deutsche Staatsangehörige waren, zum anderen war Hitler seit Ende Februar 1932 bereits deutscher Staatsangehöriger ([2][3]), sonst hätte er nicht für das Reichspräsidentenamt kandidieren sowie letztlich Reichskanzler werden können. Benatrevqre …?! 17:13, 20. Jul. 2016 (CEST)


Es gibt auf Wikipedia einige sehr gute Artikel zu Österreich in dieser historischen Phase, etwa 1.) Österreich in der Zeit des Nationalsozialismus, 2.) Ständestaat, 3.) Österreichische Identität (Abschnitt: Der Anschluss und die Folgen) und 4.) Austrofaschismus. Ich kann die Lektüre nur empfehlen, dort ist so gut wie alles enthalten, was auch ich geschrieben habe.

In allen vier Artikeln ist der „Anschluss“ gut und angemessen dargestellt. Auch der Textkörper zum „Anschluss“ ist gut - nur dieser vermaledeite Einleitungstext zum „Anschluss“ ist grottenschlecht – inhaltlich, sprachlich und konzeptionell. Und ich verstehe nicht, warum das außer mir keiner sehen will.

Ich habe nicht die Zeit und Kraft, auf alle inhaltlichen Fehler, konzeptionellen Schwächen und verdrehte Darstellungen einzugehen. Es sind einfach zu viele, ich stoße in jedem Satz auf Fehler, Verdrehungen und Ungenauigkeiten – in jedem.

Aber allein schon dieser Satz: „Durch das am 13. März gemäß Art. III Abs. 2 des von der Diktatur Dollfuß’ erlassenen Bundesverfassungsgesetzes vom 30. April 1934 über außerordentliche Maßnahmen im Bereich der Verfassung, des sogenannten „Ermächtigungsgesetzes 1934“[1], ohne Beteiligung des Parlaments durch die Bundesregierung beschlossene Bundesverfassungsgesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich[2] endete die rechtliche Existenz des diktatorischen österreichischen Bundesstaates.“

Jeder Mensch, der auch nur ein Mindestmaß an Sprachgefühlt hat, muss doch sehen, dass das sprachlicher Schrott ist. Und ich vermute, dass dieser Satz nur geschrieben worden ist, um das Wort „Ermächtigungsgesetz“ unterzubringen, das aber im österreichischen Kontext eine ganz andere Bedeutung hat (nämlich Abschaffung des Parlaments), als im deutschen Kontext (Errichtung der Willkürherrschaft). Aber das wird natürlich nirgends erklärt, sonst wäre der Effekt ja dahin.

Zu dem Vorwurf von Benatrevqre, meine Darstellungen und Thesen seien in der einschlägigen Literatur nicht zu finden – sie sind selbst auf Wikipedia zu finden, und in der Literatur sowieso.

Man muss nur mal die einschlägigen Wikipedia-Artikel lesen, die ich oben genannt habe. Benatrevqre aber hat ganz offensichtlich noch nicht einmal diese Artikel gelesen - sonst würde er kaum mit so einem Brustton Sätze formulieren wie „gewagte Aussage“, „nicht die breite Mehrheitsmeinung“, „äußerst fragwürdig“, „spitze und niederschmetternde Vorwürfe“, „ich ziehe in Zweifel“.

Ich kopiere einfach mal einige Kostproben aus Wikipedia-Artikeln, zum Beispiel ein Zitat vom Historiker Ernst Bruckmüller: Sozialgeschichte Österreichs. Herold Verlag, Wien/München 1985, S. 520.

„Schon die Zeit der nationalsozialistischen Okkupation hatte den Österreichern vor Augen geführt: daß nämlich Österreich von den Deutschen (Nazis, Unternehmern, Militär) keineswegs als ‚befreites‘, mit anderen Gebieten des Deutschen Reiches gleichrangiges Land, sondern als Kolonie betrachtet wurde, deren ökonomische Ressourcen man ausbeuten wollte und deren Menschen für den militärischen Apparat und die Kriegswirtschaft einsetzbar erschienen.

Damit im Zusammenhang steht (zweitens), daß die Österreicher eben nicht ‚Deutsche‘ waren, sondern höchstens Deutsche zweiter Klasse. Es begann ein Bewußtseinsprozeß nationaler Besonderheit (vorbereitet schon vor 1938 von wenigen Intellektuellen in Minderheitspositionen wie, auf der Linken, Alfred Klahr und, auf der Rechten, Ernst Karl Winter, Oskar A. H. Schmitz oder Dietrich von Hildebrand), der seit 1945 noch beschleunigt wurde. Ergebnis ist ein deutliches, wenngleich in sich durchaus nicht widerspruchsfreies österreichisches Nationalbewußtsein.“

Aus dem gleichen Wikipedia-Artikel (Österreichische Identität):

Schon kurz nach dem deutschen Einmarsch kühlte die Euphorie über den Anschluss in manchen Bevölkerungsschichten ab. Grund dafür war vor allem die Tatsache, dass die Stellung Österreichs und insbesondere Wiens innerhalb des Reiches anders ausgefallen war als erwartet. Bereits am ersten Jahrestag des Anschlusses bemängelten Berichte der Gestapo die nachlassende Euphorie in der Bevölkerung. Der Einmarsch in der Tschechoslowakei wurde in Wien mit gemischten Gefühlen aufgenommen, 30 Prozent der Einwohner der Stadt hatten slawische, meist tschechische Wurzeln.

Die österreichischen Nationalsozialisten hatten nach dem Anschluss auf ihre Berücksichtigung bei den anstehenden Postenverteilungen gehofft, wurden aber selbst enttäuscht, da die NSDAP bei der Besetzung von Führungspositionen lieber auf „reichsdeutsche“ Parteigänger setzte. Das rasche Ende der Massenarbeitslosigkeit aufgrund des Übergreifens der Rüstungskonjunktur (siehe auch Mitteleuropäischer Wirtschaftstag, Aufrüstung der Wehrmacht) wurde zwar dem Regime von vielen zugutegehalten, die Gleichschaltung aller Lebensbereiche, der unpopuläre Kriegsbeginn 1939 und mehr noch der ab Ende 1941 absehbar scheiternde Russlandfeldzug führten jedoch zu massiver Ernüchterung.“

Mir ist schon klar, dass solche Tatsachen in Deutschland, im Land der „ehemaligen Kolonialherren“, kaum bekannt sind (und selbst die österreichischen Nazis hatten unter dem Kolonialstatus zu leiden, was ich besonders ulkig finde). Wenn ich böse sein wollte, würde ich sagen, dass die Nazi-Propaganda aus den März-Tagen 1938 in den meisten deutschen Köpfen immer noch nachwirkt. Deshalb wäre es höchste Zeit, dass auch im „Altreich“ diese historischen Prozesse besser bekannt werden – zum Beispiel mit einer guten Einleitung zum „Anschluss“.

Grüße, Andreas (nicht signierter Beitrag von 2003:7A:50A:B301:C94A:6A18:3D1:8419 (Diskussion | Beiträge) 22:11, 20. Jul 2016 (CEST))

Hallo Andreas, andere WP-Artikel sollten grundsätzlich nicht als Grundlage für die Artikelarbeit herhalten, da nicht gesichert ist, dass die dortigen Informationen überhaupt stimmen, und insbesondere WP-Artikel selbst nicht als zuverlässige Informationsquelle i.S.v. WP:Q gelten können. Der von dir zitierte Satz ist m.E. kein "sprachlicher Schrott", sondern exakt formuliert und hinreichend belegt. Du konntest bislang auch nichts Gegenteiliges begründet darlegen oder die Kernaussage dieses Satzes glaubhaft in Zweifel ziehen (dein obiges Argument mit dem Bundesverfassungsgesetz hat sich ja als falsch herausgestellt), zumal auch dein neuerliches Argument nur auf deiner eigenen Vermutung aufbaut.
Ich bestreite ja nicht, dass Bruckmüller die von dir zitierte Behauptung über den „Anschluss“ geschrieben hat, doch ob diese Auffassung wirklich dem aktuellen Forschungsstand entspricht und nicht doch eher eine vielmehr österreichische Sichtweise im Sinne der Opferthese kolportiert, ist ohne weitere und vor allem aktuelle einschlägige Literatur fragwürdig; mithin sehe ich nicht, warum diesem „Kolonie“-Aspekt – den es zwar geben mag, doch die Frage ist, wieviel Bedeutung man ihm zuschreibt (!) – in der Artikeleinleitung breitem Raum beigemessen werden sollte. Daher äußere ich hier einen schwerwiegenden Einwand, den du nicht leichtfertig von der Hand weisen kannst. Auf die nicht mindere Bereitwilligkeit der Österreicher wird mit keinem Wort eingegangen, was ich doch sehr unausgewogen halte. Dass übrigens ein Artikel zur österreichischen Identität, den du hier als Grundlage heranziehst, dem österreichischen Nationalbewusstsein durch entsprechende wohlwollende Fürstimmen Auftrieb bescheren möchte, kann wohl nicht bestritten werden. Die Frage, die sich hier aber stellt, ist, ob dieser Artikel wirklich zur Beschreibung und Verfassen einer Einleitung für einen Artikel geeignet ist, der den Anschluss Österreichs zum Gegenstand hat. Auch gehst du insgesamt viel zu detailreich auf Einzelaspekte ein (die im Hauptteil gar nicht erwähnt werden), worauf dich auch schon Phi hinwies, was m.E. bei einer bündigen Artikeleinleitung nicht geboten ist. Benatrevqre …?! 10:58, 21. Jul. 2016 (CEST)

Ich sehe schon, mit meiner bisherigen Strategie komme ich nicht weiter. Wenn ich ein schlagendes Argument bringe, heißt es, das sei nur eine Behauptung, ich müsse dafür eine Belegstelle in der Literatur bringen; wenn ich diese Belegstelle bringe, dann heißt es, das sei nur eine Einzelmeinung; wenn ich mehrere Belegstellen bringe, heißt es, dass sei nur die österreichische Sicht - und damit per se nur eine Minderheitsmeinung.

Ja, die österreichische Sicht wird immer in der Minderheit sein; es gibt halt viel zehn Mal so viele Deutsche wie Österreicher und somit auch umso viel mehr deutsche Historiker. Als Argument scheidet es daher aus.

Und wer die Tatsache zurückweist, dass der „Anschluss“ und die nachfolgende Behandlung Österreichs als Kolonie der Ursprung für das Österreichbewusstsein der Jetztzeit ist, zeigt nur, dass er wenig bis nichts über die jüngste österreichische Geschichte (1918 bis 1945 und danach) weiß. Das ist nun wirklich eine universell anerkannte Tatsache unter österreichischen Historikern.

Ich könnte ein dutzend Bücher und Aufsätze zitieren, in denen die Rede ist von „Kolonisierung durch Oberausseher aus dem Altreich“, von „andauernder Erniedrigung durch die Deutschen Herren“ und von dem „Schockerlebnis“, dass die gefeierten Ostmärker nicht als gleichberechtigte Bürger in das NS-Reich integriert wurden. Und es gibt sicherlich noch viel mehr Belegstellen, als ich überhaupt kenne. Das Zitat von Ernst Bruckmüller habe nur genommen, weil es praktischerweise schon auf WP existierte.

Die Zweitklassigkeit galt sogar für die österreichischen Nazis, bezeichnenderweise; man denke zum Beispiel nur an die Österreichische Legion, das waren immerhin 10.000 Mann. Die durften erst zwei Wochen nach dem „Anschluss“ aus Deutschland mit viel Tschingderassabum einmarschieren, als die Posten in Österreich längst verteilt waren.

Die meisten Deutschen meinen, sie kennten Österreich, weil es ja die gleiche Sprache und Kultur hat. Aber ein Land definiert sich durch Sprache, Kultur und Geschichte. Bei Sprache und Kultur gibt es zwischen Österreich und Deutschland kaum Unterschiede, aber die Geschichte beider Länder unterscheidet sich wesentlich.

Diese Unterschiede gab es auch von 1938 bis 1945, als Österreicher und Deutsche „vereinigt wurden“ und sie in einem gemeinsamen Staat lebten. Wer das leugnet, betreibt das gleiche Geschäft wie die Nazis, nämlich eine besonders perfide Form des geistigen Anschlusses. So ist die österreichische Sichtweise, sei es im Sinne der Opferdoktrin oder nicht.

Ach ja, Literaturbeleg - fast hätte ich es vergessen. Über diese Form des nachträglichen „geistigen Anschlusses“ schreibt Norbert Mappes-Niediek, Österreich für Deutsche, Einblicke in ein fremdes Land, Berlin 2008, S. 106. Er ist wohl einer der wenigen Deutschen, die Österreich wirklich kennen, weil er seit 1992 in der Steiermark lebt.

Noch ein Wort zum Argument der „österreichischen Sichtweise“ – sei es mit Hinweis auf die Opferdoktrin oder auch nicht – damit tut sich nun ein wahrhaft kafkaesker Abgrund auf.

Wenn der Hinweis auf die Österreicher als Deutsche zweiter Klasse damit gekontert wird, das sei eine österreichische Sichtweise, legt damit ja zugleich im Prozessprotokoll fest, dass die österreichische Sichtweise nichts zählt, zumindest irgendwie minderwertig ist.

Bingo! Ja, ungefähr so müssen sich die Österreicher nach dem „Anschluss“ gefühlt haben. Und so viel scheint sich beim Blick der meisten Deutschen auf die Österreicher seit 1938 gar nicht geändert zu haben.

Aus meiner Sicht gibt es drei Sichtweisen auf den „Anschluss“ – die österreichische Sicht im Sinn der Opferdoktrin, die deutsche Sichtweise im Sinn der NS-Propaganda und die objektive Sichtweise, nämlich wie es historisch wirklich war. Ich bin ein Anhänger der dritten Sichtweise.

Die WP-Einleitung zum „Anschluss“ ist totaler Murks, weil sie entlang der NS-Propaganda geschrieben ist - Nazis in Österreich unternehmen Macht, Wehrmacht, SS und Polizei unterstützen, alle Österreicher jubeln.

Der Satz, die Wehrmacht, SS und Polizei hätten die österreichischen Nazis bei der Machtübernahme nur „unterstützt“, findet sich übrigens auch im Einleitungstext – und ist eine krasse Verharmlosung der Nazi-Verbrechen. Die einfallenden Polizei- und Gestapo-Horden haben in den Tagen und Wochen nach dem „Anschluss“ 72.000 Österreicher verhaftet, misshandelt und teils nach Dachau verschleppt.

Das als „Unterstützung“ bei der Machtübernahme herunterzuspielen, ist schon ein starkes Stück. Für die Machtübernahme waren die Verhaftungen gar nicht mehr nötig, das Ständeregime war schon abgelöst – das war einfach nur Terror.

Die Opferdoktrin wiederum gibt nur die halbe Wahrheit wider - der Staat Österreich als das erste Opfer der nationalsozialistischen Aggressionspolitik, gestützt vom hochverräterischen Terror einer nazifaschistischen Minderheit.

Besonders hervorgehoben wurde dabei das Schicksal von einzelnen Personen wie dem späteren ersten Bundeskanzler Leopold Figl, der schon am 12. März 1938 verhaftet und mit dem ersten sogenannten „Prominententransport“ nach Dachau verschleppt wurde.

Sofort nach seiner Ankunft kam er auf den Prügelbock, weil er gewagt hatte, das Wort „Österreich“ in den Mund zu nehmen. Diese Misshandlung hinterließ lebenslange Spuren.

Völlig verdrängt wurden dagegen im kollektiven Gedächtnis die österreichischen Mittäter bei den NS-Gräueltaten. Viel zu spät hat sich Österreich dazu bekannt. Leider war die Opferdoktrin nach dem Krieg sehr nützlich, um Ansprüche von NS-Verfolgten abzuwehren – was eine Riesenschande für Österreich war.

Wie gesagt, ich hänge der dritten Sichtweise an. Danach war der „Anschluss“ ein janusartiger Akt, ein einmaliger „Grenzfall zwischen Annexion, Fusion und Okkupation“. Treibende Kräfte waren Hitler und Göring, die österreichischen Nazis wie Seyß-Inquart und Globocnik dagegen Marionetten und Statisten, die praktisch schon während des „Anschlusses“ beiseite geschoben wurden.

Das berühmteste Zitat von Seyß-Inquart: "Ich bin nichts als ein historisches Telefonfräulein. Ich habe nur die Nachricht zu überbringen und keinen Einfluss“ - gesprochen am 12. März 1938 zum Generalsekretär der Vaterländischen Front, Guido Zernatto, am Tag der angeblichen Machtübernahme in Wien. Seyß-Inquart war erst im Januar 1938 überhaupt in die NSDAP eingetreten, Globocnik zeitweise sogar aus der NSDAP ausgeschlossen.

Andreas, kannst Du bitte hier die Quelle für das Seyß-Inquart-Zitat angeben? --Wolfgang J. Kraus (Diskussion) 18:38, 29. Jul. 2016 (CEST)

Sicherlich, große Karrieren in der NS-Hierarchie haben beide - Seyß-Inquart und Globocnik – gemacht, aber erst lange nach dem „Anschluss“, ab 1940, und zwar beim Judenmord in den Niederlanden und in Polen. Die Parteistrukturen der österreichischen NSDAP waren hingegen sofort nach dem „Anschluss“ liquidiert worden und die Führungspositionen neu besetzt.

Aber warum wurden viele Österreicher überhaupt zu Nationalsozialisten? Weil sie die Ideologie so gut fanden? Den politischen Terror? Den Rassismus? Martin Haidinger und Günther Steinbach (Unser Hitler. Die Österreicher und ihr Landsmann, Salzburg 2009, S. 146, ein Bestseller in Österreich) schreiben dazu:

„Zu dieser Zeit (1939) ist die Enttäuschung schon groß. Politische Verfolgung und die Auswirkungen des antisemitischen Rassenwahns, dazu die Kolonisierung durch Oberaufseher und Peitschenknaller aus dem Altreich wie dem aus der Pfalz stammenden Wiedervereinigungskommissar Josef Bürckel und bald auch der Krieg haben für Ernüchterung bei den Anschlussfreunden gesorgt; und auch bei nicht wenigen Nationalsozialisten. Für die meisten von ihnen war es eben die Idee des Zusammenschlusses eines Österreich, das seine Identität behalten kann, mit den Deutschen im Deutschen Reich und nicht die nationalsozialistische Ideologie, die sie zu Nationalsozialisten hat werden lassen.“

Viele Österreicher haben 1938 gejubelt, weil damit der seit 1918 herbeigewünschte Anschluss endlich erreicht wurde. Österreich wollte als Bundesland - wie etwa Bayern - dem Deutschen Reich gleichberechtigt beitreten, so war ja auch mit der Weimarer Republik verhandelt worden. Stattdessen kamen Besatzer, entließen einen Großteil der Beamten und tilgten den Namen Österreich, selbst die Namen von Ober- und Niederösterreich. Wer ab 1942 noch den Begriff Österreich auszusprechen wagte, wurde ins Konzentrationslager verfrachtet.

Auf dem Heldenplatz jubelten die Menschen also dem Reichskanzler Hitler zu, nicht dem Diktator. Damit machten sie natürlich einen fürchterlichen Fehler.

(Fußnote: Es heißt immer, es hätten rund 250.000 Menschen auf dem Heldenplatz gejubelt. Ich glaube das nicht. Die meisten Deutschen kennen nur die Bilder vom Heldenplatz am 15. März 1938. Ich kenne aber auch die Bilder vom Papstbesuch im September 1983. Da waren 130.000 Menschen auf dem Platz – und er war komplett voll! Ich tippe darauf, dass die Nazi-Propaganda die Zahl einfach verdoppelt hat, so wie sie die Zahl der Bombenopfer in Dresden später verzehnfacht hat. Es wurden zudem komplette Betriebsbelegschaften geschlossen auf den Heldenplatz geführt.)

Und bei dem Jubel muss man auch die Zeitumstände berücksichtigen – die Jahre von 1935 bis 1938 waren die sogenannten „guten Nazi-Jahre“. Alle Konzentrationslager waren nach 1934 geschlossen worden, bis auf Dachau; der Terror der beiden Anfangsjahre in Deutschland schien abgeflaut zu sein. Im Jahr 1936 feierte die Welt die Olympischen Spiele in Berlin, die Wirtschaft in Deutschland brummte, es herrschte Vollbeschäftigung. In Österreich dagegen lag die Arbeitslosenquote 1938 bei etwa 22 Prozent. Dieses Erfolgsmodell hatte natürlich eine gewisse Anziehungskraft.

Trotzdem waren nicht alle Österreicher für den „Anschluss“ an Nazi-Deutschland. Die Juden waren natürlich dagegen, ebenso die Kommunisten, auch die Sozialisten hatten den Punkt 1933 aus ihrem Parteiprogramm gestrichen. Und natürlich waren die Christsozialen gegen den „Anschluss“, denen der Atheismus der Nazis ein Gräuel war. Diese Gruppen repräsentierten zwei Drittel der österreichischen Bevölkerung.

Gejubelt hat das sogenannte „dritte Lager“, das es damals auch schon gab, die Deutschnationalen, die sich zu Nationalsozialisten gewandelt hatten. Und diese ehemaligen Deutschnationalen sahen 1938 ihren Traum erfüllt, die Vereinigung mit den Deutschen auf Augenhöhe. Aber schon 1939 war das nicht mehr der Fall.

Noch eine kleine Fußnote zum Schluss. Der letzte Satz der Einleitung lautet: „In den meisten anderen Landesteilen Österreichs endete das NS-Regime erst mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945.“

Auch dieser scheinbar so einfache Satz ist bei exakter Kenntnis der österreichischen Geschichte falsch. Teile von Tirol wurden schon am 2. und 3. Mai von österreichischen Widerstandskämpfern befreit. Innsbruck war die einzige Großstadt im NS-Reich, die nicht von den Siegermächten befreit wurde, sondern von Widerstandskämpfern, unter ihnen Karl Gruber, der spätere ÖVP-Außenminister.


Zitate aus einer Dokumentation des Tiroler Landesarchivs von 2005, Das Kriegsende in Tirol 1945, geschrieben vom Landesarchivdirektor Wilfried Beimrohr:

„Eine Ahnung von dem, was sich am 3. Mai in Innsbruck abspielte, vermittelt der Bericht eines amerikanischen Beobachters: "Schwerbewaffnete Österreicher schwärmten über den ganzen Platz aus und der ganze Aufzug sah aus wie ein drittklassiger Hollywoodfilm ... Einige waren in deutschen Uniformen, einige in Zivilkleidern, alle trugen weiß-rote Armbinden der Widerstandsbewegung. Sie alle schienen aufgeregt und gespannt ... Ihre Haltung war sehr freundlich ...Alle schienen aufgeregt und besorgt, dass SS-Truppen hereinkommen würden."

.......

Kampflos rückte sie am Abend in die Stadt Innsbruck ein. Den US-Soldaten bot sich ein ungewohntes Bild. Der Kriegsberichterstatter von BBC London, der den Tross begleitete, schilderte seine Eindrücke: "Wir erreichten Innsbruck in der Abenddämmerung. Es war ein Bild, das in mancher Hinsicht an die Befreiung italienischer Städte erinnerte. Hunderte von Fahnen, begeisterte Menschenmengen, die die Amerikaner mit Blumen bewarfen. Österreichische Freiheitskämpfer mit rot-weiß-roten Armbinden und mit Gewehren bewaffnet begleiten die amerikanischen Tanks und zeigten ihnen den Weg."

.......

Überrascht und beeindruckt vom Treiben auf Innsbrucks Straßen war auch der offizielle Berichtererstatter der 103. Infanteriedivision, die den Beinamen Cactus-Division trug: "Die Kaktus-Männer konnten kaum ihren Augen trauen. Es war wie die Befreiung von Paris. Der Jubel war ungeheuer. Männer, Frauen und Kinder schrieen den einmarschierenden Truppen Begrüßungsworte zu und streuten ihnen Blumen. Den Soldaten wurden Cognac- und Weinflaschen angeboten. Hübsche Mädchen kletterten auf Panzer und Jeeps, um die Soldaten zu küssen. Österreichische Fahnen wehten überall in der Stadt. Man sah keine weißen Fahnen. Die Menschen schienen den Einmarsch der US-Truppen als Befreiung zu betrachten. Deutsche Soldaten standen, immer noch in Uniform, am Straßenrand; sie trugen ihre Waffen, aber auch Armbinden mit "Freies Österreich" und riefen uns zu "Heil den Amerikanern!" Die Szene unterschied sich vollkommen von allem, was die Soldaten in deutschen Städten erlebt hatten."

Andreas: Dass Innsbruck von österreichischen Widerstandskämpfern befreit wurde, habe ich im Textteil zur Aufhebung des Anschlusses kurz angeführt. Kannst Du, bitte zum Text aus dem Tiroler Landesarchiv und zu den drei englischsprachigen Zeitzeugen hier detaillierte Quellenangaben machen? Dann könnten wir Innsbruck hier einen eigenen kleinen Abschnitt widmen. --Wolfgang J. Kraus (Diskussion) 18:38, 29. Jul. 2016 (CEST)


Nach einem kurzen Blick in den dtv-Atlas zur Weltschichte, Band 2, München 1977, S. 214 muss der letzte Satz der Einleitung also korrekt lauten:

"Die meisten Landesteile Österreichs waren bis auf einen schmalen Landstreifen in der Mitte bei Kriegsende bereits befreit. Innsbruck wurde als einzige Großstadt im Dritten Reich nicht von den Siegermächten befreit, sondern von österreichischen Widerstandskämpfern.“

Ein solcher letzter Satz passt natürlich nicht mit der entlang der NS-Propaganda geschriebenen Einleitung zusammen, dafür aber umso mehr mit den historischen Fakten.

Der langen Rede kurzer Sinn: Wer den „Anschluss“ wie in der aktuellen WP-Einleitung entlang der damaligen NS-Propaganda kolportieren will, der soll es halt tun, wenn es ihm Spaß macht. Wen aber die historische Wahrheit interessiert, der sollte sich auf andere Quellen verlassen. Kundige wissen es ohnehin besser.

Vielleicht wäre es auch eine gute Idee, den Vermittlungsausschuss anzurufen und eine kleine Historikerkommission zu bilden, bestehend aus einem österreichischen und deutschen Historiker, die gemeinsam eine neue Einleitung schreiben.

Grüße, Andreas (nicht signierter Beitrag von 2003:7A:50A:B301:A0D7:461A:98BC:C4E6 (Diskussion | Beiträge) 20:53, 25. Jul 2016 (CEST))

Österreich war keine Kolonie, die ausdrücklich überspitzte Bemerkung aus einem aus dem Zusammenhang gerissenen Zitat Bruckmüllers darf hier nicht wörtlich genommen werden. Deine Schlussfolgerung greift hier denkbar zu kurz. Dass es ab 1945 ein aufstrebendes Österreichbewusstsein der Jetztzeit gab, liegt auf der Hand und wird nicht bestritten. Auch deine dutzend Bücher und Aufsätze, in denen die Rede ist von „Kolonisierung durch Oberausseher aus dem Altreich“ sind in diesem Lichte zu lesen und nicht wörtlich zu interpretieren. Vor dem Gesetz waren die Ex-Österreicher gleichberechtigte deutsche Bürger und insoweit in das NS-Reich integriert. Andere Darstellungen halten einer zumindest juristischen Prüfung nicht stand.
Wohl aber diskutabel sind deine übrigen Ausführungen. Doch sie spielen zwecks ihrer Detailtiefe für die Einleitung m.E. keine Rolle. Benatrevqre …?! 11:39, 28. Jul. 2016 (CEST)

Ich sehe schon, so ganz wurde die Sache mit der österreichischen Identität noch nicht verstanden. Es ist eine Sache, was auf dem (Gesetzes-)Papier steht und eine andere, was die Alltagserfahrung ist, etwa als "schlapper Ostmärkler" belächelt und gering geschätzt zu werden.

Selbstverständlich waren die "Ex-Österreicher" im juristischen Sinn gleichgestellt - bis auf einen einzigen Punkt: der aber konnte KZ-Haft bedeuten. Die meisten Österreicher wollten nämlich gar keine "Ex-Österreicher" sein. Österreich wollte als Österreich dem Deutschen Reich beitreten und angehören - wie Bayern, Baden, Hessen oder Sachsen.

Stattdessen wurden die Österreicher zunächst Bewohner der "Ostmark". Aber weil jeder Hinweis auf die geografische oder historische Eigenständigkeit getilgt werden sollte, wurden aus der "Ostmark" ab 1942 die "Donau- und Alpenreichsgaue", so es als notwendig erachtet wurde, das Territorium überhaupt noch mit einem zusammenfassenden Namen zu belegen.

Eine abweichende Bezeichnung wurde mit Einweisung in ein KZ bestraft. Das konnte einem Deutschen nicht passieren, denn welchen Grund sollte er gehabt haben, sich als "Österreicher" zu bezeichnen?

Wenn es einen besseren Begriff als "Kolonialstatus" für diese Situation gibt, dann bin ich gerne bereit, ihn aufzunehmen. Aber mir ist bisher kein wirklich besserer Begriff eingefallen.

Grüße, Andreas (nicht signierter Beitrag von 195.212.46.126 (Diskussion) 15:05, 29. Jul 2016 (CEST))

Und warum sollten diese detailreichen Ausführungen in der Einleitung ausgebreitet werden? Niemand möchte hier den von den Nationalsozialisten getilgten Österreichbezug verschweigen, doch warum das sogleich in den Einleitungssätzen derart umfangreich dargestellt werden sollte, das erschließt sich mir nicht. Benatrevqre …?! 12:55, 1. Aug. 2016 (CEST)
Es hat v. a. auch nicht ausschließlich mit Österreich zu tun, sondern ist vielmehr elementarer Teil der NS-Ideologie. Diese ist als Führerdiktatur extrem zentralistisch, weshalb alle föderalen Elemente so gut es ging verboten wurden (Gleichschaltung). Die deutschen Bundesländer wurden ebenfalls abgeschafft und durch verschiedene Gaue ersetzt. Als Beleg für eine wie auch immer geartete schlechtere Behandlung Österreichs taugt das also nicht. -- Chaddy · DDÜP 14:02, 1. Aug. 2016 (CEST)
Nein, denn natürlich war das Ziel der Nazis und insbesondere Hitlers das verhasste Österreich und all dessen „nichtdeutsches“ Gedankengut aus der Ostmark zu vertilgen. --Otberg (Diskussion) 16:07, 1. Aug. 2016 (CEST)

Chaddy bringt leider alles durcheinander. Natürlich waren die Länder des Dritten Reiches gleichgeschaltet, aber nicht abgeschafft ("Bundesländer" hat es überhaupt nicht gegeben, es gab ja keinen Bund, sondern ein Reich). Daneben gab es die Gau-Organisation der NSDAP, das war aber eine parteipolitische Einteilung. So gab es zum Beispiel in Bayern die fünf Gaue München-Oberbayern, Schwaben, Bayreuth, Mainfranken und Franken.

Neben Ländern und NS-Gauen gab drittens auch noch Reichsgaue. Reichsgaue standen unter der Leitung eines Reichsstatthalters, der meist in Personalunion Gauleiter der NSDAP war. Aus Österreich wurden sieben Reichsgaue, nämlich die "Alpen- und Donaureichsgaue" - sozusagen eine Kolonie mit einem Reichsstatthalter, der seine Befehle aus Berlin bekam. Reichsgaue waren zum Beispiel auch das Wartheland und das Sudetenland.

Ich finde es sehr bedauerlich, dass in der Debatte nur auf solche Nebensächlichkeiten eingangen wird, aber nicht auf mein Hauptargument: Und das ist, dass die Einleitung eine von der NS-Propaganda verzerrte Sicht widergibt - österreichische Nazis unternehmen Macht, Wehrmacht, SS und Polizei unterstützen, alle Österreicher jubeln. So war es nicht.

Seit der „Machtergreifung“ am 30. Jänner 1933 hatte Hitler mit der NSDAP teils offen, teils verdeckt den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich betrieben. Dagegen hat sich das Ständeregime gewehrt, bis es 1938 überwältigt wurde, wobei die österreichischen Nazis die Kulisse für die Propaganda stellten. Das ist die große Linie, die aber in der Einleitung nicht gezeichnet wird.

Grüße, Andreas (nicht signierter Beitrag von 2003:7A:552:7101:4D68:6327:AFF0:8141 (Diskussion | Beiträge) 18:19, 1. Aug. 2016 (CEST))

Also bitte! So einseitig, wie du es darlegst und behauptest, ist der Artikel nun wahrlich nicht. Und mit den jüngsten Änderungen wurde einigen deiner Kritikpunkte auch Rechnung getragen. M.E. spricht nichts dagegen, ein paar Worte über das Ständeregime in der Einleitung zu verlieren. Aber wir sollten hier über ein angemessenes Verhältnis diskutieren. Benatrevqre …?! 19:48, 1. Aug. 2016 (CEST)
Nun gut, "abgeschafft" war vielleicht ein missverständlicher Begriff. Auf dem Papier bzw. der Landkarte existierten die Länder schon noch. Tatsächlich hatten sie aber praktisch keinerlei Bedeutung mehr. -- Chaddy · DDÜP 21:51, 1. Aug. 2016 (CEST)

Wann und warum „Gänsefüße“?

Gänsefüße“ tun wenig zur Sache, sofern sie nicht Ironie oder eine ganz einseitige Benennung bedeuten sollen, von der sich der Schreiber distanziert, wie wohl hier? (Und dann bräuchte’s die fast überall!) Lesen kann man die Zeichen nicht, höchstens »sogenannt« davorsprechen – was dann wiederum besser als »sog.« dort stünde. Typographisch sind sie außerdem gern "falsch" wie diese, weil nicht jeder sie richtig unter den Tasten hat … Zudem müsste die Wikipedia festsetzen, wann sie hier zu setzen wären: immer oder nie oder nach Gusto. Ich gebe allerdings zu, noch den DDR-Gänsefuß-Streit miterlebt zu haben. Mit der Zeit kam man da von den „Füßchen“ ab. Sollte man m.E. hier auch tun … – Fritz Jörn (Diskussion) 18:51, 14. Nov. 2016 (CET)

NS-Begriffe werden nur unter Anführungszeichen verwendet. Wurde schon ausführlich diskutiert. --Otberg (Diskussion) 19:11, 14. Nov. 2016 (CET)
Tut mir leid, hatte ich nicht mitbekommen. Wie heißt der »Anschluss« denn politisch korrekt? – Fritz Jörn (Diskussion) 14:11, 15. Nov. 2016 (CET)
Er heisst in der Fachliteratur „Anschluss“, eben mit Anführungszeichen. --Otberg (Diskussion) 14:51, 15. Nov. 2016 (CET)
Ich geb’s auf. Wenn Konnation zur Notation wird, wenn es einen Begriff nur in Anführungszeichen gibt, dann stimmt doch was sprachlich nicht. Ich hab’ mir die alte Diskussion angeschaut, wo Sie allerdings schreiben: »Manche Fachliteratur verwendet die Anführungszeichen, manche nicht.« So viel man sich da unter den Anführungszeichen vorstellt, soviel können diese Unaussprechbaren gar nicht »transportieren«. Mein sel. Großvater (1881–1972) schrieb: »In meiner Jugend [um 1900 als Student in Wien] glaubte die Mehrzahl von uns deutschen [ethnisch, nicht politisch gesehen – fj] Studenten an das Ideal des geeinten Großdeutschen Reiches; noch 1919, nach dem Zusammenbruch Österreichs und Deutschlands, erklärten die frei gewählten Abgeordneten den Anschluß von ›Deutsch-Österreich‹ an das Deutsche Reich.[1]«. Ich seh’s rein schriftlich, schreibtechnisch: Gibt es denn kein Wort für Anschluss ohne Gänsefüße? Wenn nein, bitte nicht antworten, danke. — Fritz Jörn (Diskussion) 09:49, 16. Nov. 2016 (CET)
Na Hauptsache du hast jetzt deinen Großvater verewigt - kA JosFritz, schlag doch mal ein Wort statt "Anschluss" vor, das den Sachverhalt korrekt wiedergibt. Den Abschnitt zur Opferthese zu lesen hilft sicher auch weiter. --Braveheart Welcome to Project Mayhem 10:22, 16. Nov. 2016 (CET)
Großvater beweist höchstens, dass es die Bezeichnung schon 1919 gab. Aber ich will gar nicht auf die leidige inhaltliche Frage eingehen, obwohl ich da schon auch meine eigene Meinung habe. Sprachlich, optisch im Schriftbild usw., s.o., finde ich die Gänsefüße kropfunnötig und störend. Der Leser, der sich hier Auskunft holt und keine »Fachliteratur« sondern ein Lexikon erwartet, spintisiert gewiss nicht all die guten Gedanken in die Gänsefüße hinein wie’s die Wikipedia erwartet. Ich werd’ euch doch nicht einen alterantiven Ausdruck vorschlagen, der ich der Meinung bin, dass der Begriff selbst – woher auch immer – klar und eindeutig ist, und Konnotationen hier nichts zu suchen haben. Die mag sich jeder selbst machen. Ein Lexikon muss klar sein, darf sich nicht hinter Gänsefüße verdrücken. So, jetzt habt ihr’s polemisch. – Fritz Jörn (Diskussion) 11:35, 16. Nov. 2016 (CET)
Du solltest den Artikel lesen bevor Du hier kritisierst. Natürlich gab es den Begriff seit 1919. Er bezeichnete den angestrebten freiwilligen Anschluss Deutschösterreichs an das demokratische Deutschland, den sicher mehr als 90 % der Bevölkerung wünschten. Die erzwungene Annexion 1938 durch NS-Deutschland mit demselben Begriff zu bezeichnen ist euphemistisch, daher wird er, wenn er die Vorgänge vom März 1938 bezeichnet, nur unter Anführungszeichen verwendet. --Otberg (Diskussion) 13:31, 16. Nov. 2016 (CET)
Klar gabs den Begriff schon davor, wie die Anschlussgasse in Wien verdeutlicht. Dass dein ästethisches Sprachgefühl gestört ist, tut mir leid, hilft aber nicht wirklich weiter. Wenn du Nazi-Begriffe distanzlos verwenden möchtest, nur zu ;-) --Braveheart Welcome to Project Mayhem 13:43, 16. Nov. 2016 (CET)
Bitte nicht gleich persönlich werden. Inhaltlich will ich gar nicht eingehen auf das Thema; also hab’ ich nur die Diskussion um die Bindestriche gelesen. Wie ich Begriffe verwende, ist hier nicht die Frage, es geht um die Wikipedia, ein Lexikon. Und die scheint sich da mit Gänsefüßen zu distanzieren, "wohlfeil", wie ich finde. Unter dem Lemma Drittes Reich fand ich die Bezeichnungsproblematik ausführlich beschrieben, da geht es aber auch nur um die Bezeichnung, nicht um die Sache. Bei Schießbefehl, von dem man sich natürlich auch distanziert, wird mal so, mal "so" geschrieben. Abtreibung und DDR bleiben ohne Gänsefüße, usw. – Ich möchte die Gänsefüße ruhen lassen, bin persönlich nach wie vor nicht überzeugt von deren "moralischer" Aussagekraft in einem Lexikon, aber bitte. — Fritz Jörn (Diskussion) 05:30, 21. Nov. 2016 (CET)
Wir schreiben es nunmal so, wie es die einschlägige Fachliteratur uns vormacht. Darüber gibt es für uns eigentlich keinen triftigen Grund, weitergehend zu diskutieren oder gar über eine andere Bezeichnung nachzudenken, insbesondere wenn dazu keine Notwendigkeit besteht. Benatrevqre …?! 18:29, 3. Dez. 2016 (CET)
  1. Hödl-Memoiren
Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Benatrevqre …?! 14:46, 16. Jan. 2017 (CET)

Wg Kontroverse um die Entschlussbildung

Im Lemma lesen wir: „Nach Schuschniggs provokantem Plebiszit-Vorschlag sei er so erzürnt gewesen, dass, wie der britische Botschafter Nevile Henderson erfuhr, die Gemäßigten in der Führung des Reiches ihn nicht mehr hätten zurückhalten können.<ref>Georg Christoph Berger Waldenegg: S. 160-163“. Abgesehen davon, dass mir unwahrscheinlich vorkommt, dass jemand eine Armee in Gang setzt, weil er erzürnt ist und zweitens eine Äusserung Hendersons in diesem Fall keine gute Quelle ist, lese ich bei Berger auf S. 149 von zwei anderen Gründen für den Einmarsch: 1. Die Einverleibung Österreichs als Teil der politischen Programmatik. 2. Befürchtete Hitler eine Mehrheit der Österreicher für die Unabhängigkeit. Die Darstellung wäre wohl zu in dem Sinne korrigieren. Das gleiche lesen wir bei Longerich in seiner Hitlerbiographie. Gruß --Orik (Diskussion) 10:34, 9. Jan. 2017 (CET)

Sehe ich ähnlich. --Otberg (Diskussion) 12:40, 9. Jan. 2017 (CET)
Klingt überzeugend. Wer macht einen Formulierungsvorschlag mitsamt Literaturbelegen und ändert den Satz im Artikel entsprechend? Benatrevqre …?! 14:44, 16. Jan. 2017 (CET)

Annexion, Fusion, Okkupation

Meines Erachtens gehören diese Fragen nicht in den Abschnitt Opferthese, sondern in einen eigenen Abschnitt Staats- und Völkerrecht. Benutzer:Benatrevqre, wär das nichtwas für dich? Grüße --Φ (Diskussion) 21:36, 18. Feb. 2018 (CET)

Beizeiten können wir über einen solchen Abschnitt diskutieren, denn dazu gibt es durchaus differenzierte Literatur, vorerst würde ich ihn aber dort belassen. Benatrevqre …?! 21:40, 18. Feb. 2018 (CET)
Mit Opferthese hat es aber nur in einem sehr vermittelten Sinne zu tun. --Φ (Diskussion) 21:43, 18. Feb. 2018 (CET)
Die Abschnittsüberschrift könnte/sollte man ändern, die Opferthese ist ja nur ein historischer Teilaspekt der Bewertung. --Braveheart Welcome to Project Mayhem 22:02, 18. Feb. 2018 (CET)

Wahlausweis 10.04.1938 mit Wahlausschlußhinweis und Strafandrohung

Quelle: Jüdisches Museum Wien, Inv. No. 26028/9, gesehen unter 1938Project.

Bitte als Illustration ins Lemma einbauen. -- Wolfgang J. Kraus (Diskussion) 20:07, 10. Apr. 2018 (CEST)

Nazi-Propaganda reloaded by Wikipedia

Positionen

Hallo Gemeinde,

wegen der haarsträubenden Einleitung beobachte ich diesen Artikel zum „Anschluss Österreichs“ schon seit geraumer Zeit. Eigentlich hatte ich gehofft, dass jemand anderes die Mühe auf sich nimmt und endlich die dringend nötigen Korrekturen einfordert und einbringt. Aber offenbar ist es allen – außer mir – egal, dass selbst nach 80 Jahren immer noch die Nazi-Propaganda zum „Anschluss“ erzählt wird, mit falschen Fakten, fadenscheinigen Behauptungen und scheinlegalen Rechtsakten.

In Österreich erfüllt das den Straftatbestand der „Wiederbetätigung“. Aber ich nehme mal zugunsten des Autors an, dass er es nicht besser wusste und keine absichtliche Nazi-Propaganda betreiben wollte.

Eine Einleitung sollte die wesentlichen Punkte einer Darstellung zusammenfassen und einen Überblick über das Thema geben. Ich stelle mir immer einen Schüler oder auch Studenten vor, der einen ersten, groben Überblick über einen Gegenstand erhalten will. Aber beim „Anschluss“ wird der Leser von einem Zerrbild in die Irre geführt, das die damalige Nazi-Propaganda fast eins zu eins widergibt.


Also, wie haben die Nazis seinerzeit den Einmarsch nach Österreich vor der Welt gerechtfertigt? Nachdem sie als Antwort auf die von Schuschnigg geplante Volksabstimmung die Wehrmacht an den Grenzen Österreichs als Drohgebärde hatten aufmarschieren lassen, behaupteten sie, österreichische Nationalsozialisten hätten die Regierung des Ständestaatsregimes abgelöst und anschließend per Telegramm die deutsche Wehrmacht ins Land gerufen, um unter deren Kommando wieder Ruhe und Ordnung herzustellen. Dann wurde noch schnell ein „Anschlussgesetz“ in Wien beschlossen, mit vielen schönen Paragraphen, die den Anschein erweckten, alles sei nach Recht und Gesetz abgelaufen.

Also alles in bester Ordnung, keine Kriegsdrohungen, keinerlei Aggression gegen das Nachbarland, die Wehrmacht wurde vielmehr ins Land gebeten, kein Staatsterror, auch völkerrechtlich und staatsrechtlich alles in bester Ordnung.

Aber nichts davon entsprach der Wahrheit, es handelte sich um eine freche Propagandalüge, wie fast immer der Fall bei der Politik der Nationalsozialisten. Das ist der historische Forschungsstand.

Und was lesen wir bei der Wikipedia-Einleitung? Wo sind die Kriegsdrohungen, die Aggression, der Staatsterror, der Bruch des Völkerrechts? Alles ausgeblendet! Und der größte Skandal: Die zahlreichen Opfer des "Anschlusses" kommen in der Einleitung mit keiner Silbe vor, einfach ausgeblendet, wie damals in der Nazi-Propapanda. Es wird einfach die gleiche Propaganda-Geschichte aufgetischt wie es schon die Nazis im März 1938 taten. Alles in bester Ordnung.

Ein Irrwitz, dass diese Nazi-Propagandalügen heute auf Wikipedia stehen.


Gehen wir die einzelnen Sätze durch.


Die Verschleierung

Bei Wikipedia heißt es:

+++++++ Als „Anschluss“ Österreichs oder kurz „Anschluss“ werden seit 1938 vor allem die Vorgänge bezeichnet, mit denen österreichische und deutsche Nationalsozialisten im März 1938 die De-facto-Annexion des Bundesstaates Österreich durch das nationalsozialistische Deutsche Reich veranlassten. ++++++

Ich finde, eine Enzyklopädie sollte so präzise wie möglich sein. Aber ein Ereignis als „Vorgang“ zu bezeichnen – viel ungenauer geht es ja wohl nicht. Ein „Vorgang“ ist so ziemlich jedes Ereignis oder Geschehen in der Geschichte. Man kann auch einen Völkermord als „Vorgang“ bezeichnen, aber aus Anstand sollte man es nicht tun.

Der Begriff „Vorgang“ verschleiert die Taten der Handelnden und die Verantwortung - mehr noch, auch den Charakter der Ereignisse.

Es sicherlich kein Zufall, dass bei den berüchtigten „Vorgängen“ völlig untergeht, dass schon in den ersten Stunden und Tagen nach dem Einfall von Wehrmacht, SS und Polizei etwa 72.00 Österreicher, politische Gegner und Juden verhaftet und viele später in Konzentrationslager nach Deutschland verschleppt wurden; außerdem mussten zehntausende Österreicher flüchten – die ersten Opfer des „Anschlusses“, denen noch viele folgten sollten, die aber in der Einleitung mit keiner Silbe erwähnt werden.

Nur ganz nebenbei: Der Begriff „De-facto-Annexion“ macht überhaupt keinen Sinn, wenn zwei Absätze später haarklein dargelegt wird, dass es auch eine „De-jure-Annexion“ gab. Es gibt seit 1967 eine „De-facto-Annexion“ des Westjordanlandes, aber keine „De-jure“. Ostjerusalem und den Golan hat Israel auch „de-jure“ annektiert. Die Annexion Österreichs war dagegen wohl die schnellste „De-jure-Annexion“ der Weltgeschichte, sie geschah am 13. März, genau einen Tag nach dem Einmarsch.

Deshalb verstehe ich nicht, wieso von einer „De-facto-Annexion“ die Rede ist.

Aber es gibt einen noch viel größeren Widerspruch in der Einleitung: Eine Annexion ist eine einseitige und erzwungene Eingliederung eines zuvor fremden Gebietes in das eigene Staatsgebiet. Im dritten und vierten Absatz wird aber haarklein dargelegt, dass angeblich die österreichische Regierung unter Seyß-Inquart den „Anschluss“ durchgeführt hat.

Dann aber wäre es keine Annexion, sondern ein freiwilliger Beitritt gewesen, genauso wie die fünf ostdeutschen Länder 1990 der Bundesrepublik beigetreten sind.

Deshalb verstehe ich nicht, was uns die Einleitung überhaupt sagen will: War es jetzt eine erzwungene Annexion oder ein freiwilliger Beitritt?

Es waren Vorgänge. Punkt. NPOV. 77.14.46.178 22:58, 24. Apr. 2018 (CEST)

Der Regimewechsel

Auf Wikipedia heißt es:

++++++++ „In der Nacht vom 11. auf den 12. März 1938 lösten nach telefonischen Drohungen von Hermann Göring noch vor dem Einmarsch deutscher Einheiten österreichische Nationalsozialisten das austrofaschistische Ständestaatsregime ab. Vom 12. März an übernahmen Wehrmacht-, SS- und Polizeieinheiten das Kommando, die unter dem Jubel beträchtlicher Teile der Bevölkerung einmarschiert waren.“++++++++

Die Fakten sind falsch. Die Behauptung, österreichische Nazis hätten noch vor dem Einmarsch die Macht übernommen, hat die gleiche Qualität wie das gefälschte Telegramm aus Wien, mit dem Kanzler Seyß-Inquart angeblich deutsche Truppen angefordert hat: Es ist eine freche Lüge. Und beide Lügen haben die gleiche Funktion: Es soll kaschiert werden, dass es sich um eine militärische Invasion handelte.

Siehe dazu das Zeitprotokoll:

https://diepresse.com/home/politik/1353848/Die-Kapitulation-im-Zeitraffer_Wir-weichen-der-Gewalt

Nachdem Bundespräsident Miklas sich am 11. März seit dem Nachmittag geweigert hatte, Seyß-Inquart zum Bundeskanzler zu bestellen, gab er kurz vor Mitternacht nach. Um 23.30 Uhr erklärte er sich dazu bereit. Aber damit war Seyß-Inquart noch nicht im Amt. Die Angelobung Seyß-Inquarts und seiner Mannschaft fand erst am 12. März am Vormittag statt. Zu diesem Zeitpunkt war der Einmarsch der Wehrmacht aber schon im vollen Gange; die Truppen hatten Befehl, am 12. März bei Tagesanbruch vorzustoßen.

Außerdem hatte Hitler schon am 11. März um 14.00 Uhr den Befehl zum Einmarsch nach Österreich unterschrieben. Um 15.00 Uhr war dieser Befehl in Deutschland sogar bekannt gemacht worden. Zu diesem Zeitpunkt war Schuschnigg noch nicht einmal zurückgetreten. Er reichte seinen Rücktritt erst um 18.00 Uhr ein. Um 19.47 Uhr gab er ihn über Radio öffentlich bekannt („Wir weichen der Gewalt“), weil er annahm, dass der Einmarsch schon begonnen habe.

Die österreichischen Nazis haben also keineswegs „noch vor dem Einmarsch deutscher Einheiten das austrofaschistische Ständestaatsregime abgelöst“. Hitler, seine Kriegsdrohungen, seine Ultimaten und seine Wehrmacht taten es. Schuschnigg trat zurück, weil der Einmarsch beschlossene und verkündete Tatsache war, und er kein Blutvergießen wollte. Und Seyß-Inquart gelangte erst ins Amt des Bundeskanzlers, als die die deutschen Truppen schon einmarschiert waren.

Noch viel gewichtiger ist, dass die Ernennung eines neuen Bundeskanzlers noch keinen Regimewechsel darstellt. Der Regimewechsel erfolgte erst durch die Schergen Himmlers, die massenhaft Politiker und Funktionäre des Ständestaates verhafteten und große Teile der Beamtenschaft entließen und durch Reichsdeutsche ersetzten.

Das völlige Aufgehen

Es heißt auf Wikipedia:

++++++ „Die vom Bundespräsidenten Wilhelm Miklas am 11. März nach deutschen Drohungen bestellte nationalsozialistische Bundesregierung unter Arthur Seyß-Inquart führte am 13. März 1938 im Auftrag von Adolf Hitler, der am 12. März 1938 in Österreich eintraf, den „Anschluss“ durch. Er bewirkte sukzessive das völlige Aufgehen Österreichs im Deutschen Reich.“ +++++

Ja, unter „Anschluss“ verstanden Hitler und die deutschen Nazis tatsächlich das „völlige Aufgehen Österreichs im Deutschen Reich“. Aber die Österreicher nicht, nicht einmal die österreichischen Nazis. Sie wollten sich dem Deutschen Reich anschließen, aber nicht ihre Identität als Österreicher aufgeben.

Deshalb hat der ganze Wikipedia-Eintrag - nicht nur die Einleitung - einen eklatanten Mangel: Es fehlt ein ganzer Abschnitt zu „Anschluss“ und österreichischer Identität.

Legalität

In einem fast unleserlichen und verschwurbelten Satz heißt es auf Wikipedia:

+++++++ „Durch das am 13. März gemäß Art. III Abs. 2 des von der Diktatur Dollfuß’ erlassenen Bundesverfassungsgesetzes vom 30. April 1934 über außerordentliche Maßnahmen im Bereich der Verfassung, des sogenannten „Ermächtigungsgesetzes 1934“, ohne Beteiligung des Parlaments durch die Bundesregierung beschlossene Bundesverfassungsgesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich endete die rechtliche Existenz des diktatorischen österreichischen Bundesstaates.“ ++++++++

Ja, die Nazis waren tatsächlich der Meinung, dass damit die „rechtliche Existenz des österreichischen Bundesstaates“ geendet habe, sogar für ungefähr 1.000 Jahre. Nicht aber die späteren Siegermächte, die österreichischen Exilgruppen und das wiedererstandene Österreich.

Ich wiederhole mich: Ein Irrwitz, dass diese Nazi-Propaganda auf Wikipedia steht.

Die Alliierten teilten 1945 die Auffassung Österreichs, dass das Land nicht wie 1918 neu gegründet wurde, sondern bloß wiederhergestellt wurde. Österreich ist nicht durch Annexion des Deutschen Reiches untergegangen, sondern durch Okkupation vom Deutschen Reich handlungsunfähig gemacht worden.

Quelle: Lukas Müller: Österreichische Verfassungsgeschichte, Universität Wien, Oktober 2011; Kapitel XI. Periode: Fremdkontrollierte Republik Österreich 1945–1955.

https://www.unet.univie.ac.at/~a1063315/docs/rg13_fremdenkontrollierte_republik.pdf


Neuer Vorschlag für die Einleitung

Ich habe mal eine neue Einleitung geschrieben. Sie recht lang geworden, aber ich sehe keine Möglichkeit zu kürzen, weil der „Anschluss“ ein sehr komplexes und vielschichtiges Ereignis war.


+++++ Der sogenannte "Anschluss Österreichs" an das Deutsche Reich im März 1938 begann mit einem ultimativ erzwungenen Regierungswechsel in Wien, gefolgt von einem Einmarsch der Wehrmacht und einem von SS, Gestapo und Polizei entfesselten Staatsterror gegen politische Gegner jeglicher Art. Das Ereignis hatte einen mehrdeutigen Charakter, weil der militärische Einmarsch ohne Gegenwehr verlief und von einem Teil der Österreicher in den ersten Tagen jubelnd begrüßt wurde.

Viele Österreicher hofften vor dem Hintergrund einer permanenten Wirtschaftsflaute und einer Arbeitslosigkeit von fast 25 Prozent auf einen ähnlich starken Aufschwung und stabile Verhältnisse, wie sie im Deutschen Reich zumindest an der Oberfläche seit 1935 herrschten.

Am 12. März 1938 marschierten Wehrmacht, SS und Polizei in Österreich ein. Ursprünglich sollte am 13. März eine von Bundeskanzler Kurt Schuschnigg angesetzte Volksabstimmung über die Souveränität Österreichs stattfinden, die Adolf Hitler aber verhindern wollte. Der umjubelte und widerstandslose Einmarsch bewog Hitler am 13. März in Linz zur Annexion des Landes.

Mit Angriffsdrohungen und einer Serie von Ultimaten hatte Herrmann Göring, der erste Paladin Hitlers, am 11. März in annähernd einem Dutzend Telefongesprächen von Berlin nach Wien zunächst die Absage der Volksabstimmung erzwungen, dann den Rücktritt Schuschniggs und schließlich die Ernennung des österreichischen Nationalsozialisten Arthur Seyß-Inquart zum Bundeskanzler.

Quelle: https://diepresse.com/home/politik/1353848/Die-Kapitulation-im-Zeitraffer_Wir-weichen-der-Gewalt

Schon in den ersten Stunden und Tagen nach dem Einfall von SS-Totenkopfverbänden, Gestapo und Polizei begann der von Heinrich Himmler entfesselte staatliche Terror, unterstützt von lokalen Kollaborateuren, um jeden möglichen Widerstand schon im Ansatz zu brechen. Rund 75.000 Österreicher - Christsoziale, Sozialisten, Kommunisten, Monarchisten und prominente Juden - wurden in einer ersten Welle verhaftet und viele später in Konzentrationslager nach Deutschland verschleppt. Unter den Verhafteten befanden sich drei ehemalige sowie drei künftige österreichische Bundeskanzler.

Quelle: Gottfried-Karl Kindermann: Österreich gegen Hitler, Europas erste Abwehrfront, 1933-1938, Wien 2003, S. 338

Üblicherweise ging die Verhaftung auch mit dem Verlust der Stellung oder des Arbeitsplatzes, vor allem bei Juden auch des Geschäftes und der Wohnung einher; es wurde also die ganze Familie von der Verfolgung in Mitleidenschaft gezogen. Außerdem mussten zehntausende Österreicher ins Ausland flüchten.

Quelle: http://www.doew.at/erkennen/ausstellung/1938/verfolgung-politischer-gegner

In allen staatlichen Organen Österreichs setzte eine massive Säuberungswelle ein: Rund 80 Prozent der Spitzenbeamten wurden entlassen (Gottfried-Karl Kindermann: Österreich gegen Hitler, S. 340), 55 Prozent der Generäle, 40 Prozent der Obersten und 14 Prozent der darunter liegenden Dienstgrade. Für die zwangspensionierten Offiziere wurden Pensionskürzungen zwischen 30 und 100 Prozent verfügt.

Quelle: http://www.bundesheer.at/truppendienst/ausgaben/artikel.php?id=741

In Österreich herrschte in den 1920er und 30er Jahren eine große Zerrissenheit, auch wegen einer tiefen Wirtschaftskrise. Politisch war das Land in ungefähr drei gleich große Lager gespalten - Christsoziale, Sozialdemokraten und Deutschnationale. Aus dem dritten Lager erhielt die NSDAP nach 1933 großen Zulauf. Im Jahr 1934 entluden sich die innenpolitischen Zerwürfnisse in einem Bürgerkrieg zwischen Christsozialen und Sozialdemokraten sowie in einem Putschversuch einer SS-Einheit, bei dem Bundeskanzler Engelbert Dollfuß ermordet wurde.

Die politische Spaltung drückte sich auch in den Reaktionen auf den Einmarsch der deutschen Truppen aus. "Ein sehr sichtbarer Teil der Bevölkerung jubelte ekstatisch, ein nicht sichtbarer Teil blieb verzweifelt oder apathisch zu Hause, ein ebenfalls kaum sichtbarer Teil wurde von den Schergen des neuen Regimes sofort eingesperrt - und ein weiterer Teil der Bevölkerung, die jüdischen Österreicher, wurde vom ersten Tag an auf offener Straße auf das Niederträchtigste gedemütigt und schikaniert."

Quelle: Stephan Löwenstein, FAZ, 12.3.2018

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/anschluss-oesterreichs-alleingelassen-mitten-in-europa-15488813.html

Der plötzliche Ausbruch von zügelloser Gewalt auf den Wiener Straßen hing nicht damit zusammen, dass es unter Österreichern oder Wienern einen radikaleren Antisemitismus gab als unter Deutschen. Vielmehr lag die Ursache in der spezifischen österreichischen Geschichte zwischen 1933 und 1938.

Die fünf Jahre lange Verbotszeit der NSDAP und die Lagerhaft vieler NS-Funktionäre hatte spezielle Mentalitäten unter den österreichischen Nazis geschaffen, die mitunter zu persönlichen Abrechnungen im März 1938 führten. In der Verbotszeit konnten sich außerdem Personen mit Verbindungen in die Unterwelt besonders gut entwickeln, illegale Aktivitäten lagen vor allem untergründigen Naturen. Die plötzliche Eruption der Gewalt hing auch mit der überstürzten Entwicklung während des "Anschlusses" zusammen: Die österreichischen Nationalsozialisten wussten am Freitag, den 11. März 1938, noch nicht, dass sie am Sonntag im Besitz der absoluten Macht sein würden.

Quelle: Martin Haidinger, Günther Steinbach: Unser Hitler. Die Österreicher und ihr Landsmann, Salzburg 2009, S. 357

Die "Anschluss"-Euphorie in Österreich verflog rasch. Schon im Herbst 1938 flaute sie stark ab, vor allem wegen der heraufziehenden Kriegsgefahr während der Sudetenlandkrise, aber auch weil das NS-Regime zunehmend als deutsche Fremdherrschaft begriffen wurde. Der Name "Österreich" wurde getilgt, Ober- und Niederösterreich in Ober- und Niederdonau umbenannt, und nach einem Zwischenspiel als "Ostmark" jede österreichische Gemeinsamkeit überhaupt beseitigt, an Österreich sollte nichts mehr erinnern.

Quelle: Quelle: Martin Haidinger, Günther Steinbach: Unser Hitler. Die Österreicher und ihr Landsmann, Salzburg 2009, S. 146 

Alle Versuche zur Bildung einer österreichischen Exilregierung in London waren 1938 und in den Jahren danach gescheitert, weil sich die politischen Parteien, die nur vier Jahre zuvor einen Bürgerkrieg gegeneinander geführten hatten, nicht einig waren und nicht vertrauten.

Quelle: Helene Maimann: Politik im Wartesaal. Österreichische Exilpolitik in Großbritannien 1938-1945. Wien 1975

Als einziges Land der Welt legte Mexiko offiziellen Protest gegen den "Anschluss" ein. Allerdings erklärte schon am 27. Juli 1942 der amerikanische Außenminister Cordell Hull: "Die Regierung der Vereinigten Staaten hat niemals den Standpunkt eingenommen, dass Österreich rechtmäßig vom Deutschen Reich absorbiert worden ist."

Quelle: Gottfried-Karl Kindermann: Österreich gegen Hitler, Europas erste Abwehrfront, 1933-1938, Wien 2003, S. 23

In der Moskauer Erklärung von 1943 hielten die alliierten Staaten Großbritannien, USA und Sowjetunion erneut fest, dass die Annexion null und nichtig und dass der Staat Österreich nach Kriegsende wieder herzustellen ist.

Quelle: Moskauer Erklärung - http://www.ibiblio.org/pha/policy/1943/431000a.html

Ein Kriegsziel der Alliierten bestand daher in der Befreiung Österreichs, während das Deutsche Reich zur bedingungslosen Kapitulation gezwungen werden sollte. Die Wiederherstellung des österreichischen Staates gelang im April 1945 noch vor Kriegsende und sogar noch vor Hitlers Tod. In der Österreichischen Unabhängigkeitserklärung vom 27. April 1945 wurde der "Anschluss" als null und nichtig erklärt, ebenso die Beschlüsse des Ständestaats.

In den Jahren 1938 bis 1945 hatte Österreich eine einzigartige Rolle in Europa gespielt: Es war vom Deutschen Reich militärisch überfallen worden, nahm aber am Weltkrieg auf der Seite des Angreifers teil. Es war nur folgerichtig, dass Österreich auch 1945 einen einzigartigen Status in Europa innehatte: Es gehörte weder zu den Besiegten (wie Deutschland) noch zu den Siegern (wie Frankreich).

Quelle: Lukas Müller: Österreichische Verfassungsgeschichte, Universität Wien, Oktober 2011; Kapitel XI. Periode: Fremdkontrollierte Republik Österreich 1945-1955.

https://www.unet.univie.ac.at/~a1063315/docs/rg13_fremdenkontrollierte_republik.pdf

Schon während des Krieges hatten die späteren Siegermächte diese besondere Rolle Österreichs erkannt: "Österreich ist der erste Staat, der der typischen Angriffspolitik Hitlers zum Opfer gefallen ist, jedoch trägt Österreich auch eine Verantwortung am Krieg, der es sich nicht entziehen kann", hieß es in der Moskauer Erklärung vom Oktober 1943.

Nach Kriegsende stand die Frage nach der Mitverantwortung der Österreicher am NS-Regime im Raum. Jahrzehntelang klammerte sich das Land an die Opferdoktrin, wonach Österreich das erste Opfer der Nazi-Aggression gewesen sei. Erst im Zuge der Waldheim-Affäre begann diese Position aufzubrechen. Bundeskanzler Franz Vranitzky erklärte am 8. Juli 1991 vor dem Nationalrat: "Es gibt eine Mitverantwortung für das Leid, das zwar nicht Österreich als Staat, wohl aber Bürger dieses Landes über andere Menschen und Völker gebracht haben."

https://www.onb.ac.at/museen/prunksaal/sonderausstellungen/vergangene-ausstellungen/1945-zurueck-in-die-zukunft/


Der "Anschluss" und die daraus erwachsende Erfahrung der Fremdherrschaft stärkten das österreichische Nationalbewusstsein. Gerald Stourzh sieht in den Jahren 1938 bis 1945 ein "Zeitmoment der inneren Wiederentdeckung Österreichs".

Gerald Stourzh: Erschütterung und Konsolidierung des Österreichbewusstseins, 2000, S. 304

Hans Mommsen sieht in der Fremdherrschaft "den entscheidenden Hebel der Distanzierung vom Regime". So habe "der Widerstand oder doch die gemeinsame Abwehrhaltung gegen die nationalsozialistische Kriegs- und Gewaltpolitik, die Österreich in den Strudel der Katastrophe hineinzog, jenen Fundus an Solidarität geschaffen, dessen die junge Republik, zumal unter der Zerreißprobe des Kalten Krieges, dringend bedurfte."

Hans Mommsen: Widerstand und politische Kultur in Deutschland und Österreich, 1994, S. 18f.


Neuer Vorschlag Identität

ABSCHNITT 7 - "Anschluss" und Österreichische Identität

Die "Anschluss"-Euphorie in Österreich verflog rasch. Schon im Herbst 1938 war sie abgeflaut, vor allem wegen der heraufziehenden Kriegsgefahr während der Sudetenlandkrise, aber auch weil das NS-Regime zunehmend als deutsche Fremdherrschaft begriffen wurde. Der Name "Österreich" wurde getilgt, Ober- und Niederösterreich in Ober- und Niederdonau umbenannt, und nach einem Zwischenspiel als "Ostmark" jede österreichische Gemeinsamkeit überhaupt beseitigt, an Österreich sollte nichts mehr erinnern.

Der "Anschluss" und die daraus erwachsende Erfahrung der Fremdherrschaft stärkten das österreichische Nationalbewusstsein. Gerald Stourzh sieht in den Jahren 1938 bis 1945 ein "Zeitmoment der inneren Wiederentdeckung Österreichs".

Gerald Stourzh: Erschütterung und Konsolidierung des Österreichsbewusstseins, 2000, S. 304

Hans Mommsen sieht ebenfalls in der Fremdherrschaft "den entscheidenden Hebel der Distanzierung vom Regime". So habe "der Widerstand oder doch die gemeinsame Abwehrhaltung gegen die nationalsozialistische Kriegs- und Gewaltpolitik, die Österreich in den Strudel der Katastrophe hineinzog, jenen Fundus an Solidarität geschaffen, dessen die junge Republik, zumal unter der Zerreißprobe des Kalten Krieges, dringend bedurfte."

Hans Mommsen: Widerstand und politische Kultur in Deutschland und Österreich, 1994, S. 18f.

Nach Ansicht von Ernst Bruckmüller setzte ausgerechnet der "Anschluss" in Österreich einen "Bewusstseinsprozess nationaler Besonderheit" in Gang, der sich nach 1945 noch beschleunigte und "ein deutliches, wenngleich in sich durchaus nicht widerspruchsfreies österreichisches Nationalbewusstsein" erzeugte.

Ernst Bruckmüller: Sozialgeschichte Österreichs. Herold Verlag, Wien/München 1985, S. 520

Auch Karl R. Stadler kommt durch eine quellenreiche Aufarbeitung der NS-Akten zu dem Ergebnis, dass die deutsche Besatzung das österreichische Nationalgefühl auf den Weg gebracht hat.

Karl R. Stadler: Österreich 1938-1945 im Spiegel der NS-Akten, Wien/München 1966

Selbst für österreichische Nationalsozialisten brachte der "Anschluss" eine große Enttäuschung. "Intellektuelle, auch ehemals illegale Nationalsozialisten, waren von der Durchführung des lange ersehnten Anschlusses enttäuscht, der auf österreichische Tradition ebenso wenig Rücksicht nahm wie auf die in der fünfjährigen illegalen Zeit gewachsene Eigenständigkeit der österreichischen NSDAP."

Erwin A. Schmidl: Der "Anschluss" Österreichs, Bonn 1994, S. 10

"Für die meisten von ihnen (den österreichischen Nationalsozialisten) war es eben die Idee des Zusammenschlusses eines Österreich, das seine Identität behalten kann, mit den Deutschen im Deutschen Reich und nicht die nationalsozialistische Ideologie, die sie zu Nationalsozialisten hat werden lassen."

Martin Haidinger, Günther Steinbach: Unser Hitler. Die Österreicher und ihr Landsmann, Salzburg 2009, S. 146

"1938 war Österreich von der Weltkarte verschwunden, und es sollte nach dem Willen Hitlers auch aus dem Bewusstsein seiner Bewohner ausradiert werden. Doch dies gelang mit zunehmender Repression, steigender materieller Not und andauernder Erniedrigung durch die 'Deutschen Herren' immer weniger. Das wachsende Österreich-Bewusstsein drückte sich in der zunehmenden Kritik und Spöttelei gegen die Deutschen aus."

Susanne Frölich-Steffen: Die österreichische Identität im Wandel, Wien 2003, S. 53

Offene Opposition war natürlich nicht möglich, doch in Flüsterwitzen konnten die Menschen ihre Meinung ausdrücken.

Quelle: Bernhard Müller (Hrsg.) "Auf Lachen steht der Tod!" Österreichische Flüsterwitze im Dritten Reich. Innsbruck, Wien, Bozen 2009.

Ein Flüsterwitz aus dem Jahr 1938:

In Wien wird für das Winterhilfswerk gesammelt. "Spendet für die Befreiung Österreichs", ruft ein Übereifriger und scheppert mit der Büchse. Gebefreudig zückt ein altes Mütterchen sein Geldbörsel. "Befreiung Österreichs?" wiederholt es staunend. "Ja, sind denn die Deitschen schon wieder weg?"

Ein Flüsterwitz aus dem Jahr 1939:

"Die oberste deutsche Wehrmachtführung hat beschlossen, in Österreich keine Gasmasken auszuteilen. Warum? Weil bei uns die Gesichter immer länger werden."

Ein Flüsterwitz aus dem Jahr 1940, nach dem Sieg gegen Frankreich, als die Regimebegeisterung in Deutschland ihren Höhepunkt erreichte:

1938 riefen die Österreicher: "Wir wollen heim ins Reich!" Jetzt rufen die Österreicher: "Wir wollen heim, uns reicht's!"

Die geringere Motivation der Österreicher, für das NS-Regime zu kämpfen, zeigte sich sehr deutlich in den Gefallenenzahlen. Der deutsche Historiker Rüdiger Overmans hat sich 1999 in einer Studie mit den Toten der Wehrmacht beschäftigt. Soldaten, die aus den Gebieten des heutigen Deutschlands eingezogen wurden, fielen zu 31 Prozent. Unter Österreichern war der Anteil nur 19 Prozent.

Der Historiker Kurt Bauer sieht darin einen signifikanten Unterschied. Den Grund verortet er in einem "Loyalitätsdefizit" der Österreicher; offensichtlich seien die Österreicher weniger gern für Hitler im Krieg gestorben als es deutsche Soldaten getan haben.

Kurt Bauer: "Die dunklen Jahre - Politik und Alltag im nationalsozialistischen Österreich", 2017

http://www.deutschlandfunk.de/zweiter-weltkrieg-oesterreich-unterm-hakenkreuz.1310.de.html?dram:article_id=408580

Das ist sehr interessant. Danke! 77.14.46.178 23:01, 24. Apr. 2018 (CEST)

Schlussbemerkung

Ich als gelernter Österreicher, der lange Zeit in Deutschland gelebt hat, kann es mir natürlich erklären, warum die Nazi-Propaganda vom "Anschluss" immer noch in den Köpfen der meisten Deutschen herumspukt. Deshalb, weil sie sich nicht mit österreichischer Geschichte beschäftigen und im Grunde ihres Herzens den Österreichern auch keine eigene Geschichte, keine eigene Tradition und keine eigene Identität zubilligen. Das Problem ist nur, dass die deutschen Nazis genau so dachten - und damit in Österreich gescheitert sind. Es ist deshalb Zeit, damit aufzuräumen.

Österreich hat die komplizierteste Geschichte in Europa. Über Jahrhunderte war es eine europäische Großmacht, über eine lange Strecke sogar eine Weltmacht. Im Jahr 1918 schrumpfte das Land plötzlich auf einen innerlich zerrütteten Kleinstaat, 1938 verschwand es sogar völlig von der Landkarte. Nach dem Zweiten Weltkrieg tauchte es 1945 wieder als stabile Demokratie auf. Es gibt keinen anderen Staat in Europa, sei es Großmacht oder Kleinstaat, der eine derart bewegte Geschichte hat. Es lohnt sich, das zu studieren.

Grüße, Andreas (nicht signierter Beitrag von 213.86.11.20 (Diskussion) 15:21, 22. Apr. 2018 (CEST))

Anmerkungen zum Statement

Dazu (Stichwort: „freche Lüge“) nur ein Literaturhinweis: Emmerich Tálos u. Florian Wenninger: Das austrofaschistiasche Österreich 1933–1938, Wien 2017, S. 36–43, die den „Anschluss“ als mehdrimensionalen Prozess verstehen, der die nationalsozialistische Machtübernahme der vorangegangenen Tage, namentlich in der Folge des Abkommens von Berchtesgaden vom 12. Februar 1938, stattgefunden habe. Demnach kam es zu einer Machtübernahme von oben durch NS-Infiltration des austrofaschistischen Herrschaftsapparats („Anschluss“ von innen), einer Machtübernahme von unten durch NS-Demonstrationen, einer jahrelang betriebenen Gleichschaltung von außen („Anschluss“ von außen) und letztlich dem „Anschluss“ im engeren Sinne.--Assayer (Diskussion) 20:57, 22. Apr. 2018 (CEST)

Es ist vollkommen richtig, den "Anschluss" als mehrdimensionalen und schleichenden Prozess aufzufassen, der nach dem Berchtesgadener Diktat eingesetzt hat und in eine militärische Invasion mündete, weil Hitler den Österreichern misstraute (schreiben jedenfalls einige Historiker). Aber warum wird es dann nicht so in der Einleitung geschrieben? Dort steht, österreichische Nationalsozialisten hätten "in der Nacht vom 11. auf den 12. März noch vor dem Einmarsch deutscher Einheiten das austrofaschistische Ständestaatsregime abgelöst." Das ist nichts mehrdimensional und nichts schleichend. Das ist Propaganda.
Gruß, Andreas(nicht signierter Beitrag von 213.86.11.20 (Diskussion) 08:35, 23. April 2018)
Dieser falsch formatierte lange Monolog mit der anklagenden Überschrift wird eher nicht gelesen werden. Fazit ist offenbar eine Opferthese 2.0, die nicht zur Verbesserung des Artikels beiträgt. --Otberg (Diskussion) 08:55, 23. Apr. 2018 (CEST)
Haargenau, richtig erkannt. Der Sermon sieht auch für mich ziemlich nach geschichtlicher Verklärung aus. Österreich als reines Opfer der NS-Tyrranei. Dass Österreicher – zunächst in Österreich – später selbstverständlich auch im Reich – aktiv am Nationalsozialismus mitwirkten, sich nicht minder als die Deutschen im Altreich beteiligten, möchte Andreas scheinbar unerwähnt lassen. Dass es den Widerstand gegen die Anschlussbestrebungen in der österreichischen Regierung gab, schmälert doch nicht die Beteiligung der Österreicher am „Anschluss“, und er wäscht insbesondere nicht rein, dass viele Schlächter im NS-Staat und dem deutschen Machtbereich gebürtige Österreicher waren. Dass sie nicht weniger fanatisch waren als die Deutschen vor 1938.
Die These der Okkupation mag noch so häufig in österreichischer Literatur vertreten werden, sie ist auch nur eine bestimmte Betrachtungsweise, dennoch trifft sie realiter noch am wenigsten zu. Ich finde es zudem erheiternd, wenn gelernte Österreicher "österreichischer" sein wollen als die gebürtigen Österreicher selbst. Nicht dass das apodiktisch wirkt, wenn sie meinen, die Geschichte Österreichs am besten zu kennen; es hat für mich auch immer so ein surreal anmutendes G’schmäckle. Benatrevqre …?! 11:37, 23. Apr. 2018 (CEST)


Für jene, die sich mit dem Lesen schwer tun, kann ich es auch kürzer machen:

1.) Es ist nicht gut, den "Anschluss" als "Vorgang" zu bezeichnen, weil es den Charakter des Ereignisses verschleiert.

2.) Der Begriff "De-facto"-Annexion macht im Falle Österreichs keinen Sinn, weil es auch eine "De-jure"- Annexion gab.

3.) Seyß-Inquart wurde nicht am 11. März 1930 österreichischer Bundeskanzler, sondern erst am 12. März vormittags. Der wirkliche Regimewechsel begann erst mit dem Staatsterror von SS, Gestapo und Polizei.

4.) Es ist gültiges Recht in Österreich, dass der Staat 1938 nicht untergegangen ist, sondern 1945 bloß wiederhergestellt wurde.

5.) Der "Anschluss" hat in Österreich einen "Bewusstseinsprozess nationaler Besonderheit" in Gang gesetzt. Ein entsprechender Abschnitt dazu fehlt aber in der Darstellung, obwohl es eine riesige Menge Literatur dazu gibt.

Jetzt können Sie mir in fünf kurzen Sätzen widersprechen und sagen, was an diesen Aussagen falsch ist.

Gruß, Andreas(nicht signierter Beitrag von 213.86.11.20 (Diskussion) 10:32, 23. Apr. 2018 (CEST))

Das zum Beispiel: Der Bundespräsident hat an Dr. Arthur Seyß- Inquart nachstehendes Schreiben gerichtet: Auf Grund des Artikels 82, Absatz 1, der Verfassung 1934 ernenne ich Sie zum Bundeskanzler. Wien, am 11. März 1938. Miklas. --Otberg (Diskussion) 11:25, 23. Apr. 2018 (CEST)
zu Punkt 2. Worauf willst du hinaus? Zur rechtlichen Bewertung findet sich hinreichend belegt bereits die richtige Formulierung im Artikel. Ich sehe hier keinen weiteren Handlungsbedarf.
zu 4. Gültiges Recht ist in dieser Frage der rechtlichen Bewertung nicht der einzige Aspekt, der zu beachten ist, insbesondere auch die NS-Gesetze zum Anschluss Österreichs waren schließlich gültiges Recht. Relevant ist, zu welchem Ergebnis die völkerrechtliche Literatur im wissenschaftlichen Diskurs gekommen ist und wie die damalige Staatenpraxis den Sachverhalt gesehen hatte, wie also Österreich in der Zeit nach seiner Eingliederung behandelt wurde, insbesondere ob 1938–1945 auf einen Untergang als Völkerrechtssubjekt geschlossen werden konnte; einem auf Rechtsfiktion beruhenden Opfermythos muss nicht gefolgt werden; dieser betrifft ohnehin erst die Zeit nach 1945. Auch dieser Sachverhalt wird im Artikel erörtert. Benatrevqre …?! 11:30, 23. Apr. 2018 (CEST)

Zu Bundeskanzler Seyß-Inquart - Kollege Otberg hat meinen Beitrag tatsächlich nicht gelesen, diskutiert aber eifrig mit. Die Angelobung Seyß-Inquarts fand am 12. März 1938 vormittags statt. Erst dann war er offiziell Bundeskanzler. Können wir uns auf diese simple Tatsache einigen? Ich sehe das als untauglichen Versuch, mich auf einen Nebenkriegsschauplatz zu ziehen. Es geht um ganz andere Sachen, nämlich auch um die Punkte 1, 2, 4 und 5. (nicht signierter Beitrag von 213.86.11.20 (Diskussion) )


Benatrevqre schreibt: "Relevant ist, zu welchem Ergebnis die völkerrechtliche Literatur im wissenschaftlichen Diskurs gekommen ist und wie die damalige Staatenpraxis den Sachverhalt gesehen hatte, wie also Österreich in der Zeit nach seiner Eingliederung behandelt wurde, insbesondere ob 1938–1945 auf einen Untergang als Völkerrechtssubjekt geschlossen werden konnte."

Genau das habe ich doch getan.

Ich schreibe es nochmal: "Schon am 27. Juli 1942 erklärte der amerikanische Außenminister Cordell Hull: "Die Regierung der Vereinigten Staaten hat niemals den Standpunkt eingenommen, dass Österreich rechtmäßig vom Deutschen Reich absorbiert worden ist."

Und in der Moskauer Erklärung von 1943 hielten die alliierten Staaten Großbritannien, USA und Sowjetunion erneut fest, dass die Annexion null und nichtig und dass der Staat Österreich nach Kriegsende wieder herzustellen ist.

So also hat die damalige Staatenpraxis den Sachverhalt gesehen. Und das ist doch ziemlich relevant - oder nicht? Warum also wird es in der Einleitung nicht erwähnt?

Stattdessen stellt Wikipedia in der Einleitung - also quasi als vorweggenommenes Resümee der gesamten Darstellung - nur die Position der damaligen Nazis dar: "Durch das am 13. März ... beschlossene Bundesverfassungsgesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich endete die rechtliche Existenz des diktatorischen österreichischen Bundesstaates."

Warum ist die Position der Nazis wichtiger als jene der USA, Großbritanniens oder der Sowjetunion? Oder auch der österreichischen Exilgruppen und des wiedererstandenen Österreichs?

Bisher dachte ich, die Nazi-Propaganda beruhe auf einer fehlenden Kenntnis der österreichischen Geschichte, aber vielleicht habe ich mich auch furchtbar getäuscht; vielleicht schlummern bei manchen Teilnehmer noch seltsame Sympathien mit Nazi-Positionen. Umso mehr sollte die Wikipedia-Darstellung korrigiert werden, um die neuen Nazis nicht mit Argumentationshilfen zu versorgen.

Gruß, Andreas(nicht signierter Beitrag von 213.86.11.20 (Diskussion) 12:58, 23. April 2018)

Blödsinniger Einwand. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Was Du außerdem machst, ist recht eigenwillig Primärquellen interpretieren, also mal wieder Theoriefindung, und dabei sich die Rosinen herauspicken, die unter Ausblendung des akademischen Diskurses die persönliche Meinung belegen sollen. Dass die Sekundärliteratur das Thema aus ganz verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet, lässt du mal eben so geflissentlich außer Acht. So auch deine verkürzten Ausführungen über Annexion oder Okkupation Österreichs. Mit wissenschaftl. Arbeitsweise hat das nicht viel gemein. Benatrevqre …?! 13:39, 23. Apr. 2018 (CEST)


Kollege Benatrevqre, darf ich mal etwas sehr unfreundliches sagen? Aus ihrer Bemerkung über "gelernte Österreicher" spricht die typische Arroganz eines Deutschen, der meint, schon alles über Österreich zu wissen, weil in dem Land die gleiche Sprache gesprochen wird, aber dennoch zu falschen Deutungen kommt, weil er das Land nicht kennt und nur wenig darüber weiß. Das gilt gerade auch für Geschichte und Politik, da unterscheiden sich Deutschland und Österreich erheblich. Die Begriffe (Verfassung, Kanzler, Parlament usw.) mögen die gleichen sein, aber diese drei Institution haben eine ganz andere Stellung als in Deutschland.

Übrigens: Den Begriff "gelernter Österreicher" haben Sie gänzlich falsch gedeutet. Damit wird kein Unterschied aufgezeigt zwischen einem gebürtigen und einem später zugezogenen Österreicher.

Es gibt dazu einen Wikipedia-Eintrag - dort heißt es:

"Gelernter Österreicher ist eine (selbst)ironische Bezeichnung für Menschen mit Insiderwissen über Land, Leute und Gepflogenheiten, für Kenner der österreichischen sozialen und politischen Verhältnisse. Meist bezieht sie sich auf geborene Österreicher. Manchmal wird sie auch für Zugezogene verwendet, dann ist es eine Auszeichnung."

Kollege Benatrevqre, leider haben Sie wenig Aussichten auf eine solche Auszeichnung. Tut mir leid.

Gruß, Andreas(nicht signierter Beitrag von 213.86.11.20 (Diskussion) 13:21, 23. April 2018)

Soso, was du nicht sagst. Entkräftet hast du damit meine Kritik an deinem Versuch der Geschichtsklitterung jedenfalls in keiner Weise. Es spricht zumindest vielmehr dafür, dass Du ein Zugezogener bist. Benatrevqre …?! 13:32, 23. Apr. 2018 (CEST)

Welche Kritik? Und seit wann duzen wir uns? Aber offensichtlich halten Sie die üblichen Höflichkeitsregeln gegenüber Österreichern nicht für nötig; für gelernte Österreicher, die oft Kontakt zu Deutschen hatten, nichts neues. Und zu Ihrer Vermutung: Sie liegen schon wieder falsch, Sie haben einfach nicht das richtige Gespür für das Österreichische.

Ich habe einen Tipp für Sie: Lesen Sie das hervorragende Buch von Norbert Mappes-Niediek: "Österreich für Deutsche". Einblicke in ein fremdes Land, Berlin 2004. Dieser (deutsche) Autor hat die Auszeichnung "gelernter Österreicher" mehr als verdient.

Also, wenn es richtig ist, den „Anschluss“ als mehrdimensionalen, schleichenden Prozess zu analysieren, wie die IP oben um 08:35 Uhr einräumt, dann kann es nicht gleichzeitig „verschleiernd“ sein, den „Anschluss“ als „Vorgang“ zu bezeichnen, denn ein Prozess ist nichts anderes als ein Vorgang.--Assayer (Diskussion) 13:42, 23. Apr. 2018 (CEST)

Also die Machtübernahme "in der Nacht vom 11. auf den 12. März 1938" soll ein mehrdimensionaler, schleichender Prozess gewesen sein? Das nämlich steht in der Einleitung. Also, das intellektulle Niveau wird jetzt unterirdisch, das macht keinen Spaß mehr.

Gruß, Andreas

Schlage vor, auf das Getrolle der IP nicht mehr zu reagieren und den schwurbeligen Abschnitt zeitnah zu archivieren. Zur Verbesserung des Artikels trägt all das sicher nicht bei. --Otberg (Diskussion) 14:21, 23. Apr. 2018 (CEST)


Also ich fasse zusammen: Außer dem ersten Kommentar ("schleichender Prozess") von Assayer sind keine Sachargument vorgebracht worden. Auf einer solchen, intellektuell redlichen Ebene hätte ich gerne weiter diskutiert, aber es kamen dann nur persönliche Angriffe und Ablenkungsmanöver, anstatt fünf kurze Sätze auf meine fünf Punkte.

Ich sehe ein, dass eine sachliche Diskussion nicht möglich ist, weil hier Ignoranz, Verbohrtheit und Rechthaberei herrschen. Damit will ich nicht meine Zeit verschwenden.

Ich rufe allen zu: Seid glücklich mit Eurer Nazi-Propaganda! Und frei nach der letzten Rede von Kurt Schuschnigg: "Ich weiche der Ignoranz! Gott schütze Österreich!"

A.

Hallo Andreas, locker nehmen! Auch die Geschichte ist ein Kind der Zeit. Übrigens, auch die DDR hatte ihre Historiker, die die Geschichte nach ihrem Standpunkt aufarbeiteten, interpretierten und veröffentlichten. Also lange Rede, kurzer Sinn, vergiss es. Beteilige dich doch eher bei der Enzyklopädieerstellung beispielsweise beim Einfügen von Attributen wie „rechtsextrem“. Aktuell ist dieses Wort im FPÖ-Artikel 125 mal (!) vorhanden - das könntest du noch toppen! – Bwag 23:17, 24. Apr. 2018 (CEST)


3 M: Was heißt hier Nazi-Propaganda? Ich denke, die "Gruß, Andreas"(nicht signierter Beitrag von 213.86.11.20 (Diskussion) 23. April 2018) sollte zuallererst einmal darlegen, was in dem Artikel tatsächlich Nazi-Propaganda ist. Es mag einem Österreicher/einer Österreicherin - persönlich - unangenehm sein (und marketingseitig ist es z.B. für das Image Wiens nahe einer Katastrophe), aber die Zehntausende Jubelnde auf dem Heldenplatz bei Hitlers Rede sind genauso fotografisch dokumentiert, wie bordsteinschrubbende Wiener Juden unter dem johlendem Gelächter von Wiener Mitbürgern. Auch wenn es nach wie vor Österreicher gibt, die das leugnen, vergessen machen, übersehen oder relativieren wollen: Der Anschluss Österreichs 1938 war ein ersehnter Akt der Mehrheit in Österreich seit den damals so empfundenen Demütigungen des Vertrages von Trianon, dem Scheitern eines Deutsch-Österreich usw. So schwer es mir fällt: Nein, Österreich war nicht Hitlers erstes Opfer, wie es Jahrzehnte offener und in den letzten Jahren heimlicher und bei vielen noch immer mentaler Konsens war, ist oder wäre: Bei diesem Akt (oder Vorgang) dieses Anschlusses waren die Mehrheit der Österreicher aktiv und passiv Mittäter, oder sogar treibende Kräfte. Auch wenn es deren Kinder und Enkel nicht wahrhaben wollen, können oder sollten, ist dieser Standpunkt - neutral formuliert - wesentlich für eine Enzyklopädie. Und hat mit Propaganda nichts zu tun. Dass es auch heute noch Menschen gibt, die sich schwer damit tun, ist eine menschliche Reaktion, gerade wenn die "Opferhaltung" 1955 Grundverständnis für die Wiedergründung der Republik Österreich war und mindestens bis zur Waldheim-Affäre 1972 auch sehr offen zelebriert wurde.--Rote4132 (Diskussion) 00:16, 25. Apr. 2018 (CEST)


Ich stimme dem, was Rote4132 gesagt hat, in fast allen Punkten zu, außer in einem Punkt, der aber wesentlich ist.

Zunächst: Was mich so schrecklich an der Einleitung stört, ist folgendes:

Die Einleitung versucht, den „Anschluss“ mit den gleichen propagandistisch ausgewählten Argumenten und Sekundärfakten zu rechtfertigen wie es die Nazis 1938 getan haben, während die zehntausenden Opfer, der Terror und die Rechtsbrüche vollständig ausgeblendet werden.

Der Jubel zum Beispiel ist in der Einleitung erwähnt, aber der gleichzeitig einsetzende Staatsterror gegen politische Gegner ist ausgeblendet. Genauso war es in der Nazi-Propaganda 1938.

Weiter heißt es, vom 12. März an hätten Wehrmacht-, SS und Polizeieinheiten „das Kommando übernommen“. Fast genauso hieß es in der Nazi-Propaganda 1938: Mit der Intervention von Wehrmacht, SS und Polizei sei „die Ruhe und Ordnung wiederhergestellt worden“, während in Wahrheit der Terror losbrach (der später auch meine Großtante erfasste und den sie nicht überlebte).

Die Einleitung beschränkt sich – wie ich glaube – absichtsvoll auf die drei Tage 11., 12. und 13. März. Auch die Nazi-Propaganda fokussierte sich immer nur auf diese drei Tage sowie dem 15. März, den Tag der Hitler-Rede auf dem Heldenplatz (ich habe mir die alten Zeitungen dieser Tage angesehen; ab dem 16. März kommt nichts mehr über den „Anschluss“, außer der Meldung, dass Hitler über München nach Berlin zurückgereist ist.)

Aber das ist eine propagandistische Verkürzung. Ebenso wie die Unterschlagung, dass der Jubel einem (erhofften gleichberechtigten) Zusammenschluss galt und nicht der nationalsozialistischen Ideologie. Und nicht nur in der Einleitung, sondern in dem kompletten Artikel wird unterschlagen, dass der Jubel nur wenige Tage anhielt und sechs Monate später schon eine enttäuschte Stimmung herrschte, weil Österreich in „Ostmark“ umbenannt wurde, die Reichsdeutschen das Wort führten und mit der Sudentenlandkrise die Kriegsgefahr heraufzog. (Ich habe das mit vielen Literaturangaben belegt, weil das in Deutschland so gut wie unbekannt ist).

In der Einleitung heißt es auch, die österreichischen Nazis hätten noch vor dem Einmarsch der deutschen Truppen „das Ständestaatsregime abgelöst“. Fast genauso haben die deutschen Nazis 1938 in ihrer Propaganda argumentiert, um alles völkerrechtlich korrekt erscheinen zu lassen. Sie haben sogar ein Telegramm gefälscht, es sich selbst nach Berlin geschickt und den ausländischen Diplomaten präsentiert.

Die Propagandalüge über das angebliche Telegramm wiederholt die Einleitung natürlich nicht. Aber mit der propagandistischen Behauptung, österreichische Nazis hätten „noch vor dem Einmarsch“ das Ständestaatsregime abgelöst, soll natürlich der Anschein erweckt werden, alles sei völkerrechtlich korrekt abgelaufen. Nicht so gut informierte Leser gehen natürlich davon aus, dass die österreichischen Nazis sofort ihre deutschen Freunde ins Land gerufen haben.

Der Witz ist aber, aber dass die österreichischen Nazis das gar nicht wollten und es auch nicht getan haben (ich verweise auf die Fachliteratur). Außerdem wurde Seyß-Inquart erst am 12. März 1938 vormittags offiziell Bundeskanzler, hätte also vor dem Einmarsch gar kein Hilfeersuchen stellen können, selbst wenn er es gewollt hätte (aber er wollte nicht).

Dabei ist die Frage, zu welchem Zeitpunkt genau („in der Nacht vom 11. auf den 12. März“, so heißt es in der Einleitung) die österreichischen Nazis die Macht erobert haben, völlig nebensächlich. Es ist nur propagandistisch wichtig, dass es angeblich „vor dem Einmarsch“ war.

Die historisch wirklich relevante Frage ist, wieso der militärische Einmarsch überhaupt erfolgte, wenn die österreichischen Nazis doch (angeblich) schon die Macht in Händen hielten. Der Historiker Erwin A. Schmidl (Der „Anschluss“ Österreichs, Bonn 1994, S. 109) schreibt dazu: Dass Hitler den Einmarsch gleichwohl befahl, „mochte der krankhaften Hassliebe zu seiner früheren Heimat ebenso zuzuschreiben sein wie dem ständigem Misstrauen gegen seine ehemaligen österreichischen Landsleute“.

In der Einleitung heißt es noch, mit dem „Anschlussgesetz“ sei die rechtliche Existenz Österreichs 1938 zu Ende gegangen. Das war das Verständnis der Nazis. Wenn schon die Position des NS-Regimes so prominent platziert wird, dann sollte auch der Standpunkt der späteren Siegermächte (Erklärung des US-Außenministers von 1942, Moskauer Erklärung von 1943) und die Auffassung Österreichs dargestellt werden, nämlich dass der Staat 1938 nicht untergegangen, sondern 1945 bloß wieder hergestellt wurde.

Der Anschluss war also ein komplexer, mehrdimensionaler und schleichender Prozess, der spätestens mit dem Berchtesgadener Diktat eingesetzt hatte. Es gab Subversion, Kriegsdrohungen, Ultimaten, Militäraktion, Jubel, Zögern, Hoffnung, Überzeugung, Terror und Völkerrechtsbruch.

Und das Geschehen trug immer auch einen Januskopf: Jubel und Terror, externe Aggression und interne Kollaboration, Bruch des Völkerrechts und Ausbleiben internationaler Sanktionen.

Eine gute Einleitung würde idealerweise alle diese Aspekte erfassen. Das gibt die Einleitung aber nicht einmal im Ansatz wider. Sie zeichnet nur ein eindimensionales und propagandistisch verzerrtes Bild.

Und was komplett fehlt, ist, dass der „Anschluss“ in Österreich einen "Bewusstseinsprozess nationaler Besonderheit" in Gang gesetzt hat, der sich nach 1945 noch beschleunigte und "ein deutliches, wenngleich in sich durchaus nicht widerspruchsfreies österreichisches Nationalbewusstsein" erzeugte (Ernst Bruckmüller: Sozialgeschichte Österreichs. Herold Verlag, Wien/München 1985, S. 520).

Das ist keine neue Opferthese oder -doktrin, wie mir schon vorgehalten wurde, sondern eine historisch wichtige Entwicklung, die im „Anschluss“-Artikel einen eigenen Abschnitt verdient hat, wie ich meine. Fachliteratur gibt es dazu zur Genüge.

Was in Deutschland ebenfalls so gut wie unbekannt ist: In Österreich gibt es seit Jahrzehnten eine intensive Diskussion über die „österreichische Identität“. In Deutschland gibt es dazu nichts entsprechendes – ein Wikipedia-Artikel zur „deutschen Identität“ fehlt zum Beispiel völlig, zu Identität Österreichs gibt es dagegen auf Wikipedia einen sehr umfangreichen Beitrag, der höchst lesenswert ist.

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Nun zu dem Punkt, an dem ich Rote4132 entschieden widerspreche.

Er schreibt: „Bei diesem Akt (oder Vorgang) dieses Anschlusses waren die Mehrheit der Österreicher aktiv und passiv Mittäter, oder sogar treibende Kräfte. Auch wenn es deren Kinder und Enkel nicht wahrhaben wollen, können oder sollten, ist dieser Standpunkt - neutral formuliert - wesentlich für eine Enzyklopädie. Und hat mit Propaganda nichts zu tun.“

Es gibt keinen Streit und keinen Zweifel darüber, dass Österreicher an Massenverbrechen, Terror und Massenmorden beteiligt waren. Und das Ausmaß der Kollaboration war in Österreich sicherlich am höchsten unter allen besetzen Ländern in Europa.

Auch am „Anschluss“ haben viele Österreicher mitgewirkt, der aber dann ganz anders exekutiert wurde als erhofft, nämlich als Unterwerfung und nicht als gleichberechtigter Zusammenschluss.

Aber es ist falsch zu behaupten oder zu glauben, die Mehrheit der Österreicher sei aktiv, passiv oder sogar als treibende Kräfte am „Anschluss“ beteiligt gewesen. Politisch war das Land in ungefähr drei gleich große Lager gespalten - Christsoziale, Sozialdemokraten und Deutschnationale. Aus dem dritten Lager erhielt die NSDAP nach 1933 großen Zulauf.

Bis 1933 war die Mehrheit der Österreicher für einen „Anschluss“, dann nicht mehr. Die Sozialdemokraten strichen den entsprechenden Passus 1933 aus ihrem Programm und die auch Christsozialen sprachen sich entschieden gegen einen „Anschluss“ an Nazi-Deutschland aus. Und auch die Juden, Kommunisten und Monarchisten waren dagegen.

Letztlich kann die Frage, nicht entschieden werden, wie viele Österreicher für den „Anschluss“ waren. Aber es gibt Hinweise: Einen Beleg dafür gibt es sogar im Wikipedia-Artikel, der hier Gegenstand der Diskussion ist. Der letzte Satz im Abschnitt „Volksabstimmung“ lautet: „So sollen laut Berichten der Gestapo zum Beispiel in Wien nicht nahezu hundert Prozent, sondern nur ein Drittel der Bevölkerung für die Vereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich gewesen sein.“ Das würde genau der Größe des dritten Lagers entsprechen.

Grüße, Andreas

P.S.: Ich bedanke mich nachdrücklich für den konstruktiven Beitrag von Rote4132 und entschuldige mich, dass mein Beitrag schon wieder so lange geworden ist.

Ich finde überhaupt nicht, dass die Einleitung NS-Propaganda rechtfertigt und sehe auch nicht, wie man zu dieser m.E. irrigen Annahme kommt. Insbesondere kann man nicht davon reden, nur weil nicht auch auf die Opfer des NS in der Anschlussphase eingegangen werde. Letzteres kann man ergänzen, damit an dieser Stelle auch die Opfer, der Terror und die Rechtsbrüche vollständig berücksichtigt werden.
Es ist zudem mitnichten „nur“ die Position des NS-Regimes, dass der österreichische Staat 1938 untergegangen ist, sondern dies entspricht den historischen Tatsachen und vor allem der herrschenden Lehre (statt aller Dahm/Delbrück/Wolfrum, Völkerrecht, Bd. I/1, 2. Aufl., 1989, S. 144: Österreich wurde 1945 als Staat „in Wahrheit neu errichtet“). Der Standpunkt der späteren Siegermächte (Erklärung des US-Außenministers von 1942, Moskauer Erklärung von 1943) und die Auffassung Österreichs beruhten auf einer Rechtsfiktion („als habe der Staat ohne Unterbrechung weiterbestanden“, Dahm/Delbrück/Wolfrum), die zwar dargestellt werden kann – im Abschnitt Opferthese auch behandelt wird –, jedoch nicht in die Einleitung gehört, da die Ausbreitung weiterer Theorien bereits über eine konzise Darstellung hinausgehen würde. Weiter heißt es in dem Standardwerk: Solche Fiktionen können nichts an dem politischen und völkerrechtlichen Sachverhalt ändern. Kurz und knapp daher: Österreich ist 1938 im Deutschen Reich aufgegangen, hat sich aber 1945 im Wege der Sezession vom Reiche getrennt und ist als neuer Staat wieder ins Leben getreten, den aber das positive Recht weitgehend mit dem früheren Staat identifiziert. Und so sollte das auch die Einleitung sinngemäß wiedergeben. Vgl. dazu Verena Pawlowsky, ‎Harald Wendelin (Hg.), Die Republik und das NS-Erbe, Mandelbaum, 2005, S. 29 ff. --Benatrevqre …?! 17:48, 26. Apr. 2018 (CEST)
+ 1. Die Unterstellung, der Artikel würde „Nazi-Propaganda“ verbreiten und seine Autoren hätten „noch seltsame Sympathien mit Nazi-Positionen“ ist einfach infam. Das muss ich hier niemand sagen lassen, ich zumindest diskutiere auf der Ebene nicht. --Φ (Diskussion) 18:15, 26. Apr. 2018 (CEST)
+1 Drum hatte ich das infame Zeug des Vertreters der Opferthese auch entfernt. --Otberg (Diskussion) 21:02, 26. Apr. 2018 (CEST)


Das Statement

„Österreich ist 1938 im Deutschen Reich aufgegangen, hat sich aber 1945 im Wege der Sezession vom Reiche getrennt und ist als neuer Staat wieder ins Leben getreten, den aber das positive Recht weitgehend mit dem früheren Staat identifiziert“

ist vollkommen richtig und formuliert es viel besser als ich es je könnte (ich bin kein Jurist). Ich frage mich nur, warum es dann nicht in der Einleitung steht. Stattdessen heißt es „mit dem Anschlussgesetz endete die rechtliche Existenz Österreichs“.

Nochmal ein letztes Wort dazu, ob die Einleitung die Nazi-Propaganda zum „Anschluss“ rechtfertigt oder nicht; knapp zusammengefasst sagt die Einleitung sinngemäß:

  • die österreichischen Nazis haben die Macht erobert
  • am nächsten Tag kamen Wehrmacht, SS und Polizei ins Land
  • die Österreicher waren aus dem Häuschen
  • dann wurde der „Anschluss“ streng nach Recht und Gesetz beschlossen

Aber so war es nicht. So hieß es nur in der Nazi-Propaganda. Es fehlen die Subversion, die Kriegsdrohungen, die Ultimaten, der Staatsterror, der Bruch des Völkerrechts.

Ziemlich wesentliche Dinge für einen „Vorgang“ wie den "Anschluss", wie ich meine, die aber mit keiner Silbe erwähnt werden.

Gruß, Andreas (nicht signierter Beitrag von 2003:C8:ABDA:2301:6593:F221:8F99:5272 (Diskussion) 27.04.2018 19:04:43)

Du bist kein Jurist, ok, aber warum beschwerst du dich dann über eine korrekte juristische Bewertung? Dass die rechtliche Existenz Österreichs endete, ist korrekt und heißt nichts anderes. Benatrevqre …?! 23:28, 29. Apr. 2018 (CEST)

Betreffend "Anschlußgesetz"

Da das zitierte RGBl. Teil 1, Nr. 21/1938 vom 13. März den Anschluß deutschlandseits manifestiert, sollte man vielleicht bemerken, daß auch österreichseits der Anschluß mit dem "Bundesverfassungsgesetz vom 13. März, BGBl. Nr. 75/1938 über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich" (aufgehoben mit dem "Verfassungs-Überleitungsgesetz" StGBL. Nr. 4 vom 1. Mai 1945) vollzogen wurde.

Da es zu jedem Gesetz auch die entsprechenden Durchführungsverordnung gibt, erwähne ich, der Vollständigkeit wegen, die deutsche Durchführungsverordnung vom 16. März, RGBl. Teil 1 Nr. 25/1938 ("Erster Führererlaß" vom 15. März), und die österreichische (nun als deutsches "Bundes-"Land) vom 28. März, "GBl. für das Land Österreich" Nr. 27/1938. (nicht signierter Beitrag von 217.149.175.202 (Diskussion) )

Das österr. Gesetz steht bereits in der Einleitung. Benatrevqre …?! 12:37, 26. Jun. 2018 (CEST)
Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Benatrevqre …?! 12:38, 26. Jun. 2018 (CEST)

Rechtsfolgen

Die Rechtsfolgen des Anschlusses sind offenkundig zwischen Deutschland und Österreich umstritten. Das hat aber mit dem Opfermythos nichts oder allenfalls indirekt zu tun, jedenfalls habe ich dafür keinen Beleg gefunden. Ich schlage daher vor, die entsprechenden Angaben in einen eigenen Abschnitt Rechtsfolgen auszulagern und ihn ggf. weiterauszubauen. Benatrevqre, was meinst du dazu? MfG --Φ (Diskussion) 16:26, 27. Jun. 2018 (CEST)

Es wurden in den fünfziger Jahren Abkommen zwischen der Republik Österreich und der Bundesrepublik Deutschland geschlossen, die insbesondere offene Fragen hinsichtlich der Staatsangehörigkeit regelten. Es kommt damit insbesondere auch klar zutage, dass es keine österreichische Staatsangehörigkeit während der Zeit von 1938 bis 1945 gab. Ein separater Abschnitt über die Rechtsfolgen, der darauf und auf weitere Punkte eingeht, die zu klären waren, kann hier durchaus sinnvoll sein. Benatrevqre …?! 07:58, 28. Jun. 2018 (CEST)
Gut. Soll ich vorlegen, und du arbeitest nach? Oder willst du es lieber alleine machen? --Φ (Diskussion) 21:19, 28. Jun. 2018 (CEST)
Wenn dich die bisherige Gliederung stört, kannst ruhig mal eine Überschrift einziehen und ein paar Sätze ergänzen. Um welche Sätze geht es dir konkret, bzw. welche rechtswissenschaftliche Literatur hast du vorliegen, woraus du was über die Rechtsfolgen anführen kannst? Benatrevqre …?! 08:11, 29. Jun. 2018 (CEST)
Ich habe Dahm/Delbrück/Wolfrum, Diestelkamp und v. Münch. Ich werde es übers Wochenende wohl schaffen, die Angaben zum Fortbestand bzw, erlöschen österreichiscegr Staatlichkeit, die ja auch nict unbedingt was mit der Opferthese zu tun haben, auszugliedern. --Φ (Diskussion) 08:29, 29. Jun. 2018 (CEST)
Darf ich die traute, zuweilen uneinige Runde mit der Frage behelligen, was denn eigentlich eine defacto-Annexion ist, die sich da in der Einleitung wiederfindet? War das Absicht? defacto klingt für mich so - Irgendwie, vielleicht, doch... Wiederum bei Marek irritiert mich die Beurteilung als Patriotin.--27.131.7.162 18:18, 30. Jun. 2018 (CEST)
Ich halte die Formulierung in der Einleitung für Theoriefindung. Sie ist nicht belegt und geht auch aus dem Artikeltext, den die Einleitung doch zusammenfassen soll, nicht hervor.
Dass Marek im Artikel irgendwie beurteilt würde, wäre mir neu. Wie kommst du darauf? --Φ (Diskussion) 18:31, 30. Jun. 2018 (CEST)
Ich sagte auch nicht, sie sei irgendwie im Artikel beurteilt worden sondern außerhalb der wikipedia. Marek als Quelle muß aber auch in Ihrer Zeit (polnisches Regime - Exil) und in Verbindung mit der territorialen Geschichte Polens betrachtet werden. Ich halte sie auch in Anbetracht, dass es nicht gerade eine neuere Quelle ist, für keine glückliche Auswahl.--27.131.7.162 18:41, 30. Jun. 2018 (CEST)
Marek wird in Dahm/Delbrück/Wolfrum Gewicht beigemessen, somit ist sie eine zuverlässige Informationsquelle im Sinne von WP:Q. --Φ (Diskussion) 18:45, 30. Jun. 2018 (CEST)
Die sind jetzt auch nicht gerade taufrisch. Gibt es nichts Verwertbares in diesem Jahrtausend?--27.131.7.162 18:51, 30. Jun. 2018 (CEST)
Hast du was? Dann her damit. --Φ (Diskussion) 18:54, 30. Jun. 2018 (CEST)
Außerdem ist es nicht gerade hilfreich, Dahm und Co eine Auslegung von Marek ziehen zu lassen und deren Buch als Quelle anzuführen und nicht sie selbst.--27.131.7.162 18:59, 30. Jun. 2018 (CEST)
Mach's besser. --Φ (Diskussion) 19:27, 30. Jun. 2018 (CEST)

Fortbestand Österreichs nach 1938

Nach Diestelkamp, a.a.O., S. 207, setzte sich in der österreichischen Rechtslehre die These vom Fortbestand Österreichs über den Anschluss hinaus durch. Daher ist es irreführend zu schreiben, „die überwiegende Völkerrechtslehre“ gehe von einem Erlöschen seiner Staatlichkeit aus. Vielleicht können wir einschränkend formulierern, dass sie das „außerhalb Österreichs“ tut? --Φ (Diskussion) 08:27, 29. Jun. 2018 (CEST)

Nein, Dieselkamp schreibt explizit von der österreichischen Betrachtungsweise. Eine Annahme, dass das Ausland dieser folgen würde, sehe ich nicht. Zimmermann verweist wie gesagt auch auf ausländische Stimmen, die von einem Untergang österreichischer Staatlichkeit 1938–1945 ausgehen. Dieser Sichtweise folgte auch die Staatenpraxis, von dem mexikanischen Protest mal abgesehen, weshalb bei Dahm auch zurecht von einer nachträglichen Fiktion gesprochen wird. Es ist mithin kein Grund ersichtlich, warum hier zwischen deutscher und allgemeiner Völkerrechtslehre unterschieden werden sollte. Und selbst in Österreich ist die Kontinuitätsthese "nur" die weit verbreitete Auffassung (Dahm/Delbrück/Wolfrum), was darauf hindeutet, dass sie zwar dem Selbstbild der offiziellen Position Österreichs entspricht, aber mithin unter Staats- und Völkerrechtlern selbst dort teilweise umstritten ist. Bei Dahm wird zudem ausdrücklich erwähnt, dass es keine österreichische Staatsangehörigkeit von 1938 bis 1945 gab, sie selbst nach österreichischem Verständnis ausdrücklich auch nicht "ruhte". Daher auch das "überwiegend in der Völkerrechtslehre". Benatrevqre …?! 09:10, 29. Jun. 2018 (CEST)
Diestelkamp schreibt aber, dass das auf die österreichische Völkerrechtslehre nicht zutrifft. --Φ (Diskussion) 09:38, 29. Jun. 2018 (CEST)
Ja, aber Diestelkamp bezieht sich nur auf die österr. Lehre und lässt Rechtsprechung und Staatenpraxis unberücksichtigt. Von einer einhelligen Auffassung, was dein Textvorschlag sodann aber suggerieren würde, kann nach Dahm/Delbrück/Wolfrum eben heute weiterhin nicht ausgegangen werden. Benatrevqre …?! 09:44, 29. Jun. 2018 (CEST)
Falsch, er bezieht sich auf die österreichische Rechtslehre und Rechtsprechung. Steht doch auch so im Artikel. Durch deine uneingeschränkte Formulierung entsteht ein Widerspruch bzw. ein POV-Problem, weil der Artikel dadurch ja klar sagt, dass die Ösis in der Frage falsch liegen. So kann man das nicht machen. --Φ (Diskussion) 09:51, 29. Jun. 2018 (CEST)
Das ist jetzt falsch. Bei Dahm, a.a.O., kannst du nachlesen, dass die Aussage über die Frage nach einer Fiktion keine Vermutung über richtig oder falsch begründet. Eine Annahme, die Ösis lägen "falsch", lässt sich also gerade nicht schlussfolgern. Auf ein POV-Problem lässt sich m.E. ebenso wenig schließen, da die exakte, weil neutrale Formulierung (weit verbreitete Auffassung in Österreich), die jeden Standpunkt hinreichend würdigt, sich im Text wiederfindet. Und wo schreibt Diestelkamp wörtlich von Lehre und Rechtsprechung? Benatrevqre …?! 09:59, 29. Jun. 2018 (CEST)
Auf S. 207. Liegt dir der Aufsatz vor? --Φ (Diskussion) 12:30, 29. Jun. 2018 (CEST)
Nein, dieser Aufsatz selbst liegt mir nicht vor. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Diestelkamp darin eine von Dahm abweichende Formulierung geben würde oder man annehmen könnte, er würde Dahm in dieser Hinsicht widersprechen, zumal die Formulierung bei Dahm wie gesagt völlig neutral den Sachverhalt beschreibt. Die Okkupationstheorie setzte sich demnach nur in Österreich durch, für eine andere Schlussfolgerung fehlt die Literatur, die das belegt. Stefan Karner, österreichischer Historiker, schreibt etwa, dass der Staat Österreich […] als Völkerrechtssubjekt tatsächlich 1938 „untergegangen“ war (Karner, Tschubarjan (Hg.), Die Moskauer Deklaration 1943. „Österreich wieder herstellen“, Böhlau, 2015, S. 171). Ähnlich äußern sich Karl Ucakar/Stefan Gschiegl, Das politische System Österreichs und die EU, Facultas, 2014, S. 46 f.: Das als Völkerrechtssubjekt verschwundene Österreich, die damit die wesentliche Aussage der Annexionstheorie referieren, diese aber irgendwie mit der diametral entgegenstehenden These der Okkupationstheorie in Einklang zu bringen versuchen, wenn sie ferner schreiben, dass Österreich aufgrund der Okkupation durch das Deutsche Reich an der Ausübung seiner Staatsgewalt gehindert gewesen sei, dann aber dieser Aussage selbst widersprechend (aber zutreffend) feststellen, dass Österreich als ein Teilgebiet des Deutschen Reiches am Zweiten Weltkrieg beteiligt war (hier zeigt sich das Missverständnis des völkerrechtlichen Okkupationsbegriffs und die fehlende Konsequenz in der Wahl der Begriffe). Im Schlussbericht der Historikerkommission der Republik Österreich. Vermögensentzug während der NS-Zeit sowie Rückstellungen und Entschädigungen seit 1945 in Österreich. Zusammenfassungen und Einschätzungen (Oldenbourg, 2003) heißt es dazu: Die völkerrechtliche Lage Österreichs zwischen 1938 und 1945 war seit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs umstritten (S. 242); der Bericht erwähnt, dass der „Anschluss“ sich damit als einmaliger Grenzfall zwischen Annexion, Fusion und Okkupation erweist (S. 245), worin sich auch eine fehlende klare, vor allem keine eindeutige Linie ausdrückt. Rudolf Hoke, Österreichische und deutsche Rechtsgeschichte, 2. Aufl., Böhlau, 1996, S. 497, konstatiert, dass von vielen Zeitgenossen, auch in Österreich, und von den meisten ausländischen Regierungen […] diese Auffassung von der rechtlichen Natur des „Anschlusses“ [des Untergangs Österreichs als Völkerrechtssubjekt, Anm.] geteilt und der geschaffene Zustand hingenommen [wurde]. Die ausländischen Regierungen brachten ihre Haltung zum Ausdruck, indem sie sofort ihre Wiener diplomatischen Vertretungen in Generalkonsulate umwandelten.
Wie lautet denn der betreffende Satz in Diestelkamps Aufsatz, auf den du dich beziehst, kannst du ihn bitte mal zitieren? Benatrevqre …?! 13:21, 29. Jun. 2018 (CEST)
Ich hab ihn doch bereits zitiert, was soll das. Für genauere Information wenden Sie sich an die Fachbibliothek Ihres Vertrauens. --Φ (Diskussion) 14:37, 29. Jun. 2018 (CEST)
Was soll das? Bist du dir zu schade, ihn vollständig zu zitieren statt nur auf das zu verweisen, was du daraus referierst? Ok, wenn das alles ist, was sich Diestelkamp entnehmen lässt, dann lässt sich ja sagen, dass damit die Feststellung einer weit verbreiteten Auffassung in Österreich, wie es bei Dahm/Delbrück/Wolfrum heißt, nicht bestritten wird. Benatrevqre …?! 14:45, 29. Jun. 2018 (CEST)
Wenn du Diestelkamp gar nict vorliegen hast, wie kannst du dann Behauptungen darüber aufstellen, was er angeblich explizit schreibt und was er unberücksichtight lässt? Das kannst du doch gar nicht wissen. Peinlich, sowas, findest du nicht?
Diestelkamp bezieht sich, wie ich dir bereits heute um 9.51 Uhr mitteilte, auf die „österreichische Rechtsprechung und Rechtslehre“, in der sich die Meinung durchgesetzt habe, die Republik sei nicht untergegangen. Somit geht nicht uneingeschränkt „die überwiegende“ Völkerrechtslehre von einem Untergang aus, sondern nur die außerhalb Österreichs überwiegende. Ich finde zudem bei Dahm/Wolfrum, a.a.O. S. 144 keine Angaben zur „überwiegenden Völkerrechtslehre“. Seltsam. --Φ (Diskussion) 14:56, 29. Jun. 2018 (CEST)
Peinlich ist es, dass du den Satz aus Diestelkamp nicht zitieren möchtest, vermutlich weil sonst herauskäme, dass sich seinem Satz nicht mehr entnehmen lässt als das, was du ohnehin schon in den Artikel geschrieben hast. Ich habe außerdem nicht gesagt, dass das bei Diestelkamp so nicht stünde, sondern dass ich großen Zweifel daran habe, dass er Dahm/Delbrück/Wolfrum widerspreche.
Was meinst du, wie oft soll ich das Zitat aus Dahm/Delbrück/Wolfrum über die weit verbreitete Auffassung in Österreich – also nicht einhellige oder heute herrschende Ansicht, und sicherlich auch keine allgemeine Ansicht in Österreich, wie die obigen Literaturnachweise zeigen – nun noch wiederholen, bist du verstanden hast, dass hier überhaupt kein Widerspruch zwischen dieser Darstellung bei Dahm/Delbrück/Wolfrum und jener Formulierung bei Diestelkamp besteht? Benatrevqre …?! 15:33, 29. Jun. 2018 (CEST)
Wieso, ich hab den Satz doch in den wesentlichen Bestandteilen zitiert. Soll ich ihn für dich vollständig abtippen, ja? OK, hier ist er:
„Folgerichtig setzte sich in der österreichischen Rechtsprechung und Rechtslehre sehr bald auch die Meinung durchgesetzt habe, dass die österreichische Republik durch die rechtswidrige Okkupation von 1938 nicht untergegangen sei, so daß die Kontinuität des Staates Österreich von vor 1938 und nach der Befreiung nicht bestritten werden könne, wie der Oberste Gerichtshof versicherte.“ 
Du schreibst heute „Dieselkamp schreibt explizit von der österreichischen Betrachtungsweise.“ und „Diestelkamp bezieht sich nur auf die österr. Lehre und lässt Rechtsprechung und Staatenpraxis unberücksichtigt.“ Dabei lieght dir der Aufsatz gar nicht vor. Kannst du mir bitte erklären, was ich von solchen Behauptungen deinerseits zu halten habe? Auch für die Zukunft, meine ich jetzt? Muss ich damit rechnen, dass du auch künftig Aussagen über die Inhalte von Texten machst, die du gar nicht gelesen hast? Das würde eine Zusammenarbeit mit dir ja außerordentlich erschweren, wie du unschwer wrist nachvollziehen können. Ein klärendes Wort deienrseits wäre hier hilfreich. Danke im Voraus --Φ (Diskussion) 16:05, 29. Jun. 2018 (CEST)
Nun, du kannst natürlich davon ausgehen, dass ich deinem Referat seines Textes zunächst einmal Glauben schenke und daraus das entnehme, was du hier bietest. Auch für die Zukunft solltest du meine Beiträge richtig lesen, dann hättest du erkannt, dass ich keine Aussagen gemacht habe über Texte, die ich nicht gelesen habe, sondern über das, was ich hier im Artikel gelesen habe. Aber wie sich diesem vollständigen Zitat (wenn auch mit einem kleinen Satzbaufehler im ersten Satz) nun entnehmen lässt, hat sich das bewahrheitet, was ich schon die ganze Zeit versucht habe, dir klarzumachen: nämlich dass Diestelkamp und Dahm/Delbrück/Wolfrum sich einander nicht widersprechen, sondern allenfalls ergänzen: Diestelkamp schreibt offensichtlich nur über die „österreichische Rechtsprechung und Rechtslehre“ und trifft keine Aussage über ausländische Positionen oder über die Völkerrechtslehre im Allgemeinen; vor allem aber schreibt er lediglich davon, welche Theorie sich in Österreich durchgesetzt hat. Mithin lässt sich Diestelkamps Zitat nichts über die Staatenpraxis und nichts etwa über die Haltung ausländischer Regierungen entnehmen. Da die österreichische Rechtslehre ein Teil der internationalen Völkerrechtslehre ist und Dahm/Delbrück/Wolrum darauf zu sprechen kommen, indem etwa Kelsens oder Krystyna Mareks Ansicht – beide weder Vertreter der deutschen noch österr. Völkerrechtslehre! – hervorgehoben werden, sehe ich keinen überzeugenden Grund, warum man demnach nicht von der „überwiegenden Völkerrechtslehre“ schreiben könnte. Vielleicht noch zusätzlich ein Verweis auf Oliver Dörr, Die Inkorporation als Tatbestand der Staatensukzession, Duncker & Humblot, 1995, S. 327 ff., hier S. 332 f., der das dort ebenfalls nicht bestreitet, sondern „grundsätzliche Bedenken“ gegen die Okkupationstheorie mitsamt ihrer „Wiedererrichtungsthese“ und „dieser Verdrängung realen historischen Geschehens“ äußert. --Benatrevqre …?! 17:09, 29. Jun. 2018 (CEST)
Wie du aus dem, was im Artikel steht, auf den Irrtum verfallen konntest, dass bei Diesterkamp „Rechtsprechung und Staatenpraxis unberücksichtigt“ bleiben würden, ist mir schleierhaft. Im Artikel steht es anders, aber du tust mal eben flott so, als wüsstest du, was dort berücksichtigt wird und was nicht. Von good faith kann man bei jemandem, der sich so verhält, nicht mehr ausgehen.
Ich habe auch nicht behauptet, dass es einen Gegensatz zwischen Delbrück/Wolfrum und Diestelkamp gäbe, sondern einen zwischen Diestelkamp und deiner Formulierung im Text. Die findet sich so ja bei Delbrück/Wolfrum nicht, und wenn die österreichische Rechtslehre der Fortbestandsthese anhängt, kann man nicht gut behaupten, „die überwiegende Völkerrechtslehre“ würde vom Gegenteil ausgehen, das ist doch ein Widerspruch im Text selbst. --Φ (Diskussion) 19:32, 29. Jun. 2018 (CEST)
Auch das ist falsch, es gibt keinen erkennbaren Gegensatz. Ich wüsste nicht, woran dieser ersichtlich wäre. Dein Vorwurf ist doch Quatsch: Wo geht Diestelkamp denn auf die Staatenpraxis ein? In dem obigen Zitat trifft er dazu jedenfalls keine Aussage. Im Übrigen bitte ich darum, neutral zu bleiben und den Autoren keine Aussagen unterschieben, die sich der Literatur in der Schärfe oder Dichte der Aussage nicht entnehmen lassen. So lässt sich bei Dahm etwa haargenau entnehmen, dass dort von einer "weit verbreiteten Auffassung in Österreich" gesprochen wird, nicht von einer einhelligen, wie deine jüngste per Editwar durchgeführte Bearbeitung dem Leser nun gerne suggerieren möchte. Diese Trennschärfe sollte beibehalten und nicht durch Verwässern unkenntlich gemacht werden. Benatrevqre …?! 18:02, 30. Jun. 2018 (CEST)
Diestelkamp geht nicht auf die Staatenpraxis ein, aber sehr auf die Rechtsprechung. Du kennst den Text nicht und leugnest das einfach mal so. Das war die Unwahrheit. Find ich frech.
„Einhellig“ steht nirgendwo im Artikel, das ist erneut eine Unwahrheit. Die Formulierungen, die der 1963 verstorbene Dahm in seinem Handbuch verwendet, sind ja wohl nicht in Stein gemeißelt. Wenn wir sie genauso wiedergeben, wie sie im Handbuch stehen, stellen sie Zitat dar, das muss dann durch Anführungszeichen gekennzeichnet werden. --Φ (Diskussion) 18:21, 30. Jun. 2018 (CEST)
Ich schreib jetzt bestimmt schon 4-mal von der Staatenpraxis. Wohl nicht ohne Grund! Lass dein unsachlichen Ad-personam-Beleidigungen, JA? Ich habe nichts dergleichen geleugnet, dies zur Klarstellung. Einhellig steht nicht im Artikel, aber mir scheint, du möchtest diese Ansicht dem Leser subtil aufzwängen, wovon ich kein Verständnis habe. Niemand spricht außerdem davon, die Formulierung sei von Dahm – diese Annahme ist unbegründet. Im Übrigen nur mal so zur Einsicht: [4] vs. [5]. Vielleicht verstehst du jetzt, warum ich das geändert hatte. Benatrevqre …?! 18:41, 30. Jun. 2018 (CEST)
Du hast geschrieben „Diestelkamp bezieht sich nur auf die österr. Lehre und lässt Rechtsprechung und Staatenpraxis unberücksichtigt.“ Den Aufsatz kennst du nicht, also war das einfach mal geraten. Mir der Staatenpraxis hast du richtig geraten, herzlichen Glückwunsch, mit der Rechtsprechung leider nicht. Wenn du sowas machst, musst du damit leben, dass andere Wikipedia-Benutzer sich fragen, wie viele deiner Aussagen über den Inhalt der juristischen Fachliteratur ebenfalls auf einfachem Raten beruhen, statt auf der Lektüre des angegebenen Textes. --Φ (Diskussion) 18:50, 30. Jun. 2018 (CEST)
Auch das ist Quatsch, denn ich könnte dir nun zum Vorwurf machen, außer dem zufällig per De Gruyter Online gefundenen Aufsatz Diestelkamps und dem ohnehin bekannten Buch Dahm/Delbrück/Wolfrum ist dir die juristische Fachliteratur, die den „Anschluss“ behandelt, gar nicht bekannt. Benatrevqre …?! 19:57, 30. Jun. 2018 (CEST)
Das ist kein Quatsch, sondern erweislich wahr, dein Leugnen nützt dir gar nichts.
Ich kenne wenig völkerrechtliche Literatur, das ist richtig. Aber du ergänzt die fehlenden Aspekte, auf die ich bereits im februar hingewiesen habe, ja nicht. Dann muss ich es eben machen. --Φ (Diskussion) 20:01, 30. Jun. 2018 (CEST)
Ich glaube, ich muss nicht erklären, wie ich meine eigenen Worte gemeint habe. Ja, man merkt, dass du hier keine Sachargumente mehr vorzuweisen hast, denn dann würdest du was über die Sache schreiben. Benatrevqre …?! 20:04, 30. Jun. 2018 (CEST)
Ach, du hast also gar nicht behauptet, dass Diestelkamp die Rechtsprechung unberücksichtigt lässt? Oder willst du sagen, dass das richtig war, was du da geschrieben hast? Oder warum sonst soll man sich künftig darauf verlassen können, dass du keine FalschbBehauptungen über texte, die du gar nicht kennst, in die Welt setzt? --Φ (Diskussion) 20:10, 30. Jun. 2018 (CEST)
Ich hob – worauf ich nicht nur einmal hingewiesen habe – die Praxis hervor, selbst wenn ich die Bezugnahme auf die österr. Rechtsprechung nicht gleich erkannt hatte. Wieviel von diesen in meinen Augen infamen abfälligen Äußerungen ("Leugnen") soll das jetzt noch werden, nachdem ich meinen Beitrag richtiggestellt habe und willst du damit jetzt noch weiter rechthaberisch rumnölen oder können wir wieder zur Sacharbeit übergehen? Benatrevqre …?! 20:14, 30. Jun. 2018 (CEST)
(nach BK) Du hobst Rechtsprechung und Staatenpraxis hervor, wovon sich jeder, der lesen kann, unschwer überzeugen kann. Davon stimmte nur die Hälfte, weil du den Text, über den du da schriebst, gar nicht geesen hast. Du könntest ja einfach „sorry, das ging daneben“ oder dergleichen schreiben, statt zu versuchen, dich wahrheitswidrig rauszureden. Das ist, wie mir scheint, kein ehrenhaftes Verhalten.
Wenn du mir noch einmal eineStraftat unterstellst, sehen wir uns auf der VM. --Φ (Diskussion) 20:20, 30. Jun. 2018 (CEST)
Wenn du mir weiterhin das Wort im Munde verdrehen willst, weiß ich ja, wer es sagt. Ich hoffe, ich muss mich nicht noch deutlicher ausdrücken, dass es ehrabschneidend ist, jmd. der Leugnung zu bezichtigen, wenn bereits klargestellt worden ist, wie es gemeint war und dass ich den betr. Satz nicht genau gelesen hatte. Benatrevqre …?! 20:23, 30. Jun. 2018 (CEST)
Man ändert keine Äußerungen, auf die bereits geantwortet wurde. Wenn ich „infame abfällige“ Äußerungen über dich verbreitet habe, dann melde mich doch auf der VM. Aber das traust du dich nicht, aus gutem Grund. Denn es stimmt ja, was ich schrieb:
Du hast eine wahrheitswidrige Behauptung über den Inhalt eines wissenschaftlichen Aufsatzes veröffentlicht, den du gar nicht gelesen hast, und jetzt soll es ganz anders gemeint gewesen sein? Warum schreibst du dann nicht gleich, was du meinst? Diestelkamp berücksichtigt durchaus die Rechtsprechung, das habe ich dir mit dem Zitat belegt, und du hast es geleugnet. Steh doch einfach dazu, weiteres Leugnen nutzt dir gar nichts. --Φ (Diskussion) 22:24, 30. Jun. 2018 (CEST)
Jaja, lass diese blödsinnige Fragestellung, sie kann auch nicht darüber hinweghelfen, dass du natürlich eine infame und abfällige Äußerung über mich tätigst. Warum sollte ich deswegen zur VM laufen – nö, dann würde ich es dir ja gleichtun. Dass du in solchen Fällen nachtragend und nicht sachlich bleiben kannst, wenn in einer Diskussion die Argumente ausgetauscht sind, das ist mir längst bekannt. Du Verstoß gegen WP:KPA entfernt, --Φ (Diskussion) 09:17, 1. Jul. 2018 (CEST), was meine Aussage betrifft, da ich sie ja längst richtiggestellt habe. Dein Verhalten ist daher nicht nur lächerlich, sondern kindisch zugleich. Solches absichtliches Sticheln und Provozieren über Petitessen sagt mehr über dich aus als dir vermutlich lieb ist. Benatrevqre …?! 23:18, 30. Jun. 2018 (CEST)
Dass ich die Wahrheit schrieb, sieht jeder, der deine verlinkte Aussage von gestern, 9:46 Ughr anklickt. Und dass es keine Petitesse ist, falsche Angaben über texte zu verbreiten, die man selber gar nicht gelesen hat, ist genauso klar. --Φ (Diskussion) 09:17, 1. Jul. 2018 (CEST)
Diese vorgebliche „Wahrheit“ ist – nachdem man den fraglichen Diff anklickt – lediglich deine persönliche Wertung meiner irrigen Vermutung. Meine Klarstellung dazu hast du gelesen, insbesondere, dass ich eingeräumt habe, nicht genau gelesen zu haben, als ich fälschlich sagte, Diestelkamp hätte nicht auch die österr. Rechtsprechung erwähnt. Dass ich etwas bestreite ist allerdings kein absichtliches Schreiben der Unwahrheit. Ich habe dir insbesondere erklärt, warum es kein Leugnen (eine Tat in Abrede stellen) ist. Das ist die Unterstellung einer bestimmten Motivation und damit ein persönlicher Angriff. --Benatrevqre …?! 10:52, 1. Jul. 2018 (CEST)
Ach so, das war eine irrige Vermutung? Sie hatte aber die Form einer Tatsachenbehauptung. Wie viele deiner Tatsachenbehauptungen hier in der Wikipedia sind denn noch lediglich Vermutungen, die du einfach mal so raushaust, ohne den Text, über den du schreibst, auch nur gelesen zu haben? Zehn Prozent? Zwanzig? Oder noch mehr?
Dass du deine Behauptung geleugnet hast, ist kein Verstoß gegen WP:KPA, was soll der Quatsch. --Φ (Diskussion) 18:48, 1. Jul. 2018 (CEST)
Es ist irrelevant, wie du meine Vermutung persönlich betrachtest. Deine abstruse Verdächtigung, die du nur süffisant in eine Frage kleidest, ist auch nicht hilfreich. Bist du jetzt fertig mit dieser offensichtlich provozierenden Störung? Benatrevqre …?! 19:59, 1. Jul. 2018 (CEST)

Ihr haftet allerdings eine gewisse „Widersprüchlichkeit und Ungenauigkeit“

Das mag so sein, das ist meiner Ertfahrung nach bei fast allen menschlichen Äußerungen so. Wenn man allerdings nicht angibt, worin die Widersprüchlichkeit denn bestehen soll, ist das eine Nullaussage. Ich schlage vor, sie zu entfernen oder von mir aus in den Artikel Moskauer Deklaration zu verschieben. --Φ (Diskussion) 18:37, 30. Jun. 2018 (CEST)

Nein, wenn man die Moskauer Deklaration schon als Argument anführt, sollte man auch erwähnen, woran es krankt. Ich füge noch etwas bei. Benatrevqre …?! 18:41, 30. Jun. 2018 (CEST)
Vielleicht krankt es einfach an dem deutsch-österreichischen Blickwinkel, dem hierzulande Gerichte Nachdruck verleihen und bei den Ösis ist es der oft verletzte Stolz.--27.131.7.162 19:27, 30. Jun. 2018 (CEST)
„Hierzulande“? Meinst du Indonesien? --Φ (Diskussion) 19:30, 30. Jun. 2018 (CEST)

Widerspruch

Entweder die Annexionstheorie, wonach Österreich 1938 unterging, ist „umstritten“, oder „die Völkerrechtslehre nimmt überwiegend an, dass Österreichs Staatlichkeit in den Jahren 1938 bis 1945 erloschen war“. Beides geht nicht. --Φ (Diskussion) 19:46, 30. Jun. 2018 (CEST)

Doch, das geht. Bei Dörr steht die Begründung. Ich habe sie außerdem in den Text eingebaut (derzeit in Fußnote Nr. 79). Benatrevqre …?! 19:57, 30. Jun. 2018 (CEST)
Aus österreichischer Lehrbuchsicht hätte sich vorgeblich die Okkupationstheorie durchgesetzt. Nationale Brille? Spannendes Thema.--213.196.115.205 20:06, 30. Jun. 2018 (CEST)
Ja, dass sich die Kontinutitätsthese durchgesetzt hat, steht wörtlich im Text und es findet sich dort ausdrücklich auch der Hinweis auf den Konsens einer fiktiven Identität Österreichs wieder. Benatrevqre …?! 20:08, 30. Jun. 2018 (CEST)

Korrekturen

Das hier ist unbegründet. Dörr schreibt nicht "dagegen". Die Löschung des Begriffs "Kontinutitätsthese" durch dich, Phi, war grundlos – zuvor stand der Begriff da und er ist ja richtig – warum ihn also entfernen, leuchtet mir nicht ein. Dass außerdem der letzte Satz des Abschnitts, womit Dörrs Bezugnahme auf den Forschungskonsens referiert wird, zusammengeschrieben, sprich als ein einzelner Satz formuliert werden sollte, ist sinnvoll, denn beide Aussagen – a) Verdrängung des realen historischen Geschehens, b) in Literatur und Praxis herrsche „Konsens über eine fiktive Identität Österreichs“ – gehören zueinander. Bitte halte dich also selbst an WP:KORR, denn die Formulierungen vor deiner Aufgliederung waren ja korrekt. Benatrevqre …?! 11:53, 6. Jul. 2018 (CEST)

Annexion und Inkorporation sind völkerrechtlich keine Gegensätze? Das wäre mir neu. Dörr selber (a.a.O., S. 51 f.) unterscheidet ja die (wirksame) Inkorporation terminologisch von der unwirksamen Annexion. Insofern besteht ein sachlicher Gegensatz zu dem Satz davor, der sprachlich durch eine adversative Konjunktion (dagegen, aber, indes, demgegenüber, jedoch …) zum Ausdruck gebracht werden kann. --Φ (Diskussion) 13:07, 6. Jul. 2018 (CEST)
Die Kommission spricht von einem Grenzfall zwischen…, also mitnichten von einer Annexion, sondern sie spricht dort ja neben „Annexion“ genauso von „Fusion und Besatzung“. Mithin darf da nicht bloß ein Wort herausgepickt werden, sondern die Formel ist als Ganzes zu lesen. Und demnach ist Dörrs Satz kein Gegensatz dazu, sondern eine andere Betrachtungsweise. Dörr sieht in Bezug auf den Anschluss Österreichs eine (wirksame) Inkorporation, die nur deshalb unwirksam ist, weil sie gegen das auferlegte Gewaltverbot verstieß. Benatrevqre …?! 14:26, 6. Jul. 2018 (CEST)
Annexion und Okkupation sind illegal, Inkorporation legal. Dörr nimmt eine deutlich andere Haltung ein als die vorher genannten, Inkorporation nennt das außer ihm ja niemand. Konjunktionen schaden doch auch nicht, sie gliedern den Text und sind eine Leseheilfe. Mit deiner Argumentation, es stünde nicht in der angegebenen Quelle, kann man nahezu alle abers, unds, denns usw. aus dem Artikel entfernen. Das wäre aber wohl Vandalismus. --Φ (Diskussion) 14:32, 6. Jul. 2018 (CEST)
Nein, Dörr hebt klar den Willen des österreichischen Volks und der Staatengemeinschaft für ein rückwirkendes Wiedererstehen Österreichs hervor, wodurch er selbst nicht von einer vollendeten Inkorporation ausgeht – oder besser gesagt: sinngemäß mit seiner Meinung der Ansicht Dahm/Delbrück/Wolfrums folgt: Österreich ist 1938 im Deutschen Reich aufgegangen, hat sich aber 1945 im Wege der Sezession vom Reiche getrennt und ist als neuer Staat wieder ins Leben getreten, den aber das positive Recht weitgehend mit dem früheren Staat identifiziert. Außerdem ist eine Okkupation nicht illegal, wo steht das denn? Benatrevqre …?! 14:45, 6. Jul. 2018 (CEST)
Wenn Dörr „selbst nicht von einer vollendeten Inkorporation ausgeht“, wieso hast du dann in den Artikel geschrieben, dass der Anschluss „laut dem Völkerrechtler Oliver Dörr alle Merkmale einer völkerrechtlichen Inkorporation aufwies“? Das passt doch alles nicht zusammen, wie du hier argumentierst.
Wo steht denn, dass es legal wäre, in fremde Länder einzumarschieren? Wäre mir neu. Der Anschluss war doch rechtswidrig ex tunc, richtig? Oder nun doch nicht? --Φ (Diskussion) 15:15, 6. Jul. 2018 (CEST)
Also noch einmal: Dörr sieht „zunächst alle Merkmale einer völkerrechtlichen Inkorporation“. Das ist klar, so schreibt er es in seinem Buch. Aber er sieht ebenfalls, dass a) „sich allerdings die Sichtweise der Kontinuitäts- bzw. Identitätsthese in Literatur und Praxis durchgesetzt hat“ und b) die Ösis es einfach so wollten. Und wenn die Ösis am Weiterbestehen ihres Staats festhalten wollen, dann ist das eben so zu akzeptieren und „ganz entscheidend“, also ein gültiges Basta (S. 333). Mithin kann er beides nicht einfach unberücksichtigt lassen.
Okkupation ist nicht einfach das „Einmarschieren in fremde Länder“ – zumal die Österreicher ihre „Besatzer“ großteils mit Jubel empfingen und „mehrere Millionen“ (!) die Wehrmachtssoldaten freundlich begrüßten. Denn auch darauf weist Dörr hin (S. 330): zwischen Österreich und Deutschland bestand „kein förmlicher Kriegszustand“, die „zwischenstaatliche Gewaltanwendung“ war nicht völkervertragsrechtlich verboten. Das, was sich dort abspielte, war deswegen nicht völkerrechtswidrig; wohl aber gab es das Anschlussverbot, wonach der Anschluss als solcher verboten war – das jedoch ist ein Unterschied. Denn die Frage war, konnte das Anschlussverbot überhaupt zwei souveräne Staaten daran hindern und es verhindern, dass der eine dem anderen sich anschließt? Benatrevqre …?! 15:26, 6. Jul. 2018 (CEST)
Dörrs Position musst du nicht hier erklären, wo es nur andere Wikipediaautoren lesen, sondern bitte im Artikel. So, wie es aktuell dasteht, steht sie im Widerspruch zu den davor genannten Positionen.
Versteh ich dich richtig, dass der Anschluss ex tunc nichtig war nicht wegen seiner Gewaltformigkeit, sondern wegen des Anscklussverbots? Wär mir neu. Hast du einen Beleg dafür? --Φ (Diskussion) 15:58, 6. Jul. 2018 (CEST)
Der „wahre“ Grund für das ex tunc – zumal selbst das ja nicht einhellig vertreten wird, siehe etwa die Gegenauffassung deutscher Gerichte; und zumal, wie gesagt, selbst die österreichische Gesetzgebung dem nicht konsistent folgt: denn sie hat insbesondere die österr. Staatsangehörigkeit nur mit Wirkung ex nunc, nämlich vom 27. April 1945 an, wiederhergestellt; mithin gab es aufgrund des Verlusts der österr. Staatsangehörigkeit 1938 keine österr. Staatsbürger mehr, sondern 1938–1945 ausschließlich deutsche Staatsangehörige (Dahm/Delbrück/Wolfrum) – ist umstritten. Das kann man so oder so sehen, dazu gibt es im Diskurs, der nicht ohne Grund als sehr kontrovers beschrieben wird, unterschiedliche Meinungen. Benatrevqre …?! 16:46, 6. Jul. 2018 (CEST)
Im Artikel steht es anders. Müssen wir einen Baustein setzen? --Φ (Diskussion) 19:53, 6. Jul. 2018 (CEST)

Widersprüche bei rechtlicher Existenz von 1938 bis 1945

In der Einleitung befinden sich Widersprüche. Einerseits wird konstatiert, die rechtliche Existenz Österreichs habe 1938 mit dem Bla-Bla-Bla-Gesetz Art. III Abs.2 geendet. Im nächsten Satz heißt es allerdings, das Gesetz sei von Anfang an nichtig gewesen. Das allein stellt schon einen Widerspruch dar. Im übernächsten Satz heißt es aber auch noch (sehr schräg ausgedrückt), die rechtlichen Fragen seien umstritten.

Also was gilt denn nun: Endete die rechtliche Existenz oder ist das umstritten? Beides zugleich geht ja nicht.

Wenn es umstritten ist, dann muss der Satz lauten: Ob das Bla-Bla-Bla-Gesetz Art. III Abs.2 vom 13. März die rechtliche Existenz Österreichs beendete, ist juristisch umstritten. Es folgen die Standpunkte der Streitparteien.

Zu dem schrägen Satz: "Die Rechtsform und die Folgen für den Fortbestand Österreichs in den Jahren 1938 bis 1945 sind umstritten."

Zunächst: Es wird doch nicht darum gestritten, ob Österreich von 1938 bis 1945 eine GmbH, eine Kommanditgesellschaft oder eine Aktiengesellschaft war? Oder was soll die Rechtsform eines Staates sein? Der Ausdruck "Rechtsform" ist falsch, das gibt es nur im Wirtschaftsrecht, aber nicht im Staatsrecht.

Der Satz macht noch aus einem anderen Grund keinen Sinn: So wie er jetzt formuliert ist, wird ausgesagt, dass nur die Rechtsform und die Folgen umstritten sind, nicht aber der Fortbestand Österreichs an sich. Ich gehe aber davon aus, dass der Autor ausdrücken wollte, dass es juristisch umstritten sei, ob Österreich in dieser Zeit existierte, denn darum geht es ja in dem Kapital "Rechtfolgen".

Grüße, A. (nicht signierter Beitrag von Schlussredakteur (Diskussion | Beiträge) 09:26, 19. Jul. 2018 (CEST))

Nein, da befinden sich keine Widersprüche. Im Übrigen hatten wir das schon diskutiert, es gibt schließlich verschiedene Ansätze für den Beginn einer Nichtigkeit, nämlich ex nunc und ex tunc.
Bei dem Wort "Rechtsform" gebe ich dir allerdings recht, das war missverständlich. Habe es mit "Staatlichkeit" ersetzt. Benatrevqre …?! 20:01, 25. Jul. 2018 (CEST)

Österreich und Israel

Im Kapital "Rechtsfragen" fehlt eine Darstellung des Verhältnisses zwischen Österreich und Israel.

Der Abschnitt könnte so aussehen:

Während Israel erst 1965 zur Bundesrepublik Deutschland diplomatische Beziehungen aufnahm, sandte es bereits im Jahr der Staatsgründung 1948 einen Delegierten nach Österreich und 1950 wurden konsularische Beziehungen aufgenommen, die in den folgenden Monaten zu vollen diplomatischen Beziehungen aufgewertet wurden. Israel hat - wiederum im Gegensatz zum Verhältnis zu Deutschland - mit Österreich nie Verhandlungen über eine "Wiedergutmachung" geführt. Im Jahr 1952 verzichtete Israel offiziell auf Forderungen an die österreichische Republik, womit anerkannt wurde, dass Österreich der Aggressionspolitik des NS-Reichs zum Opfer gefallen war.

Quelle: Helga Embacher/Margit Reiter: Die Zweite Republik und ihr Umgang mit der NS-Vergangenheit am Beispiel der Beziehungen zwischen Österreich und Israel, in: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft (ÖZP), Schwerpunktthema: 50 Jahre Zweite Republik, 1995/1, S. 53-68

Grüße, A. (nicht signierter Beitrag von Schlussredakteur (Diskussion | Beiträge) 10:02, 19. Jul. 2018 (CEST))

Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Benatrevqre …?! 20:01, 25. Jul. 2018 (CEST)

Selektive Fakten in der Einleitung, um POV zu untermauern

Eine Frage: Ist es auf Wikipedia eigentlich zulässig, wenn in einer Einleitung mit einer selektiven Faktenauswahl ein verzerrtes und einseitiges Geschichtsbild gezeichnet wird? Und es ist zulässig, dass mit euphemistischen Formulierungen das historische Geschehen verharmlost wird? Ganz offensichtlich dient die Einleitung als Spielwiese für einen Autor mit einem stark ausgeprägten POV - und ich wundere mich, warum ihn niemand stoppt.

Kurz gesagt: In der Einleitung werden ausschließlich Fakten aufgeführt, die die nur an Stammtischen gelegentlich zu hörende "These" stützen sollen, wonach der "Anschluss" vollkommen freiwillig und gewaltlos vonstatten ging. Das von der historischen Forschung gezeichnete Bild ist vollkommen anders, komplexer und vielschichtiger. Davon zeugt auch der übrige Wikipedia-Text. Warum also findet sich von dieser Komplexität und Vielschichtigkeit auch nicht eine Spur in der Einleitung? Auch die groteske Verkürzung des Themas auf lediglich drei Tage (11. bis 13. März) wird dem Thema nicht gerecht.

Zur Illustration (zugeben etwas polemisch vorgetragen):

Gab es keinen militärischen Einmarsch? Antwort der Wikipedia-Einleitung: Aber nein doch, die Wehrmacht-, SS- und Polizeitruppen übernahmen nur das Kommando. (Ich lese seit Jahrzehnten die Fachliteratur zum "Anschluss", aber ich bin noch nie auf eine Stelle mit einem solch niederträchtigen Euphemismus gestoßen.)

Gab es keinen Terror gegen politische, religiöse und rassische Gegner? Aber nein doch, es gab Jubel in der Bevölkerung. (In den ganzen Jahrzehnten habe ich noch nie einen Überblick zum "Anschluss" gelesen, der so niederträchtig alle Opfer komplett ausblendet.)

Gab es keine Demütigungen und Quälereien von Juden auf den Straßen Wiens? Aber nein doch, von Terror haben wir nie etwas gehört. (siehe oben)

Gab es keine militärische Besetzung? Aber nein doch, fand alles streng nach Recht und Gesetz statt. Wer es trotzdem nicht glauben will - Wikipedia zitiert nicht nur die entsprechenden Paragraphen der Nazi-Gesetze, sondern auch deren Artikel und die Absätze.

Gab es keine Verschleppung und Inhaftierung von 65.000 Menschen in Konzentrationslager und Gefängnissen? Das waren ziemlich genau 1 Prozent der gesamten Bevölkerung. Zusammen mit den geflüchteten Juden waren es sogar rund 2 Prozent des gesamten Volkes. Aber nein doch, der Anschluss war ganz und gar gewaltlos und freiwillig.

Gab es keinen militärischen Aufmarsch an der Grenze, Kriegsdrohungen und Schießbefehl für die Wehrmacht? Aber nein doch, Göring hat nur ein bisschen gepoltert und etwas gedroht, aber nur telefonisch. Und wer weiß schon, mit was Göring gedroht hat.

Gab es kein Verbot der NSDAP in Österreich bis zum Tage des "Anschlusses"? Aber nein doch, die österreichischen Nazis lösten das Ständestaatsregime ab, einfach so - mit dem drohenden Einmarsch von Wehrmacht und SS hatte das doch gar nichts zu tun.

Was also war der "Anschluss" laut Wikipedia? Okkupation, Annexion, Invasion? Aber nein doch, es waren "Vorgänge, die die Eingliederung Österreich in das Nazi-Reich" bewirkten. Gewalt, Terror, Zwang, Verfolgung? Aber nie doch.

Und so weiter und so fort.

Ich wundere mich sehr, denn im übrigen Text werden ja alle historischen Fakten dargelegt. Im Abschnitt "Rechtsfragen" heißt ganz klipp und klar: "Der 'Anschluss' 1938 war kein freiwilliger Beitritt der Republik Österreich zum Deutschen Reich, sondern erfolgte rechtswidrig und gewaltsam."

Ist denn niemand fähig und willens, eine angemessene Einleitung zu schreiben, die dem komplexen und vielschichtigen Geschehen des "Anschlusses" gerecht wird? Das ist meine Frage.

Gruß, A. (nicht signierter Beitrag von Schlussredakteur (Diskussion | Beiträge) 13:15, 19. Jul. 2018 (CEST))

Auf Grund dieser Kritik habe ich die Einleitung geändert. --Wolfgang J. Kraus (Diskussion) 16:15, 19. Jul. 2018 (CEST)
Teilrevert, ich halte die Kritik nicht für gänzlich substantiiert und in Teilen für unbegründet. --Benatrevqre …?! 20:01, 25. Jul. 2018 (CEST)

„ohne Beteiligung des Parlaments durch die Bundesregierung beschlossenes Bundesverfassungsgesetz“

Welches Parlament denn bitte? Siehe Selbstausschaltung des Parlaments. Soll hier etwa suggeriert werden, es hätte noch Demokratie in Österreich gegeben, sie wäre nur umgangen worden? Österreich war durch Dollfuß und Co. faktisch schon ein faschistischer Staat geworden und das Parlament war gewaltsam auseinandergetrieben worden. Dass gerne der Begriff "diktatorischer Ständestaat" benutzt wird, das hat schon etwas "Geschmäckle". WIr lagen vor Madagaskar (Diskussion) 19:42, 19. Dez. 2018 (CET)

+ 1, Details gehören nicht in die Einleitung. Hab sie in diesem Sinne mal gestrafft. MfG --Φ (Diskussion) 22:16, 19. Dez. 2018 (CET)
Schon besser, was die Einleitung betrifft. Trotzdem greift der Artikel in Punkt "Faschismus" zu kurz, die neue Verfassung war schließlich nur ein Meilenstein, mehr nicht. Um es wieder mal holzschnittartig zu formulieren (damit es klarer wird): Dass Österreich nationalsozialistisch wurde, dazu haben Dollfuß und Schuschnig kräftig beigetragen. Sie haben mit Waffengewalt die Arbeiterorganisationen zerschlagen, Sozialdemokratie und Gewerkschaften, und das waren die einzigen, die den Nationalsozialismus hätten bekämpfen können. Von Dollfuß zu Hitler führt ein grader Weg. Der Nationalsozialismus war nur der brutalste Faschismus in Österreich und er hat seine Vorgänger begraben. Das ist dem Artikel bisher nicht zu entnehmen, nicht einmal in Ansätzen. WIr lagen vor Madagaskar (Diskussion) 15:20, 20. Dez. 2018 (CET)
Bau's halt ein. --Φ (Diskussion) 17:34, 20. Dez. 2018 (CET)
Jo, immer sollen die Alten es richten. Es gibt doch genug Schreiber im Themenfeld Nationalsozialismus hier. Nur sollten die ruhig auch über die deutschen Grenzen hinaus gucken. Die Versenkung in den eigenen deutschen Bauchnabel ist zwar im Sinn der Vergangenheitsbewältigung durchaus lobenswert. Aber Deutschland war nicht alles. Es geht auch nicht nur um Österreich und die Frage, warum es eigentlich nationalsozialistisch wurde. Die allgemeinere Frage heisst doch, was hat vor 1939 die Staaten Osteuropas von Jugoslawien im Süden bis zum Baltikum in Norden reif gemacht für die nationalsozialistische Ordnung? Die Antworten darauf sind in wp.de noch nicht geschrieben. WIr lagen vor Madagaskar (Diskussion) 19:42, 20. Dez. 2018 (CET)
Andern die Stöckchen hinhalten und die sollen dann drüberhüpfen, ohne dass du selbst die Füße bewegen magst, finde ich doof. --Φ (Diskussion) 21:30, 20. Dez. 2018 (CET)
Für Qualitätsmängel ist nicht der verantwortlich, der sie aufdeckt. Das ist hier genauso wie beim Dieselskandal. WIr lagen vor Madagaskar (Diskussion) 22:12, 20. Dez. 2018 (CET)
Eben. Wer nichts tut, macht sich mitschuldig. --Φ (Diskussion) 22:29, 20. Dez. 2018 (CET)
Im Artikel Faschismus Österreich heute entsprechend in die Tabelle faschistischer Regime eingebaut, Zeitraum Dollfuß (korporative Verfassung von 1934) und Schuschnig. WIr lagen vor Madagaskar (Diskussion) 20:10, 30. Dez. 2018 (CET)

Auftrennung des Artikels?

Präambel:
„Anschluss“ – Anschluss: Zwei Schreibweisen, die von (vorwiegen österreichische) Wikipedianern hartnäckig und genau differenziert verwendet werden. Ein stark verkürzt und vereinfachter (Edit: und fehlerbehafter, siehe unten) Erklärungsversuch, was es damit auf sich hat: Der Anschluss an Deutschland war in den deutschsprachigen des Kaisertums Österreich von deutschnationalen Kreisen bereits seit der Märzrevolution 1848/49 erträumt, quasi als romantische Vorstellung von der „Vereinigung des deutschen (=deutschsprechenden) Volkes“ in einem gemeinsamen Staat. Es war aber keine virulente Bewegung, über den Deutschen Bund war man ja ohnehin Teil eine großen deutschen Ganzen. Der deutsche Krieg („Bruderkrieg“) 1866 beendete diese Zugehörigkeit und somit wurden der deutschnationale Wunsch nach einem Anschluss wieder leidenschaftlicher geäußert. Der Zerfall des Habsburger Vielvölkerreichs nach dem Ersten Weltkrieg und die Lebensfähigkeitsdebatte befeuerten diese Bestrebung. Und zwar nicht nur beim Dritten Lager, sondern durchaus auch bei den Sozialisten (die CS standen zwar der Frage zwar nicht ablehnend, aber zögernd gegenüber – wären sie als katholische Partei in einem protestantisch dominierten „Großdeutschland“ doch plötzlich Kleinpartei). In Tirol und Salzburg wurden Abstimmungen über einen Anschluss abgehalten, in der Steiermark gab es Vorbereitungen dazu. Die Idee war also ein demokratischer Prozess im Einverständnis beider Staatsvölker. Das war vor der NS-Machtergreifung mit Anschluss gemeint. Die von den Nationalsozialisten im März 1938 durchgeführte Vereinigung der beiden Staaten war das nicht. Beide Staaten waren diktatorisch regiert, die Vereinigung geschah ohne (vorherige) Volksabstimmung, unter Androhung von Gewalt und unter politischer Ausschaltung von großen Bevölkerungsteilen. Wenn auch die Nationalsozialisten den Vorgang „Anschluss“ nennen, wird er (wenigstens in Österreich) meist in Anführungszeichen geschrieben, um auf den grundsätzlich anderen Charakter im Vergleich zur in den Jahrzehnten zuvor angestreben Vereinigung hinzuweisen.

Wunsch / Anregung:
Zur Anschlussbewegung und ihrer langjährigen Geschichte könnte man so viel schreiben, ebenso zum „Anschluss“ Österreichs 1938. Daher wäre ich dafür, dass wir den Artikel aufdröseln, in einen Artikel Anschluss Österreichs (oder mir persönlich sogar lieber: „Anschluss“ Österreichs) und einen Artikel Anschlussbewegung.

Ich freue mich auf Euer Feedback. --IllCom (Diskussion) 18:49, 14. Mär. 2019 (CET)

Folgendes ist nicht richtig:
Der Anschluss an Deutschland war in den deutschsprachigen des Kaisertums Österreich von deutschnationalen Kreisen bereits seit der Märzrevolution 1848/49 erträumt, quasi als romantische Vorstellung von der „Vereinigung des deutschen (=deutschsprechenden) Volkes“ in einem gemeinsamen Staat.
Der Deutsche Bund war bereits „Deutschland“. Der Wunsch nach einem Nationalstaat bestand in ganz Deutschland schon seit den Befreiungskriegen. Österreich musste erst 1866 bei der Lösung dieses Problems aus Deutschland ausscheiden. Von da ab bedeutete der angestrebte Anschluss eine Rückkehr nach Deutschland, eine „Wiedervereinigung“. Auch politische Kräfte in Deutschland, die sich um den Alldeutschen Verband gruppierten, strebten sie an, freilich in Opposition zur Regierung und zum allgemeinen politisch-gesellschaftlichen Klima im deutschen Kaiserreich.--Gloser (Diskussion) 19:14, 14. Mär. 2019 (CET)
Danke für die Korrektur, ein weiterer Hinweis dass es zu dem Themenkomplex vieles zu schreiben gibt. Wie stehst Du zur Überlegung den Artikel zu splitten? --IllCom (Diskussion) 19:48, 14. Mär. 2019 (CET)
Mir leuchten die Gründe nicht ein.--Gloser (Diskussion) 19:47, 20. Mär. 2019 (CET)
Meine Motivation für eine allfällige Aufteilung des Artikels ist die, dass gelegentlich „Anschluss“ verlinkt wird, wo Anschluss gemeint ist, und es günstig wäre das Lemma zielgerichtet verlinken zu können. Außerdem hege ich den (leicht größenwahnsinnigen) Plan, langfristig einen Artikel über die Erste Republik Österreichs zu schreiben, in dem die Anschlussfrage natürlich ein zentrales Themas sein wird. Ebenso für den geplanten Ausbau der Artikel über die deutschnationalen Parteien der Ersten Republik. Der Artikel "Anschlussbewegung" wird kommen, es ist halt jetzt nur die Frage, ob über eine Auslagerung aus diesem Artikel, der ja im Grunde das Lemma „Anschluss“ behandelt und die Anschlussbewegung als Vorgeschichte streift, oder ob ich ihn von Grund auf neu schreibe. Den bisherigen Reaktionen nach wird es wohl auf die zweite Variante hinauslaufen. --IllCom (Diskussion) 20:37, 20. Mär. 2019 (CET)
Es gibt bereits den Artikel Großdeutsche Lösung, der das abdeckt. Vom Anschluss ist ausserdem erst seit 1918 die Rede. --Otberg (Diskussion) 19:22, 14. Mär. 2019 (CET)
Stimmt, den Artikel gibt es, und das Wort Anschluss ist wohl erst seit 1918 in Verwendung, ich war bei meiner Kurzbeschreibung schlampig was die Wortwahl betrifft. Wichtig war mir in erster Linie, ein paar Hintergründe der unterschiedlichen Schreibweise bzw. Themenkomplexe zu skizzieren. Der Artikel großdeutsche Lösung scheint mir kein adäquater Ersatz für einen Artikel Anschlussbewegung. Die großdeutsch Lösung steht für mich für einen angedachten völkerrechtlichen zwischenstaatlichen Vertrag (quasi oben ausgemacht), die Anschlussbewegung für eine von Deutschnationalen, und ab 1918 von breiten Bevölkerungsschichten angestrebe Vereinigung (quasi von unten durchgesetzt). In der Ersten Republik wurde die Frage eines Anschlusses an Deutschland (und in Vorarlberg an die Schweiz!) nicht als großdeutsche Lösung breit in Medien, Kultur und Politik diskutiert, sondern als Anschluss oder Anschlussfrage. --IllCom (Diskussion) 19:48, 14. Mär. 2019 (CET)
Otberg hat schon den richtigen Hinweis gegeben, eine Aufteilung dieses Artikels ist weder zweckmäßig noch erscheint sie sinnvoll. Ich sehe nicht, welches Problem, das ein zweites Lemma nötig macht, damit angegangen würde. Was soll dadurch relativiert werden und mit welcher Literatur ließe sich die Notwendigkeit einer Ausgliederung denn überhaupt begründen? Benatrevqre …?! 19:23, 20. Mär. 2019 (CET)
Zu meiner Motivation für eine allfällige Aufteilung siehe meine Antwort an Gloser oben. Deine Frage zur Literatur verstehe ich leider nicht. Geht es Dir um die Relevanzfrage der Anschlussbewegung? --IllCom (Diskussion) 20:37, 20. Mär. 2019 (CET)
Wär ev. ein Lemma Anschlussfrage für diese sehr spezifische Betrachtung sinnvoll? --Braveheart Diskussion 20:41, 20. Mär. 2019 (CET)
Ja, Anschlussfrage wäre ein sicher eine passende Benennung des Lemmas. Man könnte es auch Anschlussbewegung nennen, unter dem Namen wird es bei der Wien Geschichte Wiki behandelt. --IllCom (Diskussion) 21:05, 20. Mär. 2019 (CET)
Ich bin dagegen. Dass es in der Forschung immer zwei Schreibweisen gäbe, ist unrichtig. Es stimmt auch nicht, dass dort für das Phänomen ausschließlich mit den Begriffen Anschlussfrage oder Anschlussbewegung operiert würde. Letzerer ist zudem für ein Thema wie z.B. Deutsch-österreichische Zollunion deutlich ungeeignet. --Φ (Diskussion) 21:59, 20. Mär. 2019 (CET)
Versteh ich das richtig: Du bist gegen die Auftrennung des Artikels? --IllCom (Diskussion) 22:13, 20. Mär. 2019 (CET)
Ja. --Φ (Diskussion) 22:32, 20. Mär. 2019 (CET)
Okay, danke für die die Klarstellung. Persönlich halte ich ein theoretisches Lemma Anschlussbewegung im Zusammenhang mit der Zollunion für nicht so ungeeignet, weil die Idee der Zollunion ja als Kompromissidee im Spannungsfeld zwischen Anschlussbewegung und Anschlussverbot hervorgegangen ist. Aber über eine konkrete Benennung des Lemmas können wir uns ja noch Gedanken machen, wenn der Inhalt dereinst einmal erstellt ist. --IllCom (Diskussion) 22:44, 20. Mär. 2019 (CET)
In der Zollunionsaffäre spielt die Anschlussbewegung keine Rolle, das war alles nur Regierungshandeln. Ich kenne die Literaturlage ganz gut, mir ist kein Werk bekannt, das da eine Zusammenhang namhaft machen würde. --Φ (Diskussion) 11:31, 22. Mär. 2019 (CET)

Triebkraft hinter dem Anschluss ist nicht nachvollziehbar.

Ich frage mich, ob jemand erklären könnte und wollte, was der Antrieb des DR gewesen wäre, gewesen sein sollte, in Ö einzumarschieren und einen Anschluss zu fordern bzw. ihn zu vollziehen. --217.149.175.50 16:43, 31. Dez. 2019 (CET)

Die „Triebkräfte“ werden im Kapitel Vorgeschichte ausführlich beschrieben. --Otberg (Diskussion) 17:18, 31. Dez. 2019 (CET)
Ich frage mich, ob "ausführlich" die Ausrede dafür ist, dass es keine Antwort darauf gibt.--217.149.173.94 21:56, 17. Jan. 2020 (CET)
Hast du den Abschnitt Anschluss_Österreichs#Vorgeschichte gelesen? Falls nein, tu das bitte. Falls ja, hast du irgendetwas nicht verstanden? --Φ (Diskussion) 21:58, 17. Jan. 2020 (CET)

Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation

Ah, das HRE wird jetzt auch noch mit Deutscher Nation ausgestattet. Wertet den Artikel unheimlich auf - im deutschnationalen Sinne natürlich. (nicht signierter Beitrag von 178.190.216.221 (Diskussion) 14:42, 21. Mär. 2020‎ (CET))

In den beiden Erklärungen des Kaisers Franz vom 11. August 1804 zur Annahme des Kaisertitels für Österreich und zur Niederlegung der Kaiserkrone vom 6. August 1806 ist immer vom „Römisch-deutschen Reich“ bzw. vom „deutschen Reich“ die Rede. Ein „Heiliges Römisches Reich“ gibt es in diesen Urkunden nicht.--Gloser (Diskussion) 16:13, 21. Mär. 2020 (CET)

Der Kaiser wurde in den Proklamationen von 1804 und 1806 als erwählter römischer Kaiser tituliert, wie sich im Web unschwer nachlesen lässt. Von einem (deutschen) Reich keine Spur. --Wolfgang J. Kraus (Diskussion) 16:24, 21. Mär. 2020 (CET)

Sinnvoll wäre es, hier nicht auf die IP-Trollerei einzugehen. Zum Namen des Heiligen Römisches Reich ist im betreffenden Artikel alles wesentliche gesagt. Dort steht (mit Beleg), „Der Name Sacrum Imperium ist für 1157 und der Titel Sacrum Romanum Imperium für 1184 erstmals urkundlich belegt (die ältere Forschung ging von 1254 aus)“. Zu der von dir, Wolfgang, angesprochenen Proklamation: Wenn du hier nachliest, dann steht da zwar in der Einleitung „Wir Franz der Zweyte, von Gottes Gnaden erwählter römischer Kaiser,“ aber auch „... die Wahl der Kurfürsten des Römisch-Deutschen Reiches...“ oder „Dass unmittelbar nach Unserem Titel eines erwählten Römisch-Deutschen Kaisers, jener eines erblichen Kaisers von Oesterreich eingeschaltet werde“. Grüße, --Taste1at (Diskussion) 16:41, 21. Mär. 2020 (CET)
Das stimmt nicht, was du hier schreibst, lieber Wolfgang J. Kraus, guckstu hier zur Niederlegung der Kaiserkrone am 6. Aug. 1806, gib bitte im Suchfeld das Wort „deutschen“ ein.
Übrigens spricht auch die Rheinbundakte vom 12. Juli 1806 nicht von „heilig-römisch“ sondern immer vom „teutschen Reich“ und von „Teutschland“.--Gloser (Diskussion) 17:01, 21. Mär. 2020 (CET)
Gloser, deine Ausführungen sind völlig irrelevant hier. Der Zusatz „Deutscher Nation“ wird/wurde teilweise verwendet.--Taste1at (Diskussion) 19:17, 21. Mär. 2020 (CET)
Ja schon, aber ich wollte Wolfgang J. Kraus etwas mitteilen.--Gloser (Diskussion) 13:26, 22. Mär. 2020 (CET)
Danke für den Hinweis auf einen Irrtum meinerseits. --Wolfgang J. Kraus (Diskussion) 20:03, 22. Mär. 2020 (CET)

doppelte Zitatauszeichnung korrigiert

Nunja, ich werde mich nicht lange um diese Zitatauszeichnung streiten. Aber in dem von Dir verlinkten Abschnitt steht explizit Die Verwendung der Gänsefüßchen ist allerdings nicht von allen Seiten geteilter Konsens.. So what .... vG --Koyaanisqatsi01 (Diskussion) 00:09, 13. Aug. 2020 (CEST)

Es ist nicht ungeteilter Konsens, aber es ist die weitaus verbreitetere Verwendung. Und nur aufgrund von irgendwelchen Formalismen werden wir einen maßgeblich von der Nazi-Sichtweise geprägten Begriff jetzt sicher nicht seiner Anführungzeichen berauben. Find ich gut, dass Du Dich da nicht streiten willst. MfG --IllCom (Diskussion) 00:13, 13. Aug. 2020 (CEST)
Wikipedia wurde 2001 gegründet und hat sich bestimmte Regeln formaler Gestaltung gegeben. mW gehört dazu, das es unüblich ist, ein Lemma (fett + Anführungszeichen) auszuzeichnen. Warum man nun diese Regeln wegen irgendeiner Nazi-Sichtweise nicht befolgen kann, erschliesst sich mir nicht. Gehört wohl zu der heutigen political correctness, die ich eh nicht akzeptiere. Seis drum, es ist halt so. vG --Koyaanisqatsi01 (Diskussion) 00:34, 13. Aug. 2020 (CEST)
Mit deinem vorletzten Satz hast du eindrücklich gezeigt, dass du an einer sachlichen Diskussion dieser Thematik offensichtlich nicht wirklich interessiert bist. -- Chaddy · D 00:39, 13. Aug. 2020 (CEST)
@Koyaanisqatsi01: Ah, Du willst doch streiten? Be my guest. Die Auszeichnung für fett steht für das Lemma, die Auszeichnung in „Gänsefüßchen“ steht für den distanziert, differenzierten Blick auf einen Begriff, dessen Konnotation sich im letzten Jahrhundert mehrfach gewandelt hat. Wie „angeschlossen“, glaubst Du, haben sich denn die 200.000+ österreichischen Juden gefühlt (bzw. die von den Nazis in diese Kategorie eingestuft wurden), wie „angeschlossen“ erlebten sich die 11.000+ Roma und Sinti? Wie „angeschlossen“ und „wiedervereinigt“ fühlten sich die behinderten Menschen, die Sozialisten und Homosexuellen? Ernsthaft, ich hab nix dagegen, Fehlerlisten abzuarbeiten, aber wenn man glaubt „Regeln formaler Gestaltung“ wären wichtiger als kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungen im Sprachgebrauch, dann ist es höchste Zeit, mal etwas über seine Prioritäten nachzudenken. --IllCom (Diskussion) 00:42, 13. Aug. 2020 (CEST)
@IllCom: also streiten tue ich eher ungerne. Sachlich diskutieren liegt mir deutlich mehr. Und wenn ich mich mal irre, dann ärgert mich das zwar, ich gebe aber gerne meinen Fehler zu. Also: die besondere Bedeutung des Begriffs "Anschluss Österreichs" habe ich gestern einfach nicht gesehen. Tunnelblick? Evtl., das kann beim abarbeiten von AKAs Fehlerlisten schonmal passieren. Ich habe nur gesehen "Fettschreibung + typographische Auszeichnung" des Lemmas geht nicht. Nach Deiner freundlichen Belehrung ist mir mein Fehler natürlich klar. Die Doppel-Auszeichnung des Lemmas ist völlig ok, ich werde den Artikel gleich auf AKAs Ausschlussliste setzen, dann wird er bei AKA nicht mehr erscheinen. Also alles gut! vG, --Koyaanisqatsi01 (Diskussion) 20:15, 13. Aug. 2020 (CEST)
@Koyaanisqatsi01: Danke für die Einsicht und die freundlichen Worte. Und entschuldige bitte, dass ich wohl ein bisschen zu scharfzüngig formuliert habe, es war schon spät und mir liegt das Thema am Herzen. MfG --IllCom (Diskussion) 20:21, 13. Aug. 2020 (CEST)
zu scharfzüngig formuliert und mir liegt das Thema am Herzen, das gilt ebenso für mich. Auch ich muss mich da entschuldigen. Gut, wir sind uns einig. vG, --Koyaanisqatsi01 (Diskussion) 20:52, 13. Aug. 2020 (CEST)
Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Benatrevqre …?! 18:15, 17. Aug. 2020 (CEST)

Republik selbst teilt fremde Theorien nicht!?

Lese ich da richtig folgendes: "Die 1945 wiedererrichtete Republik Österreich hält den „Anschluss“ ex tunc (von Anfang an) für nichtig." -> Wenn die Republik Österreich selbst diesen Anschluss für nichtig hält, warum wird er dann hier so bezeichnet? Ein Akt fremder Aggression? Zwingt da jemand im Ausland der Republik ein Geschichtsbild auf? Auf welcher Grundlage? Hier könnte man vielleicht etwas ausführlicher werden. (nicht signierter Beitrag von 89.144.220.107 (Diskussion) 18:07, 23. Mai 2020 (CEST))

Der "Anschluss" wird hier so genannt, weil sich der Begriff seit 1945 für den historischen Vorgang gefestigt hat. Jahrzehnte lang wurde die Funktion des Begriffs ausgeblendet, daher wurden sehr lang keine Anführungszeichen verwendet. Heute macht man mit den Anführungszeichen deutlich, dass die normale Bedeutung des Wortes hier nicht vorliegt, sondern dass es sich eigentlich um einen NS-Propagandabegriff handelt, seit sich der Nationalsozialismus des Themas annahm. -Wolfgang J. Kraus (Diskussion) 18:27, 23. Mai 2020 (CEST)
Quatsch, komm dieser Provo-IP doch nicht mit Fakten.
@IP: In Wahrheit wird die Wikipedia von dunklen Mächten fremdgesteuert, die den Untergang Österreichs herbeiführen wollen. -- Chaddy · D 18:33, 23. Mai 2020 (CEST)

Der Anschluss war etwa keine Annexion ?

Der Einbau des Wortes "Annexion" mit Verlinkung in die Einleitung (Annexion) wurde von einem Benutzer, der hier sehr tätig ist, mit dem man kann sagen wutentbrannten Kommentar "GESCHICHTSREVISIONISMUS" ! wieder rausgetan. Nur, z. B. der en Artikel sieht das auch als Annexion. Sind das jetzt alles "Revisionisten" dorten, die en usw. (und übrigens welche Art Revisionismus ist das denn eigentlich ? Nehme an, der bekannte Bearbeiter, der mit B. anfängt, sieht das so: der "Anschluss" sei nunmal durch begeisterte Zustimmung unzähliger Bislangösterreicher fundiert gewesen. Also Minimum 51 Prozent - Beweis Heldenplatz - und daher keine Annexion. Denn eine Annexion setzte ja ein Sträuben des annektierten Teils voraus, oder so ? ) Danke. --2001:A61:2B66:7E01:480:5D7:933F:4FE9 21:09, 23. Jan. 2020 (CET)

Persönliche Betrachtungen tun hier nichts zur Sache. Wer heute noch von einer Annexion Österreichs schreibt, möchte bestimmt auch gerne Österreich als "erstes Opfer" stilisieren. Diese Ansicht ist gottseidank überholt. Im Artikeltext steht es übrigens anders als du meinst. Du solltest ihn lesen, insbesondere wie es die eingesetzte Historikerkommission bewertet. Die herrschende Lehre setzt den "Anschluss" Österreichs schon lange nicht mehr mit einer Annexion gleich, ergo war der Link darauf nicht richtig. --Benatrevqre …?! 22:10, 23. Jan. 2020 (CET)
Die Position der österreichischen Geschichtskommission ist nicht die herrschende Lehre. Benatrevqre, leg doch mal bitte den Artikel Fusion (Staatsrecht) an. --Φ (Diskussion) 22:19, 23. Jan. 2020 (CET)
Habe ich auch nicht behauptet. Die hL nennt den Anschluss Österreichs aber keine Annexion, da sind wir uns hoffentlich einig. Allein mit Staatsrecht hat das übrigens nichts zu tun. --Benatrevqre …?! 23:29, 23. Jan. 2020 (CET)
Gibt es eine herrschende Lehre zum Anschluss? Im Artikel steht nichts davon.
Und natürlich ist Fusion ein staatsrechtlicher Terminus. Schade, dass wir keinen Artikel dazu haben. --Φ (Diskussion) 17:06, 24. Jan. 2020 (CET)
Nö, das ist in erster Linie mal ein rechtlicher Begriff, in diesem Fall ein völkerrechtlicher Terminus. In der umseitigen Verwendung geht's ja nicht ums Staatsrecht, drum meine Kritik an einem solchen Klammerlemma. --Benatrevqre …?! 00:47, 25. Jan. 2020 (CET)
Welches Lemma wäre denn das richtige? --Φ (Diskussion) 09:08, 25. Jan. 2020 (CET)
Darüber müsste man diskutieren, evtl. Fusion (Recht), aber weitere Einzelheiten bestimmt nicht hier. --Benatrevqre …?! 11:59, 25. Jan. 2020 (CET)
Schfreib den doch mal, damit alle vier in nebenstehender Grafik genannten Begriffe auch ihren eigenen Artikel haben. --Φ (Diskussion) 12:19, 25. Jan. 2020 (CET)
Vielleicht wenn ich mal Zeit dafür habe. Arbeitsaufträge nehme ich sonst nur beruflich entgegen. --Benatrevqre …?! 12:23, 25. Jan. 2020 (CET)
War kein Auftrag, nur eine Anregung. Ich dachte nur, weil dies hier so aussieht, als hättest du erfreulich viel Zeit. Ein entspanntes Wochenende wünscht dir --Φ (Diskussion) 12:27, 25. Jan. 2020 (CET)
Nene, bin ja kein Beamter. Auch wenn du vielleicht den Eindruck hast, das täuscht, täglich so wie du bin ich nicht in der WP unterwegs. Grüße Benatrevqre …?! 12:32, 25. Jan. 2020 (CET)
Verzeihung, aber in diesem Jahr warst du es. --Φ (Diskussion) 12:37, 25. Jan. 2020 (CET)
Verbeamtet? Das wüsste ich aber. Dass ich mal in die WP reinschaue, gut möglich. Ich meinte bei den täglichen Edits aber eigentlich solche, die auf eine Anwesenheit von mehreren Stunden schließen lassen. So mit hinsetzen, in Büchern recherchieren, vergleichen, ausgiebige Artikelarbeit halt. Dafür Zeit aufwenden. --Benatrevqre …?! 12:55, 25. Jan. 2020 (CET)
Wenn es keine Annexion war, dann war es eine Inkorporation. Oder müsste man jetzt über den Unterschied von Ein- und Anschluss weiterdiskutieren? Fusion hat hier ohnehin keinerlei Bewandtnis. --Stephan Klage (Diskussion) 13:09, 25. Jan. 2020 (CET)
Der Anschluss Österreichs war zunächst eine Inkorporation, weil alle Merkmale dafür vorhanden waren, es steht auch so im Artikeltext. In der Rückschau überwog allerdings die österr. Staatsdoktrin mit ihrer Kontinuitätsthese, um ihren Opfermythos zu festigen. Eine Annexion war der "Anschluss" damit eindeutig auch nicht, denn Besetzung und Annexion schließen sich aus. Das, was hier mit "Fusion" beschrieben wird, umfasst geschichtliche Ereignisse vor dem tatsächlichen Anschluss (Stichwort "Heimwehren"). --Benatrevqre …?! 13:31, 25. Jan. 2020 (CET)

Spannend, dass die englischsprachige Wiki von einer Annexion spricht - mit Quellangabe auf Britannica - mir scheint eher, dass hier wie überall in der deutschsprachigen Wiki eine Germanisierung stattfindet - wenn ich auf ihren Account schaue weht mir auch gleich die Deutschland Flagge entgegen. Ansonsten würde man das Thema in der Einleitung zumindest anschneiden. (nicht signierter Beitrag von 193.80.241.135 (Diskussion) 20:48, 8. Feb. 2020 (CET))

Wenn die es dort falsch machen betrifft uns das hier gar nicht. -- Chaddy · D 20:55, 8. Feb. 2020 (CET)

Spannendes Verständnis von Enzyklopädie - mir sand mir - hoffentlich zählt wie in der Wissenschaft bald nur mehr Englisch - dann ist so eine Eigenbrödlerei endlich Geschichte. (nicht signierter Beitrag von 193.80.241.135 (Diskussion) 21:02, 8. Feb. 2020 (CET))

Wow, ist Euch schon aufgefallen, dass die komplette Einleitung ohne Quellenangaben auskommt. Und das Literaturverzeichnis ist ein Armutszeugnis. Ich brauch ein paar Dinge zum Zitieren, aber da finde ich im englischspracigen Artikel wesentlich fundiertere Literatur. Und dann behaupten man machts hier richtig - unglaublich. (nicht signierter Beitrag von 193.80.241.135 (Diskussion) 21:32, 8. Feb. 2020 (CET))

Wow, ist dir noch gar nicht aufgefallen, dass die Einleitung den Artikeltext zusammenfasst und Quellenangaben dort daher überflüssug sind? Wenn du konkrete Vorschläge hast, wie der Artikel verbessert werden könnte, dann her damit. Wenn nicht, bitte wegbleiben. Gruß nach NÖ --Φ (Diskussion) 21:37, 8. Feb. 2020 (CET)
Dann geh doch zu Nettoengl. WP!! *scnr* --Benatrevqre …?! 21:52, 8. Feb. 2020 (CET)

In Wiki ist es Usus bereits in der Einleitung mit Quellen zu arbeiten - aber das wisst ihr. Aber nachdem ihr mich jetzt schon mehrfach aufgefordert habt zu gehen, will ich Euch nicht weiter belästigen.(nicht signierter Beitrag von 193.80.241.135 (Diskussion) 22:11, 8. Feb. 2020‎ (CET))

Dass die englischsprachigen Vertreter dieser Menschheit eine eigene Sicht auf die Dinge haben, zeigte sich jüngst beim Brexit. Gott bewahre uns davor, dass sie auch noch - im gesamten Bereich der "philosphy" geltend - nun auch noch das Maß aller Dinge sein sollen werden. Und du halte dich an die Gepflogenheiten - und unterschreibe deine Beiträge.--Rote4132 (Diskussion) 22:12, 8. Feb. 2020 (CET)

Auf den Unsinn muss ich noch eingehen - in der englischsprachigen Wiki schreiben wie in der Wissenschaft nicht nur Briten und Amis sondern alle die des Englisch mächtig sind - die Mehrheit der gebildeten Weltbürger also. Ein wunderbarer Wissensschatz. (nicht signierter Beitrag von 193.80.241.135 (Diskussion) 22:38, 8. Feb. 2020 (CET))

In English: "Wunderbar". And greatings. Do you prefer to discuss the topic in AE (American English) or BE (Britisch English) or Australian English? Eventually, or in some other english language version provided by Windows? You are such a high interesting person and your meaning is so necessary for the theme. Can you answer for the theme?--00:25, 9. Feb. 2020 (CET) (unvollständig signierter Beitrag von Rote4132 (Diskussion | Beiträge) )

Liebe IP, das Thema wurde schon x-fach durchgekaut. Aus wissenschaftlicher Sicht war es keine Annexion, egal was die drüben in en-WP schreiben. Wir richten uns hier nach den wissenschaftlichen Quellen, nicht nach anderen Sprachversionen. Und btw. es ist ein Mythos, dass in der Wissenschaft nur Englisch zähle. Im Gegenteil, zumindest in Europa ist tatsächlich Deutsch die am meisten verwendete Wissenschaftssprache. Aber die Sprache tut ohnehin nichts zur Sache, wichtig ist der Inhalt. -- Chaddy · D 14:47, 9. Feb. 2020 (CET)

Natürlich war das eine Annexion, siehe z.B. Georg Dahm/Jost Delbrück/Rüdiger Wolfrum: Völkerrecht, Bd. I/1, 2. Aufl., de Gruyter, Berlin 1989, S. 144, oder Georg Christoph Berger Waldenegg: Das große Tabu! Historiker-Kontroversen in Österreich nach 1945 über die nationale Vergangenheit. In: Jürgen Elvert, Susanne Krauß (Hrsg.): Historische Debatten und Kontroversen im 19. und 20. Jahrhundert. Jubiläumstagung der Ranke-Gesellschaft, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2001, S. 148, Anm. 41. Die Österreicher sehen es dagegen lieber als Okkupation an, weswegen es mit Blick auf WP:NPOV als umstritten zu gelten hat. --Φ (Diskussion) 15:25, 9. Feb. 2020 (CET)
Nein, selbst in der VR-Literatur wird die Annexionsthese nicht einhellig vertreten. Es bringt jetzt nichts, nur selektiv ein paar Literaturnachweise anzuführen. Dahm, a.a.O. schreibt übrigens mitnichten von einer Annexion Österreichs, sondern zum „völkerrechtlichen Sachverhalt“ führt er aus, dass es 1938 „als unabhängiger Staat erloschen“ und damit „im Deutschen Reich aufgegangen ist“, es „hat sich aber 1945 im Wege der Sezession vom Reiche getrennt“. Auch wird in Anm. 12 auf derselben Seite die Annahme einer „Desannexion“ entschieden abgelehnt, wodurch die Annahme einer Annexion Österreichs wiederum ins Hintertreffen gerät und m.E. gerade mit Dahm nicht belegt werden kann. Siehe auch im Artikel selbst. --Benatrevqre …?! 16:31, 9. Feb. 2020 (CET)
Die Annexion wird zwei Sätze davor erwähnt. Der Kontext macht die Sache klar. Wenn Österreichs Staatlichkeit nach Dahms Ansicht erlosch, wie denn sonst, wenn nicht durch Annexion? Aber egal. Wie ich bereits sagte: umstritten. --Φ (Diskussion) 19:32, 9. Feb. 2020 (CET)
Mitnichten fällt dort in Zusammenhang mit Österreich der Annexionsbegriff, sondern dort (S. 144) geht es allgemein ums Erlöschen von Staaten. --Benatrevqre …?! 20:48, 9. Feb. 2020 (CET)
Zwei Sätze vorher fällt der Begriff. Das sehe ich als Zusammenhang an. Die ja ebbenfalls in Frage kommende Inkorporation wird erst zehn Seiten später erwähnt. Tja. --Φ (Diskussion) 20:58, 9. Feb. 2020 (CET)
Dahm spricht aber nunmal nicht davon, und im Übrigen siehe wie gesagt Anm. 12, tja. Damit bleibt die Vorstellung einer Eingliederung, ohne dass diese ein friedlicher Beitritt sein musste. --Benatrevqre …?! 23:12, 9. Feb. 2020 (CET)

Ich bin kein Historiker, aber zum 100. Geburtstag der Republik Österreich gab es einige für den Fernsehbürger aufbereitete Videodokumentationen, denen ich als historisch interessierter Sesselpupser anheim gefallen bin. Ich habe damals erst gelernt, dass nach dem Zerfall der Doppelmonarchie nach dem ersten Weltkrieg für Deutschösterreich auch die Option bestand, Teil von Deutschland zu werden. Das war 1918 keine ganz unbeliebte Option bei den Deutschösterreichern, wurde aber durch die Aliierten unterbunden, die kein Interesse an einem gestärkten Deutschland durch ein vergleichsweise großen Flächengewinn hatten. --Gunnar (Diskussion) 20:11, 1. Jun. 2020 (CEST)

Ja. Steht im Abschnitt Anschluss_Österreichs#Vorgeschichte. --Φ (Diskussion) 20:34, 1. Jun. 2020 (CEST)

Anführungszeichen zum Fünften

Das Thema um die Gänsefüße ist ein wohlbeliebtes, wie man im Archiv nachlesen kann:

  1. Diskussion:Anschluss_Österreichs/Archiv/1#„Anschluss“_oder_Anschluss?
  2. Diskussion:Anschluss_Österreichs/Archiv/1#Warum_"Anschluss"?
  3. Diskussion:Anschluss_Österreichs/Archiv/1#Anschluss_oder_„Anschluss“?
  4. Diskussion:Anschluss_Österreichs/Archiv/2#Wann_und_warum_„Gänsefüße“?

Ich persönlich bin auch an den Anführungszeichen hängengeblieben, weil ich sie mit dieser Bedeutung her in Verbindung gebracht habe. Damit hervorgehoben werden

Wörter oder Wortgruppen, die man anders als sonst – etwa ironisch oder übertragen – verstanden wissen will:
Und du willst ein „treuer Freund“ sein? Für diesen „Liebesdienst“ bedanke ich mich. Er bekam wieder einmal seine „Grippe“. Sie sprang diesmal „nur“ 6,60 Meter.

Wenn es also kein Anschluss war, sondern "Anschluss", welche Bedeutung verbirgt sich hinter diesem hochgeklammerten Wort denn sonst? Sollte man nicht einfach schreiben was es war, wenn kein (euphemistischer) Anschluss? Oder war es doch ein Anschluss? Was hat man damals mit dem Begriff gemeint bzw. was versteht man heute darunter? Nichts destoweniger finde ich die Anführungszeichen "verwirrend" und den Lesefluss störend, weil ich jedesmal "nachdenken" muss: Was genau heisst "Anschluss" denn sonst? Und um diesen Zustand aufzulösen wäre mein Vorschlag einen Absatz zur "Begriffsverwendung" zu ergänzen, in denen das für und Wider der Gänsefüßchen erläutert wird, von militärisch durchzusetzenden Annexionstheorien bis zu Postulaten zu Hitlers willigen Helfer, von freudiger Zustimmung von Großdeutschen bis österreichischen Bürger, die in den Untergrund abtauchten. Dann sollten auch jene Mitschreiber, die im Thema stärker drin sind als ich, die historische Entwicklung des Begriffes (wo kommt er her, wer hat ihn verwendet, ab wann wurde er nur ungern gesehen, etc.) erläutern. --Gunnar (Diskussion) 20:57, 1. Jun. 2020 (CEST)

Siehe Abschitt Anschluss_Österreichs#Zur_Schreibweise_des_Begriffs_in_Anführungszeichen --Otberg (Diskussion) 21:19, 1. Jun. 2020 (CEST)
Ah jetzt ja, und peinlich, dass ich das übersehen habe. Dann gleich der nächste Verbesserungsvorschlag: a) wichtig: Verschiebung des Absatzes ganz nach oben, direkt unter die Einleitung, weil die Begriffsverwendung und die Anführungszeichen zur Lemmafrage gehören. Sonst rätselt der unbedarfte Leser die ganze Zeit: Warum Gänsefüßchen? und hört irgendwann mittig auf zu Lesen, weil ihm der Artikel zu lang ist und verpasst die Erläuterung. b) nicht ganz so wichtig: kürzere Absatzüberschrift - z.B. Zur Schreibweise, dass es darum um die Schreibweise in Anführungszeichen geht, kann ja im Absatz selbst erläutert werden.
Zur inhaltlichen Diskussion: Ich finde die Anführungszeichen unnötig und fehlleitend, wenn es doch ein Anschluss war. Zum Beispiel wird der Zusammenschluss von BRD und DDR 1990 als "Wiedervereinigung" deklariert, aber eigentlich war es ein Anschluss, weil sich die DDR ganz dem politischen und wirtschaftlichen System Westdeutschland angeschlossen hat. Es wurde kein neues Staatengebilde zweier gleichberechtigter Partner neu erfunden, das zwischen beiden verhandelt wurde, sondern Ostdeutschland hat sich bei Westdeutschland eingeklinkt - wohl auch weil das am schnellsten ging und am wenigsten Arbeit machte. Genauso (wie gesagt bin ich mit den Details nicht vertraut, die über den Geschichtsunterricht und sporadisches Lesen von Online-Enzyklopädien hinausgeht) stelle ich mir das 1938 zwischen DE-AT vor. Ja, es gab wohl völkerrechtliche Verträge, und nein, so richtig koscher waren die nicht, insbesonders wenn die mit der Pistole auf der Brust abgeschlossen wurden. In der Zeit nach dem Anschluss scheint die östereichische Bevölkerung diesen Vorgang überwiegend nicht bereut zu haben, bis dann der zweite Weltkrieg absehbar verloren wurde. Das war also für beide Seiten (ausgeklammert jene Minoritäten, die unter dem Nazi-Regime bluten mussten) erstmal eine gute Sache, oder? Und es war ein Anschluss; A schließt sich B an und wird dann Teil von B, nicht umgekehrt, und auch nicht A und B vereinen sich zu AB mit neu verhandelter Struktur des Staatsapparats. Die Hauptkritik an den Anführungszeichen ist ja, dass nicht Anschluss gemeint ist, sondern sich eine andere Bedeutung dahinter verbirgt. Warum schreibt man nicht das hin, was man meint? War es denn kein Anschluss, schließlich ist das ein weitfassender Oberbegriff? --Gunnar (Diskussion) 09:13, 2. Jun. 2020 (CEST)
Das bestimmt die Fachliteratur, nicht die eigene Meinung. --Otberg (Diskussion) 20:46, 2. Jun. 2020 (CEST)
Ich finde die Problematik des Begriffes „der Anschluss Österreichs" ist in dem gleichnamigen Lemma unter Verwendung von wissenschaftlicher Fachliteratur doch schon sehr gut dargestellt. Wozu bedarf es dieser obigen langen Ausführungen? --Orik (Diskussion) 21:15, 2. Jun. 2020 (CEST)
Eigentlich bedarf es dieser garnicht. Scheint mir prima facie eine reine Geschmacksdiskussion zu sein. Übrigens mit allerhand Unsinn, was die abwegige Äußerung zur deutschen Wiedervereinigung von 1990 betrifft, die wesentlich kein Anschluss war! --Benatrevqre …?! 22:31, 3. Jun. 2020 (CEST)
Zuerst will ich gerne wiedersprechen, wenn hier der Eindruck vermittelt wird, bei Wikipedia tippt man mit dicken Wälzern und Fachjournalen auf dem Schoß die Artikel zusammen. Es ist doch praktisch gesehen viel mehr so, dass das, was man im Kopf hat, niedergeschrieben wird und man dann noch mal für die Knackpunkte ein paar Belege raussucht. Und zur Interpretation des Wortes "Anschluss" im Kontext der deutschen Wiedervereinigung - meinst Du diesen Satz: Der Beitrittsbeschluss der frei gewählten Volkskammer vom 23. August 1990 ist Ausdruck des Selbstbestimmungsrechts der Deutschen in der DDR gewesen und widerlegt damit jede Behauptung vom „Anschluss“, dem Ausverkauf, ja der Aneignung eines „herrenlosen“ Territoriums. Das Verfahren nach Artikel 23 war zugleich ein sicherer wie zuverlässiger? Vielleicht muss ich Herrn Dr Marx mal bei Gelegenheit anrufen, warum er zwischen dem Wort "Beitritt" (siehe oben: A schließt sich B an) und Anschluss so große Gräben sieht. Laut Duden (dessen Sprachgefühl ich teile) ist Anschluss eine Angliederung bzw. politische Vereinigung, wie die des Saargebiets (gleich zweimal in den 30er und 50er Jahren). Anschluss im technischen Sinn (engl. connection): ein kleineres Objekt (Haus) wird an ein größeres Objekt (Strom/Gas/Telefon-Netz) angeschlossen. Wie gesagt, das ist kein Zusammenschluss unter Gleichen (Merger between Equals), sondern der kleinere von beiden ordnet sich (freiwillig oder gezwungen) dem Regelwerk des größeren unter, ohne dass ein komplett neues Regelwerk fürs Miteinander ausgehandelt wird. Der Anschluss der DDR lief über den Artikel 23 des Grundgesetzes, in dem die einzelnen Bundesländer des Geltungsbereichs standen. Der wurde gestrichen und in der Präambel alle Bundesländer aufgezählt. Das war es mehr oder weniger. Eine neue Verfassung, wie es Art 146 nahelegt, haben Bundestag und Volkskammer bzw. eine wie auch immer geartete verfassungsgebende Versammlung nicht entwickelt.
Und zur Stellung der Fachliteratur: es gibt in manchen Fachgebieten Experten, die sagen links rum und andere die schreiben rechts rum. "If someone says it's raining, and another person says it's dry, it's not your job to quote them both. Your job is to look out the fucking window and find out which is true." [6] Natürlich kann man bei kontroversen Themen beide Sichtweisen darlegen, aber man muss nicht jeden Käse zitieren, nur weil es als Buch veröffentlicht wurde.
Diesen Text der DW über einen DPA-Bericht über die rumänische Staatenbildung nach dem 1. Weltkrieg finde ich lesenswert: Kein Anschluss unter dieser Nummer!. Er zeigt doch nur, dass man einen Eiertanz um ein Wort ausführen muss ("Anschluss" oder "Beitritt"), wenn bedeutungsschwanger etwas reininterpretiert wurde, was gar nicht da ist. Die Details regelt die kontextsensitive Interpretation. --Gunnar (Diskussion) 09:13, 22. Jun. 2020 (CEST)
Persönliche Betrachtungen (vgl. auch WP:IK) spielen für die Artikelarbeit keine Rolle, dein Verständnis von „Anschluss“ lässt sich wissenschaftlich nicht belegen, keinesfalls reicht hierfür ein Blick in den Duden aus. Ich verstehe daher auch nicht, was diese Diskussion nun soll oder was mit ihr bezweckt werden möchte. Wer vom „Anschluss der DDR“ spricht, scheint weder die einschlägige Literatur noch die tatsächlichen demokratischen Vorgänge 1989/90 in der DDR zu kennen. --Benatrevqre …?! 12:13, 22. Jun. 2020 (CEST)

letzter Satz des Lemmas

da steht

Die österreichischen Nationalsozialisten wussten am Freitag, den 11. März 1938, noch nicht, dass sie am Sonntag im Besitz der absoluten Macht sein würden.[5]

Wirklich ?

War nicht eher das deutsche Reich im 'Besitz der absoluten Macht' ?

War nicht das Austria-NS-Regime der "Schwanz, der mit dem Hund wackelt" ?

Und wieso "die"_Nationalsozialisten ? Im "Besitz der absoluten Macht" war afaik keine breite Masse, sondern ein kleiner Führungskreis. --Neun-x (Diskussion) 19:38, 23. Jun. 2020 (CEST)

Es bezieht sich auf Österreich, nicht auf Deutschland, also wird von den (österreichischen) Nationalsozialisten gesprochen. Ist doch verständlich. --Benatrevqre …?! 00:50, 24. Jun. 2020 (CEST)

Die Karte

Die Karte ist fehlerhaft. Das Saargebiet wurde nach Volksentscheid 1935 wieder in das Deutsche Reich eingegliedert. Rügen, Usedom und Wollin sind, für mich unverständlicherweise, ebenfalls nicht rot makiert. --95.222.213.223 18:04, 7. Feb. 2021 (CET)

Saarland ist doch enthalten. Und die anderen etwa nicht? --Benatrevqre …?! 10:00, 10. Feb. 2021 (CET)
Die Karte wurde inzwischen korrigiert, hier die alte Version. --Otberg (Diskussion) 10:51, 10. Feb. 2021 (CET)
Dann ist ja alles i.O. und ich setze auf erledigt. --Benatrevqre …?! 20:19, 10. Feb. 2021 (CET)
Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Benatrevqre …?! 20:19, 10. Feb. 2021 (CET)

Militär Österreichs

Eben habe ich mal versucht per wortsuche herauszufinden was mit dem österreichischen Militär war bei der Aktion. Irgendwie hab ichs nicht gefunden. Kann es sein dass das unterbelichtet abgebildet ist? --Quetsch mich aus, ... itu (Disk) 12:25, 15. Nov. 2020 (CET)

Dazu steht hier einiges: Bundesheer (1. Republik)#Ausschaltung und Übernahme des Bundesheeres in die Wehrmacht 1938. -- Chaddy · D 12:31, 15. Nov. 2020 (CET)

Verschiebung 2

Wieso wurde der Artikel verschoben? Ich finde nirgendwo eine Diskussion dazu, Konsens war das nicht. Bitte solche Eigenmächtigkeiten unterlassen. --Φ (Diskussion) 10:26, 19. Dez. 2021 (CET)

Hast Du Georg jemals diskutieren gesehen vor seinen zahllosen Geschmacksedits? --Grüße vom Sänger ♫ (Reden) 10:32, 19. Dez. 2021 (CET)
Also Rückverschiebung? --Φ (Diskussion) 11:05, 19. Dez. 2021 (CET)
Hat Chaddy schon erledigt. --Grüße vom Sänger ♫ (Reden) 11:10, 19. Dez. 2021 (CET)
Lemmata mit „Anführungszeichen“ sind Unsinn, weil nicht suchbar. Erstaunlicherweise gibt aber eine Handvoll davon: „Nur keck!“ oder „Tröstet, tröstet“, spricht der Herr. --Otberg (Diskussion) 11:18, 19. Dez. 2021 (CET)
Gibt noch mehr, auch mit ähnlicher Konnotation der Distanzierung von einem Propagandabegriff: „Zigeunerjuden“-Urteil und „Terrorliste“ der Regierungen Saudi-Arabiens, Ägyptens, der Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrains --Grüße vom Sänger ♫ (Reden) 11:23, 19. Dez. 2021 (CET)
Mal 'ne Frage an nen Admin, oder wer auch immer das nachsehen kann nach den ganzen Verschiebungen: Aktuell ist „Anschluss“ Österreichs ja eine WL auf den Artikel hier. Laut Versionsgeschichte gibt es ihn erst seit gerade eben. Ich habe aber 4 Links in vorhandenen Artikel auf dieses Lemma gefunden (und inzwischen gefixt), die vermutlich vorher keine Rotlinks waren. Ich habe hier in der Versionsgeschichte und den Diskussionsarchiven keine entsprechende Lemmadiskussion gefunden, da ging es bei den Tüddelchen immer nur um den Text, nicht das Lemma. Seit wann gab es die WL vom Lemma mit Tüddelchen? --Grüße vom Sänger ♫ (Reden) 11:43, 19. Dez. 2021 (CET)
Da es gerade gelöscht wurde, habe ich einen Blick in das Löschlogbuch geworfen, und die WL gab es schon recht lange, wurde an 4.2.18 zuletzt versehentlich gelöscht, und augenscheinlich von KPFC angelegt, ob direkt oder auch durch Verschiebung ist da nicht herauszufinden. --Grüße vom Sänger ♫ (Reden) 12:46, 19. Dez. 2021 (CET)
Als Redirect kann man das Lemma mit den Anführungszeichen beibehalten. Wenn kein begründeter Einwand dagegen vorgebracht wird, würde ich diesen wieder einsetzen. --Benatrevqre …?! 13:44, 19. Dez. 2021 (CET)
Da kein Einspruch kam, habe ich dies mal wieder wie angesprochen umgesetzt. --Benatrevqre …?! 11:17, 21. Dez. 2021 (CET)
Besser fände ich es, wenn die mehrfach gelöschte Weiterleitung wiederhergestellt werden würde, damit die komplette Versionsgeschichte sichtbar ist. Das ist aus Transparenzgründen sinnvoller. War ja auch in dieser Diskussion hier schon ein Problem. -- Chaddy · D 11:22, 21. Dez. 2021 (CET)
Okay, gerne. Wer mag das übernehmen? --Benatrevqre …?! 11:24, 21. Dez. 2021 (CET)
Muss halt ein Admin machen. ---- Chaddy · D 11:36, 21. Dez. 2021 (CET)
Erledigt --Otberg (Diskussion) 12:27, 21. Dez. 2021 (CET)
Vielen Dank, jetzt ist wieder für alle ersichtlich, dass diese Weiterleitung bereits seit 2018 besteht. -- Chaddy · D 13:05, 21. Dez. 2021 (CET)
Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: -- Chaddy · D 13:05, 21. Dez. 2021 (CET)

Heißt was?

"Der Verfassungshistoriker Georg Waitz wandte sich in seiner Rede vom 13. März 1849 gegen die Verbindung der deutschen mit den nichtdeutschen „Nationen“ in der Habsburgischen „Gesamtmonarchie“ und meinte, dass deutschösterreichische Deputierte es als ihre Aufgabe betrachten sollten, das Erbkaisertum zu hindern, damit wenigstens für die Zukunft ein Eintritt Österreichs möglich sei." -> "zu hindern" erfordert ein "woran" ... Also: Woran sollte das Erbkeisertum gehindert werden? --DiCampi (Diskussion) 19:50, 18. Apr. 2022 (CEST)

Habe etwas ergänzt, so dsss der Satz verständlich wird, wie die Aussage ursprünglich wohl gemeint war. --Benatrevqre …?! 19:21, 27. Apr. 2022 (CEST)
Die Formulierung „das Erbkaisertum zu hindern“ ist unverständlich. Statt sich nun irgendwas auszudenken und als etabliertes Wissen in den Artikel zu pflanzen, sollte man lieber nachschlagen, was denn in der Quelle steht. Im Zweifelfall lieber auskommentieren oder löschen: Unverzichtbar zum Verständnis des Anschlusses scheint mir diese Paulskirchenrede nicht zu sein. --Φ (Diskussion) 19:22, 27. Apr. 2022 (CEST)
Da kein Widerspruch kam, hab ich den unbelegten und freihändig ergänzten Teil jetzt auskommentiert. Meines Erachtens hat das mit dem Anschluss kaum noch etwas zu tun. Meines Erachtens sollte man den ganzen Teil von „Durch Napoleon …“ bis „… ohne Österreich“ auf einen knappen Satz zur kleindeutschen Lösung eindampfen. Sonntagsgrüße --Φ (Diskussion) 17:36, 8. Mai 2022 (CEST)
Dies wäre mir zuviel „eingedampft“, denn ein Bezug zur Vorgeschichte des Anschlusses Österreichs ist durchaus vorhanden und erklärt. --Benatrevqre …?! 08:25, 9. Mai 2022 (CEST)
Welche zitierfähige Quelle stellt diesen Zusammhang denn her? Belegt ist keine, siehe WP:Q#Grundsätze. --Φ (Diskussion) 11:48, 9. Mai 2022 (CEST)
Triviale Aussagen brauchen nicht belegt werden, das sollte ja allgemein bekannt sein. Nur strittige Aussagen oder Standpunktzuschreibungen erfordern einen Beleg. Daher, was von diesen Aussagen ist strittig und unbelegt? Über inhaltliche Fragen lassen sich die WP:Q #Grundsätze wohlgemerkt nicht aus, hierüber kann nur im Konsens entschieden werden, was rein und was raus soll. --Benatrevqre …?! 12:17, 9. Mai 2022 (CEST)
Wann die Vorgeschichte des Anschluss anfängt, ist durchaus keine triviale Aussage. Sonst könnten wir ja gleich mit Leopold I. (Österreich) anfangen, warum auch nicht. Belegt werden muss nicht nur, dass eine Angabe zutreffend ist, sondern auch, dass sie das Lemma betrifft. Also, entweder belegen oder die Entfernung dulden. MfG --Φ (Diskussion) 12:33, 9. Mai 2022 (CEST)
Da solltest du zunächst mal den oder die Hauptautoren fragen, die haben sich bestimmt was dabei gedacht und können einen entsprechenden Beleg sicherlich aufzeigen. --Benatrevqre …?! 12:46, 9. Mai 2022 (CEST)
Hauptautor bin derzeit ich ([7]). Und die Frage nach den Belegen habe ich eben gestellt. Warten wirs ab. --Φ (Diskussion) 12:56, 9. Mai 2022 (CEST)
Offensichtlich bist du aber nicht der Hauptautor dieses Abschnitts, sonst hättest ja nicht danach gefragt. --Benatrevqre …?! 12:58, 9. Mai 2022 (CEST)
Der Abschnitt wurde von Benutzer:Friedrich.Kromberg angelegt, der seit acht Jahren nicht mehr in der Wikipedia tätig ist. --Φ (Diskussion) 13:07, 9. Mai 2022 (CEST)
Selbstverständlich halte ich meine Einrede aufrecht. Sowas sollte nur im Konsens entschieden werden. --Benatrevqre …?! 12:04, 11. Mai 2022 (CEST)
Dass das in die Vorgeschichte des Anschlusses gehört, ist unbelegt. Keine Darstellung zum Thema greift so weit in die Geschichte zurück. --Φ (Diskussion) 13:34, 11. Mai 2022 (CEST)
Die für die Volksabstimmung Anno 1938 verwendete Bezeichnung "Wiedervereinigung" greift auf die Vorstellung vom Heiligen Römischen Reich HRR der Deutschen zurück, unter einer Krone, und dessen Rekonstruktion im begrenzten Rahmen. Das ist salopp gesagt der ideengeschichtliche Hintergrund, vor dem sich der sog. "Anschluss" bis zum Höhepunkt 1938 abspielt. Und diese Ideenlage verdient es doch, im Lemma summarisch genannt zu werden, nicht? Der hier umstrittene, auf Georg Waitz zurückgeführte Satz, stammt offenbar aus dem Buch (Quelle) "Heim ins Reich: Die unblutigen außenpolitischen Siege des nationalsozialistischen Deutschlands 1935 – 1939", Verlag u. Hrg. Jürgen Prommersberger Anno 2022, Kapitel "Der Anschluss Österreichs". Hat was damit zu tun, daß G. Waitz während den Beratungen der Nationalversammlung 1849 seine Meinung geändert hatte. Vorher war er für ein Wahlkaisertum, später für ein Erbkaisertum im neuen-alten Reich. Ihr hattet Waitz ja bereits verlinkt: https://www.deutsche-biographie.de/sfz48831.html Die Entschlüsselung, was mit "hindern" im Kontext gemeint sein dürfte, beginnt in der biogr. Darstellung mit diesen Sätzen: "... verhehlte W. nicht sein Bestreben, was die Einheit fordere auszugleichen mit dem, was das Bestehen der Einzelstaaten bedinge. Am deutlichsten mußte sich dieser Gegensatz [zu Dahlmann, Mitgl. i. Verfass-Ausschuss] in der Oberhauptsfrage äußern. Die Natur des Bundesstaats verlangte nach Waitz' Meinung zwar ein einheitliches Oberhaupt, aber nicht nothwendig ein erbliches." usw. Man könnte auf Erwähnung dieser interessanten Details vermutlich auch verzichten im Lemma, aber wie oben gesagt: Die historische Ideenlage, die die Kulisse zum sog. Anschluss bildet, das schwergewichtige Warum, das noch im Lemma fehlt und mMn zumindest ein kurzes Streiflicht verdient. Eku-pilz, 13.06.2022 --2003:C0:270C:3430:2872:78A1:5DD6:27AD 19:37, 13. Jun. 2022 (CEST)
Jürgen Prommersbergers Buch ist im Selbstverlag erschienen, es ist keine zuverlässige Informationsquelle im Sinne unserer Regularien. --Φ (Diskussion) 20:12, 13. Jun. 2022 (CEST)
Ebend, ebend! Ersteres schrieb ich ja, Zweiteres ahnte ich.... (Ich rücke mal nach links wg. der Lesbarkeit) Allerdings hat sich der betr. Satz und mehr bereits weit verbreitet im Netz, bis hin zum TV-Sender "Phoenix" auf Youtube in den Begleittext zur einschlägigen Dokumentation: https://www.youtube.com/watch?v=sNXvo63cRPo (Dokumentation - Hitlers Österreich - Der Krieg - Teil 2) Man sollte denen vielleicht mal schreiben, Wikipedia nicht alles ungeprüft nachzuplappern! So. Ich wollte jetzt nur mal einen guten Witz machen :-) Wir könnten ja den Autor Jürgen Prommersberger anschreiben, wo er das her hat. Es handelt sich wohl nur um überholte Redewendung, die man heutzutage nicht mehr nutzt und nicht mehr auf Anhieb versteht Eku-pilz, 14.06.2022 (nicht signierter Beitrag von 2003:C0:270C:3430:2872:78A1:5DD6:27AD (Diskussion) 00:05, 14. Jun. 2022 (CEST))

Anschluss

Meiner Lektüreerfahrung nach wird der Anschluss Österreichs in der Literatur oft einfach als Anschluss bezeichnet. Der Kontext macht klar, was da an wen angeschlossen wurde bzw. werden sollte. Ein Beispiel ist das hier annoncierte Buch. Sonntagsgrüße --Φ (Diskussion) 10:19, 11. Sep. 2022 (CEST)

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was Nordlicht3 hier diskutieren möchte. Siehe https://www.bpb.de/themen/parteien/sprache-und-politik/42744/zehn-stigmavokabeln/?p=6. Es geht auch nicht um eine exklusive Bedeutung, die Seite Anschluss ist eine Begriffsklärung. --Prüm  10:30, 11. Sep. 2022 (CEST)
Nordlicht3 (nomen est omen?) hat sich hier offenbar inhaltlich verrannt. Ich kann mich den Beiträgen von Φ und Prüm nur anschließen. --Koschi73 (Diskussion) 13:24, 11. Sep. 2022 (CEST)
Ich verstehe das alles auch nicht so ganz. Aber ich hoffe, das ist nun geklärt. -- Chaddy · D 15:46, 11. Sep. 2022 (CEST)
Aus Euren Äusserungen schließe ich, das meine Sichtweise nicht geteilt wird. Das von Phi genannte Buch gehört zu einer Reihe, die sich mit Österreich befaßt. Wenn wir ein anderes Hauptthema haben, könnte ein Anschluß schon Ratlosigkeit hervorrufen, meine ich. Aber selbstverständlich beuge ich mich dem Votum meiner klugen Kollegen. Sonntagabendgrüße --Nordlicht3 (Diskussion) 22:15, 11. Sep. 2022 (CEST)
PS: Ich sehe keinen Grund, warum Du, @Koschi73:, hier mit einem faulen Scherz Stimmung gegen mich machst. So etwas gehört auf keine Diskussionsseite.
Schade, dass du so empfindlich bist. Die Idee für meinen Scherz kam auf, weil ich den Eindruck hatte, dass du dich mit Österreich-Themen aufgrund deiner im Benutzernamen postulierten regionalen Herkunft vielleicht nicht so wirklich auskennst. Ich wollte dich keinesfalls beleidigen. --Koschi73 (Diskussion) 16:03, 12. Sep. 2022 (CEST)
Mit Erklärung verstehe ich den Scherz auch. Wir sollten auf Diskussionseiten eher keine persönlichen Anmerkungen austauschen. Dafür ist doch die persönliche Diskussionsseite da.

Gruß --Nordlicht3 (Diskussion) 22:57, 23. Sep. 2022 (CEST)

Strittiger Einleitungssatz

Es geht um diesen Satz: In vielen anderen Landesteilen Österreichs endete das NS-Regime erst mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945; so wurde die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck von österreichischen Widerstandskämpfern, die das NS-Regime abgelöst hatten, am 3. Mai 1945 an die einmarschierenden Verbände der US-Armee übergeben. Durch die Formulierung liest es sich so, als seien die österreichischen Widerstandskämpfer Teil des NS-Regimes gewesen. Doch das kann logischerweise nicht so gewesen sein.
Aus dem Satz geht indirekt hervor, dass die Widerstandkämpfer bereits vor dem 3. Mai (und vermutlich vor Mai) die Tiroler Landeshauptstadt befreit hatten. Also wäre der Satz "In vielen anderen Landesteilen Österreichs endete das NS-Regime erst mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945" anzupassen, weil wie eben dagelegt die "Ablösung" des NS-Regime auch außerhalb von Wien und Umgebung bereits früher einsetzte. Ich hoffe das macht meine Änderung verständlich, @Otberg. --LennBr (Diskussion) 18:21, 23. Sep. 2022 (CEST)

Das ist alles richtig, aber der Satz „Die Herrschaft des Nationalsozialismus währte Österreich bis zur Eroberung Wiens durch die Rote Armee Mitte April 1945“ ist schlicht falsch. --Otberg (Diskussion) 20:29, 23. Sep. 2022 (CEST)
Dann ist es gut, dass Du meine oberflächliche und noch dazu falsche Eingabe revertiert hast. --LennBr (Diskussion) 20:39, 23. Sep. 2022 (CEST)
Gleichwohl der monierte Teilsatz um Innsbruck zwar durchaus als korrekt anzusehen ist, geht seine Entfernung m.E. in Ordnung, denn Innsbruck hatte ja kein bestimmtes, herauszustellendes Alleinstellungsmerkmal, dass die Befreiung dieser Stadt durch österreichische Widerstandskämpfer unbedingt im Intro zu erwähnen wäre. Von daher kann man den Teilsatz weglassen. --Benatrevqre …?! 17:23, 24. Sep. 2022 (CEST)
Sehe ich auch so. --Otberg (Diskussion) 18:01, 24. Sep. 2022 (CEST)

Anschluss oder Annexion?

Ich frage mich, ob die Artikelüberschrift richtig gewählt ist. Der Begriff "Anschluss" entstammt doch dem NS-Sprachgebrauch, wenn ich das richtig sehe. Es handelte sich doch wohl eher um eine Annexion, auch wenn weite Teile der Bevölkerung begeistert zugestimmt haben. --Werisko (Diskussion) 09:33, 26. Mär. 2023 (CEST)

Das wurde in der Vergangenheit bereits mehfach diskutiert, siehe im Archiv. -- Chaddy · D 14:51, 26. Mär. 2023 (CEST)
Dito. Es besteht zum aktuellen Lemma aufgrund der erschöpfend geführten Diskussionen nun wirklich keine Grundlage, dies von Neuem durchzukauen. Ich setze daher auf erledigt. --Benatrevqre …?! 20:59, 26. Mär. 2023 (CEST)
Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Benatrevqre …?! 20:59, 26. Mär. 2023 (CEST)

Vertrauensleute der NSDAP nach 1933 in Austria

Wo kann man etwas darüber lesen? Wenn bei der Botodajkewicz-Affäre die Funktion B. s als Vertrauensmann drr NSDAP bekannt gewesen wäre, wäre es schwerer für ihn gewesen, sich zu verteidigen.--Nordlicht3 (Diskussion) 12:26, 25. Mär. 2023 (CET)

Hallo Nordlicht3, du meinst vermutlich die NSDAP-Vertrauensleute in Österreich nach 1933 (nicht 1939)? --Koschi73 (Diskussion) 20:21, 25. Mär. 2023 (CET) Ja Du hast recht.
--M2k~dewiki (Diskussion) 20:42, 25. Mär. 2023 (CET)
Danke an M2k~dewiki von --Nordlicht3 (Diskussion) 01:50, 26. Mär. 2023 (CET)
Allerdings war dort nichts von Vertrauensleuten zu lesen. --Nordlicht3 (Diskussion) 03:41, 26. Mär. 2023 (CEST)

Karl Renner

Wie füge ich die Quelle zu Fußnote 44 ein? https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwg&datum=19380403&query=%22Karl+Renner%22~2&ref=anno-search&seite=3 --Gentz (Diskussion) 23:19, 28. Apr. 2023 (CEST)

Das ist eine zeitgenössische Quelle, kann man machen. Zur Einbindung siehe Hilfe:Einzelnachweise und die dort angeführten Beispiele beachten, wie man einen solchen Nachweis bzw. Beleg in den Artikeltext einbindet (am besten die Fußnote 44 im Bearbeitenmodus im Quelltext suchen, den Satzendepunkt durch ein Semikolon ersetzen und dann eine weitere Quelle vor das schließende </ref> ergänzen). Besser wäre wohl eine wissenschaftliche Sekundärquelle, also Fachliteratur, die das Renner-Interview aufgreift. --Benatrevqre …?! 12:46, 30. Apr. 2023 (CEST)
Die Bearbeitung wird rückgängig gemacht: Es widerspricht den Grundsätzen von WP, eine in der wissenschaftlichen Literatur vorhandene und dort kontextualisierte Information zu bearbeiten, indem der Literaturhinweis durch einen selbst entdeckten zeitgenössischen Presseartikel ersetzt und dabei ein Datum geändert wird.--Gloser (Diskussion) 13:12, 30. Apr. 2023 (CEST)
Vom Ersetzen einer bestehenden Quelle sprach hier niemand. Das sollte natürlich nicht geschehen. --Benatrevqre …?! 13:15, 30. Apr. 2023 (CEST)
Fachliteratur hat natürlich immer Vorrang. Der 13. März, so kurz nach den deutschen Einmarsch, ist aber offensichtlich falsch. Im angegebenen Beleg Nasko/Reichl steht ebenso 2. April wie anderswo. --Otberg (Diskussion) 14:01, 30. Apr. 2023 (CEST)
Ich nehme an, das Interview mit Renner war am 2.4.38 und es wurde in der Ausgabe vom 3.4.38 abgedruckt. Was aber, wenn es tatsächlich noch zuvor am 13.3.38 ein Gespräch mit Renner gegeben hatte? Mir liegen weder Hanisch noch Nasko/Reichl vor, um es nachzuprüfen. Wovon schreiben sie denn wörtlich auf den angegebenen Buchseiten? --Benatrevqre …?! 14:10, 30. Apr. 2023 (CEST)
Das sollte doch derjenige wissen, der den 13. März reingeschrieben hat. Ich zweife die Korrektheit an und habe einen Beleg für den 2. April geliefert. --Otberg (Diskussion) 15:29, 30. Apr. 2023 (CEST)
Eine sicherlich falsche Angabe in Sekundärliteratur hat Vorrang vor dem Original-Artikel, den ich ja verlinkt habe?
Meinen Sie das ernst?
Am 13. März 1938 war der reichsdeutsche Einmarsch in Österreich erst im Gange und von einer Abstimmung keine Rede. Die deutschen Truppen haben erst am 14. März Ostösterreich mit Wien erreicht. Hitlers Rede am Heldenplatz war erst am 15. März.
Damit kann diese Angabe in der Sekundärliteratur gar nicht stimmen. --Gentz (Diskussion) 20:08, 4. Mai 2023 (CEST)
Sagt wer? Bitte zunächst mal schauen, was auf den angegebenen Buchseiten expressis verbis steht. Solange dies offenbar nicht geklärt scheint, macht es m.E. wenig Sinn, über die Richtigkeit der dadurch belegten Satzaussage zu befinden, vgl. auch meine obige Anmerkung. --Benatrevqre …?! 20:31, 4. Mai 2023 (CEST)
Der hier von einer IP eingefügten Belegangabe ist nicht zu trauen. Am 13. März konnte Renner nichts von der Abstimmung am 10. April wissen. Ich werde die offensichtlich falsche Angabe mit Belegen korrigieren. --Otberg (Diskussion) 08:47, 5. Mai 2023 (CEST)
Die von der IP damals eingefügten Nachweise waren offenkundig nicht falsch, man kann ihnen durchaus trauen. Denn sie wurden – wohlgemerkt! – mit vgl. eingeleitet, sollten also beabsichtigterweise wohl nicht das zuvor im Text befindliche fragliche(!) Datum belegen. Ich verstehe die eingefügten beiden Werke vielmehr als Anmerkungen, den Zusammenhang zu würdigen und zu ergänzen. Nachträglich hat jemand anders das nötige vgl. entfernt, aber dadurch die Einzelnachweisaussage verfälscht. Der Schuldige für das Belegwirrwarr ist mithin woanders zu verorten. --Benatrevqre …?! 14:33, 5. Mai 2023 (CEST)
Es ist einfach chronologisch unmöglich. Da am 13. März diese Volksabstimmung nichteinmal geplant war, kann Renner auch nicht angeboten haben dafür zu werben. Am 13. März stand nichteinmal der Anschluß selbst fest. Damals gingen selbst die Nazispitzen davon aus, daß Österreich unter einer NS-Regierung formell unabhängig bleiben werde. --Gentz (Diskussion) 09:21, 9. Mai 2023 (CEST)
Sagt wer? Es war offenbar ein Gedankenspiel Renners, wie er sich entscheiden würde. Und solche Überlegungen konnte er zu diesem Zeitpunkt durchaus schon gemacht haben. --Benatrevqre …?! 12:20, 9. Mai 2023 (CEST)

Wer Zugriff auf den Beleg hat, sollte überprüfen, ob dort der 13. März als Tag des Interviews angegeben ist. An diesem Tag ist laut Franz Schausberger etwas anderes passiert, wie er an dieser Stelle mitteilt: Renner habe am 13. März dem soeben eingesetzten Nazi-Oberbürgermeister von Wien angeboten, in einer öffentlichen Äußerung den Anschluss zu befürworten. Gemeint war die bereits zuvor von Schuschnigg anberaumte Volksabstimmung. Renner sei jedoch nur ein Interview im Neuen Wiener Tagblatt gestattet worden, vermutlich jenes am 10. April.--Gloser (Diskussion) 17:02, 5. Mai 2023 (CEST)

Na also, dann scheint es also einen entfernten Zusammenhang zu geben. Nichtsdestotrotz habe ich das in dem betreffenden Satz fragwürdige Datum „13. März 1938“ mal rausgenommen, denn es ist an dieser Stelle im Text auch verzichtbar. Zudem habe ich den Einzelnachweis im Sinne des einstellenden Nutzers wiederhergestellt. Damit ist dem Einwand, dass diese Nachweise nicht den Text belegten, einstweilen abgeholfen. --Benatrevqre …?! 19:33, 5. Mai 2023 (CEST)
Franz Schausbergers Behauptungen über Karl Renner sind durch nichts belegt. Schausberger war höchstrangiger ÖVP-Politiker, der sein Amt als Salzburger Landeshauptmann durch die Landtagswahl 2004 an eine SPÖ-Politikerin verloren hat. Ich wäre da vorsichtig.
Warum mein link zum Originalartikel gelöscht worden ist verstehe ich nicht. --Gentz (Diskussion) 09:18, 9. Mai 2023 (CEST)
Weil du mir nichts, dir nichts sachlich unbegründet wissenschaftl. Sek.lit. entfernt hattest. Kann man nicht einfach machen. --Benatrevqre …?! 12:15, 9. Mai 2023 (CEST)

Autarkiepolitik

Dass Göring für die Autarkiepolitik verantwortlich war, wird nicht bestritten. Nur, was hat sie mit dem Anschluss zu tun? Meines Erachtens ist die Angabe hier lemmafremd. --Φ (Diskussion) 15:09, 19. Mai 2023 (CEST)

Das wirtschaftliche Interesse Deutschlands steht nun neben Görings starkem persönlichen Interesse hinreichend belegt im Text. --Benatrevqre …?! 15:44, 19. Mai 2023 (CEST)
Die von dir genannte Quelle stellt keinen Zusammenhang her. Dass der Anschluss aus wirtschaftlichen Gründen erfolgt wäre scheint mir abseitig. --Φ (Diskussion) 15:50, 19. Mai 2023 (CEST)
Stimmt nicht. „Dass der Anschluss aus wirtschaftlichen Gründen erfolgt wäre“, steht da auch nicht. Da steht aber, dass Österreich mit seinen Rohstoff- und Devisenvorräten nach Görings Auffassung ein begehrenswertes Ziel war, und nicht anders steht es kontextualisiert im Artikel. --Benatrevqre …?! 15:57, 19. Mai 2023 (CEST)
Das ist falsch, denn es war nicht allein Görings Auffassung! Der Anschluss war ein programmatisches Ziel der Nationalsozialisten von Anfang an. Es besteht kein Zusammenhang des zeitlichen Ablaufs mit dem wirtschaftlichen Aspekt des Anschlusses bei Görings Initiative vom 11. März 1938. Wenn eine persönliche Motivation eines Nazi-Führers im Text genannt werden soll, dann zuerst diejenige Hitlers. Benatrevqres thematischer Schlenker muss entfernt werden.--Gloser (Diskussion) 17:11, 19. Mai 2023 (CEST)
Dass es Görings alleinige Auffassung gewesen wäre, steht doch gar nirgends! Es besteht ein Zusammenhang mit programmatischen Zielen, aber auch ökonomische Abwägungen und Interessen spielten 1938 offenbar eine Rolle. Das eine schließt das andere nicht aus. Und es ist durch einschlägige Literatur ebenso belegt. Deinen Ausführungen lässt sich nichts entnehmen, warum hinreichend und reputabel belegte Inhalte gelöscht werden müssten. --Benatrevqre …?! 17:18, 19. Mai 2023 (CEST)
Die Information, die der Schlenker suggeriert, nämlich dass Göring diese „ökonomischen Abwägungen und Interessen“ erst am 11. März in den Sinn kamen, ist unbelegt.--Gloser (Diskussion) 18:27, 19. Mai 2023 (CEST)
Wo soll denn das nun wieder stehen? --Benatrevqre …?! 18:28, 19. Mai 2023 (CEST)
An der umstrittenen Stelle, nämlich nicht bei der ersten, nicht bei der zweiten, sondern erst bei der dritten Erwähnung Görings als Akteur!--Gloser (Diskussion) 18:35, 19. Mai 2023 (CEST)
Ok, ist jetzt verschoben und damit bei erster Erwähnung Görings richtig positioniert. --Benatrevqre …?! 20:42, 19. Mai 2023 (CEST)

Anschluss oder Okkupation?

Ich danke dir für die von dir abermals gefundene Lösung, mitten im Aufstellen eines Textes dazwischen zu krätschen. Das ist wirklich ausgesprochen unseriös - Herr Phi -- Gern hätte ich noch die Quelle dazu benannt. Aber so kann „Mann“ es auch machen ….Kwastun (Diskussion) 12:20, 22. Okt. 2023 (CEST)

Was bedeutet „krätschen“? Vielleicht meinst du ja grätschen. Wenn du bei der Artikelarbeit nicht gestört werden willst, empfehle ich die Benutzung des inuse-Bausteins
Die Vorgänge vom März 1938 werden in der Fachliteratur, wie jedermann, der sich in Sache ein wenig auskennt, sehr gut weiß, als „Anschluss Österreichs“ bezeichnet. Sie z.B. Gustav Spann: Anschluß Österreichs. In: Wolfgang Benz, Hermann Graml und Hermann Weiß (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. Klett-Cotta, Stuttgart 1997, S. 362 ff; Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Bd. 4: Vom Beginn des Ersten Weltkrieges bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914–1949. C.H. Beck, München 2003, S. 807; Jörg Echternkamp: Das Dritte Reich. Diktatur, Volksgemeinschaft, Krieg. De Gruyter Oldenbourg, Berlin/Boston 2018, S. 29, sowie alle im Literaturverzeichnis des Artikel genannten Titel. Der Artikel heißt ja nicht nur zum Spanß so.
MfG --Φ (Diskussion) 12:42, 22. Okt. 2023 (CEST)
“Spaß“ ist das sicherlich nicht, eher ein recht veralteter Scherz…. Vielleicht hat es dich bisher nicht erreicht, dass in der Seriösen Fachliteratur seit den 1990er Jahren der Begriff „Anschluss“ in Anführungszeichen geschrieben wird. Längst hat sich die historische Forschung dazu bekannt, dass dieses Ereigniss im Frühjahr 1938 nicht nur eine militärische, sondern auch eine politische und selbst im juristischen Sinne eine Okkupation durch das „Dritte Reich“ war….--Kwastun (Diskussion) 13:17, 22. Okt. 2023 (CEST)
Und in Anführungszeichen steht er ja auch im Artikel. Anscheinend hast du den gar nicht gelesen. Zum umstrittenen Rechtscharakter empfehle ich dir den Abschnitt Rechtsfragen. --Φ (Diskussion) 13:20, 22. Okt. 2023 (CEST)
Aber genau dort liegt ja der Widerspruch im Gesamttext, es kann doch nicht erwartet werden, wenn die Einstiegssätze flach oder sogar irreführend formuliert sind, dass dann viel viel weiter hinter von Völkerrechtsverletzung und Okkupation geschrieben wird. Der Fehler liegt in den Einstiegssätzen. Wer sich mit der Sache vorher nicht beschäftigt hat liest niemals heraus, das die in „Anführungszeichen“ gesetzten Sätze Fragwürdigkeit ausdrücken sollen. Denn die beiden nächsten Sätze sagen, so vordergründig hatte Deutschland ja gar nicht die Hände im Spiel. Eigentlichlich waren es ja nur ein paar NS- Elemente. Und so stimmt das halt nicht. Vielleicht hat es bis 1945 in der NS- Propaganda so geheißen, doch 2023 wissen wir, das es ganz anders war. --Kwastun (Diskussion) 16:17, 22. Okt. 2023 (CEST)
Bitte einfach mal den in den ersten Sätzen stehenden Begriff „Eingliederung“ auf der Zunge zergehen lassen, das ist etwas ganz anderes von der Bedeutung her als Einmarsch der deutschen Truppen, und gleich am nächsten Tag sofort die Besetzung aller wichtigen Ämter in Österreich im Polizei und Sicherheitsapparat durch SS- , SD- und Gestapoleuten…. Und anschließend Überstülpen eines Besatzerregimes…
Im Sinne der Etablierung eines österreichischen Opfer- und Unschuldsmythos kann man natürlich schon behaupten, dass es eine reine Okkupation gewesen wäre. Entspricht aber halt nicht den historischen Fakten. -- Chaddy · D 13:43, 22. Okt. 2023 (CEST)
Den historischen Fakten entspricht, dass es bereits 1938 eine von Berlin aus langfristig vorbereitete Okkupation war. Selbst in Wien waren vor Ort der SD, die Abwehr, die deutsche Botschaft, die Auslandsorganisation der NSDAP sowas von aktiv. Und sie hatten nicht nur die Deutsche Wehrmacht sondern auch viel viel Geld aus Berlin im Rücken. --Kwastun (Diskussion) 16:22, 22. Okt. 2023 (CEST)
Die Fachliteratur sieht das teilweise anders. --Φ (Diskussion) 16:33, 22. Okt. 2023 (CEST).
und welchen Teil davon meinst Du??--Kwastun (Diskussion) 17:04, 22. Okt. 2023 (CEST)
Es ist umgekehrt, lieber Kwastun: Wer schreibt, „Anschluss“ sei ausschließich „NS-Sprachgebrauch“ und das „es“ - damit meinst Du „die Vorgänge“ - „richtigerweise … eine durch das Deutsche Reich organisierte Okkupation des österreichischen Territoriums“ war? (nicht signierter Beitrag von Gloser (Diskussion | Beiträge) 17:37, 22. Okt. 2023 (CEST))
Bitte bei der Richtung bleiben! Ich habe nicht geschrieben, dass „Anschluss“ ausschließlich NS-Sprachgebrauch sei. Das war es auf Österreich bezogen von 1938 bis 1945 in der NS-Terminologie des Dritten Reiches. Aber es hat damals schon nicht gestimmt, weil es nur einstimmen sollte, ein begangenes Verbrechen am österreichischen Volk den Deutschen schmackhaft zu machen. Und das haben diese Leute auch geschafft, wenn man sich das Jubeln im März 1938 anschaut. Genau aus diesem Grund müssen wir heute diesen Begriff, wo die Geschichtwissenschaft, die Kommunikationswissenschaft und auch die Rechtswissenschaft ganz andere Erkenntnisse über dieses Ereignis von 1938 hat auch so wiedergeben und nicht mit alten Begriffsmustern die Leute verunsichern- es sollten im Einstiegsteil zum weiteren Text der Begriff Okkupation und Besatzerregime klar benannt, nicht erst auf den hinteren Plätzen.--Kwastun (Diskussion) 18:18, 22. Okt. 2023 (CEST)
Nein, auf gar keinen Fall sollte es dies, wie es dir vorschwebt, denn das wäre dann eine verzerrte Darstellung aufgrund groben POVs! Die einschlägige Literatur schreibt sogar explizit von einer aufrechterhaltenen Rechtsfiktion, wenn sie dabei auf die Okkupationsthese rekurriert, denn in Wirklichkeit war das österreichische Völkerrechtssubjekt in der Zeit von 1938 bis 1945 nicht existent. Erst danach wurde es durch Wiedereinsetzung der "alten" Bundesverfassung aus der Ersten Republik als existierend betrachtet. In diesem Jahr wurde dann noch ein weiteres Verfassungsgesetz beschlossen, das sehr deutlich eine wesentliche Grundlage der neuen Zweiten Republik festlegt: das Verbotsgesetz.--Benatrevqre …?! 18:37, 22. Okt. 2023 (CEST)
auf alle Fälle hatte Österreich bis zum 12. März in den frühen Morgenstunden einen völkerrechtlich zu akzeptierenden Status, der durch den Befehl Hitlers und die anschließende militärische, politische Okkupation verletzt wurde. Es war ein In Kauf genommener Bruch des Völkerrechts und damit Kriegsverbrechen.--Kwastun (Diskussion) 18:44, 22. Okt. 2023 (CEST)
Nein, es war keine Okkupation, das ist eine österreichische Illusion, die nicht wahrhaben will, dass die Bevölkerung großteils die Eingliederung ins Deutsche Reich befürwortet hatte, sie zu einem nicht unbeträchtlichen Teil tolerierte. Die Mehrheit der Österreicher war dafür, nicht dagegen. Erst als sich abzeichnete, dass der Krieg verloren gehen wird, änderte sich die Haltung der Österreicher und die Opferthese fand regen Zulauf. --Benatrevqre …?! 18:55, 22. Okt. 2023 (CEST)
hast du bitte eine Quelle dazu, dass der Fall „Otto“ KEINE Okkupation war ? Was war es dann ?--Kwastun (Diskussion) 19:26, 22. Okt. 2023 (CEST)
Belege für die Kontroverse stehen in hinreichender Zahl im Artikel. Du hast hier noch keinen gebracht, sondern verschwendest die Zeit deiner Mitmenschen mit deiner Theoriefindung. Geh in eine Bibliothek und mach dich sachkundig, ok? --Φ (Diskussion) 19:49, 22. Okt. 2023 (CEST)
Super starker Vorschlag, das ist wohl dein „Schlag-tot-Wort“ -Theoriefindung, es geht um die einleitenden Sätze für diesen Text, sachliche Argumente braucht es und nicht deine Streichorgien…--Kwastun (Diskussion) 20:04, 22. Okt. 2023 (CEST)

<linksrück> Das Intro fasst den Artikeltext zusammen. Deshalb kann dort auch nur stehen, was in jenem steht, und nicht das, was du dir selbst zusammengereimt hast. Schönen Tag noch --Φ (Diskussion) 08:50, 23. Okt. 2023 (CEST)

Ginge es Hitler nur um Okkupation des Landes bzw. hätte er eine Okkupationsabsicht verfolgt, hätte er Österreich lediglich an-, aber nicht eingliedern, sondern als eigenen Staat neben dem Deutschen Reich bestehen lassen, statt dass das Land Österreich, wie es sich zugetragen hatte, in den Verband des Großdeutschen Reiches inkorporiert worden wäre, womit es dort aufging[8]. Gerade letzteres wollte er, weshalb Reichsgaue geschaffen wurden. Diejenigen, die von Okkupation sprechen, müssen auch erwähnen, dass 1945 „ein rückwirkendes Wiederaufleben des untergegangenen österreichischen Staates konstruiert“ wurde (so explizit Oliver Dörr, Die Inkorporation als Tatbestand der Staatensukzession, 1995, S. 332 f.). --Benatrevqre …?! 09:06, 23. Okt. 2023 (CEST)
Hallo Phi, Du widersprichst dir selbst, im späteren Text steht genau das drin, dass es kein Anschluss oder keine Eingliederung war. Auch die Quellen sind alle so vorhanden und schon zum Teil richtig ausgewertet. Der Fehler liegt einfach nur in den drei beginnenden Sätzen dieses Artikels, danke, dass du dir nochmals die Zeit genommen hast --Kwastun (Diskussion) 10:09, 23. Okt. 2023 (CEST)
Ich schrieb, dass die Frage umstritten ist. Deshalb kann man nach WP:NPOV nicht im Intro stipulieren, dass einer von mehreren Standpunkten falsch liegt. --Φ (Diskussion) 10:15, 23. Okt. 2023 (CEST)
Hallo Benatrevqre, das sehen aber die Staatsrechtler und Militärhistorikern heute ganz anders. Sicherlich sind manche dieser Forschungen erst sehr viel später (erst in den 1990er Jahren) angegangen worden, weil vorher andere „Töne“ die Bewertung der Ziele des NS- Regimes vor 1939 überlagert haben, Wenn Du möchtest suche ich Dir dazu ein paar Quellen zusammen, damit wir über das „Gleiche „ reden…. --Kwastun (Diskussion) 10:20, 23. Okt. 2023 (CEST)
Nein, das tun sie nicht. Der „Anschluss“ 1938 war als Eingliederung zu bewerten, weil er „zunächst alle Merkmale einer völkerrechtlichen Inkorporation aufwies“ (Dörr, S. 333) und zwar bis 1945. Erst ab 1945 hat sich die Sichtweise durchgesetzt, dass Österreich als Staat „wiedererrichtet“ ist, was aber eine „politisch motivierte Fiktion“ sei (Dörr, S. 332); hinsichtlich der „fiktiven Identität Österreichs“ scheint, so Dörr, der Konsens darüber „heute zu den feststehenden Glaubenssätzen der modernen Staatenwelt zu gehören“ (S. 333). Dörr fasst hier also die Literaturlage zusammen. --Benatrevqre …?! 10:31, 23. Okt. 2023 (CEST)
tut mir leid, aber der Sachverhalt Deutschland - Österreich wies in den Jahren von 1933 bis 1940 zu keiner Zeit die Merkmale einer „Inkorporation“ auf. --Kwastun (Diskussion) 11:46, 23. Okt. 2023 (CEST)
Wie kommst du auf diese eigenwillige Zeitspanne? Dörr bemerkt es für die Zeit von 1938 bis 1945. Es gab währenddessen vor allem keine österreichische Exilregierung; bis 1945 gab auch keine Staaten, die diplomatische Beziehungen mit einem Staat Österreich für diese Zeit aufrechterhielten. --Benatrevqre …?! 11:54, 23. Okt. 2023 (CEST)
Ergänzung: ein geschichtswissenschaftlicher Blick (des renommierten Historikers Oliver Rathkolb) auf die damalige österreichische Gesellschaft. --Benatrevqre …?! 02:23, 24. Okt. 2023 (CEST)