Friedrichshof (Bismark)

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Friedrichshof
Koordinaten: 52° 41′ N, 11° 39′ OKoordinaten: 52° 40′ 33″ N, 11° 38′ 37″ O
Höhe: 47 m ü. NHN
Einwohner: 35 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl: 39629
Vorwahl: 039089
Friedrichshof (Sachsen-Anhalt)
Friedrichshof (Sachsen-Anhalt)

Lage von Friedrichshof in Sachsen-Anhalt

Friedrichshof gehört zur Ortschaft Hohenwulsch und ist ein Ortsteil der Stadt Bismark (Altmark) im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[2]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrichshof, eine kleine Siedlung, liegt sechs Kilometer nordöstlich der Stadt Bismark (Altmark). Im Norden liegt ein Teich. Die Häuser Friedrichshof 20 bis 28, der nordöstliche Teil der Siedlung, gehören zum Wohnplatz Schmoor,[3] der heute mit Friedrichshof zusammengewachsen ist.[4]

Zwischen Friedrichshof und Grassau befindet sich der Vinschauer Kolk ein kleiner versteckter Waldteich, als angebliches Überbleibsel des versunkenen Dorfes Vinschau.[5]

Nachbarorte sind Friedrichsfleiß und Beesewege im Südwesten, Dobberkau im Nordwesten, Schorstedt im Norden und Grassau im Osten.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ersterwähnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Vorwerk Friedrichshof wurde erstmals 1804 genannt. Es war in Besitz der Familie von Levetzow.[6]

Teich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Renate Pieper berichtete: „Im Teich wurde bis in die 1950er Jahre gemeinsam mit Gänsen, Enten und Fischen gebadet. Im Winter war er für die Jugend der umliegenden Dörfer ein Schlittschuhparadies.“ Der Teich hat keine Quelle, er wird von umliegenden Gräben gespeist und ist heute fast zugewachsen. Er wurde 1930 letztmals entschlammt.[7]

Wüstung Vinzkow[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einen Kilometer östlich vom früheren Gut Friedrichshof liegt eine Wüstung, die Vinzkow, Vinschau, Vinschow, Winschau[5] oder Finschkow, Finschaf heißt.[8] Auf seiner Wüstungskarte hat Wilhelm Zahn die Wüstung Vinzkow mit der Kirchenruine nordöstlich von Friedrichshof eingezeichnet.[9]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich gehörte das Vorwerk Friedrichshof zum Rittergut Hohenwulsch (dem späteren Gutsbezirk Hohenwulsch) im Stendalischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Zwischen 1807 und 1813 lag es im Landkanton Stendal im Distrikt Stendal auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Ab 1816 gehörte das Rittergut zum Landkreis Stendal.[10]

Am 30. September 1928 kam das Vorwerk als eigener Ortsteil zur Landgemeinde Hohenwulsch, als der Gutsbezirk Hohenwulsch mit den Landgemeinden Hohenwulsch und Friedrichsfleiß zur Landgemeinde Hohenwulsch zusammengelegt wurden.[11]

Seit der Eingemeindung von Hohenwulsch in die Stadt Bismark (Altmark) am 1. Januar 2010 gehört der Ortsteil Friedrichshof zur neu gebildeten Ortschaft Hohenwulsch und zur Stadt Bismark (Altmark).[12] Im Verzeichnis „Gemeinden und Gemeindeteile“ vom Statistischen Landesamt Sachsen-Anhalt wird der Ortsteil Friedrichshof (Schmoor) genannt,[13] genauso wie auf den Ortsschild am Ortseingang.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1818 05
1840 13
1871 12
1885 16
1895 16
Jahr Einwohner
1905 62
2010 [00]38[14]
2018 [00]34[15]
2020 [00]34[16]
2021 [0]34[1]
Jahr Einwohner
2022 35[1]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1905:[10]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelischen Christen aus Friedrichshof, eingepfarrt in die Kirchengemeinde Hohenwulsch, die früher zur Pfarrei Garlipp gehörte,[17] werden heute betreut vom Pfarrbereich Garlipp im Kirchenkreis Stendal der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[18]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Renate Pieper: Erinnerungen in der Altmark (= Helmut Kurt Block [Hrsg.]: Das Wissen der Region. 2, Bismark-Kläden und Umland). Edition Kulturförderverein Östliche Altmark, Altenzaun 2007, DNB 994482914, S. 206–209.
  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 703–704, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 104 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 296, 44. Hohenwulsch (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Yulian Ide: Hurra! Wir wachsen wieder! In: Stendaler Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 21. Januar 2023, DNB 1047269554, S. 19–20.
  2. Hauptsatzung der Einheitsgemeinde Bismark (Altmark), §15 Ortschaftsverfassung. 31. Oktober 2018, abgerufen am 5. Dezember 2021.
  3. Top50-CD Sachsen-Anhalt, 1:50.000, Landesamt für Landesvermessung und Geoinformation, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie, 2003
  4. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  5. a b Renate Pieper: Erinnerungen in der Altmark (= Helmut Kurt Block [Hrsg.]: Das Wissen der Region. 2, Bismark-Kläden und Umland). Edition Kulturförderverein Östliche Altmark, Altenzaun 2007, DNB 994482914, S. 206–209.
  6. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 259 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00281~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. Renate Pieper: Geschichtliches aus 39 Orten der Einheitsgemeinde Stadt Bismark (Altmark). Bismark 2019, S. 92–94, Friedrichshof/Schmoor.
  8. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2311–2312, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  9. Wilhelm Zahn: Die Wüstungen der Altmark. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band 43. Hendel, Halle a.S. 1909, S. 229 230, Nr. 237 (uni-jena.de).
  10. a b Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 703–704, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  11. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 208.
  12. Landkreis Stendal: Gebietsänderungsvertrag Einheitsgemeinde Stadt Bismark. In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr. 17, 12. August 2009, ZDB-ID 2665593-7, S. 192–201 (landkreis-stendal.de [PDF; 7,0 MB; abgerufen am 30. Oktober 2021]).
  13. Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2013). Halle (Saale) Mai 2013, S. 111 (destatis.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 24. August 2019]).
  14. Hohenwulsch, Beesewege, Friedrichsfleiß und Friedrichshof auf stadt-bismark.de (Memento vom 28. Oktober 2014 im Internet Archive)
  15. Hohenwulsch, Beesewege, Friedrichsfleiß und Friedrichshof. In: stadt-bismark.de. 4. Dezember 2019, abgerufen am 8. Januar 2022.
  16. Axel Junker: Positive Tendenz bei Umzügen. In: Stendaler Volksstimme, Der Altmärker. 14. Januar 2022, DNB 1002381223, S. 18.
  17. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 110 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  18. Pfarrbereich Garlipp. Abgerufen am 8. Januar 2022.