Hugo Treffner

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Porträt Treffners, Ölgemälde von Johann Köler, 1886
Hugo Hermann Fürchtegott Treffner

Hugo Hermann Fürchtegott Treffner (* 17. Juli 1845 in Kanepi; † 13. März 1912 in Tartu) war ein estnischer Publizist und Pädagoge baltendeutscher Abstammung. Er war der Gründer des renommierten Hugo-Treffner-Gymnasiums in Tartu (deutsch Dorpat).

Jugend[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hugo Treffner wurde als Sohn des Küsters Ludwig Treffner geboren. Zunächst erhielt er zu Hause Unterricht, bevor er das Gymnasium in Tartu und die Knabenschule in Võru besuchte. Als Externer legte er sein Abitur ab. Von 1868 bis 1872 studierte er Philologie und von 1872 bis 1880 Theologie an der Universität Tartu. Daneben war er als Hauslehrer tätig.

Pädagogik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Treffner unterstützte stark das erwachende estnische Nationalbewusstsein. Wohl deswegen gelang es ihm nach seinem Universitätsabschluss nicht, eine Pastorenstelle zu finden. 1882 stellte er deshalb den Antrag zur Gründung einer Privatschule, dem im folgenden Jahr von den zaristischen Behörden stattgegeben wurde. Am 1. Januar 1884 nahm das spätere Hugo-Treffner-Gymnasium in Tartu seine Arbeit auf, dessen Leiter er bis zu seinem Tod blieb. Daneben erteilte er Religionsunterricht an einem Mädchengymnasium in Tartu.

Estentum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben seinem pädagogischen Engagement engagierte sich Hugo Treffner stark für die Förderung einer eigenen estnischen Identität und des estnischen Selbstbewusstseins. 1875 wurde er Vorsitzender des 1870 von ihm mitbegründeten „Vereins Studierender Esten“ (estnisch: Eesti Üliõpilaste Selts). Er war Mitorganisator estnischer Sängerfeste. Von 1886 bis 1891 war er Redakteur und Mitherausgeber der estnischen Zeitschrift Oma Maa, 1887 der Zeitschrift Linda und 1887/88 Miteigentümer der Zeitung Postimees. Als bekannter Publizist war er einer der herausragendsten Vertreter des estnischen Nationalbewusstseins.

Elsa Ermas[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 1888 war Treffner mit Elsa Ermas (1861–1944) verheiratet, die nach seinem Tod 1912 die Leitung des Hugo-Treffner-Gymnasiums übernahm.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hugo Treffner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien