Jennifer Oeser

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Jennifer Oeser


Oeser bei den Weltmeisterschaften in Berlin 2009

Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 29. November 1983 (40 Jahre)
Geburtsort BrunsbüttelDeutschland BR BR Deutschland
Größe 176 cm
Gewicht 67 kg
Beruf Polizeihauptmeisterin (Bundesgrenzschutz)
Karriere
Disziplin Siebenkampf
Verein ehem. TSV Bayer 04 Leverkusen,
vorm.: TSV Brunsbüttel, LG Dithmarschen
Status zurückgetreten
Karriereende 25. Juni 2017
Medaillenspiegel
Weltmeisterschaften 0 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
U23-Europameisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
Silber Berlin 2009 6493 Punkte
Silber Daegu 2011 6572 Punkte
Logo der EAA Europameisterschaften
Bronze Barcelona 2010 6683 Punkte
Logo der EAA U23-Europameisterschaften
Gold Bydgoszcz 2003 5901 Punkte
letzte Änderung: 25. Juni 2017

Jennifer „Jenny“ Oeser (* 29. November 1983 in Brunsbüttel, Schleswig-Holstein) ist eine ehemalige deutsche Leistungssportlerin, die sich auf den Siebenkampf spezialisiert hatte.

Berufsweg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem 23. Juli 2011 ist sie Polizeihauptmeisterin bei der Bundespolizei (Bundesgrenzschutz).[1][2] Am 1. April 2010 begann sie ein Fernstudium zur Diplom-Sportmanagerin (IST), welches sie im Mai 2012 erfolgreich abschloss. Mit einer A-Trainerausbildung in den Jahren 2020/2021 möchte Oeser die Grundlage legen, um später als Trainerin im Bereich Leistungssport einsteigen zu können.[3]

Sportliche Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Sport kam Oeser durch ihre Mutter, von der sie im Alter von fünf Jahren zur Leichtathletik geschickt wurde.[4]

2000 wurde die Siebenkämpferin Deutsche B-Jugend-Meisterin, 2001 Vizemeisterin der A-Jugend, 2003 U23-Europameisterin und 2004 Deutsche Juniorenmeisterin.

2006 errang sie erstmals im Erwachsenenbereich den nationalen Meistertitel. Bei den Europameisterschaften 2006 in Göteborg steigerte sie ihre damalige persönliche Bestleistung auf 6376 Punkte und verpasste als Vierte einen Medaillenplatz um 44 Punkte. Im Jahr 2007 qualifizierte sich Oeser zusammen mit Lilli Schwarzkopf und Sonja Kesselschläger für die Weltmeisterschaften in Osaka. Dort verbesserte sie sich gegenüber Göteborg um zwei Punkte und belegte mit 6378 Punkten den siebten Platz. 2008 belegte sie mit 6350 Punkten bei den Olympischen Spielen in Peking ursprünglich den zwölften Platz, nach der Disqualifikation aufgrund Dopings der Ukrainerin Ljudmyla Blonska rückte sie auf Platz elf vor. In der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften 2009 in Berlin gelang es ihr beim Meeting in Ratingen ihre persönliche Bestleistung nochmals deutlich auf 6442 Punkte zu verbessern. Bei den Weltmeisterschaften selbst steigerte sie sich erneut auf 6493 Punkte. Dabei gewann sie trotz eines Sturzes im abschließenden 800-Meter-Lauf Silber und damit die erste deutsche Mehrkampfmedaille seit 12 Jahren.[5] 2010 steigerte sie ihre Bestleistung bei den Europameisterschaften auf 6683 Punkte und errang die Bronzemedaille. Bei den Weltmeisterschaften 2011 in Daegu (Südkorea) belegte Oeser hinter der Russin Tatjana Tschernowa und der britischen Titelverteidigerin Jessica Ennis mit 6572 Punkten Platz drei. Nach Tschernowas Dopingdisqualifikation rückte Oeser nachträglich auf den Silberplatz. Die Medaillen wurden ihr und weiteren Dopingopfern während der Weltmeisterschaften in London nachträglich überreicht.[6]

Am 13. Mai 2014 gab sie bekannt, dass sie in der Saison 2014 eine Babypause einlegen werde.[7] Am 6. Oktober 2014 brachte sie einen Sohn zur Welt. Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro erreichte sie mit 6401 Punkten Platz neun.[8] Im Juni 2017 beendete sie beim traditionellen Mehrkampfmeeting in Ratingen ihre aktive Karriere als Sportlerin.[9] Jennifer Oeser ist 1,76 m groß mit einem Wettkampfgewicht von 67 kg.

Vereinszugehörigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oeser war zunächst im TSV Brunsbüttel und der LG Dithmarschen. Von Herbst 2000 bis 2017 startete sie für den TSV Bayer 04 Leverkusen.[10] Ihre Trainer waren Karl-Heinz Düe, Peter Gennun und zuletzt am Olympiastützpunkt in Halle (Saale) Siebenkampfbundestrainer Wolfgang Kühne.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Dezember 2011 wurde Oeser zur Sportlerin des Jahres von NRW gewählt.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oeser nahm seit 30. Januar 2018 an der dritten Staffel der Wettkampfshow Ewige Helden sowie ab dem 4. Dezember 2018 an dem Ewige Helden-Special Die Winterspiele teil. 2019 belegte sie beim Prominenten-Special der Trampolin-Show Big Bounce als beste Frau den vierten Platz.

Bestleistungen in den Einzeldisziplinen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

100 m Hürden
13,14 s
Hochsprung
1,86 m
Kugelstoßen
14,29 m
200 m
23,95 s
Weitsprung
6,68 m
Speerwurf
51,30 m
800 m
2:09,83 min

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jennifer Oeser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. TSV Bayer 04 Leverkusen Leichtathletik: Athletenporträt Jennifer Oeser (Memento vom 29. Juli 2017 im Internet Archive)
  2. Jennifer Oeser whoiswho Leverkusen
  3. Nicolas Walter: Jennifer Oeser legt Grundstein für Trainer-Laufbahn, A-Trainerausbildung 2020/2021, auf: leichtathletik.de, vom 23. Oktober 2020, abgerufen 25. Oktober 2020
  4. WM 2015 Peking Teambroschüre des DLV, S. 41 (pdf 6,6 MB)
  5. ARD-Sportschau: Siebenkampf - WM-Silber für "Kämpferin" Oeser
  6. Nachträgliche WM-Medaillen: Gold für Ennis-Hill, Silber für Oeser, Medaillen-Neuvergaben in London, auf: leichtathletik.de, vom 27. Juli 2017, abgerufen 28. Juli 2017
  7. Schöne Pause für Siebenkämpferin Jennifer Oeser
  8. Jennifer Oeser mit 6.401 Punkten - Ziel in Rio erreicht
  9. Martin Neumann: Jennifer Oeser beendet in Ratingen ihre Laufbahn, Karriereende, auf: leichtathletik.de, vom 25. Juni 2017, abgerufen 25. Juni 2017
  10. Silke Bernhart: Flash-News des Tages – Jennifer Oeser in Leverkusen offiziell verabschiedet (Memento vom 29. Juli 2017 im Internet Archive), Notizen, auf: leichtathletik.de, vom 28. Juli 2017, abgerufen 28. Juli 2017