Johannes Bitter

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Johannes Bitter
Johannes Bitter
Johannes Bitter (2020)
Spielerinformationen
Spitzname „Jogi“
Geburtstag 2. September 1982 (41 Jahre)
Geburtsort Oldenburg (Oldb), Deutschland
Staatsbürgerschaft Deutscher deutsch
Körpergröße 2,05 m
Spielposition Torwart
Wurfhand rechts
Vereinsinformationen
Verein Handball Sport Verein Hamburg
Trikotnummer 1
Vertrag bis 30. Juni 2026
Vereine in der Jugend
von – bis Verein
1989–1999 Deutschland HSG Neuenburg/Bockhorn
Vereinslaufbahn
von – bis Verein
1999–2002 Deutschland SG VTB Altjührden
2002–2003 Deutschland Wilhelmshavener HV
2003–2007 Deutschland SC Magdeburg
2007–2016 Deutschland HSV Hamburg
2016–2021 Deutschland TVB 1898 Stuttgart
2021– Deutschland Handball Sport Verein Hamburg
Nationalmannschaft
Debüt am 4. Januar 2002
gegen Schweiz Schweiz in Balingen
  Spiele (Tore)
Deutschland Deutschland 175 (1)[1]
Stand: 29. Januar 2022

Johannes „Jogi“ Bitter (* 2. September 1982 in Oldenburg (Oldb)) ist ein deutscher Handballtorwart.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johannes Bitter begann 1989 mit dem Handballspielen bei der HSG Neuenburg/Bockhorn. Er war anfangs Feldspieler und ging erst zwei Jahre später auf die Torhüterposition. Nachdem Bitter zwischen 1999 und 2002 für die SG VTB/Altjührden in der 2. Bundesliga Nord spielte, wechselte er zum Wilhelmshavener HV, mit dem der Aufstieg in die Bundesliga gelang. Nach nur einer Saison wechselte er zum SC Magdeburg. Ab dem Sommer 2007 spielte er für den HSV Hamburg. Nachdem der HSV Hamburg im Januar 2016 Insolvenz angemeldet hatte, schloss er sich dem TVB 1898 Stuttgart an.[2] Zum Ende der Bundesligasaison 2020/21 verließ er den TVB[3] und kehrte zum 1. Juli 2021 zum HSV Hamburg zurück.[4] Am 23. Oktober 2022 bestritt er sein 600. Bundesligaspiel.[5] Hinter Carsten Lichtlein liegt er auf dem zweiten Rang der ewigen Bestenliste der meisten Bundesligaspiele.

Nationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Länderspieldebüt für den DHB gab Bitter am 4. Januar 2002 in Balingen gegen die Schweiz. Im Finale der Weltmeisterschaft 2007 war Johannes Bitter sicherer Rückhalt für das deutsche Team, als er aufgrund der Verletzung des Stammtorhüters Henning Fritz „kalt“ in die Mannschaft kam und dem Finalgegner Polen nach einem Sechs-Tore-Rückstand den Ausgleichstreffer versagte. Mit dieser Leistung rettete er die auf ein Tor zusammengeschmolzene Führung der deutschen Mannschaft. Für diesen Triumph wurde er mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.[6] Nach der WM 2011 erklärte Bitter, aus persönlichen Gründen zumindest vorübergehend der Nationalmannschaft nicht mehr zur Verfügung zu stehen.[7] Tatsächlich kehrte er vorerst nur für die Playoffspiele zur Qualifikation für die WM 2015 zurück[8] – an der WM selbst nahm er wiederum nicht teil.

Im Dezember 2017 wurde Bitter von Nationaltrainer Christian Prokop für den erweiterten Kader für die Europameisterschaft 2018 nominiert.[9] Zur Europameisterschaft 2020 kehrte er erneut in die Nationalmannschaft zurück und auch bei der Weltmeisterschaft 2021 stand er im Aufgebot des deutschen Teams. Mit der deutschen Auswahl nahm er an den Olympischen Spielen in Tokio teil.[10] Im Anschluss gab er seinen vorläufigen Rücktritt bekannt.[11]

Für die Europameisterschaft 2022 wurde Bitter vor dem dritten Spieltag nachnominiert, im Spiel gegen Polen war er der einzige Torhüter im Kader.[12]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bitter ist Mitbegründer von GOAL, der Gemeinschaftlichen Organisation aller Lizenzhandballer in Deutschland,[13] die er zusammen mit Marcus Rominger ehrenamtlich leitet.[14]

Nach einem Medienbericht beantragte und bezog Johannes Bitter noch während seiner aktiven Sportkarriere, vor der Handball-Weltmeisterschaft der Männer im Jahr 2021, zu der er berufen wurde, Verletztenrente aus der deutschen gesetzlichen Unfallversicherung.[15]

Bitter ist beim Streamingdienst DAZN als TV-Experte tätig.

Außerdem kommentierte er die Handball-Eurpameisterschaft der Männer 2024 als Co-Kommentator in der ARD.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nationalmannschaft

Vereine

  • Aufstieg in die 1. Bundesliga mit dem Wilhelmshavener HV 2002
  • EHF-Pokal 2007 mit dem SC Magdeburg
  • DHB-Supercup 2009, 2010 mit dem HSV Hamburg
  • DHB-Pokalsieger 2010 mit dem HSV Hamburg
  • Deutscher Meister 2011 mit dem HSV Hamburg
  • Champions-League-Sieger 2013 mit dem HSV Hamburg

Bundesligabilanz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Verein Spielklasse Spiele Tore
(gesamt)
davon
Siebenmeter
2002/03 Wilhelmshavener HV Bundesliga 34 0 0
2003/04 SC Magdeburg Bundesliga 34 0 0
2004/05 SC Magdeburg Bundesliga 34 0 0
2005/06 SC Magdeburg Bundesliga 32 0 0
2006/07 SC Magdeburg Bundesliga 34 0 0
2007/08 HSV Hamburg Bundesliga 34 0 0
2008/09 HSV Hamburg Bundesliga 34 1 0
2009/10 HSV Hamburg Bundesliga 33 0 0
2010/11 HSV Hamburg Bundesliga 34 0 0
2011/12 HSV Hamburg Bundesliga 23 0 0
2012/13 HSV Hamburg Bundesliga 19 1 0
2013/14 HSV Hamburg Bundesliga 33 3 0
2014/15 HSV Hamburg Bundesliga 31 0 0
2015/16 TVB 1898 Stuttgart Bundesliga 13 0 0
2016/17 TVB 1898 Stuttgart Bundesliga 28 2 0
2017/18 TVB 1898 Stuttgart Bundesliga 22 0 0
2018/19 TVB 1898 Stuttgart Bundesliga 36 0 0
2019/20 TVB 1898 Stuttgart Bundesliga 27 2 0
2020/21 TVB 1898 Stuttgart Bundesliga 24 0 0
2021/22 Handball Sport Verein Hamburg Bundesliga 33 1 0
2022/23 Handball Sport Verein Hamburg Bundesliga 26 1 0
2002–2023 gesamt Bundesliga 618 11 0

Stand: 12. August 2023, Quelle: Spielerprofil bei der Handball-Bundesliga[16]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johannes Bitter war verheiratet und ist Vater von drei Söhnen und einer Tochter.[17][18] Seine Schwester Thalke Deters[19] spielte in der Frauen-Bundesliga beim VfL Oldenburg. Sein Bruder Renke Bitter spielte von 2015 bis 2019 beim VfL Edewecht,[20] wechselte nach langen Verhandlungen zur Saison 2019/20 jedoch zur SG VTB Altjührden.[21] Er ist mit der Ex-Handballnationalspielerin Anna Loerper zusammen.[22]

Soziales Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johannes Bitter setzt sich seit 2009 für die Stiftung Mittagskinder ein. Die im November 2004 gegründete Stiftung möchte sozial benachteiligten Kindern in einer betreuten Gemeinschaft bessere Chancen für den Weg ins Leben geben.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. dhb.de: Johannes Bitter, abgerufen am 29. Januar 2022
  2. handball-world.com: Stuttgart bestätigt Bitter-Transfer - Vertrag bis Saisonende vom 20. Januar 2016, abgerufen am 20. Januar 2016
  3. www.handball-world.news, „Torhüter-Rochade beim TVB Stuttgart: Johannes Bitter geht, Tobias Thulin kommt vom SCM“, 4. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021
  4. Er kommt nach Hause. In: Handball Sport Verein Hamburg. 15. Februar 2021, abgerufen am 15. Februar 2021 (deutsch).
  5. 600. Bundesliga-Spiel am Sonntag: Johannes Bitter steht vor historischem Meilenstein. In: hamburg-handball.de. 21. Oktober 2022, abgerufen am 23. Oktober 2022.
  6. www.focus.de Handball – WM: Merkel lädt Handball-Weltmeister ins Kanzleramt vom 4. Juni 2007, abgerufen am 5. April 2014
  7. Spiegel online: Bitter nimmt Auszeit vom Nationalteam vom 18. Februar 2011, abgerufen am 21. Januar 2015
  8. Spiegel online: Bitter gibt Comeback gegen Polen
  9. Ramona Adolf: Jogi Bitter im erweiterten EM-Kader - TVB Stuttgart: News aus der Handball-Bundesliga - Zeitungsverlag Waiblingen. In: zvw.de. 5. Dezember 2017, abgerufen am 5. März 2024.
  10. ihf.info: Match Team Statistics: Germany vs. Spain, abgerufen am 24. Juli 2021
  11. www.handball-world.news "Werde immer bereit sein": Johannes Bitter tritt als letzter Weltmeister von 2007 aus DHB-Team zurück abgerufen am 12. August 2021
  12. www.dhb.de Update zum Spiel gegen Polen, abgerufen am 18. Januar 2022
  13. Oliver Fritsch: Sportler-Gewerkschaft: Handballer werden zu politischen Akteuren. In: Zeit Online. 31. August 2010, abgerufen am 25. Januar 2016.
  14. http://www.goal-deutschland.de/ueber-goal/team.html
  15. Michael Fröhlingsdorf,: Gesetzliche Unfallversicherung: Wie Fußball-Weltmeister abkassieren. In: DER SPIEGEL. Abgerufen am 1. Januar 2021.
  16. www.liquimoly-hbl.de, unter "Statistiken" und "Historisch", abgerufen am 12. August 2023.
  17. Johannes Bitter zum dritten Mal Vater (Memento vom 12. August 2014 im Internet Archive)
  18. Handball-EM: Darum ist kein Hamburger dabei – Bitter wieder Papa. In: mopo.de. 13. Januar 2022, abgerufen am 12. August 2022.
  19. abendblatt.de: Jogi Bitter kehrt nach drei Jahren ins Nationalteam zurück vom 11. März 2014, abgerufen am 17. April 2018
  20. VfL Edewecht - Spielerkartei Renke Bitter. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Januar 2018; abgerufen am 22. Januar 2018 (deutsch).
  21. Renke Bitter wechselt zum VTB Altjührden. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Mai 2019; abgerufen am 27. Mai 2019 (deutsch).
  22. Ex-Nationalspielerin beendet Karriere. In: sport1.de. 29. Oktober 2020, abgerufen am 29. Juni 2021.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Johannes Bitter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien