Klein Beuster

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Klein Beuster ist ein Wohnplatz im Ortsteil Beuster der Hansestadt Seehausen (Altmark) im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[1]

BW

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wohnplatz Klein Beuster, ursprünglich ein Marschhufendorf,[2] ist der südöstliche Teil des Dorfes Beuster, früher auch Oberbeuster genannt.[3] Klein Beuster liegt „oberwärts“ der Alten Elbe, einem Altarm der Elbe, im Norden der Wische in der Altmark. Die Elbdeichwässerung, ein kleiner Graben, bildet die Grenze zwischen Klein und Groß Beuster.[4][5]

Nachbarorte sind Groß Beuster und Grashof im Nordwesten und Westen, Werder im Nordosten, Unterkamps und Ostorf im Südosten, der frühere Dahmshof im Süden, sowie Eichfeld und Esack im Südwesten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1395 wird Klein Beuster erstmals erwähnt als Tu den ouerboyster, als Dechant und Kapitel in Beuster eine Hebung an die Schartow verkauften.[6] Weitere Nennungen sind 1517 des dorff auerbeyster, 1600 Obern Boister, 1608 Oberbeuster, um 1650 Ober Beuster oder Kleinen Beuster und 1687 Ober Boᵉster.[2] Im Jahre 1725 wurden in einem Handwerker-Kataster für Klein Beuster 4 Garnweber und ein Zimmermann aufgeführt.[7] 1804 gab im Dorf Klein Beuster einen Krug, neben vielen bäuerlichen Bewohnern einen Schiffer und zwei Windmühlen.[8]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 30. September 1928 wurden die Landgemeinden Klein Beuster und Groß Beuster mit dem Gutsbezirk Esack zur Landgemeinde Beuster zusammengelegt,[9] Klein Beuster wurde zum Ortsteil der Gemeinde Beuster. Durch den Zusammenschluss von Beuster mit anderen Gemeinden zum 1. Januar 2010 zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen Hansestadt Seehausen (Altmark) wurde Beuster selbst ein Ortsteil und seitdem gibt es nur noch den Wohnplatz Klein Beuster.[10]

Zu heutigen Ortsteil Beuster kamen am 1. Januar 2010 durch diese Auflösung des Ortsteils Klein Beuster neben Klein Beuster auch Dahmshof, Eichfeld (ein früheres Freigut) und der Grashof, die bereits 1905 zur Landgemeinde Klein Beuster gehört hatten.[11][12][5] Weitere Wohnplätze der Landgemeinde Klein Beuster waren: Meierhof, zuletzt 1905 genannt, Freifeld und Poggenhagen (zuletzt 1895) sowie Neuenfelde (nur 1843).[2]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1734 154
1775 174
1789 196
1798 193
1801 163
Jahr Einwohner
1818 160
1840 182
1864 262
1871 223
1892 [00]200[12]
Jahr Einwohner
1885 182
1895 187
1900 [00]183[12]
1905 [00]177[11]
1910 [00]171[12]
Jahr Einwohner
1925 195[12]

Quelle wenn nicht angegeben:[2]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelische Kirchengemeinde Klein Beuster wurde am 27. Juli 1995 mit der Kirchengemeinde Groß Beuster zur Kirchengemeinde Beuster zusammengeschlossen.[13] Sie wird betreut vom Pfarrbereich Beuster[14] des Kirchenkreises Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Früher gehörte die Kirchengemeinde Klein Beuster zur Pfarrei Klein-Beuster bei Groß-Beuster in der Altmark. Von der Pfarrei wurden im Jahre 1903 betreut: Kamps, Ostorf und die Güter Esack, Groß Wegenitz und Klein Wegenitz, Scharpenlohe und Neuenfelde.[15]

Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Klein Beuster stammen aus dem Jahre 1653.[16]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Evangelische Dorfkirche St. Marien in Klein Beuster ist ein barocker Fachwerkbau von 1740–46 mit einem Westturm aus Backstein und einer Orgel.[17]
  • Auf dem Kirchhof befindet sich ein Friedhof.
  • Mehrere Bauernhäuser an der Deichstraße stehen unter Denkmalschutz.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Beuster – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2013). Halle (Saale) Mai 2013, S. 117 (destatis.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 24. August 2019]).
  2. a b c d Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 208–212, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  3. Johann Christoph Becmann, Bernhard Ludwig Beckmann: Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg. Band 2. Berlin 1753, 5. Teil, 1. Buch, V. Kapitel, Spalte 48–49 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10936702_00358~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  4. Messtischblatt 1542: Wittenberge. Reichsamt für Landesaufnahme, 1937, abgerufen am 2. Juni 2019.
  5. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  6. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 6. Berlin 1846, S. 358 (Digitalisat).
  7. Otto Mylius: Catastrum der Handwercker, welche in dem Alt-Märckischen Creyse… in denen Dörffern… verbleiben sollen… (= Corpus Constitutionum Marchicarum. Teil 5). 5. Februar 1725, Spalte 740 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10490372~SZ%3D00648~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 311 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00333~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  9. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 213.
  10. Gebietsänderungsvertrag Hansestadt Seehausen. In: Landkreis Stendal (Hrsg.): Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr. 17. Stendal 12. August 2009, S. 183 ff. (landkreis-stendal.de [PDF; abgerufen am 25. Juni 2020]).
  11. a b Königlich Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Sachsen. Aufgrund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905. 1909, DNB 365941735, S. 98, Nr. 67.
  12. a b c d e Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 174 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  13. Veronika Benecke: Die Kirchengemeinde Beuster. In: Förderverein der St.-Nikolaus-Kirche Beuster (Hrsg.): Die Stiftskirche St.-Nikolaus zu Beuster an der Straße der Romanik. 2009.
  14. Pfarrbereich Beuster. Abgerufen am 14. Dezember 2020.
  15. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 107 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  16. Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen (= Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft). Leipzig 1925, S. 16 (wiki-de.genealogy.net [abgerufen am 6. Oktober 2019]).
  17. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 48.

Koordinaten: 52° 56′ 19,9″ N, 11° 47′ 24″ O