Kleinbreitenbronn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kleinbreitenbronn
Koordinaten: 49° 13′ N, 10° 40′ OKoordinaten: 49° 12′ 59″ N, 10° 40′ 7″ O
Höhe: 448 m ü. NHN
Einwohner: 138 (30. Okt. 2020)[1]
Postleitzahl: 91732
Vorwahl: 09826

Kleinbreitenbronn ist ein Gemeindeteil der Stadt Merkendorf im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt am Braungartenbach, einem linken Zufluss der Altmühl. Im Westen grenzen die Waldgebiete Triesdorfer Park und Tiergarten an. 0,5 km östlich liegt die Flur Waldeck, 0,5 km südöstlich die Kreuth. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Großbreitenbronn zur Kreisstraße AN 58 (0,4 km nördlich) bzw. nach Willendorf (1 km südlich).[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kloster Heilsbronn erwarb im Ort insgesamt sieben Anwesen. Einen Hof schenkte Johannes von Muchiln, Probst in Bamberg. 1274 kaufte man Güter vom Grafen Konrad von Oettingen. 1282 schenkte Hermann Steiner weitere Güter.[4] Auch der Deutsche Orden hatte dort Besitz („1 Hube und 1 Lehen“), wie aus dem Salbuch der Deutschordenskommende Nürnberg von 1343 in der Beschreibung des Amtes Eschenbach hervorgeht.[5]

Im 16-Punkte-Bericht des heilsbronnischen Vogtamts Merkendorf aus dem Jahr 1616 wurden für Kleinbreitenbronn 3 Höfe, 2 Halbhöfe und 1 Gut angegeben, die dem Verwalteramt Merkendorf unterstanden. Die anderen Grundherren wurden nicht aufgelistet.[6] Das Verwalteramt Merkendorf übte das Gemeinderecht und den Hirtenstab aus.[7] Die Fraisch hatte das brandenburg-ansbachische Kasten- und Stadtvogteiamt Windsbach.[8]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Kleinbreitenbronn neun Untertansfamilien, von denen acht ansbachisch waren. Zu diesem Zeitpunkt gehörte der Ort bereits zum Fraischbezirk des Oberamtes Ansbach.[9][10] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Kleinbreitenbronn dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Großbreitenbronn zugeordnet. Es gehörte auch der wenig später gegründeten Ruralgemeinde Großbreitenbronn an. Am 1. Mai 1978 wurde Kleinbreitenbronn nach Merkendorf eingemeindet.

In Kleinbreitenbronn steht eine privat betriebene Biogasanlage.

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Haus-Nr. 11: Wohnstallhaus
  • Haus-Nr. 13: Wohnstallhaus und Nebengebäude

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 001991 002006 002010 002015 002020
Einwohner 63 75 83 88 99 98 90 128 122 115 116 151 133 123 136 138
Häuser[11] 11 10 18 16 17 22 21 31
Quelle [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [24] [25] [26] [1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kleinbreitenbronn ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach Unserer Lieben Frau (Merkendorf) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Liebfrauenmünster (Wolframs-Eschenbach) gepfarrt.[20][27]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Margit Schachameyer: „Das Interesse hielt sich in Grenzen“. In: Altmühl-Bote vom 27.11.2020, S. 28.
  2. Gemeinde Merkendorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 16. Juli 2023.
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 439.
  5. Staatsarchiv Nürnberg, Reichsstadt Nürnberg, Salbuch 134 (= Gerhard Pfeifer (Bearb.): Die ältesten Urbare der Deutschordenskommende Nürnberg, Neustadt/Aisch 1981, S. 55–78). Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 531.
  6. Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 25, 17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 741.
  7. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 743.
  8. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 740.
  9. Johann Bernhard Fischer: Kleinbreitenbronn. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 20 (Digitalisat).
  10. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 150.
  11. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  12. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 48 (Digitalisat).
  13. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 157 (Digitalisat).
  14. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1023, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  15. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1189, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1120 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1187 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1225 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1055 (Digitalisat).
  20. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 775 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 169 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 329 (Digitalisat).
  23. Karl Huber: Gemeindedaten zum 1. Januar 1991. In: Festschrift zur Einweihung des Rathauses und des Krautbrunnens - Stadt Merkendorf - 25. Oktober 1991. Merkendorf 1991, S. 22.
  24. Michael Alban: „Stetiges Wachstum“. In: Fränkische Landeszeitung vom 4. Dezember 2006.
  25. Daten aus den Bürgerversammlungen vom 24. und 25.11.2020 / Präsentation (PDF) S. 6 auf merkendorf.de, abgerufen am 3. Dezember 2020
  26. Daniel Ammon: „10. Bürgerversammlung für Senioren“ auf habewind.de, abgerufen am 24. November 2015
  27. Pfarrverband Wolframs-Eschenbach. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 16. März 2023.