Laar (Grafschaft Bentheim)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Laar (Grafschaft Bentheim)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Laar (Grafschaft Bentheim) hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 37′ N, 6° 44′ OKoordinaten: 52° 37′ N, 6° 44′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Grafschaft Bentheim
Samtgemeinde: Emlichheim
Höhe: 12 m ü. NHN
Fläche: 51,01 km2
Einwohner: 2128 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 42 Einwohner je km2
Postleitzahl: 49824
Vorwahl: 05947
Kfz-Kennzeichen: NOH
Gemeindeschlüssel: 03 4 56 012
Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstr. 24
49824 Emlichheim
Website: www.laar-vechte.de
Bürgermeister: Hindrik-Jan Kampert (CDU)
Lage der Gemeinde Laar (Grafschaft Bentheim) im Landkreis Grafschaft Bentheim
KarteLandkreis Grafschaft BentheimNiedersachsenKönigreich der NiederlandeLandkreis EmslandNordrhein-WestfalenBad BentheimOhneSamernSchüttorfSchüttorfQuendorfIsterbergEngdenNordhornWietmarschenGeorgsdorfOsterwaldLage (Dinkel)Halle (bei Neuenhaus)UelsenGeteloWielenItterbeckWielenRingeEmlichheimLaar (Grafschaft Bentheim)WilsumGölenkampEsche (Grafschaft Bentheim)NeuenhausHoogstede
Karte

Laar ist eine Gemeinde im Landkreis Grafschaft Bentheim in Niedersachsen und gehört der Samtgemeinde Emlichheim an.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laar liegt nordwestlich von Nordhorn in unmittelbarer Nähe zur Grenze mit den Niederlanden in der Grafschaft Bentheim. Die Vechte fließt durch den Ort. Die Gemeinde gehört der Samtgemeinde Emlichheim an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Emlichheim hat. Mit 51 km² ist Laar die flächenmäßig größte Gemeinde innerhalb der Samtgemeinde.

In der Gemeinde Laar liegt das Naturschutzgebiet Laarsche Bruch.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Laar grenzt im Süden an die Gemeinden Wielen und Wilsum, im Osten an die Gemeinde Emlichheim, im Norden an die niederländische Gemeinde und Stadt Coevorden und im Westen an die niederländische Gemeinde und Stadt Hardenberg.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Laar besteht aus sechs Ortsteilen: Agterhorn, Echteler, Eschebrügge, Heesterkante, Laar und Vorwald.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Laar war von jeher verknüpft mit dem Haus Laar, das 1227 als Besitz des Grafen von Bentheim Balduin I. erstmals erwähnt und das in diesem Jahr bei kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Burggrafen von Coevorden und dem Bischof von Utrecht zerstört wurde.

Auf dem Gemeindegebiet entsteht seit 2009 der Europark, ein grenzüberschreitendes Industriegebiet zwischen Coevorden und Emlichheim, unter anderem mit einem Hafen und einem öffentlichen Bahnterminal sowie dem Containerumschlagplatz EuroTerminal. Dieses Güterverkehrszentrum (GVZ) soll in der 3. Ausbaustufe 350 Hektar Ansiedlungsfläche umfassen.

Mühle

Das Wahrzeichen der Gemeinde ist die Mühle im Zentrum von Laar.

Laar hat eine Grundschule und einen angrenzenden Kindergarten. Größter Sportverein ist der SV Grenzland Laarwald.

Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den Namen Laar könnte man erklären mit dem altniederländischen Wort laar für Lichtung oder leere Stelle im Wald.[2] Es existiert auch die Deutung als „grasreicher Platz in tiefer Lage“.[3]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. März 1974 wurden die Gemeinden Agterhorn, Echteler, Eschebrügge, Heesterkante und Vorwald eingegliedert.[4]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katholische St.-Antonius-Kirche

Obwohl Laar ein kleiner Ort ist, gibt es drei Kirchengemeinden: die evangelisch-reformierte Kirche, die katholische Kirche und die evangelisch-altreformierte Kirche. Der altreformierte Pastor Jannes van Raalte, ein gebürtiger Niederländer, bekämpfte schon früh den Nationalsozialismus, was zu einer mehrjährigen Haft im KZ Dachau führte.[5]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Laar hat 12 Mitglieder.

(Stand: Kommunalwahl vom 12. September 2021)

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum ehrenamtlichen Bürgermeister wurde in der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates im November 2021 Hindrik-Jan Kampert (CDU) gewählt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brücke der Hauptstraße über die Vechte

Laar liegt an der Bundesstraße 403. Es besteht eine regelmäßige Rufbusanbindung der Verkehrsgemeinschaft Grafschaft Bentheim (VGB) sowohl nach Coevorden, mit Anschlüssen an das niederländische Bahn- und Busnetz, als auch nach Emlichheim, wo es einen Anschluss eine Regionalbuslinie in Richtung Neuenhaus gibt.[6] In Neuenhaus gibt es Anschlüsse an die Bahnlinie RB 56[7] in Richtung Nordhorn und Bad Bentheim sowie an eine Regionalbuslinie in Richtung Nordhorn.

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerrit Jan Beuker: Der Laarer Pastor Erich Karl Stuntz – Leben und Wirken eines reformierten Pastors im Bentheimer Land während der Weimarer Republik und der NS-Zeit, in: Studiengesellschaft für Emsländische Regionalgeschichte (Hrsg.): Emsländische Geschichte 22, Haselünne 2015, S. 102–157.
  • Gerrit Jan Beuker: Art. Raalte, Jannes van, in: Studiengesellschaft für Emsländische Regionalgeschichte (Hrsg.): Emsländische Geschichte 22, Haselünne 2015, S. 244–276.
  • Ernst Kühle: Laar. In: Der Grafschafter. S. 948, Folge 236, Dezember 1972
  • Ernst Kühle: Laar. In: Der Grafschafter. S. 965, Folge 237, Januar 1973
  • Ernst Kühle: Laar. In: Der Grafschafter. S. 973, Folge 238, Februar 1973

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Laar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Laar, etymologische Begriffserklärung auf Niederländisch
  3. Hermann Abels: Die Ortsnamen des Emslandes, in ihrer sprachlichen und kulturgeschichtlichen Bedeutung. Ferdinand-Schöningh-Verlag, Paderborn 1929.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 255.
  5. https://www.altreformiert.de/beuker/laar/EG_22_13_Raalte-Endfassung.pdf
  6. Liniennetz der VGB (PDF) (Memento vom 28. Juli 2019 im Internet Archive)
  7. https://www.be-mobil.de/