Lautert

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Lautert
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Lautert hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 10′ N, 7° 50′ OKoordinaten: 50° 10′ N, 7° 50′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Rhein-Lahn-Kreis
Verbandsgemeinde: Nastätten
Höhe: 390 m ü. NHN
Fläche: 3,56 km2
Einwohner: 245 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 69 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56355
Vorwahl: 06772
Kfz-Kennzeichen: EMS, DIZ, GOH
Gemeindeschlüssel: 07 1 41 078
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstraße 1
56355 Nastätten
Website: www.lautert-taunus.de
Ortsbürgermeister: vakant (geschäftsführend:
Jens Gilles, 1. Beigeordneter)
Lage der Ortsgemeinde Lautert im Rhein-Lahn-Kreis
KarteLahnsteinLahnsteinArzbachBad EmsBechelnDausenauFachbachFrüchtKemmenauMiellenNievernBraubachDachsenhausenFilsenKamp-BornhofenOsterspaiBurgschwalbachFlachtHahnstättenKaltenholzhausenLohrheimMudershausenNetzbachNiederneisenOberneisenOberneisenSchiesheimAuelBornichDahlheimDörscheidDörscheidKaubKestertLierschiedLykershausenNochernPatersbergPrathReichenberg (Rheinland-Pfalz)Reitzenhain (Taunus)Sankt GoarshausenSauerthalWeisel (Rhein-Lahn-Kreis)Weyer (Rhein-Lahn-Kreis)AltendiezAullBalduinsteinBirlenbachCharlottenbergCrambergDiezDörnberg (Lahn)EppenrodGeilnauGückingenHambach (bei Diez)HeistenbachHirschberg (Rhein-Lahn-Kreis)HolzappelHolzheim (Aar)Horhausen (Nassau)IsselbachLangenscheidLaurenburgScheidt (Rhein-Lahn-Kreis)Steinsberg (Rheinland-Pfalz)WasenbachAllendorf (Rhein-Lahn-Kreis)Berghausen (Einrich)BerndrothBiebrich (bei Katzenelnbogen)Bremberg (Rhein-Lahn-Kreis)DörsdorfEbertshausenEisighofenErgeshausenGutenackerHerold (Rheinland-Pfalz)KatzenelnbogenKlingelbachKördorfMittelfischbachNiedertiefenbachOberfischbachReckenrothRettertRoth (Rhein-Lahn-Kreis)Schönborn (Rhein-Lahn-Kreis)AttenhausenDessighofenDienethalDornholzhausen (Rhein-Lahn-Kreis)GeisigHömbergLollschiedMisselbergNassau (Lahn)ObernhofOberwiesPohl (Nassau)Pohl (Nassau)SchweighausenSeelbach (Nassau)SinghofenSulzbach (Rhein-Lahn-Kreis)WeinährWinden (Nassau)ZimmerschiedZimmerschiedBerg (Taunus)Bettendorf (Taunus)BogelBuch (Taunus)DiethardtEhrEndlichhofenEschbach (bei Nastätten)GemmerichHainauHimmighofenHolzhausen an der HaideHunzelKasdorfKehlbach (Rheinland-Pfalz)LautertLippornMarienfelsMiehlenNastättenNastättenNiederbachheimNiederwallmenachOberbachheimObertiefenbach (Taunus)OberwallmenachOelsbergRettershainRuppertshofen (Rhein-Lahn-Kreis)StrüthStrüthWeidenbach (Taunus)WelterodWinterwerbHessenLandkreis Mainz-BingenRhein-Hunsrück-KreisLandkreis Mayen-KoblenzWesterwaldkreisKoblenzLandkreis Mayen-Koblenz
Karte

Lautert ist eine Ortsgemeinde im Blauen Ländchen im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Nastätten an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt auf dem Einrich im Taunus. Zu Lautert gehört auch die Siedlung Beichert.[2]

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nachbarorte von Lautert sind die Stadt Nastätten im Nordosten, die Ortsgemeinden Diethardt im Osten, Rettershain im Süden, Ober- und Niederwallmenach im Westen, sowie Oelsberg im Norden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung Lauterts erfolgte im Jahr 1102 als Laudroth. Der Ort gehörte ab dem 13. Jahrhundert zum „Vierherrischen“ Gebiet. 1361 lautete der Name Lutrat. Die Siedlung Beichert wurde schon vor dem Dreißigjährigen Krieg zur Wüstung.[3]

1775, nach den Nastätter Rezessen, kam das Kirchspiel Oberwallmenach mit Lautert und Rettershain in den Besitz von Hessen-Kassel. Von 1806 bis 1813 stand der Ort als Teil der Niedergrafschaft Katzenelnbogen unter französischer Verwaltung („pays resérvé“). Nach dem Wiener Kongress (1815) fiel der Ort 1816 an das Herzogtum Nassau.[4] Seit 1866 Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau, kam der Ort 1946 zum damals neu entstandenen Land Rheinland-Pfalz. Seit 1972 gehört Lautert der Verbandsgemeinde Nastätten an.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Lautert, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]

Jahr Einwohner
1815 144
1835 186
1871 232
1905 187
1939 164
1950 194
1961 193
Jahr Einwohner
1970 171
1987 186
1997 222
2005 260
2011 279
2017 270
2022 245[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Lautert besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Amt ist derzeit vakant. Günter Klamp wurde 1999 Ortsbürgermeister von Lautert.[7] Zuletzt bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 95,0 % für weitere fünf Jahre wiedergewählt.[8] Ende 2022 kündigte Günter Klamp jedoch an, sein Ehrenamt zum 31. März 2023 vorzeitig niederzulegen.[9] Da für eine deshalb am 12. März 2023 angesetzte Direktwahl zur Festlegung der Nachfolge kein Wahlvorschlag eingereicht wurde, obliegt die Neuwahl gemäß Gemeindeordnung nun dem Rat der Ortsgemeinde.[10] Auf seiner Sitzung am 24. April 2023 war die Wahl des künftigen Ortsbürgermeisters Teil der Tagesordnung.[11]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Lautert
Wappen von Lautert
Blasonierung: „Gespalten von Blau und Schwarz mit einer eingeschobenen eingeschweiften halben goldenen Spitze, darin ein roter Reichsapfel, vorne ein steigender rotbewehrter und rotbezungter goldener Löwe, hinten ein goldenes Beil.“
Wappenbegründung: Der goldene Löwe im blauen Feld weist auf die Zugehörigkeit der Gemeinde zum Herzogtum Nassau hin, der rote Reichsapfel in Gold symbolisiert das Gerichtssiegel des Vierherrengerichtes Oberwallmenach in umgekehrten Farben, zu dem Lautert bis 1775 gehörte, das goldene Beil (oder die Axt) erinnert an die Rodung des Waldes zur Entstehung der Siedlung im 12. Jahrhundert. Das Blau symbolisiert auch das wegen der früheren zahlreichen BlaufärberBlaues Ländchen“ genannte Gegend.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landmuseum Laudert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit einer Sammlung landwirtschaftlicher Geräte bietet das auf Anfrage geöffnete Museum in der Poststraße 1 Einblicke in die Anfänge der Landwirtschaft.[12]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 2023) werden als Kulturdenkmäler eine Hofanlage, ein Krüppelwalmdachbau und sieben Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert in der Hauptstraße und der Straße An der Lay genannt.[13]

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Lautert

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den letzten Jahrzehnten kam es zum Rückgang der Bedeutung der landwirtschaftlichen Betriebe, inzwischen gibt es nur noch einen Vollerwerbslandwirt im Ort. Viele Arbeitnehmer pendeln zu auswärtigen Arbeitsstellen. Das ortsansässige Gewerbe umfasst eine Maschinenfabrik und ein Baugeschäft.[3]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lautert liegt an der Landesstraße 337, von der am westlichen Ortsrand die Kreisstraße 92 nach Oberwallmenach und weiter im Norden die K 93 abzweigt, die zur L 335 führt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lautert – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 62 (PDF; 3,3 MB).
  3. a b Chronik. Ortsgemeinde Lautert, abgerufen am 28. März 2023.
  4. Nassauer Annalen, Band 10, 1870, S. 324 (Google Books)
  5. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 5. März 2020.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Lautert. Abgerufen am 6. November 2019.
  7. Jens Gilles: Verabschiedung von Bürgermeister Günter Klamp. In: Blaues Ländchen aktuell – Heimat- und Bürgerzeitung VG Nastätten, Ausgabe 16/2023. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 17. Mai 2023.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 6. November 2019 (siehe Nastätten, Verbandsgemeinde, 14. Ergebniszeile).
  9. Niederschrift über die Sitzung des Gemeinderates Lautert am 19. Dezember 2022. (PDF; 2 MB) Punkt 11: Terminfestlegung Ortsbürgermeisterwahl. Ortsgemeinde Lautert, abgerufen am 27. März 2023.
  10. Günter Klamp: Bekanntmachung des Wahlleiters der Ortsgemeinde Lautert zur Wahl der Ortsbürgermeisterin/des Ortsbürgermeisters am 12. März 2023. In: Blaues Ländchen aktuell – Heimat- und Bürgerzeitung VG Nastätten, Ausgabe 6/2023. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 9. Februar 2023, abgerufen am 27. März 2023.
  11. Jens Gilles: Einladung zur Sitzung des Gemeinderates. Punkt 4: Neuwahl des Ortsbürgermeisters oder einer Ortbürgermeisterin. In: Blaues Ländchen aktuell – Heimat- und Bürgerzeitung VG Nastätten, Ausgabe 16/2023. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 9. Februar 2023, abgerufen am 27. März 2023.
  12. Landmuseum Laudert. Ortsgemeinde Lautert, abgerufen am 28. März 2023.
  13. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Rhein-Lahn-Kreis. (PDF; 6,2 MB) Mainz, 16. Februar 2023, S. 58, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. März 2023; abgerufen am 28. März 2023.