Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2022/Dreisprung der Frauen

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Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2022
Disziplin Dreisprung
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 28 Athletinnen aus 20 Ländern
Austragungsort Vereinigte Staaten Eugene (Oregon)
Wettkampfort Hayward Field
Wettkampfphase 16. Juli (Qualifikation)
18. Juli (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Yulimar Rojas (Venezuela VEN)
Silbermedaille Shanieka Ricketts (Jamaika JAM)
Bronzemedaille Tori Franklin (Vereinigte Staaten USA)
Das Stadion New Hayward Field im Jahr 2021

Der Dreisprung der Frauen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2022 wurde am 16. und 18. Juli 2022 im Hayward Field der Stadt Eugene in den Vereinigten Staaten ausgetragen.

Es siegte die aktuelle Olympiasiegerin, zweifache Weltmeisterin (2017/2019) und Weltrekordinhaberin Yulimar Rojas aus Venezuela, die außerdem 2016 Olympiazweite war. Wie bei den Weltmeisterschaften 2019 ging Silber an die Jamaikanerin Shanieka Ricketts. Bronze gewann die US-Amerikanerin Tori Franklin.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 15,74 m Venezuela Yulimar Rojas Belgrad, Serbien 20. März 2022[1]
Weltmeisterschaftsrekord 15,50 m Ukraine Inessa Krawez WM Göteborg, Schweden 10. August 1995

Der bestehende WM-Rekord wurde bei diesen Weltmeisterschaften nicht erreicht. Die größte Weite erzielte die venezolanische Weltmeisterin Yulimar Rojas im Finale mit 15,47 m (zweiter Versuch bei einem Rückenwind von 1,9 m/s), womit sie eine neue Weltjahresbestleistung aufstellte. Den Rekord verfehlte sie um lediglich drei Zentimeter. Zu ihrem eigenen Weltrekord fehlten ihr siebzehn Zentimeter.

Rekordverbesserung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wurde ein neuer Landesrekord aufgestellt:
14,52 m – Ana José Tima (Dominikanische Republik), Qualifikation am 16. Juli, dritter Versuch bei einem Rückenwind von 0,5 m/s

Windbedingungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den folgenden Ergebnisübersichten sind die Windbedingungen zu den einzelnen Sprüngen benannt. Der erlaubte Grenzwert liegt bei zwei Metern pro Sekunde. Bei stärkerer Windunterstützung wird die Weite für den Wettkampf gewertet, findet jedoch keinen Eingang in Rekord- und Bestenlisten.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig
w Windunterstützung über dem zulässigen Wert

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

16. Juli 2022, 10:30 Uhr Ortszeit (19:30 Uhr MESZ)

28 Teilnehmerinnen traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Fünf von ihnen (hellblau unterlegt) übertrafen die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 14,40 m. Damit war die Mindestzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen nicht erreicht. Das Finalfeld wurde mit den sieben nächstplatzierten Sportlerinnen (hellgrün unterlegt) auf zwölf Springerinnen aufgefüllt. So reichten für die Finalteilnahme schließlich 14,27 m.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hanna Minenko – ausgeschieden mit 14,11 m
Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
1 Maryna Bech-Romantschuk Ukraine Ukraine 14,54 14,54 / +0,9
2 Kristiina Mäkelä Finnland Finnland 14,48 14,48 / +0,7
3 Shanieka Ricketts Jamaika Jamaika 14,45 14,45 / −0,1
4 Thea LaFond Dominica Dominica 14,39 14,39 / +0,2
5 Keturah Orji Vereinigte Staaten USA 14,37 14,23 / +0,2 13,62 / ±0,0 14,37 / +0,5
6 Ackelia Smith Jamaika Jamaika 14,36 13,63 / +0,8 13,75 / −0,1 14,36 / +0,1
7 Patrícia Mamona Portugal Portugal 14,32 14,04 / ±0,0 x 14,32 / +0,7
8 Leyanis Pérez Kuba Kuba 14,30 14,23 / +0,2 14,30 / +0,7 14,17 / +1,2
9 Jasmine Moore Vereinigte Staaten USA 14,24 13,86 / +1,3 14,09 / −0,4 14,24 / +0,8
10 Hanna Minenko Israel Israel 14,11 x 14,11 / −0,3 x
11 Neja Filipič Slowenien Slowenien 14,05 13,82 / +0,5 x 14,05 / ±0,0
12 Ruth Usoro Nigeria Nigeria 13,93 13,93 / +1,1 13,85 / +0,7 13,87 / +1,1
13 Ottavia Cestonaro Italien Italien 13,63 13,63 / +0,4 x 13,60 / +0,7
14 Jessie Maduka Deutschland Deutschland 13,30 13,17 / +1,0 13,30 / +0,1 13,14 / +0,2

Weitere in Qualifikationsgruppe A ausgeschiedene Dreispringerinnen:

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liadagmis Povea – ausgeschieden mit 14,01 m
Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
1 Yulimar Rojas Venezuela Venezuela 14,72000 14,72 / +0,5
2 Ana José Tima Dominikanische Republik Dominikanische Republik 14,52 NR 14,18 / +0,9 14,31 / +0,2 14,52 / +0,5
3 Tori Franklin Vereinigte Staaten USA 14,36000 x 14,36 / +0,5
4 Kimberly Williams Jamaika Jamaika 14,27000 14,27 / +1,2 13,69 / −0,5 14,27 / −0,2
5 Senni Salminen Finnland Finnland 14,21000 14,05 / +0,6 14,21 / +0,4 14,13 / ±0,0
6 Liadagmis Povea Kuba Kuba 14,01000 14,01 / +0,5 13,96 / +0,7 13,99 / −0,6
7 Naomi Metzger Vereinigtes Konigreich Großbritannien 13,97000 13,97 / +0,9 13,78 / +0,1 13,84 / −0,2
8 Davisleydi Velazco Kuba Kuba 13,94000 x 13,66 / −0,1 13,94 / +0,2
9 Neele Eckhardt-Noack Deutschland Deutschland 13,93000 13,63 / +1,2 13,58 / +0,5 13,93 / +1,0
10 Tuğba Danışmaz Turkei Türkei 13,63000 13,34 / +0,5 13,63 / +0,9 11,42 / −0,2
11 Spyridoula Karydi Griechenland Griechenland 13,62000 13,55 / +0,7 13,62 / +0,4 13,28 / +0,3
12 Gabriele dos Santos Brasilien Brasilien 13,62000 13,62 / +1,0 x x
13 Yekaterina Sarıyeva Aserbaidschan Aserbaidschan 13,46000 x 13,24 / −0,1 13,46 / +0,4
14 Marija Jefremowa Kasachstan Kasachstan 13,27000 x 13,27 / +0,5 x

Weitere in Qualifikationsgruppe B ausgeschiedene Dreispringerinnen:

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Yulimar Rojas errang ihren
dritten WM-Titel in Folge

18. Juli 2022, 18:19 Uhr Ortszeit (19. Juli 2022, 3:19 Uhr MESZ)

Platz Name Nation Resultat
(m)
1. Vers. (m)
Wind (m/s)
2. Vers. (m)
Wind (m/s)
3. Vers. (m)
Wind (m/s)
4. Vers. (m)
Wind (m/s)
5. Vers. (m)
Wind (m/s)
6. Vers. (m)
Wind (m/s)
1 Yulimar Rojas Venezuela Venezuela 15,47 WL 14,60 / +0,3 15,47 / +1,7 15,24 / +1,1 x x 15,39 / +0,5
2 Shanieka Ricketts Jamaika Jamaika 14,89000 14,89 / +1,7 14,86 / +1,4 14,37 / +0,9 14,40 / −0,2 14,62 / +2,3 14,80 / +0,3
3 Tori Franklin Vereinigte Staaten USA 14,72000 14,53 / +2,9 14,45 / +0,5 x x 14,72 / +1,8 x
4 Leyanis Pérez Kuba Kuba 14,70000 14,40 / +3,6 14,70 / +1,8 14,39 / +0,1 14,54 / −0,1 14,58 / +1,9 14,19 / +1,0
5 Thea LaFond Dominica Dominica 14,56000 x 13,18 / +2,0 14,43 / +0,7 14,26 / −0,1 x 14,56 / −0,3
6 Keturah Orji Vereinigte Staaten USA 14,49 w0 13,47 / +0,3 14,49 / +2,4 x x x 14,06 / +1,5
7 Kimberly Williams Jamaika Jamaika 14,29000 x 14,29 / +0,1 13,74 / +2,1 14,29 / +0,3 11,39 / +0,6 14,19 / +1,3
8 Patrícia Mamona Portugal Portugal 14,29 w0 14,25 / −0,2 x 14,19 / +1,9 x 14,29 / +2,1 14,00 / +2,0
9 Kristiina Mäkelä Finnland Finnland 14,18000 14,18 / −0,9 14,15 / −0,6 14,10 / +1,3 nicht im Finale der
besten acht Springerinnen
10 Ana José Tima Dominikanische Republik Dominikanische Republik 14,13000 14,13 / +1,7 14,12 / +2,3 13,87 / +0,4
11 Maryna Bech-Romantschuk Ukraine Ukraine 13,91000 x 12,70 / +0,1 13,91 / +1,2
12 Ackelia Smith Jamaika Jamaika 13,90000 13,01 / +1,6 x 13,90 / +1,7

Nach dem ersten Durchgang führte die Vizeweltmeisterin von 2019 Shanieka Ricketts den Wettbewerb mit 14,89 m an. Es folgten die Titelverteidigerin Yulimar Rojas (14,60 m), die US-Amerikanerin Tori Franklin (14,53 m) und die Kubanerin Leyanis Pérez (14,40 m).

Mit 15,47 m setzte sich Rojas durch ihren zweiten Sprung deutlich von der Konkurrenz ab. Damit hatte sie eine neue Weltjahresbestleistung erzielt, ihre Weite lag nur drei Zentimeter unter dem WM-Rekord und siebzehn Zentimeter unter ihrem eigenen Weltrekord. Pérez verbesserte sich auf 14,70 m und hatte damit den Bronzeplatz inne.

In den Runden drei und vier änderte sich auf den ersten vier Plätzen nichts. Franklin steigerte sich mit ihrem fünften Sprung auf 14,72 m, womit sie sich um zwei Zentimeter an der bis dahin drittplatzierten Pérez vorbeischob.

In der letzten Versuchsreihe blieb die Reihenfolge auf den Rängen eins bis vier unverändert. So verteidigte Yulimar Rojas ihren Titel ganz souverän. In ihrem dritten und sechsten Versuch hatte sie als einzige Wettbewerberin noch zweimal die 15-Meter-Marke übertroffen. Sie wurde damit nach ihrem Olympiasieg im Vorjahr zum dritten Mal in Folge Weltmeisterin. Silber gewann Shanieka Ricketts – die Ränge eins und zwei wurden somit verteilt wie bei den Weltmeisterschaften 2019. Mit zwei Zentimetern Vorsprung sicherte sich Tori Franklin die Bronzemedaille vor Leyanis Pérez. Vierzehn Zentimeter hinter Pérez belegte Thea LaFond aus Dominica den fünften Platz (14,56 m) vor der US-Amerikanerin Keturah Orji, die mit 14,49 m ebenfalls nicht weit zurücklag.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Triple Jump - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 27. August 2022