Leimbach TG

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TG ist das Kürzel für den Kanton Thurgau in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Leimbachf zu vermeiden.
Leimbach
Wappen von Leimbach
Wappen von Leimbach
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Thurgau Thurgau (TG)
Bezirk: Weinfelden
Politische Gemeinde: Bürgleni2
Postleitzahl: 8584
frühere BFS-Nr.: 4914
Koordinaten: 731744 / 269446Koordinaten: 47° 33′ 45″ N, 9° 11′ 21″ O; CH1903: 731744 / 269446
Höhe: 459 m ü. M.
Fläche: 1,68 km²[1]
Einwohner: 298 (31.12.2018)[2]
Einwohnerdichte: 177 Einw. pro km²
Leimbach TG
Leimbach TG

Leimbach TG

Karte
Leimbach TG (Schweiz)
Leimbach TG (Schweiz)
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Leimbach, schweizerdeutsch Laimbach oder Laabach,[3] ist eine ehemalige Ortsgemeinde und eine Ortschaft[2] der Gemeinde Bürglen im Bezirk Weinfelden des Kantons Thurgau in der Schweiz.

Die Ortsgemeinde Leimbach gehörte 1803 bis 1816 zur Munizipalgemeinde Birwinken und von 1816 bis 1994 zur damaligen Munizipalgemeinde Bürglen.[4] Am 1. Januar 1995 fusionierte die Ortsgemeinde Leimbach im Rahmen der Thurgauer Gemeindereform zur politischen Gemeinde Bürglen.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Haufendorf Leimbach liegt an der Strasse SulgenLangrickenbach.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde 1265 als Lainbach erstmals urkundlich erwähnt. Das Domkapitel Konstanz besass bereits im 14. Jahrhundert grossen Grundbesitz.[4] Der Kehlhof des Domkapitels umfasste beträchtliche Teile Acker- und Wiesland. Die Leimbacher Bauern, die Anteile davon besassen und diese als Erblehen bebauten, wurden Hofjünger genannt und unterstanden der Gerichtsbarkeit des Domkustos.[5] Leimbach gehörte jedoch dem zur Herrschaft Bürglen zählenden Gericht Uerenbohl an, das von 1579 bis 1798 in der Hand der Stadt St. Gallen war. Diese Konstellation hatte lange Streitigkeiten zwischen der Domkustorei Konstanz und der Stadt St. Gallen zur Folge. Kirchlich gehörte Leimbach stets zur Pfarrei Sulgen.[4]

Die Landwirtschaft war bis ins 19. Jahrhundert auf Getreide-, Obst- und Viehwirtschaft ausgerichtet. 1848 entstand in Leimbach die erste Dorfkäserei im Thurgau. 1850 baute Joachim Etter (1824–1897) eine Teigwarenfabrik[6], die 1897 nach Amriswil und Weinfelden verlegt wurde. 1900 gab es eine chemische Fabrik und eine Stickerei. Um 1920 galt Leimbach als industriell entwickelt. Trotz des Rückgangs der Landwirtschaft auf acht Höfe bis 1920 ist Leimbach ein bäuerliches Dorf mit wenig Gewerbe geblieben, dessen Ortsbild von agroindustriellen Silogebäuden geprägt ist.[4]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: Geteilt von Rot und Weiss, belegt mit einem gelbgekrönten Löwen in gewechselten Farben.[5]

Das Wappen ist eine neuere Schöpfung und gibt die Teilung der Gerichtsrechte wieder. Die Farben Rot und Weiss erinnern an das Domkapitel Konstanz; der gekrönte Löwe an die Herrschaft Bürglen.[5]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung von Leimbach
Jahr 1850 1900 1950 1990 2000 2010 2018
Ortsgemeinde 169 167 237 261
Ortschaft 309 194[Anm. 1] 298
Quelle [4] [7] [8] [2]
Ortszentrum
Gemeindestand vor der Fusion im Jahr 1995
Schulhaus in Leimbach TG
Das Primarschulhaus in Leimbach TG

Von den insgesamt 298 Einwohnern der Ortschaft Leimbach im Jahr 2018 waren 23 bzw. 7,7 % ausländische Staatsbürger. 117 (39,3 %) waren evangelisch-reformiert und 73 (24,5 %) römisch-katholisch.[2]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von insgesamt 6 Bürgler Gemeinderäten ist einer in Leimbach wohnhaft[9]. Ausserdem ist Leimbach durch den Unternehmer Oliver Martin (SVP) im Grossen Rat (Thurgau) vertreten[10], der im Wahlkreis Weinfelden bei den Grossratswahlen 2020 neu gewählt wurde.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Leimbach. Auf der Website der Gemeinde Bürglen, abgerufen am 15. Februar 2020

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zahlen/Fakten. (Memento des Originals vom 1. Juli 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.buerglen-tg.ch Auf der Webseite der Gemeinde Bürglen, abgerufen am 15. Februar 2020
  2. a b c d Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 20. Juni 2022.
  3. Leimbach Auf ortsnamen.ch (Online-Datenbank), abgerufen am 15. Februar 2020
  4. a b c d e f Erich Trösch: Leimbach TG. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
    Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht.
  5. a b c Leimbach. (Memento des Originals vom 18. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.buerglen-tg.ch Auf der Webseite der Gemeinde Bürglen, abgerufen am 15. Februar 2020
  6. Paul Etter: Teigwarenfabrik Joachim Etter (1824–1897). Thurgauer Jahrbuch, abgerufen am 26. März 2020.
  7. Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2005. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 1,7 MB), abgerufen am 28. April 2020.
  8. Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2012. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 3,4 MB), abgerufen am 11. Mai 2020.
  9. Gemeinderat. Archiviert vom Original am 11. September 2019; abgerufen am 21. März 2024.
  10. Oliver Martin. In: SVP Thurgau. Abgerufen am 8. April 2021 (deutsch).

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ohne Aussenhöfe