Liste der Stolpersteine in Neder-Betuwe

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Stolpersteine für Familie Frank

Die Liste der Stolpersteine in Neder-Betuwe umfasst die Stolpersteine, die vom deutschen Künstler Gunter Demnig in Neder-Betuwe verlegt wurden, einer Gemeinde im Süden der niederländischen Provinz Gelderland. Stolpersteine sind Opfern des Nationalsozialismus gewidmet, all jenen, die vom NS-Regime drangsaliert, deportiert, ermordet, in die Emigration oder in den Suizid getrieben wurden. Demnig verlegt für jedes Opfer einen eigenen Stein, im Regelfall vor dem letzten selbst gewählten Wohnsitz.

Die ersten, bislang einzigen Verlegungen in dieser Gemeinde fanden am 26. Juli 2011 in Ochten statt.

Zerstörungen in der Betuwe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Holocaust in den Niederlanden, gezielt vom NS-Regime in allen besetzten Gebieten vorangetrieben, fand auch in Ochten seine Opfer. Zusätzlich war die Zivilbevölkerung massiv betroffen, wurden Dörfer und ganze Landstriche im Zuge der Operation Storch zerstört. Am Nachmittag des 2. Dezember 1944 sprengten die NS-Besatzungstruppen den Drielsedijk, am Abend auch den Griftdijk (südlich von Elden). Die Sprengungen mittels Dynamit führten zu Deichbrüchen, das kalte Außenwasser vom Niederrhein strömte mit großer Wucht in die Betuwe. Die Flut erreichte relativ schnell den Liniedijk in der Unteren Betuwe. Der Wasserdruck brachte am 6. Dezember 1944 auch den Liniedijk zum Einsturz. Dies war von den deutschen Besatzern nicht beabsichtigt, denn die Flut schwächte auch eigene Stellungen erheblich. Die Reparaturen der Deiche dauerte Jahre, die Behebung der Schäden in den zerstörten Dörfern Jahrzehnte.

Das Ziel der Zerstörungsakte war, den Vormarsch der Alliierten zu verzögern. Es wurde nicht erreicht.[1]

Verlegte Stolpersteine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bislang wurden in Ochten vier Stolpersteine an einer Anschrift verlegt. (Stand Oktober 2021)

Stolperstein Übersetzung Verlegort Name, Leben
HIER WOHNTE
BETTY FRANK
GEB. 1932
INTERNIERT 9.3.1943
LAGER VUGHT
DEPORTIERT
SOBIBOR
ERMORDET 11.6.1943
Ochten,
Ambachtstraat 7
Betty Ida Frank (1932–1943)[2][3]
HIER WOHNTE
IETJE FRANK
GEB. 1936
INTERNIERT 9.3.1943
LAGER VUGHT
DEPORTIERT
SOBIBOR
ERMORDET 11.6.1943
Ochten,
Ambachtstraat 7
Ietje Frank (1936–1943)[4]
HIER WOHNTE
MARIA ANNA FRANK-
DE JONG
GEB. 1902
INTERNIERT 9.3.1943
LAGER VUGHT
DEPORTIERT
SOBIBOR
ERMORDET 11.6.1943
Ochten,
Ambachtstraat 7
Maria Anna Frank-de Jong (1902–1943)[5]
HIER WOHNTE
SALOMON DAVID
FRANK
GEB. 1902
INTERNIERT 9.3.1943
LAGER VUGHT
DEPORTIERT
SOBIBOR
ERMORDET 9.7.1943
Ochten,
Ambachtstraat 7
Salomon David Frank (1902–1943)[6]

Verlegedatum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 26. Juli 2011, verlegt vom Künstler persönlich

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stolpersteine in Neder-Betuwe – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Liberation Route Europe: WASSER ALS WAFFE, abgerufen am 17. Oktober 2021
  2. Reformatorisch Dagblad: Betty Frank (12) blijft hoop houden in Kamp Vught, Artikel von Rudy Ligtenberg, 30. April 2021
  3. Joods Monument: Betty Ida Frank, abgerufen am 15. Oktober 2021
  4. Joods Monument: Daatje Frank, abgerufen am 16. Oktober 2021
  5. Joods Monument: Marie Anna Frank-de Jong, abgerufen am 16. Oktober 2021
  6. Joods Monument: Salomon David Frank, abgerufen am 16. Oktober 2021