Liste von Kraftwerken in Tansania

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Kraftwerke in Tansania werden sowohl auf einer Karte als auch in Tabellen (mit Kennzahlen) dargestellt. Die Energieerzeugung in Tansania basiert hauptsächlich auf Erdgas, Wasserkraft und Öl. Trotz vorhandener konventioneller und erneuerbarer Energiequellen muss Brennstoff importiert werden und es wird zu wenig Strom erzeugt, um Wachstum und Entwicklung anzutreiben.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits im Jahr 1908 installierte die Kolonialbehörde im damaligen Tanganjika elektrische Energie, um Eisenbahnwerkstätten in Daressalam zu betreiben. In den 1930er-Jahren wurden die Dar es Salaam and District Electric Supply Company (DARESCO) und die Tanganyika Electric Supply Company gegründet. Nach der Unabhängigkeit Tansanias begann ein langwieriger Verstaatlichungs-Prozess, der von 1964 bis 1975 dauerte. In dieser Zeit fusionierten die beiden Firmen zur Tanzania Electric Supply Company (TANESCO). In den 1980er-Jahren begann sich die Stromversorgung und -verteilung zu verschlechtern. Daraufhin gab es mehrere Reformversuche, 1992 wurde der Sektor für private Beteiligungen geöffnet und 1997 wurde TANESCO für die Privatisierung vorgesehen. Als 2001 die Stromkosten hoch und die Versorgungsleistung weiterhin schlecht waren, tauschte die Regierung den Vorstand aus und initiierte einen Managementvertrag. Die Bilanz von TANESCO verbesserte sich, wegen geringer Investitionen blieb jedoch die Versorgungssicherheit schwach. Im Jahr 2005 Nahm die Regierung TANESCO von der Privatisierungsliste. Mit dem Elektrizitätsgesetz von 2008 sollten private Beteiligungen angezogen werden, intransparante Beschaffungen und die Installation mehrerer Notstromkraftwerke verhinderten dies jedoch.[2]

Ressourcen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tansania verfügt über verschiedene Energieressourcen wie Wasser, Erdgas, Kohle, Uran, Wind, Geothermie, Biomasse, Solar und Gezeiten.[3]

Gas[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während größere Gasvorkommen bereits vor 2000 gefunden wurden (1974: Songo Songo, 1982: Mnazi Bay), wurden später drei kleinere Fundstellen entdeckt (2007: Mkuranga, 2008: Kilwani und 2012: Mtwara-Ntorya). Riesige Lager werden in der Tiefsee vermutet.[4]

Wasser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Potenzial für Wasserkraftwerke in Tansania liegt bei 4,7 Gigawatt. Im Jahr 2019 wurden davon 586 Megawatt genutzt.[5]

Wind[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Dezember 2016 veröffentlichte die Weltbank einen von DNV erstellten Bericht über die 14 besten Standorte für Windkraftanlagen: Daressalam, Masasi, Mchomolo, Makambako, Iringa, Dodoma, Singinda II, Mbulu, Lembeni, Tabora, Geita, Busongola, Mwai und Busegwe. Die höchsten Windgeschwindigkeiten werden mit 8,5 bis 10 m/s in den Udzungwa-Bergen erreicht.[6]

Installierte Leistung und Jahreserzeugung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 2011 lag Tansania bzgl. der jährlichen Erzeugung mit 5,115 Mrd. kWh an Stelle 121 und bzgl. der installierten Leistung mit 845 MW an Stelle 127 in der Welt.[7] Im Mai 2014 lag die installierte Leistung bei 1.583 MW, davon entfielen auf Wasserkraftwerke 561[8] MW (35 %), auf Gaskraftwerke 527 MW (34 %) und auf Dieselgeneratoren 495 MW (31 %).[9]

Im Jahr 2017 belief sich die installierte Kraftwerksleistung nach Angaben der staatlichen Regulierungsbehörde (Energy and Water Utilities Regulatory Authority) auf insgesamt 1451 MW, davon 561 MW von Wasserkraftwerken, 615 MW von Gaskraftwerken, 252 MW durch Dieselgeneratoren sowie 23 MW aus Erzeugungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energie.[10]

Die installierte Leistung stieg auf 1606 MW im Jahr 2021. Davon entfielen rund 48 % auf Erdgas, 31 % auf Wasserkraft, 18 % auf Erdöl und je 1 % auf Solarenergie und Biosprit.[11][12]

Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert.

Karte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liste von Kraftwerken in Tansania (Tansania)
Liste von Kraftwerken in Tansania (Tansania)
Mtwara
Somanga
Kinyerezi
Miombo Hewani
Mwenga
Julius Nyerere
  • rot: kalorisches Kraftwerk
  • blau: Wasserkraftwerk
  • Symbol: Windpark

Kalorische Kraftwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das erste kalorische Kraftwerke wurde 1980 installiert:[13]

Name des Kraftwerks Inst. Leistung (MW) Brennstoff Eigentümer von bis Status
Aggreko Tegeta 50 Gas / Öl Aggreko 2011 2014
Aggreko Ubungo 50 Gas / Öl Aggreko 2011 2015
Kinyerezi[14] 150+168+80 Gas TANESCO in Betrieb
Mtwara[15] 18 Erdgas TANESCO in Betrieb
Nyakato/Mwanza 63 Schweröl TANESCO 2013 2038 in Betrieb
Somanga[16] 7,5 Erdgas TANESCO in Betrieb
Songas 1-4 114 Erdgas IPP 2004 2024 in Betrieb
Songas 5 38 Erdgas IPP 2004 2024 in Betrieb
Songas 6 37 Erdgas IPP 2006 2024 in Betrieb
Symbion Arusha 50 Diesel Symbion 2012 2014
Symbion Dodoma 55 Diesel Symbion 2012 2014
Symbion Ubungo 126 Erdgas/Jet Symbion 2011 2015
Tegeta GT 45 Erdgas TANESCO 2009 2028 in Betrieb
Tegeta IPTL 103 Schweröl IPP 2002 2021
Ubungo I[8] 150 Erdgas TANESCO 2008 2026 in Betrieb
Ubungo II[17] 121 Erdgas TANESCO 2012 2031 in Betrieb
Zuzu diesel 7 Diesel TANESCO 1980 2015

Wasserkraftwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1980 bis 2000 erzeugten die damals installierten 5 Wasserkraftwerken den Großteil der elektrischen Energie:[13]

Name des Kraftwerks Leistung (MW) Gewässer Eigentümer von bis Status
Hale[8] 21 Pangani TANESCO 1967 in Betrieb
Kidatu[18] 204 Rufiji TANESCO 1975 in Betrieb
Kihansi 180 Kihansi TANESCO 2000 in Betrieb
Mtera 80 Ruaha TANESCO 1988 in Betrieb
Mwenga 4 SPP/IPP 2012 in Betrieb
Nyumba ya Mungu 8 Pangani TANESCO 1968 in Betrieb
Pangani[8] 68 Pangani TANESCO 1995 in Betrieb
Julius Nyerere[19] 2.115 Rufiji im Bau
Rusumo[20] 80 Kagera Rusumo Power Company (Burundi, Ruanda, Tansania) im Bau

Dezentrale Kraftwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende dezentrale Kraftwerke werden von TANESCO betrieben:

Name des Kraftwerks Inst. Leistung (MW) Status
Biharamulo[21] 4 standby
Mafia[22] 2 in Betrieb
Kasulu[23] 2,5 in Betrieb
Kigoma[24] 6 in Betrieb
Ludewa[25] 1 in Betrieb
Mpanda[26] 2,6 in Betrieb
Bukoba[27] 2,6 standby
Liwale[28] 0,75 in Betrieb
Sumbawanga[29] 5 in Betrieb
Tunduru[30] 2 in Betrieb
Namtumbo[31] 0,34 in Betrieb

Windkraftanlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name des Kraftwerks Leistung (MW) Typ Lage Status
Mwenga[32] 2,4 onshore Iringa in Betrieb
Miombo Hewani[33] 300 onshore Njombe geplant 2024

Biomasse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Leistung (MW) Betreiber von bis Status
Tanwat[13] 2 SPP/IPP 1995 in Betrieb
TPC[13] 17 SPP/IPP 2013 in Betrieb

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anton Eberhard, Katharine Gratwick, Elvira Morella, Pedro Antmann: Independent Power Projects in Sub-Saharan Africa: Lessons from Five Key Countries. Chapter Introduction. The World Bank, 2016, ISBN 978-1-4648-0800-5, doi:10.1596/978-1-4648-0800-5_ch9 (worldbank.org [abgerufen am 3. Oktober 2022]).
  2. Anton Eberhard, Katharine Gratwick, Elvira Morella, Pedro Antmann: Independent Power Projects in Sub-Saharan Africa: Lessons from Five Key Countries. A History of Power Sector Reforms. The World Bank, 2016, ISBN 978-1-4648-0800-5, doi:10.1596/978-1-4648-0800-5_ch9 (worldbank.org [abgerufen am 3. Oktober 2022]).
  3. Tanzania Approved USD 300 Million Wind Energy Project. In: TanzaniaInvest. TanzaniaInvest, 21. Juni 2018, abgerufen am 3. Oktober 2022 (amerikanisches Englisch).
  4. Anton Eberhard, Katharine Gratwick, Elvira Morella, Pedro Antmann: Independent Power Projects in Sub-Saharan Africa: Lessons from Five Key Countries. Gas: Challenges and Potential. The World Bank, 2016, ISBN 978-1-4648-0800-5, doi:10.1596/978-1-4648-0800-5_ch9 (worldbank.org [abgerufen am 3. Oktober 2022]).
  5. Tanzania. International Hydropower Association, abgerufen am 3. Oktober 2022 (englisch).
  6. Wind Resource Mapping in Tanzania. (PDF) The World Bank, Dezember 2016, S. 9, abgerufen am 3. Oktober 2022.
  7. The World Factbook. CIA, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. November 2020; abgerufen am 10. Mai 2015 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cia.gov
  8. a b c d GENERATION. Tanzania Electric Supply Company Limited (TANESCO), archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Mai 2015; abgerufen am 10. Mai 2015 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tanesco.co.tz
  9. Electricity Supply Industry Reform Strategy and Roadmap 2014-2025. (PDF 1,5 MB S.8(2), 14-15(8-9)) THE UNITED REPUBLIC OF TANZANIA MINISTRY OF ENERGY AND MINERALS, 30. Juni 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. März 2015; abgerufen am 10. Mai 2015 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gst.go.tz
  10. EWURA: Table 1: Power Plants connected to the Main Grid and Isolated Mini Grids (Memento des Originals vom 19. Juni 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ewura.go.tz. auf www.ewura.go.tz (englisch)
  11. Tanzania - Country Commercial Guide | Energy. International Trade Administration, U.S. Department of Commerce, 2. Dezember 2021, abgerufen am 13. Februar 2022.
  12. Tanzania Energy Archives. TanzaniaInvest, 9. Juni 2021, abgerufen am 13. Februar 2022 (amerikanisches Englisch).
  13. a b c d Anton Eberhard, Katharine Gratwick, Elvira Morella, Pedro Antmann: Independent Power Projects in Sub-Saharan Africa: Lessons from Five Key Countries. Table 9.2. The World Bank, 2016, ISBN 978-1-4648-0800-5, doi:10.1596/978-1-4648-0800-5_ch9 (worldbank.org [abgerufen am 3. Oktober 2022]).
  14. Kinyerezi Gas Plant. Tanesco, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Januar 2022; abgerufen am 14. Januar 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tanesco.co.tz
  15. Mtwara Gas Plant. Tanesco, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Januar 2022; abgerufen am 14. Januar 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tanesco.co.tz
  16. Somanga Gas Plant. Tanesco, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Januar 2022; abgerufen am 14. Januar 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tanesco.co.tz
  17. 120MW Symbion Power Plant, Tanzania. Symbion Power, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. November 2014; abgerufen am 10. Mai 2015 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/symbion-power.com
  18. Kidatu Hydro Power Plant. Tanesco, abgerufen am 12. Januar 2022.
  19. Construction of Dam at Julius Nyerere Hydropower Station begins - World-Energy. Abgerufen am 28. September 2022.
  20. Regional Rusumo Falls Hydroelectric Project (RRFHP). Construction Review, 2. August 2021, abgerufen am 16. Dezember 2022 (amerikanisches Englisch).
  21. Biharamulo. Tanesco, abgerufen am 10. Februar 2022.
  22. Mafia. Tanesco, abgerufen am 10. Februar 2022.
  23. Kasulu. Tanesco, abgerufen am 10. Februar 2022.
  24. Kigoma. Tanesco, abgerufen am 10. Februar 2022.
  25. Ludewa. Tanesco, abgerufen am 10. Februar 2022.
  26. Mpanda. Tanesco, abgerufen am 10. Februar 2022.
  27. Bukoba. Tanesco, abgerufen am 10. Februar 2022.
  28. Liwale. Tanesco, abgerufen am 10. Februar 2022.
  29. Sumbawanga (New). Tanesco, abgerufen am 10. Februar 2022.
  30. Tunduru. Tanesco, abgerufen am 10. Februar 2022.
  31. Namtumbo. Tanesco, abgerufen am 10. Februar 2022.
  32. Mwenga 2,4 MW Wind Project. Rift Valley Energy, abgerufen am 29. September 2022.
  33. Miombo Hewani Wind Farm, Tanzania. In: Power Technology. Power technology, 8. Dezember 2021, abgerufen am 28. September 2022 (amerikanisches Englisch).