Merlach (Seßlach)

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Merlach
Stadt Seßlach
Koordinaten: 50° 14′ N, 10° 45′ OKoordinaten: 50° 14′ 11″ N, 10° 45′ 30″ O
Höhe: 286 m ü. NN
Einwohner: 87 (30. Jun. 2022)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 96145
Vorwahl: 09567
Ehemaliges Gemeindehaus
Ehemaliges Gemeindehaus

Merlach ist ein Gemeindeteil der oberfränkischen Stadt Seßlach im Landkreis Coburg.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Merlach liegt etwa 15 Kilometer westlich von Coburg an einem Nordhang oberhalb des Hellingergrundes. Die Gemarkungsgrenze entspricht im Norden der bayerischen Landesgrenze mit Thüringen. Die Kreisstraße CO 21 verbindet den Ort mit Dürrenried sowie Gleismuthhausen und Autenhausen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Merlach wurde erstmals 1290 urkundlich erwähnt, als der Würzburger Bischof Manegold unter anderem „villam Erlech“ an Karl von Heldritt verpfändete.[2] Der Ort gehörte zum Hochstift Würzburg. Die Dorfherrschaft hatten die zur Reichsritterschaft gehörenden Herren von Lichtenstein und von Altenstein. 1802 wurde das Hochstift Würzburg säkularisiert. Im Januar 1806 nahm Graf Joseph Carl die Tambacher Lande, zu denen auch Merlach gehörte, als reichsunmittelbare Grafschaft Ortenburg-Tambach in Besitz. Im Oktober 1806 wurde die Grafschaft mediatisiert. Von Dezember 1806 bis 1814 gehörte Merlach als Teil des Tambacher Landes zum Großherzogtum Würzburg. Nach dessen Auflösung wurde das Herrschaftsgericht Tambach dem Mainkreis zugeordnet. 1862 erfolgte die Eingliederung Merlachs in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Staffelstein.[3]

1875 hatte das Dorf 94 Einwohner, 55 Gebäude und 17 Wohnhäuser. 11 Personen gehörten zum Kirchsprengel der römisch-katholischen Pfarrkirche in Autenhausen und 83 zu dem der evangelisch-lutherischen Pfarrkirche in Gemünda.[4] 1925 hatte das Dorf 82 Einwohner und 19 Wohnhäuser. 81 Personen waren evangelisch-lutherisch und eine römisch-katholisch.[5] Im Jahr 1987 hatte der Ort 93 Einwohner und 21 Wohnhäuser mit 25 Wohnungen.[6]

Nach dem Zweiten Weltkrieg prägte bis 1989 die Lage an der innerdeutschen Grenze den Ort.

Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Staffelstein aufgelöst. Seitdem gehört Merlach zum Landkreis Coburg. Im Zuge der bayerischen Gebietsreform verlor Merlach am 1. Mai 1978 seine Selbstständigkeit und wurde ein Gemeindeteil der Stadt Seßlach.

Größter Arbeitgeber ist die Mey Chair Systems GmbH mit rund 30 Beschäftigten am Stammsitz in Merlach, die sich auf die Entwicklung und Produktion von Arbeitsdrehstühlen, Stehhilfen und Hockern spezialisiert hat. Das Unternehmen wurde 1965 gegründet.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohnerzahl
1875 0000094[4]
1900 0000087[7]
1925 0000082[5]
1950 0000116[8]
1970 0000099[9]
1987 0000093[6]
2015 0000083

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Liste der Baudenkmäler in Merlach sind drei Baudenkmäler aufgeführt.

Siehe auch: Kommunbrauhaus (Merlach) und Gemeindebackhaus (Merlach)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Merlach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stadt Seßlach - Zahlen & Daten. In: www.sesslach.de. 30. Juni 2022, abgerufen am 4. Dezember 2022.
  2. Dorothea Fastnacht: Staffelstein. Ehemaliger Landkreis Staffelstein. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 5: Staffelstein. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2007, ISBN 978-3-7696-6861-2, S. 238
  3. Heinz Pellender: TAMBACH vom Langheimer Klosteramt zur Ortenburg’schen Grafschaft. Heft 3 der Schriftenreihe der historischen Gesellschaft Coburg e.V. Coburg 1985.
  4. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1123, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  5. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1159 (Digitalisat).
  6. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 300 (Digitalisat).
  7. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1122 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1000 (Digitalisat).
  9. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 152 (Digitalisat).