Muggenbach

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Muggenbach
Stadt Seßlach
Koordinaten: 50° 13′ N, 10° 47′ OKoordinaten: 50° 12′ 49″ N, 10° 46′ 53″ O
Höhe: 322 m ü. NHN
Einwohner: (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 96145
Vorwahl: 09567
Gutsgebäude in Muggenbach
Gutsgebäude in Muggenbach

Muggenbach ist ein Gemeindeteil der Stadt Seßlach im oberfränkischen Landkreis Coburg in Bayern.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einöde Muggenbach liegt etwa 14 Kilometer südwestlich von Coburg in einer Talsenke am Fuß des 387 Meter hohen Berges Hoher Stein. Nordöstlich von dem Ort liegen in etwa 800 Meter Entfernung im Wald die Muggenbacher Tongruben, die seit Ende des 19. Jahrhunderts dem Tonabbau für die Steinzeug-, Steingut- und Porzellanindustrie dienten und seit dem Anfang des 21. Jahrhunderts Naturschutzgebiete sind.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung war im Jahr 1290, als das Kloster Langheim in „Mockenbach“ sechs Güter erwarb.[2]

Das Rittergut gehörte zum Klosteramt Tambach. 1803 wurde das Kloster Langheim als territorialer Teil des Hochstifts Bamberg säkularisiert und Teil des Kurfürstentums Bayern. Im Januar 1806 nahm Graf Joseph Carl von Ortenburg die Tambacher Lande, zu denen auch Muggenbach gehörte, als reichsunmittelbare Grafschaft Ortenburg-Tambach in Besitz. Im Oktober 1806 wurde die Grafschaft mediatisiert. Von Dezember 1806 bis 1814 gehörte Muggenbach als Teil des Tambacher Landes zum Großherzogtum Würzburg. Nach dessen Auflösung wurde das Herrschaftsgericht Tambach dem Mainkreis zugeordnet. 1862 erfolgte die Eingliederung Muggenbachs, als Ortsteil von Lechenroth, in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Staffelstein.[3]

1871 hatte das Dorf 15 Einwohner und 9 Gebäude. Die Einwohner gehörten zu den Kirchensprengeln der katholischen Pfarrkirche in Seßlach und der evangelischen Pfarrkirche in Gemünda.[4] 1925 hatte das Dorf 26 Einwohner und 3 Wohnhäuser. Die katholischen Schüler besuchten die Schule in Oberelldorf und die evangelischen die in Gemünda.[5]

Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Staffelstein aufgelöst, ab dann gehörte die Gemeinde Lechenroth zum Landkreis Coburg. Im Zuge der bayerischen Gebietsreform wurde Lechenroth mit Muggenbach am 1. Mai 1978 in die Stadt Seßlach eingemeindet. Im Jahr 1987 hatte die Einöde Muggenbach sechs Einwohner und ein Wohnhaus mit fünf Wohnungen.[1]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohnerzahl
1871 15[4]
1900 16[6]
1925 26[5]
1950 32[7]
1970 9[8]
1987 6[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Muggenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 300 (Digitalisat).
  2. Friedrich Hausmann: Tambach und die Grafen zu Ortenburg. In Weitramsdorf Vergangenheit und Gegenwart 1177–1977. S. 279.
  3. Heinz Pellender: TAMBACH vom Langheimer Klosteramt zur Ortenburg´schen Grafschaft. Heft 3 der Schriftenreihe der historischen Gesellschaft Coburg e.V., Coburg 1985.
  4. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1123, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  5. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1158 (Digitalisat).
  6. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1122 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1000 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 152 (Digitalisat).