Monochlorsilan

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Strukturformel
Strukturformel von Monochlorsilan
Keile zur Verdeutlichung der Geometrie
Allgemeines
Name Monochlorsilan
Andere Namen
  • Silylchlorid
  • Chlorsilan
Summenformel SiH3Cl
Kurzbeschreibung

farbloses Gas[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13465-78-6
EG-Nummer 236-705-7
ECHA-InfoCard 100.033.354
PubChem 61622
Wikidata Q1032486
Eigenschaften
Molare Masse 66,56 g·mol−1
Aggregatzustand

gasförmig

Dichte
  • 3,033 kg·m−3 (Gas bei 0 °C, 760 Torr)[2] (Luft: 1,293 kg·m−3)
  • 1,145 g·cm−3 (Flüssigkeit bei −113 °C)[2]
Schmelzpunkt

−118 °C[3]

Siedepunkt

−30 °C[3]

Dampfdruck

16,7 kPa (bei 50 °C)[1]

Löslichkeit

reagiert heftig mit Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 220​‐​280​‐​260​‐​331​‐​314​‐​318​‐​371
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Monochlorsilan ist ein hochentzündliches, korrosives und giftiges Gas, welches schwerer als Luft ist.

Gewinnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monochlorsilan kann durch Chlorierung von Monosilan mit Chlorwasserstoff in Gegenwart von Aluminiumchlorid als Katalysator bei erhöhter Temperatur hergestellt werden.[4] Neben Chlorsilan entsteht im Verhältnis 4:1 als Nebenprodukt Dichlorsilan.

Auch die Herstellung aus Siliciumtetrachlorid und Lithiumborhydrid ist möglich.[5]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monochlorsilan ist ein farbloses Gas, bei dessen Hydrolyse primär Silanol (Hydroxosilan) entsteht, das jedoch spontan zu Disiloxan kondensiert.[6]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Reaktion mit n-Butyllithium (nBuLi) kann Butylsilan gewonnen werden.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Sicherheitsdatenblatt MONOCHLOROSILANE (Memento vom 19. Dezember 2015 im Internet Archive) bei REC Silicon (PDF; 210 kB).
  2. a b Stock, A.; Somieski, C.: Siliciumwasserstoffe VI.: Chlorierung und Methylierung des Monosilans in Chem. Ber. 52 (1919) 695–724, doi:10.1002/cber.19190520410.
  3. a b Eintrag zu Silane. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 4. April 2013.
  4. Alfred Stock, Carl Somieski: Siliciumwasserstoffe VI.: Chlorierung und Methylierung des Monosilans. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft (A and B Series). Band 52, Nr. 4, 12. April 1919, S. 695, doi:10.1002/cber.19190520410.
  5. Walter Glasmann: Über die Siliciumsuboxyde Si2O3 und SiO: Zur Darst. u. Hydrolyse d. Chlorsilane HSiCl3 u. H2SiCl2 u. zur Pyrolyse ihrer Hydrolysate. 1962, OCLC 163333765, S. 29 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Ralf Steudel: Chemie der Nichtmetalle: Von Struktur und Bindung zur Anwendung. Walter de Gruyter, 2008, ISBN 978-3-11-021128-3, S. 288 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Barry Arkles: Silanes. (PDF) Reprint from Kirk-Othmer Encyclopedia of Chemical Technology, Forth Edition, Volume 22, Page 38–69. In: Gelest. S. 39, abgerufen am 10. Dezember 2016 (englisch).