Niedernhagen

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Niedernhagen
Koordinaten: 51° 3′ N, 7° 35′ OKoordinaten: 51° 2′ 55″ N, 7° 34′ 30″ O
Höhe: 285 (272–345) m
Einwohner: 104 (30. Jun. 2016)
Postleitzahl: 51647
Vorwahl: 02261
Niedernhagen (Gummersbach)
Niedernhagen (Gummersbach)

Lage von Niedernhagen in Gummersbach

Blick von Berghof (Marienheide) auf Niedernhagen

Niedernhagen ist ein Ortsteil von Gummersbach im Oberbergischen Kreis im südlichen Nordrhein-Westfalen, Deutschland und grenzt im Norden an die Gemeinde Marienheide.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsteil liegt rund vier Kilometer nördlich des Stadtzentrums an der K 46, welche hier eine viel befahrene Verbindung zwischen der L 323 (Gummersbach – Meinerzhagen) und der Bundesstraße 256 herstellt. Der Niedernhagen benachbarte Ortsteil Becke liegt südöstlich.

Niedernhagen siedelt im unteren Tal des Sieper-Bachs (einem rechten Zufluss der Thalbecke) am Osthang des Henneckenbergs (402 m ü. NN)[1].

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem Siedlungsforscher Heinrich Dittmaier zufolge bedeutet die Namensendung „-hagen“ von einer Hecke eingehegter Platz in einer Waldeinfriedung. Somit kann die Entstehung Niedernhagens in die große Rodungszeit des Hochmittelalters (11.–13. Jahrhundert) datiert werden.

1482 erfuhr der Ort erstmals urkundliche Erwähnung, als bei den Kurmedepflichtigen des St. Apostelstiftes ein Kind op de nedern Hagen genannt wurde[2].

Jahr Einwohnerzahl Jahr Einwohnerzahl
1586 6 Steuerzahler = ca. 35 1863 66
1748 48 1900 140
1798 56 1980 ca. 145
1831 51 2004 97

1736 errichtete Peter Schirp eine Papiermühle, welche vom Sieper-Bach angetrieben etwa 130 Jahre lang in Betrieb war. Ab den 1860er Jahren beherbergte das Gebäude für ca. 60 Jahre eine Spinnerei, und seit 1920 befindet sich hier ein Zweigwerk von Klöckner-Moeller, das mit dieser von der Eaton Corporation übernommen wurde.[3]

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die historische Fabrikationsanlage der Fa. Moeller ist ein hervorragend gepflegtes Objekt bergischer Industriekultur. Hierzu gehört auch der frei zugängliche große Teich samt Schwanenhaus. Die Firma erhielt 1978 für die gelungene städtebauliche Einordnung der Fabrikgebäude in Landschaft und Umwelt sowie für die ausgezeichnete Gestaltung der Arbeitsplätze im Rahmen eines Bundeswettbewerbs eine Bronzeplakette.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der TV Niedernhagen ist ein kleiner traditionsreicher Sportverein und gleichzeitig die treibende Kraft für viele Aktivitäten der Ortsgemeinschaft.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Moeller GmbH fertigt in ihrem Werk Niedernhagen Schütze und Hilfsschalter für die Energieverteilung und Automatisierung.
  • In dem weniger als 300 m entfernten Steinbruch der Basalt-Actien-Gesellschaft (BAG) wird Grauwacke für den Straßenbau gewonnen und weiterverarbeitet. Die aktuelle Abbaugenehmigung galt bis zum Jahre 2005. Für die Folgezeit wurde eine Verlängerung und Erweiterung der Abbaugenehmigung durch die BAG beantragt. Das Genehmigungsverfahren läuft noch (Stand: August 2008) und wird durch eine Initiative der betroffenen Anwohner aus Niedernhagen und Berghof (Marienheide) kritisch beobachtet.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Haltestelle von Niedernhagen wird über die Buslinie 318 (Gummersbach - (Niedernhagen -) Lieberhausen / Piene / Pernze) angeschlossen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Nordrhein-Westfalen. Amtliche topographische Karten („Top50“). Bundesamt für Kartografie und Geodäsie, 2003, ISBN 3-89439-721-7.
  2. Klaus Pampus: Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte (= Beiträge zur Oberbergischen Geschichte. Sonderbd. 1). Oberbergische Abteilung 1924 e.V. des Bergischen Geschichtsvereins, Gummersbach 1998, ISBN 3-88265-206-3.
  3. Jürgen Woelke: Alt-Gummersbach. In zeitgenössischen Bildern und Ansichten. Band 2: Ein Streifzug durch die Stadt und ihre 70 Dörfer. Gronenberg, Gummersbach 1980, ISBN 3-88265-024-9.