Olympische Sommerspiele 1984/Leichtathletik – 20 km Gehen (Männer)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sportart Leichtathletik
Disziplin 20-km-Gehen
Geschlecht Männer
Teilnehmer 38 Athleten aus 21 Ländern
Wettkampfort Rundkurs in Stadionnähe
Start und Ziel:
Los Angeles Memorial Coliseum
Wettkampfphase 3. August 1984
Medaillengewinner
Ernesto Canto (Mexiko MEX)
Raúl González (Mexiko MEX)
Maurizio Damilano (Italien ITA)

Das 20-km-Gehen der Männer bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles wurde am 3. August 1984 ausgetragen. 38 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Mexikaner Ernesto Canto. Er gewann vor seinem Landsmann Raúl González und dem Italiener Maurizio Damilano.

Der Österreicher Martin Toporek beendete den Wettkampf als 29.
Der gemeldete bundesdeutsche Athlet Dieter Hoffmann trat nicht an. Geher aus der Schweiz und Liechtenstein nahmen nicht teil. Athleten aus der DDR waren wegen des Olympiaboykotts ebenfalls nicht dabei.

Aktuelle Titelträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasieger 1980 Maurizio Damilano (Italien Italien) 1:23:35 h Moskau 1980
Weltmeister 1983 Ernesto Canto (Mexiko Mexiko) 1:20:49 h Helsinki 1983
Europameister 1982 José Marín (Spanien Spanien) 1:23:43 h Athen 1982
Panamerikanischer Meister 1983 Ernesto Canto (Mexiko Mexiko) 1:28:12 h Caracas 1983
Zentralamerika und Karibik-Meister 1983 David Castro (Kuba Kuba) 1:29:44 h Havanna 1983
Südamerika-Meister 1983 Héctor Moreno (Kolumbien Kolumbien) 1:24:12 h Santa Fe 1983
Asienmeister 1983 Chand Ram (Indien Indien) 1:30:14 h Kairo 1983
Afrikameister 1982 Shemsu Hassan (Athiopien 1975 Äthiopien) 1:41:39 h Kairo 1982

Bestleistungen / Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekorde wurden im Straßengehen außer bei Meisterschaften und Olympischen Spielen wegen der unterschiedlichen Streckenbeschaffenheiten nicht geführt.

Bestehende Bestleistungen / Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltbestzeit 1:19:30 h Jozef Pribilinec (Tschechoslowakei Tschechoslowakei) Bergen, Norwegen 24. September 1983[1]
Olympischer Rekord 1:23:35,5 h Maurizio Damilano (Italien Italien) OS Moskau, Sowjetunion (heute Russland) 23. Juli 1976

Rekordverbesserung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der mexikanische Olympiasieger Raúl González verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Wettkampf am 3. August um 22,5 Sekunden auf 1:23:13 h. Die Weltbestzeit verfehlte er um 3:43 Minuten.

Streckenführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Start erfolgte im Los Angeles Memorial Coliseum. Nach fünf Stadionrunden verlief die Strecke außerhalb des Stadions in Richtung Norden. Der Weg bog nach links in den Exposition Boulevard ein. Ein Rundkurs von 2,5 km wurde zwischen der Raymond Avenue und der Denker Avenue sieben Mal absolviert. Danach ging es wieder zurück zum Stadion, in dem vor der endgültigen Zielankunft nochmals anderthalb Runden zu absolvieren waren.[2]

Ergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 3. August 1984[3]

Zwischenzeiten
Zwischenzeit-
Marke
Zwischenzeit Führende(r) 5-km-Zeit
5 km 20:48 min Guillaume Leblanc 20:48 min
10 km 41:33 min fünfköpfige Führungsgruppe 20:45 min
15 km 1:02:14 h00 Maurizio Damilano 20:41 min
20 km 1:23:13 h00 Ernesto Canto 20:59 min
Guillaume Leblanc belegte Rang vier
Platz Athlet Land Zeit (h) Anmerkung
01 Ernesto Canto Mexiko Mexiko 1:23:13 OR
02 Raúl González Mexiko Mexiko 1:23:20
03 Maurizio Damilano Italien Italien 1:23:26
04 Guillaume Leblanc Kanada Kanada 1:24:29
05 Carlo Mattioli Italien Italien 1:25:07
06 José Marín Spanien Spanien 1:25:32
07 Marco Evoniuk Vereinigte Staaten USA 1:25:42
08 Erling Andersen Norwegen Norwegen 1:25:54
09 Querubín Moreno Kolumbien Kolumbien 1:26:04
10 David Smith Australien Australien 1:26:48
11 François Lapointe Kanada Kanada 1:27:06
12 Héctor Moreno Kolumbien Kolumbien 1:27:12
13 Philip Vesty Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:27:28
14 Simon Baker Australien Australien 1:27:23
15 Gérard Lelièvre Frankreich Frankreich 1:27:50
16 Willi Sawall Australien Australien 1:28:24
17 Marcelino Colín Mexiko Mexiko 1:28:26
18 Francisco Vargas Kolumbien Kolumbien 1:28:46
19 Ian McCombie Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:28:53
20 Martial Fesselier Frankreich Frankreich 1:29:46
21 Marcel Jobin Kanada Kanada 1:29:49
22 Chand Ram Indien Indien 1:30:06
23 Jim Heiring Vereinigte Staaten USA 1:30:20
24 Steve Barry Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:30:46
25 José Pinto Portugal Portugal 1:30:54
26 Abdelouaheb Ferguène Algerien Algerien 1:31:24
27 Zhang Fuxin China Volksrepublik Volksrepublik China 1:32:10
28 Alessandro Pezzatini Italien Italien 1:32:27
29 Martin Toporek Osterreich Österreich 1:33:58
30 Benamar Kachkouche Algerien Algerien 1:34:12
31 Santiago Fonseca Honduras Honduras 1:34:47
32 Pius Munyasia Kenia Kenia 1:34:53
33 Dan O’Connor Vereinigte Staaten USA 1:35:12
34 José Víctor Alonzo Guatemala Guatemala 1:35:32
35 Stefano Casali San Marino San Marino 1:35:48
36 Osvaldo Morejón Bolivien Bolivien 1:44:42
37 Luis Campos El Salvador El Salvador 1:48:45
38 Amjad Tawalbeh Jordanien Jordanien 1:49:35
DNS Dominique Guebey Frankreich Frankreich
Dieter Hoffmann Deutschland BR BR Deutschland
Lars Ove Moen Norwegen Norwegen
Reima Salonen Finnland Finnland

Rennverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Favoriten galten der amtierende Weltmeister Ernesto Canto aus Mexiko, der italienische Olympiasieger von 1980 Maurizio Damilano und der amtierende Europameister José Marín aus Spanien. In diesem Wettbewerb fehlten die starken Geher aus den boykottierenden Staaten. Zu nennen sind hier vor allem die beiden Tschechoslowaken Jozef Pribilinec und Pavol Blažek sowie der sowjetische Geher Jewgeni Jewsjukow. Auch die beiden DDR-Athleten Hartwig Gauder und Ronald Weigel wären chancenreich an den Start gegangen, hätten jedoch vielleicht eher die 50-km-Distanz bevorzugt.

Nach fünf Kilometern hatte sich der Kanadier Guillaume Leblanc mit etwa zehn Sekunden Vorsprung abgesetzt. Ihm folgte eine neunköpfige Gruppe mit allen Favoriten. Nach zehn Kilometern war der Kanadier wieder eingefangen, konnte sich jedoch in der Führungsgruppe, die jetzt aus nur noch fünf Gehern bestand, erst einmal behaupten, Damilano und Canto hatten meist die Spitzenposition, der Mexikaner Raúl González und der Italiener Carlo Mattioli blieben ihnen auf den Fersen. In einer zweiköpfigen Verfolgergruppe gingen mit etwas mehr als zwanzig Sekunden Rückstand der Australier David Smith und der Norweger Erling Andersen, nur wenige Sekunden dahinter lag der US-Amerikaner Marco Evoniuk. Nach fünfzehn Kilometern hatte sich Damilano abgesetzt und führte mit acht Sekunden Vorsprung vor Canto und Leblanc. González lag weitere neun Sekunden zurück. Der Abstand zu den weiteren Gehern hatte sich deutlich vergrößert. Mattioli hatte etwa eine halbe Minute Rückstand, Marin schon ca. 1:20 min. Damilano allerdings konnte seinen Vorsprung nicht ins Ziel bringen. Bei Kilometer neunzehn zogen zuerst Canto und dann auch González an ihm vorbei. Weltmeister Ernesto Canto wurde mit sieben Sekunden Vorsprung vor Raúl González auch Olympiasieger. González wiederum hatte sechs Sekunden Vorsprung auf den Bronzemedaillengewinner Maurizio Damilano. Die Reihenfolge auf den nächsten Plätzen hinter den Medaillengewinnern änderte sich bis zum Ziel nicht mehr. Vierter wurde Guillaume Leblanc vor Carlo Mattioli, José Marín, Marco Evoniuk und Erling Andersen,[3]

Der Gehwettbewerb war von Beginn an schnell. Die ersten drei 5-km-Abschnitte wurden allesamt unter 20:50 min gegangen, der letzte in 20:59 min. Damit verbesserte Ernesto Canto am Ende den bestehenden olympischen Rekord um gut zwanzig Sekunden.

Mit 42 Jahren war der Australier Willi Sawall der älteste Teilnehmer im Feld. Er kam als Sechzehnter ins Ziel. Jüngster Teilnehmer war der Jordanier Amjad Tawalbeh mit neunzehn Jahren. Er wurde 38. und damit Letzter.

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks und Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Track and Field Statistics, Men, 20 km Road Walk, trackfield.brinkster.net, abgerufen am 29. Oktober 2021
  2. Official Report of the Games of the XXIIIrd Olympiad Los Angeles, 1984, Volume 1, Organization and Planning, S. 98, englisch/französisch (PDF, 61.113 KB), abgerufen am 10. November 2021
  3. a b Official Report of the Games of the XXIIIrd Olympiad Los Angeles, 1984, Volume 2, Competition Summary and Results, S. 282, englisch/französisch (PDF, 41.082 KB), abgerufen am 10. November 2021