Reiffelbach

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Wappen Deutschlandkarte
Reiffelbach
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Reiffelbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 41′ N, 7° 41′ OKoordinaten: 49° 41′ N, 7° 41′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bad Kreuznach
Verbandsgemeinde: Nahe-Glan
Höhe: 326 m ü. NHN
Fläche: 4,47 km2
Einwohner: 229 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 51 Einwohner je km2
Postleitzahl: 67829
Vorwahl: 06753
Kfz-Kennzeichen: KH
Gemeindeschlüssel: 07 1 33 084
Adresse der Verbandsverwaltung: Obertor 13
55590 Meisenheim
Website: www.vg-nahe-glan.de
Ortsbürgermeister: Gerhard Geib
Lage der Ortsgemeinde Reiffelbach im Landkreis Bad Kreuznach
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Karte

Reiffelbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Nahe-Glan an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Haufendorf liegt am gleichnamigen Reiffelbach östlich des Glan im Nordpfälzer Bergland. Im Norden befinden sich Meisenheim und Callbach, im Osten Schmittweiler, im Süden Becherbach und westlich liegt Odenbach.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste erhaltene Erwähnung von Reiffelbach stammt von 1293 und findet sich in einer Urkunde des Grafen Heinrich I. von Veldenz für den Ritter Eberhard von Odenbach, der ein Drittel des Zehnten zu Reiffelbach als Veldenzer Lehen besaß.[2] Die Ritter von Odenbach waren auch im 14. Jh. die Inhaber des Zehnten in Reiffelbach.[3] Auch das Kloster Otterberg war im Ort begütert.[4]

In einem vermutlich um oder vor 1383 entstandenen Fehdebrief des Dietz von Wachenheim an die Stadt Worms wurde unter seinen zahlreichen niederadligen Helfern auch ein Peter von Ryffelbach genannt.[5] In einem weiteren Fehdebrief gegen Worms von 1389 tritt ein Frank von Ryffelbach auf.[6] Im 15. Jh. erbten die Edelknechte Lyfried von Heppenheim[7] das Odenbacher Lehen mit dem Reiffelbacher Zehnten.[8][9] In einer Seelgerätstiftung des Henne Lifrid von Heppenheim aus dem Jahr 1401 wurden erstmals die Kirche mit Heilig-Kreuz-Patrozinium und die Dorfgemeinde Reiffelbach erwähnt.[10] Die Kirche, der vermutlich eine andere Kapelle als Vorgänger vorausging,[11] war eine Filiale der Pfarrei Meisenheim und wurde seelsorgerisch von den Johannitern der Meisenheimer Kommende betreut.[12][13] Die heutige Kirche in Reiffelbach stammt aus dem Jahr 1849.[14]

Nach dem Wiener Kongress gehörte Reiffelbach zum Rheinkreis im Königreich Bayern, wo es bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs verblieb. Bei der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform 1969 wurde Reiffelbach vom Landkreis Kusel in den Landkreis Bad Kreuznach umgegliedert. In kirchlicher Hinsicht gehört Reiffelbach weiterhin zur Evangelischen Kirche der Pfalz und zum Bistum Speyer.

Ortsname

Der Siedlungsname ist gebildet aus dem Grundwort Bach und dem althochdeutschen Personennamen Rîfilo, einer Verkleinerungsform des Namens Rîfo bzw.Hrîffo,[15][16] was mit „Raureif“, „Tau“ zu übersetzen ist.[17] Der Ortsname bedeutet also „Bach des Rîfilo“.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Statistik zur Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Reiffelbach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[18]

Jahr Einwohner
1815 264
1835 339
1871 368
1905 324
1939 279
1950 326
Jahr Einwohner
1961 316
1970 304
1987 258
2005 253
2022 229

Politik und Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Reiffelbach besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[19]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbürgermeister ist Gerhard Geib. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 90,78 % in seinem Amt bestätigt.[20]

Gemeindewappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: Im blauen Schild ein silberner, schräglinker Wellenbalken, oben begleitet von einem goldenen Reifen, unten von einer goldenen Heugabel. Das Wappen wurde am 13. Juli 1981 durch die Bezirksregierung in Koblenz genehmigt. Der Reifen ist eine Anspielung auf den Ortsnamen. Es handelt sich daher um ein redendes Wappen.[21] Die Heugabel ist das alte Dorfzeichen[22] von Reiffelbach, das auf Grenzsteinen der Gemarkung angebracht wurde. Der älteste bekannte Grenzstein mit diesem Gemarkungszeichen stammte aus dem Jahre 1601.[23]


Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch den Ort führt die L 380. Im Norden verläuft die Bundesstraße 420. In Staudernheim ist ein Bahnhof der Nahetalbahn.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Günter F. Anthes, Otto Döhnert, Willi Maurer, Manfred Stibitz: 700 Jahre Reiffelbach. Reiffelbach 1993.
  • Förderverein der Ortsgemeinde Reiffelbach (Hrsg.): Reiffelbach. Ein Dorf im Nordpfälzer Bergland. Festschrift 725 Jahre 1293–2018. Reiffelbach 2018.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Reiffelbach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Carl Pöhlmann: Regesten der Lehensurkunden der Grafen von Veldenz. Speier am Rhein 1928, S. 65 f., Nr. 316 (1293 Jul 8).
  3. Pöhlmann, Regesten Veldenz, S. 166f Nr. 319 (um 1370), 320 (um 1370) u. 321 (1404 Nov 24).
  4. Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (540).
  5. Heinrich Boos (Hrsg.): Urkundenbuch der Stadt Worms. Band 2. Berlin 1890, S. 551, Nr. 841.
  6. Eduard Winkelmann, Adolf Koch, Jakob Wille [Bearb.]: Regesten der Pfalzgrafen am Rhein 1214-1508. Band 1. Innsbruck 1894, S. 294, Nr. 4907.
  7. Hans-Helmut Görtz, Rolf-Konrad Becker: Zu Herkunft, Genealogie und Lehensbesitz der Ritter Leifried von Heppenheim. In: Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz. Band 111, 2013, S. 9–33.
  8. Pöhlmann, Regesten Veldenz, S. 163 Nr. 310 (1406 Dez 27) u. Nr. 311 (1440 Jan 14).
  9. Martin Dolch, Stefan Ulrich, Dieter Barz: Art."Odenbach". In: Jürgen Keddigkeit, Ulrich Burkhart, Rolf Übel (Hrsg.): Pfälzisches Burgenlexikon. Band 4.1. Kaiserslautern 2007, S. 56–65, hier S. 60.
  10. Franz Xaver Glasschröder: Urkunden zur Pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter. München und Freising 1903, S. 254, Nr. 622 (1401 Feb 28).
  11. Anthes, 700 Jahre Reiffelbach, S. 132f.
  12. Jürgen Keddigkeit, Christa Syrer: Artikel „Meisenheim, St.Philipp und Jakobus. Johanniter-Priesterkommende“. In: Jürgen Keddigkeit u. a. (Hrsg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Band 3. Kaiserslautern 2015, S. 60–89, hier S. 68 u. 82.
  13. Walter G. Rödel: Die Johanniter und ihre Kirche in Meisenheim. In: Ev. Kirchengemeinde Meisenheim (Hrsg.): 1504-2004 Schlosskirche Meisenheim. Meisenheim 2004, S. 47–63, hier S. 54.
  14. Anthes, 700 Jahre Reiffelbach, S. 144.
  15. Henning Kaufmann: Die Ortsnamen des Kreises Bad Kreuznach. München 1979, S. 113.
  16. Martin Dolch, Albrecht Greule: Historisches Siedlungsnamenbuch der Pfalz. Speyer 1991, S. 384.
  17. Eberhard Gottlieb Graff: Althochdeutscher Sprachschatz. Band 4. Berlin 1838, Sp. 1154 f.
  18. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  19. Der Landeswahlleiter RLP: Gemeinderatswahl 2019 Reiffelbach. Abgerufen am 28. September 2019.
  20. Der Landeswahlleiter RLP: Direktwahlen 2019. siehe Meisenheim, Verbandsgemeinde, 13. Ergebniszeile. Abgerufen am 28. September 2019.
  21. Anthes, 700 Jahre Reiffelbach, S. 13f.
  22. Zu Dorfzeichen auf Grenzsteinen siehe: Karl Siegfried Bader: Dorfgenossenschaft und Dorfgemeinde. 2. Auflage. Wien - Köln - Graz 1974, S. 400 f. Siehe auch: Franz X. Simmerding: Grenzzeichen, Grenzsteinsetzer und Grenzfrevler. München 1996, S. 128.
  23. Anthes, 700 Jahre Reiffelbach, S. 108f.