Wallhausen (bei Bad Kreuznach)

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Wappen Deutschlandkarte
Wallhausen (bei Bad Kreuznach)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Wallhausen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 53′ N, 7° 46′ OKoordinaten: 49° 53′ N, 7° 46′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bad Kreuznach
Verbandsgemeinde: Rüdesheim
Höhe: 200 m ü. NHN
Fläche: 10,3 km2
Einwohner: 1563 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 152 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55595
Vorwahl: 06706
Kfz-Kennzeichen: KH
Gemeindeschlüssel: 07 1 33 109
Adresse der Verbandsverwaltung: Nahestraße 63
55593 Rüdesheim
Website: www.wallhausen.de
Ortsbürgermeister: Franz-Josef Jost (CDU)
Lage der Ortsgemeinde Wallhausen im Landkreis Bad Kreuznach
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Karte
Ortszentrum

Wallhausen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rüdesheim an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wallhausen liegt am Südrand des Hunsrücks, schon in der Naheregion. Der Gräfenbach fließt durch den Ort. 36,9 Prozent der Gemarkungsfläche sind bewaldet, 45,3 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.(Stand 2012).[2]

Zu Wallhausen gehört auch der Wohnplatz Wiesenmühle.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste erhaltene Erwähnung von Wallhausen stammt von 1195. Der Ort gehörte zur Herrschaft Dalberg.[4] Diese hatte zunächst die adelige Familie von Weyerbach als Lehen des Bischofs von Speyer inne.[5] Noch im 14. Jahrhundert starb die Familie aus und wurde von der Familie der Kämmerer von Worms, später von Dalberg, beerbt. 1390[6] oder 1400[7] befand sich die Herrschaft Dalberg endgültig im Besitz der neuen Herren.

Eine Kirche wurde am 21. Februar 1219 in Wallhausen erwähnt.[8] Zur Pfarrei von Wallhausen gehörten die Filialen in Dalberg und in Sommerloch. Eberhard I. Kämmerer von Worms war einer der wenigen aus der Familie der Kämmerer von Worms, der lutherisch wurde. Da ihm sein Vetter, Wolfgang V., die Besetzung der Pfarrstelle in Wallhausen übertragen hatte, präsentierte er dort am 16. Februar 1549 den ersten evangelischen Pfarrer. Ab 1624 aber war der Ort wieder römisch-katholisch.[9] Im Dreißigjährigen Krieg kam es auch in Wallhausen zu erheblichen Schäden, besonders in den Jahren 1620 und 1621.[10]

Mit der Reformation wurde auch das Schulwesen ausgebaut. 1560 wurde im Ort ein Schulhaus errichtet und nach dem Dreißigjährigen Krieg die Schulpflicht eingeführt.[11] Ein Schullehrer in Wallhausen wird auch in einem Bericht über eine Kirchenvisitation 1790 erwähnt. Sein Jahresgehalt betrug 15 Malter Korn und 30 Gulden.[12]

In Wallhausen wurde um 1560/1565 das Schloss Wallhausen als Wohnsitz eines Zweiges der Familie Dalberg errichtet[10], das sich nach deren Aussterben im Mannesstamm 1940 heute im Besitz der Prinzen zu Salm-Salm befindet. Diese sind für Wallhausen Mitglied der Rheinischen Ritterschaft.

Im 17. Jahrhundert war Wallhausen mehrfach vom Krieg betroffen. Im Zuge des Holländischen Kriegs, in den auch die Kurpfalz und Frankreich verstrickt waren, wurde Wallhausen 1676 von französischem Militär niedergebrannt.[11]

Die heutige, dem hl. Laurentius geweihte Pfarrkirche, wurde 1792 erbaut.[12]

Der Bahnhof von Wallhausen war von 1895 bis 1936 Endpunkt der schmalspurigen Bahnstrecke Bad Kreuznach–Wallhausen. Omnibusse und ein Lastkraftwagen lösten deren Verkehr ab.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Wallhausen, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

Jahr Einwohner
1815 821
1835 1.057
1871 1.301
1905 1.308
1939 1.277
1950 1.495
1961 1.504
Jahr Einwohner
1970 1.647
1987 1.584
1997 1.661
2005 1.601
2011 1.592
2017 1.511
2022 1.563[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Wallhausen besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

Wahl CDU FBL Gesamt
2019[13] 10 6 16 Sitze
2014[14] 11 5 16 Sitze
2009 10 6 16 Sitze
2004 10 6 16 Sitze
  • FBL = Freie Bürgerliste Wallhausen e. V.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbürgermeister ist Franz-Josef Jost (CDU). Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 66,35 % in seinem Amt bestätigt.[15]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die katholische Kirche St. Laurentius stammt aus dem Jahr 1794.

Schloss Wallhausen

Das Schloss Wallhausen ist Sitz des Weinguts Prinz Salm, des ältesten deutschen Weinguts, das ununterbrochen im Familienbesitz ist.

Weinbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wallhausen ist erheblich geprägt vom Weinbau und mit 226 Hektar bestockter Rebfläche (Stand 2007) nach Bad Kreuznach und Guldental die drittgrößte Weinbaugemeinde der Nahe.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eric Beres: Die Kämmerer von Worms und ihre Bedeutung für die Region um Wallhausen und Dalberg. In: Kurt Andermann (Hrsg.): Ritteradel im Alten Reich. Die Kämmerer von Worms genannt von Dalberg = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission NF Bd. 31. Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2009. ISBN 978-3-88443-054-5, S. 137–154.
  • Philipp de Lorenzi: Beiträge zur Geschichte sämtlicher Pfarreien der Diöcese Trier 2. Bischöfliches General-Vikariat, Trier 1887, S. 278.(Online-Ausgabe bei dilibri)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wallhausen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 27. Juli 2022.
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 22 (PDF; 3,3 MB).
  4. Beres: Die Kämmerer von Worms, S. 138.
  5. Beres: Die Kämmerer, S. 137f.
  6. Beres: Die Kämmerer, S. 137.
  7. Beres: Die Kämmerer, S. 139.
  8. Heinrich Beyer: Mittelrheinisches Urkundenbuch, Band III, Coblenz: Hölscher, 1874, S. 95 (Urkunde 99)
  9. Beres: Die Kämmerer, S. 142f.
  10. a b Beres: Die Kämmerer, S. 144.
  11. a b Beres: Die Kämmerer, S. 146.
  12. a b Lorenzi.
  13. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Wallhausen. Abgerufen am 16. September 2019.
  14. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  15. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 16. September 2019 (siehe Rüdesheim, Verbandsgemeinde, 29. Ergebniszeile).