René Enders

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René Enders
René Enders (2012)
René Enders (2012)
Zur Person
Geburtsdatum 13. Februar 1987
Nation Deutschland Deutschland
Disziplin Bahn
Karriereende 2017
Verein(e) / Renngemeinschaft(en)
2004–2005
2006–
SSV Gera 1990
RSC Turbine Erfurt
Wichtigste Erfolge
Olympische Spiele
2012 Bronze – Teamsprint (mit Maximilian Levy und Robert Förstemann)
2008 Bronze – Teamsprint (mit Maximilian Levy und Stefan Nimke)
UCI-Bahn-Weltmeisterschaften
2013 Regenbogentrikot – Teamsprint (mit Maximilian Levy und Stefan Bötticher)
2011 Regenbogentrikot – Teamsprint (mit Maximilian Levy und Stefan Nimke)
Letzte Aktualisierung: 25. März 2022

René Enders (* 13. Februar 1987 in Zeulenroda) ist ein ehemaliger deutscher Bahnradsportler, der auf Kurzzeitdisziplinen spezialisiert war.

Sportlicher Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

René Enders wuchs in Auma auf und begann erst im Jugendalter beim SSV Gera mit dem Radsport. Zur Förderung seines Talents trainierte er in den beiden Thüringer Landesleistungszentren, in Gera bei Gerald Mortag und in Erfurt bei Jochen Wilhelm, wo er seinen Schliff als Sprinter erhielt. Zudem besuchte er das Pierre-de-Coubertin-Gymnasium Sportgymnasium in Erfurt.[1] 2006 ging er zum RSC Turbine Erfurt und wurde Mitglied des dortigen SWE Sprintteams.

Seinen ersten Erfolg feierte René Enders im Juniorenbereich 2004 mit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft im Teamsprint. Der 1,65 Meter große Sportler etablierte sich in den folgenden Jahren aufgrund seines starken Antritts als „Anfahrer“ in dieser Disziplin.[2] Ein Jahr später belegte er bei den Juniorenweltmeisterschaften in Wien den dritten Platz im Keirin und holte im Teamsprint den Titel, gemeinsam mit Maximilian Levy und Benjamin Wittmann. 2006 wurde er Europameister im Teamsprint (mit Levy und Michael Seidenbecher). 2009 gewann er den Großen Preis von Deutschland im Sprint.

2008 nahm Enders der deutschen Nationalmannschaft an den Bahnradweltmeisterschaften in Manchester teil und fuhr mit ihr auf den vierten Platz. Im August 2008 nahm Enders in Peking erstmals an Olympischen Sommerspielen teil. Hierbei sicherte er sich zusammen mit seinen Teamkollegen Levy und Stefan Nimke die Bronzemedaille im Teamsprint. Im Frühjahr 2011 errang Enders gemeinsam mit Levy und Nimke bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2011 in Apeldoorn die Silbermedaille im Teamsprint. Nachdem dem französischen Team die Goldmedaille wegen Verstosses gegen die Melde-Auflagen der WADA durch Grégory Baugé im Januar 2012 aberkannt wurde, weil dies offiziell als Dopingvergehen eingestuft wurde, ging die Goldmedaille an das deutsche Trio.[3] Im selben Jahr wurde Enders gemeinsam mit Nimke und Förstemann Europameister im Teamsprint.

Bei den Olympischen Spielen 2012 in London errang René Enders im Teamsprint gemeinsam mit Robert Förstemann und Maximilian Levy die Bronzemedaille im Teamsprint. Im Dezember 2013 gewann Enders gemeinsam mit Joachim Eilers und Förstemann den Teamsprint beim zweiten Lauf des Bahnrad-Weltcups 2013/14 den Teamsprint; in der Qualifikation fuhren die drei Sportler mit 41,871 Sekunden einen neuen Weltrekord.[4] Das Trio verbesserte damit die alte Rekordmarke von 42,600 Sekunden, die die britische Mannschaft bei den Olympischen Spielen 2012 in London gefahren war.

2013 wurde Enders im Teamsprint sowohl Welt- wie auch Europameister im Teamsprint, auf europäischer Ebene mit Levy und Robert Förstemann, auf WM-Ebene mit Levy und Stefan Bötticher. Im Jahr darauf errang er bei den Bahnweltmeisterschaften mit Levy und Förstermann die Silbermedaille im Teamsprint.

Im Frühjahr 2014 wurde in Erfurt das neue Sprintteam Thüringen unter der Leitung von Trainer Tim Zühlke vorgestellt, das dem SWE Sprintteam (später Project TeamSpirit) folgte; Enders führte diese Mannschaft als „Leitwolf“ an.[5][6]

2016 wurde René Enders für den Start im Teamsprint bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro nominiert. Gemeinsam mit Joachim Eilers und Maximilian Levy belegte er Rang fünf.

2017 beendete Enders seine sportliche Laufbahn und wurde im Oktober bei den Bahneuropameisterschaften in Berlin offiziell verabschiedet.[7] Sein definitiv letztes Rennen bestritt er allerdings erst im Januar 2018 beim Berliner Sechstagerennen.[8]

Berufliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

René Enders ist bei der Bundespolizei angestellt.[9]

Im Oktober 2017 übernahm Enders nach dem Weggang von Zühlke, der Nationaltrainer in China wurde, zwischenzeitlich das Training des Sprintteams Thüringen,[10] seit Dezember 2017 assistiert er dem neuen Trainer des Sprintteams, Anner Miedema.[8]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Enders (r.) mit Robert Förstemann (l.) und Stefan Bötticher auf dem Podium beim Lauf des Bahnrad-Weltcups in Glasgow 2012
Enders bei seiner Verabschiedung im Rahmen der UEC-Bahn-Europameisterschaften 2017 in Berlin
2005
2006
2007
2008
2009
2011
2012
2013
2014
2015

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2005: Ehrennadel der Stadt Gera in Bronze
  • 2008: Silbernes Lorbeerblatt der Bundesrepublik Deutschland
  • 2009: Ehrennadel der Stadt Gera in Gold
  • 2010: Ehrennadel der Stadt Gera in Silber

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: René Enders – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. René Enders Vorfahrer im Thüringer Sprintteam. Ostthüringer Zeitung, 7. April 2014, abgerufen am 8. April 2014.
  2. René Enders: Kleines Kraftpaket mit großer psychischer Stabilität. radsport-news.com, 16. Januar 2014, abgerufen am 8. April 2014.
  3. Bauge und französische Sprinter müssen WM-Gold abgeben. radsport-news.com, 6. Januar 2012, abgerufen am 6. Januar 2012.
  4. Deutsche starten mit drei Siegen und zwei Weltrekorden. radsport-news.com, 6. Dezember 2013, abgerufen am 9. Dezember 2013.
  5. Vize-Weltmeister Enders führt neues Thüringer Sprintteam an. Thüringer Allgemeine, 7. April 2014, abgerufen am 8. April 2014.
  6. Volker Brix: Der Leitwolf und sein hungriges Rudel. 3. Dezember 2016, abgerufen am 22. Februar 2017.
  7. Bahnrad-EM: Olympiasiegerin Vogel will ihre Titelsammlung komplettieren. In: Thüringer Allgemeine. 19. Oktober 2017, abgerufen am 27. Oktober 2017.
  8. a b Zum Abschied noch einmal siegreich. In: Thüringer Allgemeine. 22. Januar 2018, abgerufen am 13. Februar 2018.
  9. René Enders, Radsport. Bundespolizei, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Februar 2016; abgerufen am 20. Februar 2016.
  10. Enders übernimmt Sprinttraining in Erfurt. In: rad-net.de. 13. Oktober 2017, abgerufen am 15. Oktober 2017.