Russo TI

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TI ist das Kürzel für den Kanton Tessin in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Russof zu vermeiden.
Russo
Wappen von Russo
Wappen von Russo
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Tessin Tessin (TI)
Bezirk: Bezirk Locarnow
Kreis: Kreis Onsernone
Gemeinde: Onsernonei2
Postleitzahl: 6662
frühere BFS-Nr.: 5126
Koordinaten: 691373 / 117408Koordinaten: 46° 12′ 7″ N, 8° 37′ 21″ O; CH1903: 691373 / 117408
Höhe: 801 m ü. M.
Fläche: 5,68 km²
Einwohner: 136 (31. Dezember 1990)
Einwohnerdichte: 24 Einw. pro km²
Website: www.onsernone.swiss
Russo TI
Russo TI

Russo TI

Karte
Russo TI (Schweiz)
Russo TI (Schweiz)
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Gemeindestand vor der Fusion am 1. Januar 1995

Russo ist eine Ortschaft in der Gemeinde Onsernone, Bezirk Locarno, im Schweizer Kanton Tessin. Sie bildete bis zum 31. Dezember 1994 eine eigene politische Gemeinde und fusionierte darauf mit Comologno und Crana zur Gemeinde Onsernone.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt auf 801 m ü. M. in der Mitte des Onsernonetals, wo nordwärts die Valle di Vergeletto abzweigt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Russo wurde 1231 erstmals als de Ruxi erwähnt und 1277 als Rusio.[1]

Der Pfarrbezirk entstand vermutlich um 1656 nach einer Abtrennung von Loco. Die Pfarreien von Comologno (1715), Vergeletto (1757) und Crana (1787) kamen später dazu.[1] Bis um die Mitte des 20. Jahrhunderts stellten Landwirtschaft und Viehzucht die Haupterwerbsquellen dar. Nachdem die Zahl der Bewohner besonders nach dem Zweiten Weltkrieg über Jahrzehnte beständig abgenommen hatte, steigt sie seit den 1970er-Jahren wieder leicht an. Grund ist die verbesserte Infrastruktur (Kantonsstrasse).

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1795 1808 1850 1900 1950 1970 1990[2]
Einwohner 206 239 302 248 121 84 136

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorfbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[3]

  • Pfarrkirche Santa Maria Assunta, 17. Jahrhundert, mit einem Glockenturm aus Sichtmauerwerk[4][5]
  • Casa Bezzola (Mitte 18. Jahrhundert) mit Arkadengang[4][5]
  • Casa Döbeli, heute Ferienhaus

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pro Onsernone[6]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Evaristo Garbani-Nerini (1867–1944), Jurist, Politiker, Direktor des Weltpostvereins in Bern
  • Carlo Florindo Semini (* 16. November 1914 in Russo; † 10. Juni 2004 in Lugano), Musiker, Komponist und Musikkritiker[7][8]
  • Bixio Candolfi (* 24. November 1919 in Locarno; † 6. Dezember 2018 in Russo), Sprachlehrer an der Handelsschule Chiasso, Mitarbeiter des Radios der italienischen Schweiz, Übersetzer, Autor von Dokumentarsendungen und Hörspielen, Produzent[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Russo (Onsernone) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Vasco Gamboni: Russo. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 7. Juli 2010, abgerufen am 6. Juli 2019.
  2. Vasco Gamboni: Russo. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 5. Januar 2012.
  3. Liste der Ortsbilder von nationaler Bedeutung (Memento des Originals vom 29. Oktober 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bak.admin.ch, Verzeichnis auf der Website des Bundesamts für Kultur (BAK), abgerufen am 10. Januar 2018.
  4. a b Simona Martinoli und andere: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 225–226.
  5. a b Elfi Rüsch: Distretto di Locarno IV. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Bern 2013, ISBN 978-3-03797-084-3, S. 358–370.
  6. Pro Onsernone auf portal.dnb.de (abgerufen am 18. März 2017).
  7. Olivier Bosia: Semini, Carlo Florindo. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2011-11.22.
  8. Carlo Florindo Semini (italienisch) auf ricercamusica.ch/dizionario/ (abgerufen am: 28. Dezember 2017.)
  9. Pasquale Genasci: Bixio Candolfi. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 26. August 2003, abgerufen am 4. Mai 2020.