Saint-Amand-de-Vergt

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Saint-Amand-de-Vergt
Saint-Amand-de-Vergt (Frankreich)
Saint-Amand-de-Vergt (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Dordogne (24)
Arrondissement Périgueux
Kanton Périgord Central
Gemeindeverband Le Grand Périgueux
Koordinaten 44° 59′ N, 0° 42′ OKoordinaten: 44° 59′ N, 0° 42′ O
Höhe 110–215 m
Fläche 12,66 km²
Einwohner 248 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 20 Einw./km²
Postleitzahl 24380
INSEE-Code

Bürgermeisteramt (Mairie)

Saint-Amand-de-Vergt ist eine französische Gemeinde mit 248 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Périgueux und zum Kanton Périgord Central.

Der Name in der okzitanischen Sprache lautet Sench Amand de Vern und leitet sich vom heiligen Amandus von Bordeaux ab. Der Zusatz „de-Vergt“ wurde 1730 angefügt, um die Gemeinde von anderen Gemeinden gleichen Namens zu unterscheiden.[1][2]

Die Einwohner werden Saint-Amandinois und Saint-Amandinoises oder Saint-Amandois und Saint-Amandoises genannt.[3][2]

Der Caudeau bei Saint-Amand-de-Vergt

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saint-Amand-de-Vergt liegt ca. 25 km südlich von Périgueux und ca. 25 km nordöstlich von Bergerac an den Grenzen der Gebiete Périgord Central, Bergeracois und Landais der historischen Provinz Périgord.

Umgeben wird Saint-Amand-de-Vergt von den Nachbargemeinden:

Saint-Maime-de-Péreyrol Vergt
Fouleix Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Saint-Michel-de-Villadeix
Val de Louyre et Caudeau

Saint-Amand-de-Vergt liegt im Einzugsgebiet des Flusses Dordogne.

Der Caudeau, einer seiner Nebenflüsse, bildet teilweise eine natürliche Grenze zur südlichen Nachbargemeinde Val de Louyre et Caudeau. Der Retz, ein Nebenfluss des Caudeau, fließt abschnittsweise an der Grenze zur westlichen Nachbargemeinde Fouleix entlang.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte der Gemeinde geht bis in das 10. und 12. Jahrhundert zurück. Der örtlichen Überlieferung nach waren es Mönche des Ordens des heiligen Amandus, die dem Ort seinen Namen gaben.

Die Geschichte von Saint-Amand-de-Vergt ist gekennzeichnet von aufeinanderfolgenden Kriegen. Der Hundertjährige Krieg zwischen 1337 bis 1453 war eine Auseinandersetzung zwischen der englischen und der französischen Krone. Das Périgord war in dieser Zeit in weiten Teilen von blutigen Gefechten und Plünderungen betroffen. Ein Jahrhundert später forderten die Hugenottenkriege (1562–1598) einen Blutzoll. Die Erhebung von neuen Steuern trotz einer allgemeinen Notlage führte vom ausgehenden 16. Jahrhundert bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts zur Rebellion der Croquants.[2]

Toponymie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Toponyme und Erwähnungen von Saint-Amand-de-Vergt waren:

  • Sen Chaman (Kirchenregister des 13. Jahrhunderts),
  • Sanctus Amandus (1382, Bericht von Pierre des Mortiers),
  • Saint-Amand de Villadeix (Karte von Belleyme),
  • Saint-Amand de Verg (Notarielle Urkunde),
  • Saint Amand de Villadeix (1750, Karte von Cassini),
  • Saint Amant (1793, Notice Communale),
  • Saint Amand (1801 und 1873, Bulletin des Lois bzw. Dictionnaire topographique du département de la Dordogne).[5][6][7]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf einen Höchststand von rund 810. In der Folgezeit sank die Größe der Gemeinde bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1990er Jahren auf rund 175 Einwohner, bevor sich eine Phase moderaten Wachstums einstellte, die heute noch anhält.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2010 2021
Einwohner 246 235 207 176 173 199 207 216 248
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[7] INSEE ab 2006[8][9]

Partnerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saint-Amand-de-Vergt unterhält über den ehemaligen Kanton Vergt seit 1996 eine Gemeindepartnerschaft mit Saint-Jacques-de-Montcalm in der kanadischen Provinz Québec.[10]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche Saint-Amand

Pfarrkirche Saint-Amand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie wurde am Ende des 11. Jahrhunderts errichtet. Ihr romanischer Stil ist insbesondere am Glockenturm abzulesen, der eine Kuppel bekrönt, die alljährlich im Juli und August von einem Musikfestival beleuchtet wird.[11]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde profitiert von seiner ländlichen Umgebung, um einen „grünen“ Tourismus zu entwickeln.[2]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[12]
Gesamt = 27
Lac de Neuf-Font

Sport und Freizeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Lac de Neuf-Font bietet neben dem Campingplatz zwei Strände zum Baden im See an. Eine 75 m lange Wasserrutsche und Tretboote runden die Freizeitaktivitäten ab. Ein spezieller Bereich ist für Angler reserviert.[13]
  • Der Radrundweg Circuit à vélo "Au Pays des Croquants" besitzt eine Länge von 39 km bei einem Höhenunterschied von 154 m. Er führt von Vergt durch das Gebiet des ehemaligen Kantons.[14]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Route départementale 42 durchquert Saint-Amand-de-Vergt von West nach Ost und verbindet die Gemeinde mit den Nachbargemeinden Fouleix und Saint-Maime-de-Péreyrol im Westen und Saint-Michel-de-Villadeix im Osten. Saint-Maime-de-Péreyrol ist außerdem im Norden über die Routes départementales 8, 21 und 42E1 erreichbar.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Saint-Amand-de-Vergt – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Le nom occitan des communes du Périgord. Départementrat des Départements Dordogne, abgerufen am 29. Dezember 2018 (französisch).
  2. a b c d Saint-Amand-de-Vergt. Conseil régional d’Aquitaine, archiviert vom Original am 9. September 2016; abgerufen am 29. Dezember 2018 (französisch).
  3. Dordogne. habitants.fr, abgerufen am 29. Dezember 2018 (französisch).
  4. Ma commune : Saint-Amand-de-Vergt. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 29. Dezember 2018 (französisch).
  5. Paul Vicomte de Gourgues: Dictionnaire topographique du département de la Dordogne. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1873, S. 282, abgerufen am 29. Dezember 2018 (französisch).
  6. France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 29. Dezember 2018 (englisch).
  7. a b Notice Communale Saint-Amand-de-Vergt. EHESS, abgerufen am 29. Dezember 2018 (französisch).
  8. Populations légales 2006 Commune de Saint-Amand-de-Vergt (24365). INSEE, abgerufen am 29. Dezember 2018 (französisch).
  9. Populations légales 2015 Commune de Saint-Amand-de-Vergt (24365). INSEE, abgerufen am 29. Dezember 2018 (französisch).
  10. Le comité de jumelage du Pays vernois a 20 ans. Sud Ouest, 14. Juni 2016, abgerufen am 29. Dezember 2018 (französisch).
  11. Saint Amand de Vergt. Gemeinde Vergt, abgerufen am 29. Dezember 2018 (französisch).
  12. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Saint-Amand-de-Vergt (24365) (Memento vom 17. Januar 2019 im Internet Archive)
  13. Lac de Neufont. Initiatives et Tourisme en Valée de l’Isle, abgerufen am 29. Dezember 2018 (französisch).
  14. Circuit à vélo "Au Pays des Croquants". Institut national de l’information géographique et forestière (IGN), 18. April 2018, abgerufen am 29. Dezember 2018 (französisch).