Schloss Buch (Oberfranken)

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Schloss Buch am Forst

Schloss Buch ist ein frühneuzeitlicher Herrensitz aus dem Jahr 1724 im Lichtenfelser Ortsteil Buch am Forst. Als geschütztes Baudenkmal wird das Schloss vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege unter der Denkmalnummer D-4-78-139-135 geführt.[1] Aufgrund archäologischer Befunde im Bereich des Schlosses, die im Zusammenhang mit dem mittelalterlichen Kern des Gebäudes stehen, ist die Anlage als Ganzes zudem ein Bodendenkmal mit der Nummer D-4-5832-0202.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schloss Buch befindet sich in einem Park im südlichen Teil des Ortes Buch am Forst.[2] Ursprünglich stand an dieser Stelle ein spätmittelalterlicher Ansitz, der im Bauernkrieg zerstört und 1528 wieder aufgebaut wurde.[2] Nach dem Tod des Heinz von Kunstadt fiel der mittelalterliche Ansitz wieder an den Lehensherren, das Kloster Banz, zurück.[2] Da es vorerst keine Lehensträger gab, wurde das Anwesen fortan als klösterlicher Gutshof genutzt.[2] 1722–1724 wurde der Ansitz völlig umgebaut und erhielt sein heutiges schlossartiges Aussehen.[2] Vom ursprünglichen Bau blieben nur die Keller und der Südteil erhalten.[2] Von 1803 bis 1820 wurde das Schloss von Gallus Dennerlein, dem letzten Banzer Abt, als Wohnhaus benutzt.[2] Nach seinem Tod erwarb Christian Freiherr von Stockmar das Gebäude.[2] Heutiger Besitzer ist Christian Freiherr von Stockmar von Wangenheim.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Architektur des Baus ist verhältnismäßig bescheiden gehalten. Der Baukörper ist durch Ecklisenen gegliedert, die Türen und Fenster (in der Achsenanordnung neun zu fünf)[3] haben schlichte Rahmenformen.[2] Das Schopfwalmdach und die Parkanlage stammen aus dem 19. Jahrhundert.[2] Die Innenräume haben Stuckdecken im Régencestil.[2] Am prachtvollsten sind sie im Abtzimmer gestaltet. Ein zum Anwesen gehörendes Nebengebäude befindet sich südöstlich des Haupthauses.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ruth Bach-Damaskinos, Peter Borowitz: Schlösser und Burgen in Oberfranken – Eine vollständige Darstellung aller Schlösser, Herrensitze, Burgen und Ruinen in den oberfränkischen kreisfreien Städten und Landkreisen. Verlag A. Hofmann, Nürnberg 1996, ISBN 3-87191-212-3, S. 188.
  • Fritz Mahnke: Schlösser und Burgen im Umkreis der Fränkischen Krone, 2. Band. Druck- und Verlagsanstalt Neue Presse GmbH, Coburg 1978, S. 109–110.
  • Denis André Chevalley: Oberfranken. Hrsg.: Michael Petzet, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (= Denkmäler in Bayern. Band IV). Oldenbourg, München 1986, ISBN 3-486-52395-3.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Schloss, Von-Stockmar-Straße 2. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, abgerufen am 17. Juni 2015.
  2. a b c d e f g h i j k l Bach-Damaskinos (1996), S. 188
  3. Eintrag zu Buch am Forst in der privaten Datenbank Alle Burgen.

Koordinaten: 50° 11′ 5,7″ N, 11° 0′ 43,7″ O