Burgstall Rauschenstein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Burgstall Rauschenstein
Burghügel des ehemaligen Burgstalls Rauschenstein; hinter den Sträuchern liegt der heutige Friedhof. Ansicht aus südlicher Richtung vom Sporn des Viktoriafelsens aus.

Burghügel des ehemaligen Burgstalls Rauschenstein; hinter den Sträuchern liegt der heutige Friedhof. Ansicht aus südlicher Richtung vom Sporn des Viktoriafelsens aus.

Staat Deutschland
Ort Arnstein
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Burgstall, Gräben und Wallreste erhalten
Ständische Stellung Niederer Adel
Geographische Lage 50° 2′ N, 11° 13′ OKoordinaten: 50° 2′ 27,8″ N, 11° 12′ 38″ O
Höhenlage 455 m ü. NHN
Burgstall Rauschenstein (Bayern)
Burgstall Rauschenstein (Bayern)

Der Burgstall Rauschenstein ist eine abgegangene mittelalterliche Spornburg, im Nordosten von Arnstein, Stadt Weismain. Als geschütztes Bodendenkmal werden die Überreste der einstigen Burg vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege unter der Denkmalnummer D-4-5933-0084 geführt.[1]

Lage und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Burgstall mit dem höchsten Punkt 455 m ü. NHN liegt auf einem etwa 70 Meter[2] nach Osten über das Kleinziegenfelder Tal vorgeschobenen Bergsporn,[3] der nach Osten, Süden und Norden durch steile Felsen geschützt ist.[4] An der Südflanke des Bergsporns befindet sich der Viktoriafelsen. Eine Straße von dem fast an den Burgstall reichenden Ort Arnstein endet an einem kleinen Parkplatz vor der ehemaligen Burg. Dort befindet sich der örtliche Friedhof.[3]

Die Anlage und der Bergsporn sind im Westen von einem ehemals 38 Meter langen[5] Abschnittswall[3] von der Hochfläche abgetrennt. Im Wallinneren steckt eine mittelalterliche, mit Weißkalkmörtel[5] hochgezogene Mauer.[3] Vom Wall ist der nördliche Teil links neben dem Friedhofseingang mit einer Höhe von vier bis fünf Metern erhalten geblieben.[5] Der südliche Teil wurde beim Bau des kleinen Parkplatzes abgetragen.[5] Bis auf kleinere Grabenreste ist von der Burg nichts mehr zu sehen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund des Fundes hallstattzeitlicher Scherben schließt man darauf, dass die Stelle mehr als tausend Jahre vor der Burggründung besiedelt und eventuell befestigt war[3][5].

Die Burg wurde vermutlich Mitte des 13. Jahrhunderts[6] vom Rittergeschlecht der Rauschner erbaut und erstmals genauer im Lindenbergischen Urbarium der Rauschner von 1410 beschrieben.[3] Aus dem Jahr 1435 ist ein „Heinrich Rauschner zum Arnstein“ als Burgherr überliefert.[7] Um 1560 war sie im Besitz von Martin von Waldenfels,[6] Aus alten Quellen schließt man, dass sie seit Anfang des 16. Jahrhunderts unbewohnt war.[6] Über das Ende der Burg ist nichts bekannt.[3]

In den Jahren 1756/57 wurde die Burgkapelle St. Mauritius abgebrochen,[6] die in den Jahrzehnten zuvor als Pfarrkirche der Pfarrei Arnstein gedient hatte.[2] Die einzigen Überreste der Kapelle sind Holzfiguren in der heutigen Kirche von Arnstein und in der Kapelle in Eichig.[8] Ob es sich dabei aber wirklich um Figuren aus der ehemaligen Burgkapelle handelt, ist nicht vollständig gesichert.[8]

1843[2] waren noch Überreste der Burg deutlich zu sehen.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ingrid Burger-Segl: Archäologische Streifzüge im Meranierland am Obermain. Bezirk Oberfranken, Bayreuth 2006, ISBN 3-9804971-7-8, S. 133–136.
  • Alois Dechant, Gerhard W. Peetz: Wanderführer Weismain. Marie Link Verlag, Kronach 2010.
  • Georg Söhnlein: Begegnung mit Franken, Band 2. Heinrichs-Verlag, Bayerische Verlags-Anstalt, Bamberg 2008, ISBN 978-3-89889-132-5, S. 10–11.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Burgstall Rauschenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. @1@2Vorlage:Toter Link/geodaten.bayern.deMittelalterlicher Burgstall (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2018. Suche in Webarchiven), geodaten.bayern.de, abgerufen am 28. Dezember 2012
  2. a b c Söhnlein (2008), S. 10–11
  3. a b c d e f g h Dechant (2010), S. 52–53
  4. Topografische Karte von Bayern – Heideknock (Kleinziegenfelder Tal), geoportal.bayern.de, abgerufen am 28. Dezember 2012
  5. a b c d e Burger-Segl (2006), S. 134
  6. a b c d Eintrag zu Rauschenstein in der privaten Datenbank Alle Burgen.
  7. Bericht über das Wirken und den Stand des Historischen Vereins zu Bamberg 24 (1861), S. 62
  8. a b Chronik von Arnstein (Memento des Originals vom 30. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadt-weismain.de, stadt-weismain.de, abgerufen am 30. April 2016