Schwarzenbach am Wald

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Wappen Deutschlandkarte
Schwarzenbach am Wald
Deutschlandkarte, Position der Stadt Schwarzenbach a.Wald hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 17′ N, 11° 37′ OKoordinaten: 50° 17′ N, 11° 37′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Hof
Höhe: 686 m ü. NHN
Fläche: 36,7 km2
Einwohner: 4417 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 120 Einwohner je km2
Postleitzahl: 95131
Vorwahl: 09289
Kfz-Kennzeichen: HO, MÜB, NAI, REH, SAN
Gemeindeschlüssel: 09 4 75 169
Stadtgliederung: 41 Gemeindeteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Frankenwaldstr. 16
95131 Schwarzenbach/Wald
Website: www.schwarzenbach-wald.de
Erster Bürgermeister: Reiner Feulner (CSU)
Lage der Stadt Schwarzenbach a.Wald im Landkreis Hof
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Karte
Schwarzenbach am Wald im Winter, Ansicht von Osten

Schwarzenbach am Wald (amtlich: Schwarzenbach a.Wald) ist eine Stadt im oberfränkischen Landkreis Hof. Schwarzenbach am Wald liegt am Fuße des Döbrabergs im Naturpark Frankenwald.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Schwarzenbach am Wald hat 41 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Die auf dem Gemeindegebiet liegende Einöde Schlag ist kein Gemeindeteil.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung von Schwarzenbach datiert vom 14. Dezember 1388. Im Mittelalter gab es dort Eisen- und Kupferbergbau. Die Freiherren von Reitzenstein hatten dort ein Rittergut. Das ehemalige Oberamt des seit 1792 preußischen Fürstentums Bayreuth fiel mit diesem im Frieden von Tilsit 1807 an Frankreich und kam 1810 zu Bayern. Schwarzenbach besaß wichtige magistratische Eigenrechte. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Die Erhebung des Marktes Schwarzenbach am Wald zur Stadt erfolgte am 28. April 1954.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. April 1971 die Gemeinde Löhmar eingegliedert. Am 1. Januar 1972 kam Meierhof hinzu.[5] Am 1. Mai 1978 folgten Bernstein am Wald, Döbra, Schwarzenstein und Straßdorf mit dem am 1. April 1971 eingegliederten Ort Räumlas.[6]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 5541 auf 4395 um 1146 bzw. um 20,7 %. Am 31. Dezember 1992 hatte die Stadt 5908 Einwohner.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Kommunalwahl am 16. März 2014 hatte der Stadtrat 20 Mitglieder, die sich (wie bereits nach der vorherigen Wahl 2008) auf zwei Fraktionsgemeinschaften verteilten[7]:

Seit der Kommunalwahl 2020 besteht der Stadtrat aus 16 Mitgliedern. Die Wahl ergab folgende Sitzverteilung[8]:

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erster Bürgermeister ist seit 2018 Reiner Feulner (CSU)[9], seine Amtszeit dauert bis 2026[10]. Sein Vorgänger Dieter Frank (CSU) amtierte seit 2002[11]. Der Erste Bürgermeister gehört qua Amt ebenfalls dem Stadtrat an.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „In Rot schräg gekreuzt ein silberner Bergmannshammer und ein silbernes Schürfgerät mit goldenen Stielen“[12]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schwarzenbach am Wald, Christuskirche

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedenkstätte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Ortsfriedhof erinnern sieben Grabstätten mit Gedenkstein an umgekommene KZ-Häftlinge und Opfer von Zwangsarbeit in der Zeit der NS-Gewaltherrschaft.[13]

Christian-Keyßer-Haus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Ortsrand von Schwarzenbach mit Blick auf den Döbraberg befindet sich das Christian-Keyßer-Haus, die Jugendtagungsstätte des evangelischen Dekanats Naila. Das prägnante Gebäude mit dem langgezogenen Dach wird insbesondere als Tagungsstätte und als Freizeitheim, insbesondere von kirchlichen Gruppen, genutzt.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schwarzenbach am Wald liegt an der Bundesstraße B 173. Außerdem ist die Stadt an das Streckennetz der Regionalbus Ostbayern (RBO) mit Verbindungen nach Kronach, Naila und Hof angeschlossen. Sonntags verbindet der BEX-Bus die Stadt mit Berlin. In den Sommermonaten bestehen an den Wochenenden zusätzliche Busverbindungen mit den Fahrradbussen des OVF. Von 1910 bis 1973 war Schwarzenbach am Wald über die Bahnstrecke Naila–Schwarzenbach an das deutsche Eisenbahnnetz angeschlossen. Die Strecke wurde 1994 stillgelegt und später abgebaut, abschnittsweise wurde auf der Trasse ein Radweg errichtet.

Ansässige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Deuta-Werke, seit 1905, Fertigung von Präzisions-Drehteilen und Frästeilen für die Bereiche der allgemeinen Industrie und Bahntechnik
  • Sägewerk Ströhla (Rauschenhammermühle), seit über 340 Jahren
  • Thümling, Textilmaschinen
  • Baufirma Knoll
  • REHAU
  • REVEX Initiativ Zentrum, Gewerbezentrum am Ortseingang mit verschiedenen Gewerken
  • Revex-Flex, internationaler Vertrieb und Entwicklung von Doppelpedalen für Fahrschulen
  • Revex-Care, mobile Lösungen für Menschen mit Behinderung
  • Revex-IBox, Werbung, Design, Print
  • Stöcker, Omnibusunternehmen

Sportstätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Städtisches Hallenbad
  • Städtischer Skilift
  • Skilift des Wintersportvereins
  • verschiedene Mountainbikestrecken

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Philipp Wolfrum (1854–1919), Komponist und Organist
  • Franz Carl Weber (1855–1948), Unternehmer in Zürich, Genf und Bern
  • Karl Wolfrum (1856–1937), Komponist und Organist
  • Wilhelm Kopf (1909–2001), Diplomat im Dritten Reich und später der Bundesrepublik Deutschland
  • Rainer Friedrich Schmidt (* 1955), Historiker und Hochschullehrer
  • Matthias Herdegen (* 1957), Jurist, Direktor des Instituts für Öffentliches Recht sowie Direktor am Institut für Völkerrecht der Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schwarzenbach am Wald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Schwarzenbach am Wald in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. September 2010.
  3. Gemeinde Schwarzenbach a.Wald, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 1. Dezember 2021.
  4. Früher Affennest genannt. vgl. Der Evang.-Luth. Kirchenbezirk Naila. Herausgegeben vom Evang.-Luth. Dekanat Naila, Jedermann-Verlag, Hof/Saale 1954, S. 24
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 530.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 687.
  7. Website der Stadt Schwarzenbach am Wald (Memento des Originals vom 22. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schwarzenbach-wald.de
  8. Stadtrat – Stadt Schwarzenbach a.Wald. Stadt Schwarzenbach a.Wald, abgerufen am 5. Juni 2020.
  9. Reiner Feulner ist neuer Bürgermeister von Schwarzenbach am Wald · extra-radio – mein Hochfrankenradio – Radio aus Hof. extra-radio, abgerufen am 5. Juni 2020.
  10. Frankenwaldtag 2020 in Schwarzenbach am Wald · extra-radio – mein Hochfrankenradio – Radio aus Hof. extra-radio, abgerufen am 5. Juni 2020.
  11. Die CSU nominiert ihren Bürgermeisterkandidaten – CSU/ÜHL Schwarzenbach a.Wald. CSU/ÜHL Schwarzenbach a.Wald, abgerufen am 5. Juni 2020.
  12. Eintrag zum Wappen von Schwarzenbach am Wald in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  13. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus – Eine Dokumentation, Band 1, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 192