Steina (Willingshausen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Steina
Koordinaten: 50° 54′ N, 9° 16′ OKoordinaten: 50° 53′ 43″ N, 9° 15′ 50″ O
Höhe: 214 m ü. NHN
Fläche: 3,22 km²[1]
Einwohner: 265 (1. Jan. 2015)[2]
Bevölkerungsdichte: 82 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 34628
Vorwahl: 06691

Das Dorf Steina ist seit dem 1. Januar 1974 ein Ortsteil der Gemeinde Willingshausen im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steina liegt im Süden der von der Schwalm durchflossenen Landschaft Schwalm etwa 7 km nordöstlich des Hauptortes am östlichen Schwalm-Zufluss Steina. Nordöstlich am Dorf vorbei verläuft die Bundesstraße 454, von der die B 254, die östlich an Steina vorbeiführt, etwa in Richtung Südsüdwesten abzweigt. Von den Bundesstraßen zweigen die in die Ortschaft führenden Kreisstraßen 108 und 109 ab.

Zu Steina gehört das knapp 2 km östlich am Waldrand an der Stelle der ehemaligen Siedlung Obersteina gelegene ehemalige Forsthaus bzw. die heutige Schulsiedlung Steinatal mit der 1948 gegründeten Melanchthon-Schule, einem staatlich anerkannten Gymnasium, dessen Schulträger die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck ist.

Panorama von Steina, aufgenommen von Westen

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 782 wurde in einer Urkunde von Karl dem Großen ein Ort mit dem Namen Steinaha. Aus späteren Urkunden geht die Existenz dreier Ort (Unter_, Mittel- und Obersteina) hervor. Das heutige Steina ist das 1106 erstmals erwähnte ehemalige Untersteina. Die im 12. und 13. Jahrhundert bestehenden Siedlungen Mittelsteina und Obersteina wurden spätestens im 16. Jahrhundert Wüstungen. Weitere Erwähnungen erfolgenden unten den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] Stenahe (1254), Stena (1290) und schließlich ab 1290 als Untersteina bzw. ab 1365 nur noch als Steina.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde Steina in der Nacht vom 13. zum 14. November 1640, einen Tag vor dem Gefecht am Riebelsdorfer Berg, von kaiserlichen Truppen unter General Johann Rudolf von Breda niedergebrannt.

1951 wurde aus Teilen der bisherigen Gemarkung Steina die Gemarkung des für Heimatvertriebene neu geschaffenen Orts Trutzhain gebildet.

Zum 1. Januar 1974 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Steina im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz mit weiteren Gemeinden und der am 31. Dezember 1971 gebildeten Gemeinde Antrefftal zu einer neuen Großgemeinde mit dem Namen Willingshausen zusammengeschlossen.[3][4] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Willingshausen wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Steina 291 Einwohner. Darunter waren 6 (2,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 51 Einwohner unter 18 Jahren, 114 zwischen 18 und 49, 72 zwischen 50 und 64 und 54 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 114 Haushalten. Davon waren 24 Singlehaushalte, 30 Paare ohne Kinder und 48 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 18 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 75 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1502: 11 Männer
• 1585: 16 Hausgesesse
• 1639: 8 Männer, eine Witwen
• 1681: 8 Hausgesesse, ein Ausschuss
• 1746: 17 Wohnhäuser, 118 Einwohner.
Steina: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2015
Jahr  Einwohner
1834
  
162
1840
  
192
1846
  
183
1852
  
185
1858
  
171
1864
  
165
1871
  
166
1875
  
165
1885
  
152
1895
  
157
1905
  
168
1910
  
176
1925
  
188
1939
  
288
1946
  
373
1950
  
336
1956
  
482
1961
  
448
1967
  
474
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
246
2015
  
504
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: Gemeinde Willingshausen[2]; Zensus 2011[6]

Historische Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1861: 168 evangelisch-reformierte Einwohner
• 1885: 152 evangelische (= 100 %) Einwohner
• 1961: 429 evangelische (= 95,76 %), 17 katholische (= 3,79 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit

• 1746: 4 Leineweber, zwei Schneider, ein Zimmermann, 6 Tagelöhner
• 1838 Familien: 10 Ackerbau, 8 Gewerbe, 7 Tagelöhner
• 1961 Erwerbspersonen: 77 Land- und Forstwirtschaft, 50 produzierendes Gewerbe, 3 Handel und Verkehr, 25 Dienstleistungen und Sonstiges

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Steina besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Steina) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern.[5] Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 58,41 %. Alle Kandidaten gehörten der „Liste für Steina“ an.[7] Der Ortsbeirat wählte Susanne Schlemmer zur Ortsvorsteherin.[8]

Kulturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmäler des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Steina (Willingshausen).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Steina, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 1. April 2022). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Wirtschaft und Verkehr. In: internetseite. Gemeinde Willingshausen, archiviert vom Original am 27. April 2017; abgerufen im September 2018.
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain (GVBl. II 330-22) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 356, § 2 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 412.
  5. a b Hauptsatzung. (PDF; 3,64 mB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Willingshausen, abgerufen im März 2023.
  6. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 42 und 98, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  7. Ortsbeiratswahl Steina. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im März 2023.
  8. Ortsbeirat Steina. In: Webauftritt. Gemeinde Willingshausen, abgerufen im März 2023.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]