Tomești (Timiș)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Tomești
Tomescht
Tamásd
Tomești (Timiș) führt kein Wappen
Tomești (Timiș) (Rumänien)
Tomești (Timiș) (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Banat
Kreis: Timiș
Koordinaten: 45° 47′ N, 22° 18′ OKoordinaten: 45° 46′ 59″ N, 22° 18′ 0″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Fläche: 140,94 km²
Einwohner: 1.879 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 13 Einwohner je km²
Postleitzahl: 307410
Telefonvorwahl: (+40) 02 56
Kfz-Kennzeichen: TM
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Tomești, Baloșești, Colonia Fabricii, Luncanii de Jos, Luncanii de Sus, Românești
Bürgermeister: Costel Medelean (PNL)
Postanschrift: Colonia Fabricii Nr. 46
jud. Timiș, RO–307410
Website:
Lage der Gemeinde Tomești im Kreis Timiș
Tomești auf der Josephinischen Landaufnahme (1769–1772)

Tomești (deutsch Tomescht, ungarisch Tamásd) ist eine Gemeinde im Kreis Timiș, in der Region Banat, im Südwesten Rumäniens. Zur Gemeinde Tomești gehören auch die Dörfer Baloșești, Colonia Fabricii, Luncanii de Jos, Luncanii de Sus und Românești.

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tomești liegt im Osten des Kreises Timiș, am Fuße der Gipfel Padeș (1378 m) und Ruska (1356 m) im Poiana-Ruscă-Gebirge, unweit der Stelle, an der die Bega entspringt.

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brănești Românești Pietroasa
Jupănești Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Fărășești
Baloșești Colonia Fabricii Poiana-Ruscă-Gebirge

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tomești wurde 1597 erstmals dokumentarisch belegt, als es von Walachen bewohnt war. Während der Habsburgermonarchie ließen sich Deutschböhmen hier nieder. Der Glasbläser Winkler gründete 1820 die Tomeschter Glashütte, die bis 2006 in Betrieb war.[3]

Am 4. Juni 1920 wurde das Banat infolge des Vertrags von Trianon dreigeteilt. Der größte, östliche Teil, zu dem auch Tomești gehörte, fiel an das Königreich Rumänien. Die Glashütte, die 1948 enteignet und verstaatlicht wurde, war vor allem für den Export ihrer Erzeugnisse bekannt.[3]

Nach der Rumänischen Revolution 1989 stand auch die Tomeschter Glashütte vor dem Aus. Nach ein bis zwei Jahren konnte der Betrieb unter einem neuen Leitungsteam fast die gesamte Produktion wieder exportieren. Zu den Hauptabnehmern gehörten Firmen aus den USA, aus Deutschland, Frankreich, Österreich und Holland.[3] 2006 wurde die Glashütte veräußert.[4]

In der, von der Familie Winkler gestifteten römisch-katholischen Kapelle, werden heute noch regelmäßig katholische Gottesdienste abgehalten. Der Kronleuchter, der in der Mitte der Kapelle hängt, ist mit Kristallen geschmückt, die man aus dem ersten Glas, das hier erzeugt wurde, anfertigte. An die Kapelle ist auch eine Gruft angebaut, in der die Mitglieder der Familie Winkler ihre letzte Ruhe fanden. Der letzte Nachkomme der Familie verstarb in Bukarest, wo er eingeäschert wurde. Seine Asche wurde in der Familiengruft beigesetzt.[3]

Demografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Tomești:

Volkszählung[5] Ethnie
Jahr Einwohner Rumänen Ungarn Deutsche Andere
1880 2362 1975 30 274 83
1910 2455 2152 84 183 36
1930 2671 2309 44 280 38
1977 3201 3000 97 75 29
2002 2261 2197 37 22 5
2021[1] 1879 1780 14 8 77

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tomești – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 28. April 2021 (rumänisch).
  3. a b c d banater-aktualitaet.de, Anton Zollner: Durch gewesene deutsche Dörfer im Banat.
  4. fabrica-de-sticlarie-tomesti, Glashütte Tomești.
  5. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1880–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 960 kB; ungarisch).