Versenkte Schiffe der Hochseeflotte 1919

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Die Kaiser bei einer Parade in der Vorkriegszeit
Moltke

Nach Ende der Kampfhandlungen im Ersten Weltkrieg wurde die deutsche Hochseeflotte gemäß den Waffenstillstandsbestimmungen im schottischen Scapa Flow interniert. Die 74 Schiffe waren entwaffnet worden und nur mit Notbesatzungen besetzt.

Konteradmiral Ludwig von Reuter gab am 21. Juni 1919 den Befehl zur Selbstversenkung der Flotte. Lediglich ein Großlinienschiff, vier Kleine Kreuzer sowie vierzehn Torpedoboote konnten durch das Eingreifen britischer Seeleute an der Selbstversenkung gehindert und in seichtes Wasser geschleppt werden. Nur vier Torpedoboote blieben schwimmend.

Die 32 versenkten Torpedoboote wurden zwischen 1922 und 1926, 13 der größeren Schiffe zwischen 1926 und 1939 gehoben. Drei Großlinienschiffe und vier Kleine Kreuzer liegen jedoch immer noch in der Bucht und sind ein beliebtes Ziel für Sporttaucher.

Großlinienschiffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Gehoben Abgewrackt Bemerkung
Bayern 1. September 1934 bis 1935, in Rosyth
Friedrich der Große 29. April 1937 in Scapa Flow
Großer Kurfürst 29. April 1938 in Rosyth
Kaiser 20. März 1929 bis 1930, in Rosyth
Kaiserin 11. Mai 1936 in Rosyth
König Albert 31. Juli 1935 bis 1936, in Rosyth
König nicht gehoben
Kronprinz Wilhelm[1] nicht gehoben
Markgraf nicht gehoben
Prinzregent Luitpold 9. Juli 1931 bis 1933, in Rosyth
Baden auf Grund gesetzt, 1921 als Zielschiff versenkt

Große Kreuzer (Schlachtkreuzer)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Gehoben Abgewrackt Bemerkung
Derfflinger 12. November 1939 19461947, in Rosyth letzte Teile noch bis April 1948
Hindenburg 22. Juli 1930 193132, in Rosyth mehrere Bergungsversuche gescheitert
Moltke 10. Juli 1926 bis 1929, in Rosyth
Seydlitz 2. November 1928 bis 1930, in Rosyth
Von der Tann 7. Dezember 1930 bis 1934, in Rosyth

Kleine Kreuzer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Gehoben Abgewrackt Bemerkung
Cöln nicht gehoben
Karlsruhe nicht gehoben
Dresden nicht gehoben
Brummer nicht gehoben
Bremse 27. November 1929 19291930, in Lyness Minenkreuzer
Nürnberg auf Grund gesetzt
Frankfurt auf Grund gesetzt
Emden auf Grund gesetzt

Torpedoboote[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

32 Große Torpedoboote wurden versenkt, zwischen 1922 und 1926 gehoben und in der Folge abgewrackt:

  • Erste Flottille (S 32, G 38, G 39, G 40, G 86, V 129)
  • Zweite Flottille (G 101, G 103, G 104, B 109, B 110, B 111, B 112)
  • Dritte Flottille (S 53, S 54, S 55, V 70, G 91)
  • Sechste Flottille (V 45, S 49, S 50, S 131)
  • Siebente Flottille (S 56, S 65, V 78, V 83, G 89, S 136, S 138, H 145)
  • Siebzehnte Halbflottille (S 36, S 52).

14 Große Torpedoboote konnten von den Briten auf Grund gesetzt und 4 schwimmend geborgen werden:

  • Britische Beute (V 44, S 51, V 73, V 82, G 92, V 125, V 128 und S 137 – jeweils abgewrackt)
  • Britische Beute (V 82 – bei der Überführung zum Abwracken gesunken)
  • Amerikanische Beute (V 43, G 102, S 132 – jeweils 1921 als Zielschiff versenkt)
  • Französische Beute (V 46, V 100, V 126 – abgewrackt, Kesselanlagen in die Zerstörer Aventurier und Intrepide eingebaut)
  • Japanische Beute (S 60, V 80, V 127 – alle noch in Europa abgewrackt).

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bis 15. Juni 1918 Kronprinz. Umbenennung anlässlich des 30-jährigen Thronjubiläums.