Werner Stanzl

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Werner Stanzl (* 5. April 1941 in Mödling, Niederösterreich) ist ein österreichischer Journalist und Dokumentarfilmer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stanzl begann seine Laufbahn 1962 als Junior bei Reuters London. 1965 wurde er Redakteur beim Stern in Hamburg und wechselte 1967 mit der Rundfunkreform in das Team Gerd Bachers zum ORF-Fernsehen nach Wien. Er berichtete als sogenannter Rover aus allen Teilen Europas, vornehmlich aus und über Deutschland, England[1] und Skandinavien.

Fernsehgeschichte schrieb Werner Stanzl mit seiner mehrteiligen Dokumentation Volksrepublik Preussen (1969), nachdem es ihm gelungen war, für den ORF und sein Team als ersten westlichen Fernsehsender eine Drehgenehmigung in der DDR zu erwirken. Seine Dokumentation Polarka die Aufmarschpläne der Sowjets zur Besetzung Österreichs löste einen internationalen Pressewirbel und eine Kabinetts-Sondersitzung der Bundesregierung Kreisky II aus.[2] Der Rücktritt von Verteidigungsminister Karl Lütgendorf wurde gefordert. Zu dieser Zeit war Stanzl Redakteur beim profil. Im Nachrichtenmagazin erschien der Erstabdruck der Dokumentation (Profiltitel 4/1974). Ab 1975 arbeitet Stanzl als freier Journalist. Seine freijournalistische Tätigkeit zeichnete sich durch besonders gute Kontakte zu den Mitgliedern der Charta 77 in Prag, insbesondere zu Václav Havel, Pavel Kohout und deren engsten Mitstreitern, aus.

1989 wurde Stanzl Redakteur in der Gründungsredaktion des Standard und Oscar Bronners Mann in Bonn und Brüssel. Er berichtete vom Prozess der Einheitswerdung der beiden Deutschländer und aus Moskau vom Putsch gegen Gorbatschow und dem Ende der Sowjetunion. 1992 übernahm Stanzl das Ressort Innenpolitik[3] Seit 1995 lebt Stanzl zurückgezogen in Kärnten, beschränkt sich journalistisch auf Gastkommentare in britischen, deutschen und österreichischen Printmedien und arbeitet an einem Band von Kurzgeschichten.

2015 erschien sein Erstlingswerk, der Kriminalroman Hinrichtung[4] im Styria-Verlag (Wien, Graz, Klagenfurt).

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Werner Stanzl: Gastkommentar - Ein GAU als Wendepunkt - Wiener Zeitung Online. In: tagblatt-wienerzeitung.at. 21. März 2011, abgerufen am 7. März 2024.
  2. Manfried Rauchensteiner (Hrsg.): Zwischen den Blöcken: NATO, Warschauer Pakt und Österreich (= Forschungsinstitut für Politisch-Historische Studien Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek [Hrsg.]: Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek. Band 36). Böhlau Verlag, Wien, Köln, Weimar 2010, ISBN 978-3-205-78469-2, S. 310 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Werner Stanzl: Gastkommentar - Fekter, die Perlenketten und das Schwein - Wiener Zeitung Online. In: tagblatt-wienerzeitung.at. 12. September 2011, abgerufen am 7. März 2024.
  4. Hinrichtung (Memento des Originals vom 20. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.styriabooks.at