Wikipedia:Review/Geschichte

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Abkürzung: WP:RV/G

Auf dieser Seite sollen Artikel, die sich im weiten Sinne auf Geschichte beziehen, eingestellt werden. Bitte beachte auch die Hinweise auf Wikipedia:Review sowie den Kritik-Knigge.

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Artikel werden aus dem Review entfernt, wenn sie entweder für die lesenswerten oder exzellenten Artikel kandidieren, wenn offensichtlich nicht mehr an ihnen gearbeitet wird (ungefähre Richtlinie: 14 Tage seit dem letzten Diskussionsbeitrag) oder wenn der Einsteller/Autor dies wünscht. Die Reviews mittels Ausschneiden und Einfügen bitte auf den Diskussionsseiten der Artikel archivieren.

Kentucky and Virginia Resolutions[Quelltext bearbeiten]

Die Kentucky and Virginia Resolutions sind eine Reihe an Beschlüssen, die Ende 1798 von der Virginia General Assembly und der Kentucky General Assembly verabschiedet wurden.

Die Kentucky and Virginia Resolutions sind ein interessanter Abschnitt der US-amerikanischen Geschichte, der die Verbindung zwischen Bürgerrechten und Sklaverei aufzeigt. Der Artikel soll nicht als Ersatz für den bitter nötigen Artikel States’ Rigths dienen.--IER (Diskussion) 14:31, 8. Mär. 2024 (CET)Beantworten

Zitat: "Diese wurde mehrfach missbraucht, um rassistische Institutionen wie die Sklaverei und die Jim-Crow-Rassentrennung zu entschuldigen."
An dieser Stelle kommt mir "rechtfertigen" passender vor als "entschuldigen". Gruß, -<)kmk(>- (Diskussion) 00:39, 27. Mär. 2024 (CET)Beantworten

Was meinst Du mit dem letzten Satz ? —Nordlicht3 (Diskussion) 17:06, 29. Mär. 2024 (CET)Beantworten
Hier im Review? Nunja, die Resolutions bildeten zu einem großen Teil den intellektuellen Hintergrund für die Ideologie der States Rights. Im Artikel gehe ich deshalb auch stark darauf ein, wie die Resolutions und damit auch die States Rights als Rechtfertigung für die Nullifikationsdoktrin etc. dienten. Die States Rights brauchen aber dennoch einen eigenen Artikel, um im Detail zu erläutern wie sie entstanden ist und wie sie sich konkret entwickelt hat, auch jenseits dieses einzelnen Schriftstücks. Und außerdem ist mir gerade aufgefallen das "Ersatz für" im Satz gefehlt hat. Hoffe dass das alles erklärt.--IER (Diskussion) 17:14, 29. Mär. 2024 (CET)Beantworten
genau um diese fehlenden Wörter ging es. gruß —-Nordlicht3 (Diskussion) 19:59, 29. Mär. 2024 (CET)Beantworten

Grundsätzlich mag ich deine Artikel, insbesondere weil du den Spagat zwischen vollständiger, aber nicht ausufernder Darstellung gut hinkriegst. Dieser Artikel bedarf meines Erachtens jedoch einer umfassenden sprachlichen Redaktion – inhaltlich habe ich ihn mir noch nicht angesehen. Es sind weniger effektive Fehler, die mir aufgefallen sind, als unklare/missverständliche Formulierungen. Siehe folgenden Satz aus der Einleitung: „Die Kentucky and Virginia Resolutions und der mit ihnen verbundene „Geist von ’98“ (englisch Spirit of ’98) oder „Prinzipien von ’98“ (englisch Principles of ’98) dienten der Ideologie der States’ Rights als Begründung. Diese wurde mehrfach missbraucht, um rassistische Institutionen wie die Sklaverei und die Jim-Crow-Rassentrennung zu rechtfertigen.“ Worauf bezieht sich das „Diese“? Auf die Resolutions oder die States' Rights? Solche Fälle, in denen der Bezug des Demonstrativpronomens unklar ist, finden sich häufig. Alles in allem liest sich nicht so gut; die Formulierungen wirken zuweilen etwas unbeholfen, als ob es sich um eine Übersetzung aus dem Englischen handelt, die kaum überarbeitet wurde. Bis anhin war es ja bei deinen Artikeln so, dass ich sie (immer mit Vergnügen) las und solche Sachen gleich behob. Zum einen bin ich derzeit im Privaten sehr eingespannt – was sich auf absehbare Zeit nicht ändern wird – und zum anderen erscheinen mir diese Kleinigkeiten in diesem Fall als sehr zahlreich. Insbesondere im Bereich Geschichte hat die Wikipedia hervorragende Mitarbeiter (z. B. Arabsalam, Phi, Vive La France2, Atomiccocktail), die vielleicht die Zeit und Musse für ein Review haben.--FWS AM (Diskussion) 09:16, 13. Apr. 2024 (CEST)Beantworten

Vielen Dank für dein Feedback! Ich habe schonmal etwas dran gearbeitet und werde mir das morgen nochmal etwas angucken, besonders in Bezug nochmal auf die Pronomina. --IER (Diskussion) 13:06, 13. Apr. 2024 (CEST)Beantworten
@FWS AM: Ich wäre mit meiner Überarbeitung so weit fertig. Kannst du sie in den nächsten Tagen nochmal überprüfen? --IER (Diskussion) 14:46, 14. Apr. 2024 (CEST)Beantworten
Ich muss schauen. Wie schon gesagt, bin ich sehr eingespannt. Für Wikipedia habe ich kaum noch Zeit. Hinzukommt, dass ich seit zwei Tagen darniederliege. Daher kann ich nichts versprechen. --FWS AM (Diskussion) 09:23, 15. Apr. 2024 (CEST)Beantworten
Kein Problem, lass dir Zeit. --IER (Diskussion) 09:29, 15. Apr. 2024 (CEST)Beantworten

Blumenstraßenkrawalle[Quelltext bearbeiten]

Eine obdachlosgewordene Familie, zuvor per Zwangsräumung aus einer Mietwohnung auf die Straße gesetzt, Holzstich nach einer Zeichnung von Hermann Lüders, Berlin 1872, entnommen aus: Daheim. Ein deutsches Familienblatt mit Illustrationen; Jahrgang 8 Nr. 4, Leipzig 1872, S. 57.

Die „Blumenstraßenkrawalle“ waren eine dreitägige militante Unruhe, die sich vom 25. bis 27. Juli 1872 in der damaligen Stralauer Vorstadt in Berlin ereignete. Sie ist nach der Blumenstraße im heutigen Stadtteil Friedrichshain benannt. Die Straße war Ausgangspunkt eines Kampfes zwischen Fabrikarbeitern, Handwerksgesellen und Obdachlosen einerseits und der Berliner Polizei andererseits. Anlass war zum einen die Unzufriedenheit über hohe Mietpreise und damit verbundene häufige Zwangsräumungen, bei denen Mieter samt Mobiliar auf der Straße landeten. Ein weiterer Anlass des Widerstandes war zum anderen das Niederreißen von slumartigen Barackensiedlungen durch Polizei und Feuerwehr sowie die als demütigend empfundene Einweisung in das Arbeitshaus, der damals einzigen kommunalen Notunterkunft für Obdachlose. In der Forschung besteht Unklarheit darüber, ob die Ausschreitung als Krawall oder Protest bezeichnet werden kann.

Ein interessantes Thema an der Schnittstelle zwischen Sozial- und Politikgeschichte. Der Artikel soll im Idealfall ein Bapperl bekommen --Vive la France2 (Diskussion) 13:30, 27. Apr. 2024 (CEST)Beantworten

Post Scriptum: Da über den Artikel schon einige Überlegungen angestellt wurden, verweise ich auch auf die Berücksichtigung der Artikeldiskussionsseite. LG --Vive la France2 (Diskussion) 11:04, 28. Apr. 2024 (CEST)Beantworten

Welche Größe sollte das Introbild aufweisen? --Vive la France2 (Diskussion) 12:33, 29. Apr. 2024 (CEST)Beantworten

Das Bild im Intro darf auch wenn es hochkant ist anders als die späteren Bilder im Text durchaus die nicht durch "hochkant" eingeschränkte Größe haben. Dieses Bild ist nur nur im Idealfall sinnvolle Ergänzung des Textes, sondern eben auch Teaser und Eyecatcher. --Marcus Cyron Mit Ukraine, Israel, Armenien und Iranern 14:11, 2. Mai 2024 (CEST)Beantworten

Bin noch nicht durch mit dem Artikel, aber ein erster Gedanke: Ich fände es besser, wenn das Kapitel "Bezeichnung und Einordnung" eher hinten im Artikel steht. Und davon abgesehen, um die Bezeichnung der Krawalle geht es in diesem Kapitel doch gar nicht, nur um die Einordnung, oder? Viele Grüße, DerMaxdorfer (Diskussion) 00:47, 1. Mai 2024 (CEST)Beantworten

Vielen Dank, ich bin deinem Vorschlag gefolgt. Liebe Grüße --Vive la France2 (Diskussion) 09:19, 1. Mai 2024 (CEST)Beantworten
Dankeschön, mir gefällt es so deutlich besser! Die Diskussionen um die wissenschaftliche Einordnung der Geschehnisse lassen sich beim Lesen einfach besser nachverfolgen, wenn man vorher ein genaueres Bild der Geschehnisse selbst hat. Viele Grüße, DerMaxdorfer (Diskussion) 12:36, 2. Mai 2024 (CEST)Beantworten
Mir gefällt es so auch besser. Liebe Grüße --Vive la France2 (Diskussion) 13:38, 2. Mai 2024 (CEST)Beantworten

Der Text schreibt unbelegt "denn die Wohnungsspekulationen der Gründerzeit (1871–1873) ließen die Mietpreise drastisch ansteigen." Da die Bevölkerungszahl stark anstieg (das ist in Einwohnerentwicklung_von_Berlin#1825–1919 beschrieben: Von 702.437 im Jahr 1867 auf 1.008.566 in 1877) ist ein Anstieg der Mieten auch ohne jede Spekulation mehr als plausibel. Der Satz "Institutionen, die sich für die Rechte der Mieter einsetzten, entstanden erst gegen Ende der 1880er Jahre." Der Zentralverband der städtischen Haus- und Grundbesitzervereine Deutschlands bestand seit 1879, gerade in den 1870er Jahren waren viele Mietervereine entstanden (aus den im Artikel genannten Gründen). Mich würde interessieren, wie die Mietensituation sich in den Folgejahren entwickelte, wenn das der Höhepunkt der Wohnungsnot war. Zeitgleich gab es auch anderswo im Reich Krawalle, z.B. bei uns der Frankfurter Bierkrawall. Hier fände ich Einordnung und Querverweise hilfreich.--Karsten11 (Diskussion) 14:59, 2. Mai 2024 (CEST)Beantworten

Hallo Karsten11, die Stelle ist nun nachbelegt und konkretisiert. Die Wohnungsspekulationen werden aber durchaus als Faktor angesehen, wobei die beeindruckende Zunahme der Einwohnerzahl nicht unterschlagen werden darf. Da hast du schon Recht, der Fakt wird nun auch nochmal explizit im Artikel angesprochen. Bei der Aussage "Institutionen, die sich für die Rechte der Mieter einsetzten, entstanden erst gegen Ende der 1880er Jahre" handelt es sich um eine belegte Information von Felizitas Schaub. Ich nehme an, du entnimmst dein dieser Information widersprechendes Wissen dem Wikipedia-Artikel Deutscher Mieterbund. Der dort angeführte Zentralverband der städtischen Haus- und Grundbesitzervereine Deutschlands von 1879 war aber gar kein Interessensverband der Mieter, sondern der Gegenseite. Für den angeblich ersten „Miethbewohnerverein“ in Dresden 1869 gibt es keinen Beleg im Artikel. Es kann ja sein, dass sich Frau Schaub geirrt hat, dann müsste das aber mit anderer Fachliteratur untermauert werden. Die Blumenstraßenkrawalle wurden noch nicht mit dem Frankfurter Bierstraßenkrawall verglichen. Ich glaube das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn beide Krawalle hatten doch recht unterschiedliche Motive. --Vive la France2 (Diskussion) 15:38, 2. Mai 2024 (CEST)Beantworten
Die Bierkrawalle waren vor allem ein Phänomen in Süddeutschland. Entsprechend stellen die Studien Vergleiche zu Bierkrawallen in München und Mannheim an. Es handelte sich noch um klassische Lebensmittelunruhen. Bier galt immer noch als Grundnahrungsmittel, da Grundwasser (wegen fehlender Kanalisation) schmutzig war. Es traten deswegen auch noch große Cholerapandemien auf, zuletzt in Hamburg 1892. Die Blumenstraßenkrawalle als Wohnungsnotprotest sind nochmal anders einzuordnen. Deshalb gibt es zwischen Frankfurt 1873 und Berlin 1872 keine Vergleiche in der Forschung. Die Frankfurter Bierkrawalle in einem Zusammenhang zu stellen wäre Theoriefindung. --Vive la France2 (Diskussion) 16:13, 2. Mai 2024 (CEST)Beantworten
Hallo Karsten11, ein bisschen habe ich aber doch noch zur Einordnung und als Ausblick gefunden. Schau dir gerne die letzten Ergänzungen an. So sollte es auf jeden Fall runder sein. Liebe Grüße --Vive la France2 (Diskussion) 11:40, 3. Mai 2024 (CEST)Beantworten

A. Motard & Co.[Quelltext bearbeiten]

A. Motard & Co. war ein Berliner Unternehmen, das von etwa 1840 bis 1979 Stearinkerzen und andere chemische Produkte herstellte. Der Gründer Adolphe Motard hatte sich in Paris mit seinem Kompagnon Adolphe de Milly zerstritten und war ausgezogen, um ihrer beider Kerzenentwicklung im Ausland zu vermarkten. Um 1900 beschäftigte das Familienunternehmen über 400 Personen. 1937 erfolgte die Übernahme durch einen Chemiekonzern. 1979 erwarb ein Gelatineproduzent die Aktienmehrheit und stellte die unrentable Kerzenproduktion ein.

Zum vorliegenden Thema bin ich durch meine intensive Beschäftigung mit der Kerzenherstellung gekommen. Obwohl die Erzeugnisse sehr beliebt waren (Motard Kerzen werden heute noch vereinzelt angeboten), ist die Quellenlage zum Unternehmen dürftig und teils widersprüchlich. Bis 1976 (mehr ist nicht digitalisiert) helfen immerhin die Berliner Adressbücher weiter. Sie zu durchforsten war eine ziemliche Fleiß-, aber auch eine Portion Detektivarbeit. Der Artikel basiert auf einem Vorgängertext mit Lemma „Motard“, von dem noch ca. 10 Prozent übrig geblieben sind. Damit er ein wenig Aufmerksamkeit bekommt, möchte ich für „Lesenswert“ kandidieren. Ich freue mich auf und über Reaktionen. Gruß --Artessa (Diskussion) 19:47, 29. Apr. 2024 (CEST)Beantworten

Geschichte des Papsttums[Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte des Papsttums reicht von der Spätantike bis in die Gegenwart. Die Institution des Papsttums hat ihre Wurzeln in der frühen Petrus- und Paulus-Tradition der stadtrömischen Kirche, verbunden mit der christlich verstandenen Romidee. Obwohl Bischöfe von Rom bereits in der Alten Kirche den Anspruch auf eine Führungsrolle in der Christenheit erhoben, erfolgte die Ausgestaltung des Papsttums erst im Mittelalter, vorbereitet durch die Kirchenreformbewegung des 11. Jahrhunderts. Innerkirchlich wirkten Konziliarismus und Episkopalismus als Gegengewichte. Als Herrscher des Kirchenstaates hatten die Päpste politische Interessen in Mittelitalien, die in Spannung zu ihrer gesamtkirchlichen Aufgabe standen. Gleichzeitig mit dem Verlust des Kirchenstaates 1870 fixierte das Erste Vatikanische Konzil zwei Papstdogmen: den gesamtkirchlichen Jurisdiktionsprimat und, darin eingebettet, die Unfehlbarkeit bei ex-cathedra-Entscheidungen.

Nachdem das Kapitel Geschichte aus dem Lemma Papst ausgelagert wurde, um für die Dauerbaustelle Geschichte des Papsttums einen neuen Text zu bieten, sehe ich mich etwas in der Pflicht, über die Lexika hinaus weitere Literatur auszuwerten, aktuell v. a. Herbers - damit der WP-Leser wirklich einen soliden Überblick erhält. Das Problem ist freilich, dass ich für mittelalterliche Geschichte kaum Hintergrundwissen mitbringe. Ich referiere also und versuche, die wichtigsten Entwicklungen in einer sinnvollen Reihenfolge zu präsentieren. Inwieweit das gelingt, kann ich aber nicht so richtig einschätzen. Deshalb wäre es sehr hilfreich, wenn die Mittelalter-Experten mitlesen und mir ein Feedback geben, damit ich bei künftigen Bibliotheksbesuchen entsprechend nacharbeiten kann. Da es nicht mein Interessengebiet ist, lese ich mir das alles nur kurzfristig an, d. h. wenn ich die Arbeit hier abgeschlossen habe und was anderes mache, kann ich auch nicht mehr viel dazu beitragen. Viele Grüße: -- Ktiv (Diskussion) 08:30, 2. Mai 2024 (CEST)Beantworten

Hallo, das ist ein äußerst ehrgeiziges Unterfangen. Ich frage mich, wie du den Artikel konzeptionell gestalten möchtest. Meines Erachtens sollte so ein Artikel wirklich nur die Hauptstationen in der Entwicklung des Papsttums nachzeichnen und nicht versuchen, die (potenziell dreihundert) politischen Papstbiographien hintereinander zu reihen. Ich würde daher nicht eigens einzelne Pontifikate per Überschrift herausheben, wie beispielsweise Gregor VII. oder Innozenz III., sondern sie in Entwicklungstendenzen einflechten. Bei dem Abschnitt zu Gregor VII. geht es ja hauptsächlich um den Investiturstreit, bei Innozenz III. um Kreuzzüge und den Höhepunkt der päpstlichen Autorität. Ich vermisse noch einen Hinweis auf die Zwei-Schwerter-Theorie. Auch sollte erwähnt werden, dass die Zeit der Wirren zwischen 882 und 1046 als Saeculum obscurum bezeichnet wird. Bei Innozenz III. fehlt mir ein Hinweis auf den Venerabilem-Erlass, die Entstehung des Inquisitionsverfahrens und des Vergentis in senium. Außerdem wichtig: Ad extirpanda, also die Erlaubnis der Folter als legitimes Mittel der "Wahrheitsfindung". Zu kurz kommt meines Erachtens der Konflikt der Päpste mit dem Stauferkaiser Friedrich II. Du schreibst: "Im Kontext des Fünften Kreuzzugs, den er erfolgreich durchführte, wurde er von Gregor IX. mehrfach exkommuniziert." "Erfolgreich" war der "Kreuzzug" aber nicht aus der Perspektive des Papsttums, denn Friedrich setzte im Heiligen Land auf Verhandlungen statt das Schwert. Sein Kreuzzug wurde deshalb in Rom nicht als solcher anerkannt. Und auf dem Konzil in Lyon erklärte der Papst den Kaiser sogar wegen Meineids, Beleidigung der Kirche und Häresie für abgesetzt, was die Situation zwischen Kaiser und Papst vollends eskalieren ließ. Ich fände auch eine zeitliche Periodisierung sinnvoll, zum Beispiel für das Kapitel "Vom Avignon zum Großen Schisma". Warum nicht einfach "Avignonesisches Papsttum (1309–1376/1377)"? Eine Überschrift wie 3.3.6 Sizilien, Anjou und Frankreich" finde ich verwirrt nur. Warum nicht "Höhepunkt der Eskalation mit den Staufern und der französischen Krone"? Liebe Grüße --Vive la France2 (Diskussion) 11:49, 2. Mai 2024 (CEST)Beantworten
Hallo Vive la France2, gerade weil die Themenstellung äußerst ehrgeizig ist, melde ich den Artikel hier zum Review an. KALP ist nicht anvisiert, aber ich möchte etwas Solides abliefern, und dazu brauche ich die Hilfestellung aus der Community. Die Überschrift "Sizilien, Anjou und Frankreich" ist eine reine Verlegenheitslösung, die meine Schwierigkeit zeigt, das späte 13. Jahrhundert genauer zu fassen.
Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung der Institution und gerade nicht auf den einzelnen Papstbiografien. Investiturstreit und Saeculum obscurum sind Begriffe der älteren Forschung. Aus Sicht der Papstgeschichte steht der Investiturstreit im größeren Kontext der Kirchenreformbewegung, laut Herbers wichtig wegen der Dynamik, die sich im Kirchenrecht anbahnte. Der Baustein-Artikel Saeculum obscurum und die mit Übernahme dieses Uraltbegriffs eingenommene moralistische Betrachtungsweise der Papstgeschichte ist imho nicht empfehlenswert.
Zu den Kreuzzügen muss ich zweifellos noch nacharbeiten. Wenn ich Herbers richtig verstehe, hatten die Päpste kaum eine Beziehung zu den Kreuzfahrerstaaten und machten sozusagen nicht viel aus den dort etablierten lateinischen Patriarchaten.
Das geringste Problem ist der Verweis auf Lemmata wie Venerabilem, da diese an geeigneter Stelle als Verweis auf Hauptartikel in den Text eingeschoben werden können.
Viele Grüße: --Ktiv (Diskussion) 12:30, 2. Mai 2024 (CEST)Beantworten
Zum Investiturstreit und dem Saeculum nur mein Hinweis, dass das zwar sicher nicht mehr die aktuellsten Begriffe sind, aber sie sind sehr bekannt und zur Abgrenzung sicher immer noch geeignet. Als Überschriften fände ich sie teilweise weiter sinnvoll, gerne auch in Anführungszeichen gesetzt. Gruß, --Wdd. 🇺🇦 🇮🇱 (Diskussion) 12:44, 2. Mai 2024 (CEST)Beantworten
Eine große Mehrzahl an Historikern und Kirchenhistorikern spricht immer noch von einem Investiturstreit, übrigens ohne Anführungszeichen. Ich nenne nur mal zwei Buchtitel [bei https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-27818 H-Soz-Kult]. Davon abgesehen ist es kein Problem darauf zu verweisen, dass es zur Einordnung des Investiturstreites mehrere Lesarten gibt. Nur auf der Einschätzung von Herbers zu beharren fände ich nicht so gut. --Vive la France2 (Diskussion) 13:02, 2. Mai 2024 (CEST)Beantworten
Der Begriff "Investiturstreit" ist noch und wieder da, und hat seine Berechtigung, soweit bin ich ganz d'accord bzw. möchte niemandem vorschreiben, wie diese Konflikte zu benennen seien. Aber ausgerechnet Claudia Zey zu unterstellen, dass Sie "noch" von Investiturstreit spräche, ist aber keine angemessene Darstellung Ihrer gut dokumentierten Position zu Thema. Sie selbst schrieb 2020, dass der Begriff heute zunehmend wieder (!) ohne den Zusatz "sogenannt" verwendet werden, auch in Abgrenzung zu ihren eigenen Publikationen aus den 1990er Jahren; ebenso deutlich schreibt sie auch, dass die zugrundeliegenden Probleme nicht gelöst seien. Zey ist also kein Beleg für die ungebrochene Tradition des Begriffs, sondern akzeptiert den Begriff aus anderen Gründen, als es die ältere Forschung tat, die sich auf zwei "Parteien" als Akteure und Investituren als Thema konzentrierte. Gruß --CRolker (Diskussion) 13:25, 2. Mai 2024 (CEST)Beantworten
PS Claudia Zey: Der Investiturstreit - Neuere Perspektiven der Forschung. In: Thomas Kohl (Hrsg.): Konflikt und Wandel um 1100. Berlin 2020, S. 13–31, hier 13-14:
"Die eingeschränkte Verwendung des Terminus „Investiturstreit“ durch das Hinzufügen von „der sogenannte“ (Investiturstreit) ist zwar nur noch selten anzutreffen, die dahinter stehenden Zweifel aber, was eigentlich der Kern dieses Konfliktes war, in welchem Verhältnis kirchenpolitische Fragen im engeren Sinne und machtpolitische Fragen im weiteren Sinne zueinander stehen, und vor allem, wie sich dieser Konflikt auf die soziale Ordnung des hochmittelalterlichen Europa auswirkte, ist genauso aktuell wie schon vor Jahrzehnten und deswegen immer wieder Anlass, die Verhältnisse im ausgehenden 11. und beginnenden 12. Jahrhundert in den Blick zu nehmen."
--CRolker (Diskussion) 13:27, 2. Mai 2024 (CEST)Beantworten

Ich bleibe dabei, dass der Artikel schon sehr solide ist und kein zwingender Nachbesserungsbedarf mehr besteht, aber es ehrt Dich natürlich, dass Du auch bei solchen Artikeln Deine Qualitätsstandards hochhalten möchtest. Vielleicht fällt ja Benutzer:CRolker oder Benutzer:Enzian44 akuter Änderungsbedarf auf? Ich werde mir den Text die Tage auch noch einmal komplett durchlesen und melde mich hier, wenn mir was auffällt. Viele Grüße, DerMaxdorfer (Diskussion) 12:34, 2. Mai 2024 (CEST)Beantworten

Natürlich leistet Ktiv vorzügliche Arbeit, das wollte ich nicht in Abrede stellen. Schwachpunkte hat der Artikel dennoch. Besonders die Gliederung ist nicht optimal. Kapitel "3.2 Papst und Kaiser" könnte man als eigenes Großkapitel etablieren, denn der Punkt "3.3.1 Gregor VII. versus [Kaiser] Heinrich IV", "Das 12. Jahrhundert" und "Sizilien, Anjou und Frankreich" streifen teilweise die gleiche Thematik, nämlich das Verhältnis zwischen Kaisertum und Papsttum (nur einige Jahrhunderte später). Mein Vorschlag wäre deshalb jeweils verschiedene Entwicklungslinien chronologisch separat in eigenen Kapiteln nachzuzeichnen. --Vive la France2 (Diskussion) 13:20, 2. Mai 2024 (CEST)Beantworten
Alles gut, ich wollte auch nicht Deinen Verbesserungsvorschlägen widersprechen, sondern Ktivs Tiefstapelei ;-) Liebe Grüße, DerMaxdorfer (Diskussion) 15:05, 2. Mai 2024 (CEST)Beantworten
(nach Mehrfach-BK) Ich bin da nur interessierter Laie, aber den Kommentar des Vorredners (VlF2) kann ich gut nachvollziehen und stimme ihm weitgehend zu. Nachfolgend mal ein paar noch nicht sonderlich sortierte Hinweise: Bei den Überschriften sollten die wichtigsten Grundthemen schon auftauchen, einzelne Päpste nur ausnahmsweise. Innozenz III. wäre so eine Ausnahme, seine Zeit gilt ja vielfach als Höhepunkt der Macht des Papsttums. Bekannte Stichworte wie "Investiturstreit" oder "Antimodernismus" sollte auf jeden Fall in einer Überschrift auftauchen. In der Spätantike sollte schon anhand der Überschriften besser erkennbar werden, wie das Papsttum allmählich seinen Anspruch auf die Nachfolge Petri etabliert, daraus seinen Vorrang abgeleitet und ggü. den anderen Bischöfen durchgesetzt hat. Im Kapitel zum Mittelalter sollte m.E. der Bruch, der sich aus dem vom Vorredner erwähnten Saeculum obscurum mit seinem Tiefpunkt von Macht und Ansehen ergab, klarer erkennbar werden; auch würde ich noch explizit das frühe Mittelalter mit der Zeit zwischen Gregor I. und dem Saeculum obscurum gliederungstechnisch hervorheben, ebenso vielleicht auch das Spätmittelalter. In der Neuzeit sollte in den Überschriften noch die Zeit der französischen Revolution und Napoleons gesondert hervorgehoben werden, gesondert vielleicht als Überschrift nach der Frühen Neuzeit auch die Moderne; und dass der Kulturkampf im Text gar nicht erwähnt wird, ist auch ein gewisses Manko. Im Kapitel zum Konfessionellen Zeitalter bis zum 18. Jahrhundert wäre die Nennung der Exklusive, die ja auch den schleichenden Machtverlust der Päpste in der Zeit ab etwa 1600 verdeutlicht, wünschenswert. Achja, zur Überschrift "Von Avignon zum Großen Schisma" stellte sich mir spontan erst mal die Frage, wo das Kapitel "Der Weg nach Avignon" steht... ;-) Soweit mal meine ersten Eindrücke. Und Respekt für dein Vorhaben, das bedeutet viel Arbeit... --Wdd. 🇺🇦 🇮🇱 (Diskussion) 12:41, 2. Mai 2024 (CEST)Beantworten
Da bin ich wieder dabei, jetzt, wo wir inhaltlich einen guten Artikel haben, kann und soll man sich überlegen, ob und wie die Darstellung verbessert werden kann. Gruß --CRolker (Diskussion) 13:29, 2. Mai 2024 (CEST)Beantworten
Der Artikel ist mehr als solide. Damit @Ktivs Arbeit honoriert wird und damit man mir glaubt, dass ich den Artikel ebenfalls auf dem Schirm habe, habe ich gerade die Erwähnung von Brixen 1080 gestrichen. Das Problem, das hier besteht, ist selbst in solider Überblicksliteratur vorhanden, erst wenn man die zugrundeliegende Literatur liest (naja, oder halt die Quellen kennt), merkt man, dass die Formulierung "Gregor wurde in Brixen abgesetzt" eine unzulässige Vereinfachung ist. Ein Überblicksartikel muss auf dieses Spezialproblem nicht eingehen, deshalb habe ich es bei allem Respekt gestrichen und nicht korrigiert. Das nur, um zu markieren, auf welchem Niveau sich selbst die Fehler des Artikels bewegen: auf dem Niveau einschlägiger, aktueller Fachliteratur. Der Artikel kann vielleicht zugänglicher gestaltet werden, aber was das fachliche Niveau angeht, wird man nur dann Fehler finden, wenn man mehr als nur ein paar hundert Seiten Forschungsliteratur gelesen, verstanden und einigermaßen memoriert hat. Schön, dass es auch solche Artikel in der WP gibt. Gruß, --CRolker (Diskussion) 13:14, 2. Mai 2024 (CEST)Beantworten

Vielen Dank allen Mitdiskutierenden, eine so rege Rückmeldung übertrifft meine Review-Erwartungen weit. Ich möchte noch einmal deutlich machen, welche Hilfestellung ich mir vom Review erhoffe, das man vielleicht auf das Papsttum im Mittelalter konzentrieren kann. Die Konzeption des Artikels wurde so entwickelt, dass die Artikel Papst/Papsttum in den Lexika LThK, RGG und TRE verglichen und die Gliederung sowie Schwerpunktsetzung entsprechend übernommen wurden. Ergänzend habe ich drei Geschichten des Papsttums im Mittelalter ausgewertet, erst Frenz, dann Schimmelpfennig und nun Herbers. Die ersten beiden waren mit dem aus den Lexika erhobenen Material recht gut kompatibel, aber bei Herbers stieß ich mehrfach auf unerwartete Ausführungen, die nicht so einfach einzuarbeiten sind (Beispiel: diff). Diese Umbauarbeiten im Artikel, sowie die Beziehungen der Päpste zu Anjou und (?) Frankreich, die mir immer noch nicht recht klar sind, finde ich bedenklich. Ich bin nächste Woche wieder in der Bibliothek, idealerweise mit ein paar Hinweisen von euch, wo ich Herbers nochmal nachlesen oder ggf. andere Literatur hinzuziehen sollte. Viele Grüße:--Ktiv (Diskussion) 14:24, 2. Mai 2024 (CEST)Beantworten

Da fällt man einige Wochen wegen Operationen am Grauen Star aus, kommt am 1. Mai zurück nach Hause und findet beim Aufarbeiten der Rückstände die Ladung zu dieser Diskussion. Lesen in Wikipedia funktioniert ja bereits einigermaßen, mit echten Büchern wird es noch etwas dauern. @Ktiv verdanken wir nun eine solide Artikelbasis, bei der sich Feinschliff wirklich lohnt. Zunächst muß ich aber dabei zunächst unwikipedianisch mit einem halben Jahrhundert Erfahrung und Quellenkenntnis zurechtkommen, die Situation sollte sich allerdings bessern. In dieser Geschichte des Papsttums aus der Sicht von Klaus Herbers scheinen mir immer noch institutionelle Aspekte zu kurz zu kommen, etwa die Finanzpolitik: die Erklärungen zu den Ressourcen unter Johann XXII. überzeugen mich nicht recht. Reservationen waren ein beliebtes Mittel, Stellenbesetzungen dem Papst vorzubehalten, teilweise traten sie automatisch ein, etwa beim Tod eines Bischofs oder Kandidaten an der Kurie. Wie schon vor zehn Jahren halte ich auch einen quellenkundlichen Abschnitt für wünschenswerr. Das ist aber nicht vordringlich, auch wenn es den Leser interessieren könnte, daß Kritik an der Geldgier der Kurie auch Gegenstand der Vagantendichtung ist. Irritieren tut mich allerdings der Terminus „Avigneser Papst“ (und dgl. mehr), selbst wenn er aus der Leitliteratur stammen sollte. Jedoch nochmals Dank dafür, daß wir jetzt auf hohem Niveau meckern können … --Enzian44 (Diskussion) 03:19, 3. Mai 2024 (CEST)Beantworten
Die Ausführungen zu den Ressourcen unter Johannes XXII. stammen nicht von Herbers (dessen Gesamtdarstellung wurde erst bis Bonifatius VIII. ausgewertet), sondern aus dem RGG-Artikel Papsttum II 5. Mittelalter und Reformation: Avignon – Schisma – Konziliarismus von Harald Zimmermann, wobei ich jeden der dort verwendeten Begriffe anhand der entsprechenden RGG-Artikel Provision, Reservation, Exspektanz, Annaten erläutert habe. Möglich, dass die Verfasser Wilhelm Rees und Herbert Kalb als Kirchenrechtler diese Begriffe anders gefasst haben als von Zimmermann beabsichtigt.
Gute Besserung & danke für die schnelle Rückmeldung! --Ktiv (Diskussion) 08:02, 3. Mai 2024 (CEST)Beantworten
Das hatte ich schon gesehen, daß hier auf RGG verwiesen wird. Eigentlich wären dazu Artikel wünschenswert, bei Provision sollten sie über die Ausführungen in Provision deutlich hinausgehen. --Enzian44 (Diskussion) 10:03, 3. Mai 2024 (CEST)Beantworten
Habe jetzt Annaten und Servitien auf die erste Position gesetzt und mit Frenz erläutert. Hier die genaue Formulierung bei Zimmermann (RGG 6 Sp. 879): "Die Entfernung von Rom und den reichen Ressourcen des Kirchenstaats hatten schon seit Johannes XXII. zu einer Neuordnung und exzessiven Nutzung steuerlicher Einnahmen aus Provisionen, Reservationen, Exspektanzen und Annaten gezwungen." --Ktiv (Diskussion) 10:34, 3. Mai 2024 (CEST)Beantworten

Auch ich möchte Dank aussprechen. Wenn man sich diesen Murks ansieht, kann die Leistung gar nicht hoch genug gewertschätzt werden. --Armin (Diskussion) 19:47, 3. Mai 2024 (CEST)Beantworten

Überland-Feldzug[Quelltext bearbeiten]

Der Überland-Feldzug war eine militärische Operation des Unionsheeres geführt vom Oberbefehlshaber des Heeres Generalmajor Ulysses S. Grant während des Amerikanischen Sezessionskrieges. Sie dauerte vom 4. Mai bis 24. Juni 1864. In einer Serie von verlustreichen Schlachten gelang es der Potomac-Armee des Unionsheeres die Nord-Virginia-Armee vom Südufer des Rapidans bis auf das Südufer des James südlich von Richmond, Virginia zurückzudrängen. Obwohl die Nordstaatenarmee während des Feldzuges erhebliche Verluste erlitt, schuf der Feldzug die Voraussetzungen für den strategischer Sieg der Union, da die Südstaaten nach Richmond und Petersburg zurückgedrängt und in der Folge dort belagert wurden. Auch erlitt die konföderierte Nord-Virginia-Armee während des Überland-Feldzuges empfindliche Verluste.

Dieser Artikel befasst sich mit der aus meiner Sicht heißen Phase des Sezessionskrieges und sollte aufgehübscht werden, um auch nach strengeren Standards einer Lesenswert-Kandidatur nebst entsprechender Überprüfung standzuhalten. --Antisyntagmatarchos (Diskussion) 16:11, 3. Mai 2024 (CEST)Beantworten