Wolfgang Beigel

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Wolfgang Beigel (2022)

Wolfgang Beigel (* 14. März 1944 in Wien) ist ein österreichischer Schauspieler, Sänger, Musicaldarsteller und Hörspielsprecher, der dem Publikum hauptsächlich durch seine Theater-, Musical- und Fernsehrollen in Deutschland bekannt ist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wolfgang Beigel ist der Sohn einer Kinderkrankenschwester und eines Schuldirektors. Nach Beendigung des Gymnasiums und anschließendem Abschluss einer Berufsausbildung als Lehrer unter dem späteren Wiener Bürgermeister Helmut Zilk absolvierte er dort die Schauspielschule Krauss. Nach einer Reihe von Engagements an Wiener Theatern – Volkstheater, Raimundtheater und Theater an der Wien – besuchte er die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und studierte dort Gesang. Der zusätzliche Privatunterricht bei Liontas Piroska und der Opernsängerin Sena Jurinac unterstützte dabei seinen musikalischen Werdegang.[1] Seine ersten Engagements hatte er unter anderem an verschiedenen Wiener Kellertheatern, auf Tourneen und am Theater für Vorarlberg in Bregenz (1966–68).

1967 übernahm er in der Oper Zar und Zimmermann die Rolle eines Offiziers bei den Bregenzer Festspielen. Welche vom ORF aufgezeichnet wurde. 1969 spielte er neben Dagmar Koller und Fritz Muliar in Hochzeit am Bodensee die Rolle des Reporters, ebenfalls bei den Bregenzer Festspielen.[2]

Im Jahr 1970 trat er in einer Folge der von dem französischen Regisseur Christian Jaque produzierten Serie Omer Pacha in Erscheinung. Beigel übernahm dabei die Rolle eines Soldaten des Regiments. Gedreht wurde in Mostar.[3]

Seine erste Rolle in Deutschland spielte Beigel 1970 bei den Luisenburg Festspielen in Wunsiedel, hier übernahm er in Johann Nestroys Posse Der Talisman die Rolle des Monsieur Marquis und neben Katerina Jacob den Phillip von Burgund in „Die Jungfrau von Orleans“.

Unter der Direktion von Gustav Manker spielte Beigel von 1970/71 am Volkstheater Wien. Es folgten Verpflichtungen als Sänger und Schauspieler 1970–72 am Städtebundtheater Biel-Solothurn. Unter den Direktoren Emil Stöhr und Urs Bürgin wurde er von 1971 bis 1978 am Atelier-Theater, Bern BE engagiert, wo er rund dreißig Rollen verkörperte. Zeitgleich zu diesem Engagement am Atelier Theater Bern arbeitete Beigel u. a. gemeinsam mit Peter Simonischek auch in mehreren Hörspielen als Sprecher beim Schweizer Radio.[4]

Am 2. Dezember 1977 fand im Theater an der Wien, die Deutschsprachige Erstaufführung des Musicals Mayflower unter der Regie von Francis Morane statt, in welcher Beigel neben dem damals noch eher unbekannten Christoph Waltz die Rolle des Sizilianers Beppo übernahm.

Ab 1983 spielte er unter der Intendanz von Klaus Wagner am Stadttheater Heilbronn in verschiedenen Hauptrollen Theater und Musical, so den Srulik in Joshua Sobols Ghetto, Petruchio in Kiss me Kate und Juan Perón in Andrew Lloyd Webbers Musical Evita. 1983 trat er in der Rolle des Juan Perón bei der (ARD)-Spielshow Einer wird gewinnen mit Hans Joachim Kulenkampff auf. 1987 verließ Beigel das Stadttheater Heilbronn. Anschließend spielte er am Theater Ulm in mehreren Hauptrollen u. a. den Darry Berrill in Das Ende vom Anfang von Seán O’Casey und den Wachtmeister Werner in Gotthold Ephraim Lessings Lustspiel Minna von Barnhelm und wechselte 1990 an die gerade neu eröffnete Neue Flora in Hamburg.

In der Hamburger Inszenierung des Musicals Das Phantom der Oper von Andrew Lloyd Webber mimte er über fünf Jahre in der Neuen Flora Hamburg an der Seite von Peter Hofmann und Anna Maria Kaufmann den Operndirektor Monsieur Firmin. Am 12. Oktober 1995 feierte The Phantom of the Opera Premiere in der Messehalle Basel in der Schweiz, wo er in der englischen Version ebenfalls die Rolle des Monsieur Firmin übernahm.[5]

Von 1993 bis 1998 wurde Beigel als Peter von Frosta zum Werbegesicht der Frosta AG. Im Jahr 1993 war Beigel in der Fernsehwerbung für die erste Mercedes C-Klasse Baureihe 202 von Mercedes-Benz als Protagonist zu sehen. Die Synchronisation übernahmen Michael Brennicke und Sky du Mont als Off-Sprecher.

Im Jahr 1998 stand er das erste Mal bei den Kreuzgangspiele Feuchtwangen unter der Intendanz von Lis Verhoeven auf der Bühne. Seit 2000 ist er dort in großen und kleineren Rollen zu sehen, u. a. als Antonio in Der Kaufmann von Venedig, als Jupiter in Orpheus in der Unterwelt, als Fliegergeneral Harras in Des Teufels General und als Oberst Pickering in My Fair Lady.[6]

Im Jahr 2003 sprang er kurzfristig für den erkrankten Heiner Lauterbach im Boulevardstück Ein seltsames Paar ein und spielte in einigen Aufführungen neben Uwe Ochsenknecht die Rolle des Oscar Madison in der Komödie Bayrischer Hof in München. Diese Rolle hatte er schon ein Jahr zuvor im Stadttheater Heilbronn gespielt.

2010 stand Beigel für die ZDF-Vorabendserie Da kommt Kalle in der Rolle des Betrügers Harry Hartwig vor der Kamera. 2011 spielte er neben Wayne Carpendale und Howard Carpendale die Rolle des Dr. Rosenthal im Hauptabendprogramm der ARD.[7]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1978 lernte Wolfgang Beigel bei einem Engagement am Atelier Theater Bern Bettina Melis († 19. April 2012 in Hamburg), die Tochter des Bildhauers Fritz Melis und Halbschwester des DDR-Fotografen Roger Melis, kennen, die ebenfalls Schauspielerin war, und heiratete sie im Jahre 1979.[8] Während seines ersten Engagements (1982–1987) am Stadttheater Heilbronn wurde 1987 seine Tochter geboren. Nach seinem Weggang aus Heilbronn wurde während seines Engagements (1988–1991) am Theater Ulm 1988 sein Sohn geboren.

Beigels Nichte ist die österreichische Schauspielerin und Sängerin Claudia Rohnefeld.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

TV-Spielfilme und Fernsehserien (Auswahl)

Musical und Bühne (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musical

Theater

Oper

Hörspiele (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musical

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2001 und 2007 wurde ihm vom Theaterverein Heilbronn der Kilianspreis als Würdigung für herausragende schauspielerische Leistungen verliehen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Homepage Wolfgang Beigel, Werdegang. Abgerufen am 26. März 2021.
  2. Zar und Zimmermann. In: Chronik der Bregenzer Festspiele. Abgerufen am 26. März 2021.
  3. Omer Pacha 1970 by Christian Jaque. In: youtube. Wolfgang Beigel, abgerufen am 26. März 2021.
  4. Hörspieldatenbank. In: hspdat.to. Abgerufen am 26. März 2021.
  5. Phantom of the Opera - The Casts in Basel. Abgerufen am 26. März 2021.
  6. Wolfgang Beigel. In: Kreuzgangspiele.de. Stadt Feuchtwangen, abgerufen am 26. März 2021.
  7. Lebe Dein Leben bei crew united, abgerufen am 26. März 2021.
  8. Marcel Piethe: Landschaft herber Gesichter. Die Ausstellung „Roger Melis: Die Ostdeutschen – Fotografien aus drei Jahrzehnten DDR“. In: Maulbeerblatt.com. Der Maulbär, 10. April 2019, abgerufen am 26. März 2021.
  9. https://chronik.bregenzerfestspiele.com/saison-1967/zar-und-zimmermann
  10. https://hspdat.to/?p8=Knapp
  11. Der Wirrkopf. Ö1 heute, abgerufen am 26. März 2021.
  12. https://www.discogs.com/release/16515642-%C3%89ric-Charden-Guy-Bontempelli-Mayflower-Deutschsprachige-Erstauffuehrung-Im-Theater-An-Der-Wien
  13. Extrablatt - German Cast. In: castalbums.org. Abgerufen am 26. März 2021 (englisch).
  14. Minna. Musical - Heilbronn Cast. In: castalbums.org. Abgerufen am 26. März 2021 (englisch).