Böhl (Lindlar)

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Böhl
Gemeinde Lindlar
Koordinaten: 51° 1′ N, 7° 23′ OKoordinaten: 51° 0′ 53″ N, 7° 23′ 23″ O
Höhe: 250 m ü. NN
Postleitzahl: 51789
Vorwahl: 02266
Böhl (Lindlar)
Böhl (Lindlar)

Lage von Böhl in Lindlar

Ansicht von Böhl
Ansicht von Böhl

Die Ortschaft Böhl ist ein Ortsteil der Gemeinde Lindlar, Oberbergischen Kreis im Regierungsbezirk Köln in Nordrhein-Westfalen (Deutschland).

Lage und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Böhl liegt südlich des nahen Lindlarer Hauptortes. Der Ort ist städtebaulich mit seinen Nachbarorten Bolzenbach, Oberschümmerich, Unterschümmerich und Altenrath verwachsen. Weitere Nachbarorte sind Eichholz und Burg.

Böhl wird zusammen mit Altenrath als „Altenrath-Böhl“ bezeichnet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1470/1471 wurde der Ort das erste Mal in einer „Abrechnung für die Kellnerei Neuenber“ urkundlich erwähnt.[1] Die Schreibweise der Erstnennung war Poel.

Aus der Charte des Herzogthums Berg des Carl Friedrich von Wiebeking von 1789 geht hervor, dass der Ortsbereich zu dieser Zeit Teil der Honschaft Oberhelling im Unteren Kirchspiel Lindlar im bergischen Amt Steinbach war.[2]

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1825 als Buhl verzeichnet. Die Preußische Uraufnahme von 1840 zeigt den Wohnplatz unter dem Namen Böhl. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1894/96 ist der Ort auf Messtischblättern regelmäßig als Böhl verzeichnet.

1822 lebten 20 Menschen im als Hof kategorisierten Ort, der nach dem Zusammenbruch der napoleonischen Administration und deren Ablösung zur Bürgermeisterei Lindlar im Kreis Wipperfürth gehörte.[3] Für das Jahr 1830 werden für den als Böhl bezeichneten Ort 41 Einwohner angegeben.[4]

Der 1845 laut der Uebersicht des Regierungs-Bezirks Cöln als Weiler kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit fünf Wohngebäude mit 30 Einwohnern, alle katholischen Bekenntnisses.[5] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt Böhl 1871 mit elf Wohnhäusern und 52 Einwohnern auf.[6] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden für Böhl fünf Wohnhäuser mit 30 Einwohnern angegeben.[7]

1895 besitzt der Ort vier Wohnhäuser mit 37 Einwohnern und gehörte und gehörte konfessionell zum evangelischen Kirchspiel Ründeroth,[8] 1905 werden fünf Wohnhäuser und 36 Einwohner angegeben.[9]

Eine weitere statistische Angabe liegt vom 1. Dezember 1908 vor. Bei der Außerordentlichen Viehzählung waren in Böhl fünf Höfe vermerkt, von denen zwei Vieh hielten, einer davon gehört Hans Franz, einem Schriftsteller. Insgesamt gab es zwei Pferde, 14 Rinder und vier Schweine.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Böhl gibt es ein historisches Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert und ein Wegekreuz von 1779. Das Wegekreuz ist mit dem Relief des hl. Petrus und der Inschrift: D(ieses) K(reuz) H(aben) S(etzen) L(assen) GERAT SIBEL DESEN EFRAV ANNA GETRVT HAM GENANT SIBEL ELEVTH 1772 ausgestattet.

Freizeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nördlich von Böhl befindet sich die Lindlarer Jugendherberge.

Busverbindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haltestelle Altenrath:

  • 332 Wipperfürth – Lindlar – Remshagen – Engelskirchen Bf.
  • 401 Industriegebiet Klause – Lindlar – Waldbruch – Schmitzhöhe – Hommerich – Kürten Schulzentrum (KWS)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Böhl (Lindlar) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Klaus Pampus: Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte (= Beiträge zur Oberbergischen Geschichte. Sonderband 1). Oberbergische Abteilung 1924 e. V. des Bergischen Geschichtsvereins, Gummersbach 1998, ISBN 3-88265-206-3.
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz. Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794. Bonn 1898.
  3. Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1. Karl August Künnel, Halle 1821.
  4. Friedrich von Restorff: Topographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz. Nicolai, Berlin / Stettin 1830.
  5. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. [Köln 1845].
  6. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  7. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen (= Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII). Berlin 1888.
  8. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen (= Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII). Berlin 1897.
  9. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen (= Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII). Berlin 1909.