Dillstein

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Dillstein
Gemeinde Lindlar
Koordinaten: 51° 2′ N, 7° 26′ OKoordinaten: 51° 1′ 46″ N, 7° 25′ 42″ O
Höhe: 199 m ü. NN
Dillstein (Lindlar)
Dillstein (Lindlar)

Lage von Dillstein in Lindlar

Dillstein war ein Industrieort und Wohnplatz der Gemeinde Lindlar im Oberbergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen.

Lage und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wohnplatz lag bei Felsenthal im Leppetal, im Osten Lindlars nahe der Landesstraße 303, die hier auch die Grenze zur Stadt Gummersbach und in ihrem weiteren Verlauf die Gemeindegrenze zu Engelskirchen ist. Nachbarortschaften sind Kaiserau und Neuremscheid.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort entstand im 19. Jahrhundert als Puddlingswerk an der Leppe, das 1852 im Besitz der Firma Osberghausen & Cie war. Sechs Arbeiter stellten dort mittels zwei Öfen Puddelstahl her.[1]

Im Umfeld des Ortes wurden ab Ende des 19. Jahrhunderts großflächige Steinbrüche angelegt, die die Topografie des Leppetals bei Dillstein nachhaltig änderten.

Auf der Karte der Lagerstätten nutzbarer Mineralien in der Umgegend von Bensberg und Ründeroth aus dem Jahr 1882 ist der Ort als Dillenstein / Hövers & Osberghaus Hammer verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1894/96 ist der Ort auf Messtischblättern regelmäßig als Dillst., später als Dillstein verzeichnet.

Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt das Puddlingswerk Dillstein 1871 mit einem Wohnhaus und zwei Einwohnern auf.[2] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 wird für Dillstein ein Wohnhaus mit 17 Einwohnern angegeben.[3] 1895 besitzt der Ort zwei Wohnhäuser mit 15 Einwohnern und gehörte konfessionell zum evangelischen Kirchspiel Hülsenbusch und zum katholischen Kirchspiel Frielingsdorf,[4] 1905 werden zwei Wohnhäuser und sieben Einwohner angegeben.[5]

Der Ort fiel 1948 wüst[6], der langgezogene Stauteich des Werks bestand noch bis in die späten 1970er Jahre. Im Gelände sind heute nur noch der Rest der Teichanlage und die Hüftmauer des Werks, sowie ein paar Grundmauern zu finden.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Herbert Nicke: Bergische Mühlen. Auf den Spuren der Wasserkraftnutzung im Land der tausend Mühlen zwischen Wupper und Sieg. Galunder, Wiehl 1998, ISBN 3-931251-36-5, S. 296.
  2. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  3. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  4. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  5. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1909.
  6. Lars Strombach: Als das Leppetal noch steinig war. In: Kölnische Rundschau. 4. März 2004, abgerufen am 1. August 2017.