Barnsdorf (Roth)

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Barnsdorf
Kreisstadt Roth
Koordinaten: 49° 13′ N, 11° 4′ OKoordinaten: 49° 13′ 23″ N, 11° 4′ 13″ O
Höhe: 330–340 m ü. NHN
Einwohner: 48 (2. Jan. 2018)[1]
Postleitzahl: 91154
Vorwahl: 09171
Das Ortsinnere von Süden
Das Ortsinnere von Süden

Barnsdorf (fränkisch: Barnschdoaf[2]) ist ein Gemeindeteil der Kreisstadt Roth im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[3]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt etwa drei Kilometer südöstlich von Roth am östlichen Hang des Rednitztales. Im Westen liegt das „Rothauracher Holz“, im Osten grenzen die Waldgebiete „Muckenwinkel“ und „Brunnfeld“ an. 300 m westlich verläuft die Bahnstrecke Treuchtlingen–Nürnberg. Die Kreisstraße RH 6 führt nach Kiliansdorf zur Staatsstraße 2409 (1,5 km nordöstlich) bzw. nach Bernlohe (2,4 km südwestlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt an Unterheckenhofen vorbei nach Rittersbach zur Staatsstraße 2224 (3 km westlich).[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde 1345 als „Pornsdorf“ in dem eichstättischen Salbuch erstmals urkundlich erwähnt.[5] Das Bestimmungswort ist Barn, der Personenname des Siedlungsgründers.[6]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Barnsdorf drei Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Roth aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Roth. Grundherren waren das St. Katharina-Klosteramt der Reichsstadt Nürnberg (2 Ganzhöfe) und der Nürnberger Eigenherr von Pömer (1 Gut mit Mahlmühle).[7] Auch im Jahr 1799 hatte sich an diesen Verhältnissen nichts geändert.[8]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Roth. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Barnsdorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Belmbrach und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Belmbrach zugeordnet. Am 1. Juli 1971 wurde der Ort im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Roth eingegliedert.[9]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gruftkapelle
  • Barnsdorfer Hauptstraße 9: Arbeiterwohnhaus
  • Barnsdorfer Hauptstraße 15: ehemaliges Bauernhaus
  • Barnsdorfer Hauptstraße 16: Fabrikantenwohnhaus
  • Barnsdorfer Hauptstraße 20: Fabrikantenvilla
  • Barnsdorfer Hauptstraße 21: dreigeschossiges Sandsteinwohnhaus
  • Barnsdorfer Hauptstraße 23: Villa

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002014 002018
Einwohner 22 26 26 36 82 189 155 169 120 108 78 55 48
Häuser[10] 3 3 5 14 16 14 16 16
Quelle [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach Zu unserer lieben Frau (Roth) gepfarrt.[7] Die Katholiken sind nach Maria Aufnahme in den Himmel (Roth) gepfarrt.[19][22]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wirtschaft des Ortes ist maßgeblich durch das Unternehmen Carl Schlenk geprägt, einen metallverarbeitenden Betrieb, der den größten Teil der Ortsfläche einnimmt. Dieser erwarb im Jahr 1875 die Mühle und baute sie zur Bronzefabrik um.[23]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Barnsdorf (Roth) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b www.stadt-roth.de
  2. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 8. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „báɘnšdǫɘf“.
  3. Gemeinde Roth, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. August 2023.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 3. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. W. Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 248.
    F. Eigler: Schwabach, S. 174.
  6. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 8.
  7. a b F. Eigler: Schwabach, S. 382.
  8. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 254.
  9. F. Eigler: Schwabach, S. 467 f.
  10. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  11. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 7 (Digitalisat).
  12. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 215 (Digitalisat).
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1089, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1255, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1190 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1263 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1300 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1123 (Digitalisat).
  19. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 823 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 180 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 349 (Digitalisat).
  22. Pfarrverband Roth-Büchenbach. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 2. Juni 2023.
  23. W. Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 250 f.