Benutzer:Meister und Margarita/Stolpersteinbeispiel

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Stolperstein für Jeremias Krämer in Fiľakovo

Die Liste der Stolpersteine im Bratislavský kraj enthält die Stolpersteine in der slowakischen Region Banskobystrický kraj (Neusohler Landschaftsverband). Stolpersteine erinnern an das Schicksal der Menschen, die von den National­sozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine werden von Gunter Demnig konzipiert und verlegt.  Die ersten Verlegungen in dieser Region fanden am 31. Oktober 2012 in Banská Bystrica und in Brezno statt. Die Stolpersteine heißen auf slowakisch pamätných kameňov, Erinnerungssteine.

Banská Bystrica[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stolperstein Inschrift Anschrift Kurzbiographie
HIER WOHNTE
ERNEST ŠEBÖK
JG. 1895
VERHAFTET 17.10.1944
ERMORDET 20.11.1944
IN KREMNICKA
Dolná 160/27 Ernest Šebök wurde am 27. Januar 1895 in Lopej geboren. Er war Sportler, Sportfunktionär und Sponsor von Sportveranstaltungen. In den 1920er Jahren war er einer der Gründer des Eishockeys in der Slowakei, bei den Sportvereinen ŠK Slavia in Bratislava und ŠK Banská Bystrica. Er war der erste Schiedsrichter des kanadischen Eishockey in der Slowakei. Als einer der Pioniere von Eiskunstlauf, Tennis, Schwimmen und des organisierten Tourismus in Banská Bystrica baute er in den 1940er Jahren auch ein Geschäft für Sportartikel in dieser Stadt auf. Er war Organisator von mehreren Eiskunstlauf-Meisterschaften in der Tschechoslowakei. Rassisch verfolgt, wurde er Opfer des Nazi-Terrors. Nach der Unterdrückung des Slowakischen Nationalaufstandes wurde er am 17. Oktober 1944 von der Gestapo in Banská Bystrica verhaftet, interniert und am 20. November 1944 in Rahmen des Massakers von Kremnička exekutiert.[1]

Brezno[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fiľakovo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stolperstein Inschrift Anschrift Kurzbiographie
HIER WOHNTE
KRÄMER JEREMIÁS
JG. 1876
DEPORTIERT 1944
IN EIN KONZENTRATIONSLAGER
ERMORDET
Hlavná 649/23 Jeremiás Krämer wurde 1876 in Edelény in Nordungarn geboren. Sein Vater war Elijahu Krämer. Er war mit Emma geb. Buchler verheiratet. Das Paar hatte zumindest zwei Söhne, Bela (geb. am 3. Februar 1906 in Fiľakovo) und Ernest. Jeremiás Krämer war Fotograf.[2] Einige seiner Kunstpostkarten, sie zeigen slowakische Landschaften, sind nach wie vor im Kunsthändel erhältlich. Er und sein Sohn Bela wurden vom NS-Regime in Konzentrationslager deportiert und ermordet. Laut Angaben seines Sohnes Ernest kam Jeremiás Krämer 1944 im Konzentrationslager Auschwitz ums Leben.

Sein Sohn Ernest überlebte die Shoah. Im Jahr 2007 übermittelte er Berichte über den Tod seines Vaters und seines Bruders an Yad Vashem. Zu dieser Zeit lebte er in Montreal.[3][4]

Halič[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lučenec[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stolperstein Inschrift Anschrift Kurzbiographie
HIER WOHNTE
JAKUB KLEIN
JG. 1878
DEPORTIERT 1944
NACH AUSCHWITZ
DORT ERMORDET
Martina Rázusa 1247/95 Jakub Klein wurde 1880 geboren. Er war mit Maria geb. Kornfeld verheiratet. Das Paar hatte zumindest eine Tochter, Julia. 1944 wurden Jakub Klein und seine Frau in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Dort wurden beide ermordet.

Ihre Tochter heiratete Eugen Jakubovits,[5] das Paar hatte drei Kinder.[6]

HIER WOHNTE
MÁRIA KLEINOVÁ
GEB. KORNFELD
JG. 1880
DEPORTIERT 1944
NACH AUSCHWITZ
DORT ERMORDET
Martina Rázusa 1247/95 Mária Kleinová geb. Kornfeld wurde 1880 geboren. Sie war mit Jakub Klein verheiratet. Das Paar hatte zumindest eine Tochter, Julia. 1944 wurden Mária Kleinová und ihr Mann in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Dort wurden beide ermordet.

Ihre Tochter heiratete Eugen Jakubovits,[5] das Paar hatte drei Kinder.[6]

Ratková[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stolperstein Inschrift Anschrift Kurzbiographie
HIER WOHNTE
L'UDOVÍT GRÜNFELD
JG. 1890
DEPORTIERT 15.5.1942
ERMORDET 24.6.1942
IN TREBLINKA
Haus ohne Nummer
(neben Ratková 41)
Ľudovít Grünfeld, auch Lajos, wurde 1890 in Ratková geboren. Seine Eltern waren Jacob Grünfeld und Ethel geb. Flor. Er hatte mindestens zwei Schwestern. Er war verheiratet mit Anna geb. Grünfeld (geb. 1908 als Tochter von Bela Voijtech Adalbert Grünfeld und Rosa geb. Weiß). Das Paar hatte zumindest zwei Söhne, Ernő (geb. 1932) und Misha (geb. 1934). Ludovít Grünfeld handelte mit Textilien und war bekannt als Wohltäter, der mehreren Bürger in Krisenzeit geholfen hatte. Kurz vor der Arisierung seines Ladens verbrannte er das Buch seiner Schuldner, um zu sicher zu gehen, dass seine Nachfolger nicht in seinem Namen Forderungen erheben konnten. Achtzig Einwohner von Ratková wurden im Laufe der Shoah deportiert. Nur zwei konnten überleben. Ludovít Grünfeld, seine Frau und ihre Söhne wurden vom NS-Regime im Vernichtungslager Treblinka oder in anderen Lagern im heutigen Polen ermordet.[7][8][9][10][11][12]

Seine Schwestern Szeren Lemberger und Ilona Salvendy wurden in Auschwitz ermordet,[13][14] ebenso mehrere Verwandte seiner Frau.

Tornaľa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verlegedaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut Website von Gunter Demnig erfolgte die Verlegungen im Banskobystrický kraj durch den Künstler persönlich an folgenden Tagen:

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stolpersteine in Lučenec – Sammlung von Bildern
Commons: Stolpersteine in Ratková – Sammlung von Bildern
Commons: Stolpersteine in Tornaľa – Sammlung von Bildern

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Yad Vashem, Datenbank der Holocaust-Opfer
  • Holocaust.cz, tschechische Holocaust-Datenbank (deutschsprachige Version)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The Central Database of Shoah victims' names: ERNEST SEBOK, Yad Vashem, abgerufen am 27. Juli 2017
  2. Hungaricana: Hungaricana, abgerufen am 27. Juli 2017
  3. Central Database of Shoah Victim's Names: JEREMIAS KRAMER, abgerufen am 25. Juli 2017
  4. Central Database of Shoah Victim's Names: BELA KRAMER, abgerufen am 25. Juli 2017
  5. a b USC Shoah Foundation Institute: USC Shoah Foundation Institute testimony of Eugen Jakubovits', abgerufen am 25. Juli 2017
  6. a b geni.com: Julia Klein, abgerufen am 25. Juli 2017
  7. Ondrej Doboš: RATKOVÁ Pamätný kameň zmiznutých vsadili do chodníka aj v Ratkovej, MajGemer, 21. September 2014, abgerufen am 24. Juli 2017
  8. The Central Database of Shoah victims' names: LAJOS GRUNFELD, Yad Vashem, abgerufen am 25. Juli 2017
  9. The Central Database of Shoah victims' names: GRUNFELD RATKOVA, Yad Vashem, abgerufen am 25. Juli 2017
  10. The Central Database of Shoah victims' names: ANNA GRUENFELD, Yad Vashem, abgerufen am 25. Juli 2017
  11. The Central Database of Shoah victims' names: MISCHA GRUNFELD, Yad Vashem, abgerufen am 25. Juli 2017 (mit einem Porträt)
  12. The Central Database of Shoah victims' names: ERNO GRUNFELD, Yad Vashem, abgerufen am 25. Juli 2017 (mit einem Porträt)
  13. The Central Database of Shoah victims' names: SZEREN LEMBERGER, Yad Vashem, abgerufen am 25. Juli 2017
  14. The Central Database of Shoah victims' names: ILONA SALVENDY, Yad Vashem, abgerufen am 25. Juli 2017
  15. Hlavné Správy: Kamene Stolpersteine pribudnú ako prvé v SR v Banskobystrickom kraji, 30. Oktober 2012, retrieved on 19. Juni 2017