Benutzer:RedTux/Rosdolsky/Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital/Inhalt

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Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In mehr als fünfzehn Jahren vergleicht Rosdolsky die Grundrisse (auch: Ökonomische Manuskripte 1857/58), die Theorien über den Mehrwert und das Kapital sowie weitere Manuskripte miteinander. Dadurch gelingt ihm ein Einblick in die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie, der die Marx-Rezeption der 1970er Jahre mit prägt. Zuvor vernachlässigte Aspekte der Methode und des Denkens von Karl Marx werden aufgegriffen. Rosdolsky beschäftigt sich in seinem Werk mit den wichtigsten Kommentatoren und Kritikern von Marx im 20. Jahrhundert und deckt dabei eine Fülle von Themen ab:

Die Transformation von Gütern (Gebrauchswerte) in Tauschwert und dessen Formwandel in Geld beziehungsweise Preis; die Schemata der erweiterten Reproduktion; die Geldtheorie; die Reduzierung von qualifizierter (komplexer) Arbeit auf einfache Arbeit als Folge kapitalistischer Arbeitsteilung; die gesellschaftliche Stellung des Proletariats; die periodischen Krisen; die Auswirkungen des technologischen Fortschritts; die Grenzen des Kapitalismus.

Sofern sich Rosdolsky auf das zwischen Juli 1857 und März 1858[1] verfasste Manuskript bezieht, schreibt er nicht von den Grundrissen (welche die Einleitung von 1857 beinhalten), sondern exakter vom Rohentwurf. Der Titel, den die Herausgeber dem Rohentwurf gaben, ist laut Rosdolsky folgendem Marx-Zitat aus dem Briefwechsel mit Friedrich Engels entlehnt[2]:

„Ich arbeite wie toll die Nächte durch an der Zusammenfassung meiner ökonomischen Studien, damit ich wenigstens die Grundrisse im klaren habe bevor dem déluge.“

Bei seiner Auseinandersetzung mit den Grundrissen beschäftigt sich Rosdolsky im ersten Kapitel, Wie der ’Rohentwurf’ entstand, auch mit der bereits 1859 erschienen Marxschen Schrift Zur Kritik der politischen Ökonomie, „der ersten Bearbeitung der Anfangskapitel[3] des Kapital“, wie Henryk Grossmann 1929 schreibt.[4] Hier bewertet Rosdolsky kritisch die Angaben von David Rjasanow, mit dem er früher im Marx-Engels-Institut an der Herausgabe der Marx-Engels-Gesamtausgabe gearbeitet hatte, in seinem Artikel Siebzig Jahre ’Zur Kritik der politischen Ökonomie’.[5] Das zweite Kapitel der Entstehungsgeschichte, Der Aufbau des Marxschen Werkes, behandelt auf über 50 Seiten die Planänderungen des Marxschen „Kapital“ seit 1857.

Die Arbeit ist in insgesamt sieben Teile gegliedert. Der Kommentar zu den Grundrissen umfasst die Teile 2–6. Hier behandelt Rosdolsky die Marxsche Geldtheorie, die Warenerzeugung (Produktionsprozess) und den Warenhandel (Zirkulationsprozess), Profit und Zins. Die Themenbereiche sind also Deckungsgleich mit jenen der 3 Bände des Kapital. Der zweiten Aufgabe, der wissenschaftlichen Analyse, widmet Rosdolsky über 200 Seiten seiner mehr als 600 Seiten umfassenden Analyse: Teil 1, die Einleitung, und Teil 7, die kritischen Exkurse. Zu diesem Bereich zählen auch die über 30 Seiten von Kapitel 6, einer Zusammenfassung von Rosdolskys Darstellung und Kommentar. In seinen ausführlichen Exkursen beschäftigt sich Rosdolsky vorwiegend mit der Frage der Methodik.[6] In der deutschsprachigen Erstausgabe sind diese sieben Teile auf drei Bände aufgeteilt. Band 1 umfasst die Teile 1 und 2, Band 2 die Teile 3 bis 6 und Band 3 enthält die kritischen Exkurse.

Aufbau und Methodik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Frage der korrekten wissenschaftlichen Methode ist nach Rosdolskys eigener Aussage das Leitmotiv seiner gesamten Arbeit und bildet das Hauptthema des ersten Bandes seiner „Entstehungsgeschichte“. Eine besondere Rolle nimmt hierbei die Frage des Aufbaus der Marxschen „Kritik der politischen Ökonomie“ ein. Rosdolskys Ansicht nach ist die Frage der Methodik insgesamt von allen Problemen in Marx’ ökonomischer Theorie das am stärksten vernachlässigte Problem – insbesondere in Bezug auf Hegel.[6] Rosdolskys Freund Otto Morf schreibt hierzu[7]:

„Roman Rosdolsky kommt das hervorragende Verdienst zu, unter Heranziehung der ‚Theorien über den Mehrwert‘, die Entstehungsgeschichte des ‚Kapitals‘ aufgezeigt und darüber hinaus in verschiedenen theoretischen und kritischen Exkursen wissenschaftlich verwertet zu haben.“

Bei den von Morf erwähnten „Theorien über den Mehrwert“ handelt es sich um den zwischen 1905 und 1910 durch Kautsky in drei Bänden veröffentlichten Teil aus dem Marxschen Manuskript von 1861–1863. Rosdolsky bemängelt, dass Kautsky nicht das gesamte Manuskript veröffentlicht hat, dessen Rest „wohl einen Band von über 1000 Seiten füllen“ würde.[8] Neben dem Rohentwurf von 1857/58 und diesem zweiten Manuskript existiert auch noch ein drittes Marxsches Manuskript von 1864–1865, welches Rosdolsky ebenfalls in seiner Analyse berücksichtigt. Dieses dritte Manuskript diente Engels als Grundlage für Band 3 von „Das Kapital“. Neben den erwähnten Vorarbeiten zu „Das Kapital“ berücksichtigt Rosdolsky in der „Entstehungsgeschichte“ eine Menge an Briefen, in denen sich Marx zum Stand und den Ergebnissen seiner Studien äußert.

Marx’ Planänderung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für seine Untersuchung zum unterschiedlichen Aufbau des „Rohentwurfs“ und des „Kapitals“ vergleicht Rosdolsky zuerst die geplante Struktur der beiden Werke[9]:

„Der Plan vom Jahre 1857 sah folgende Gliederung des Werkes vor:

  1. Das Buch vom Kapital
    1. Das Kapital im allgemeinen
      1. Produktionsprozess des Kapitals
      2. Zirkulationsprozess des Kapitals
      3. Profit und Zins
    2. Abschnitt von der Konkurrenz
    3. Abschnitt vom Kreditwesen
    4. Abschnitt vom Aktienkapital
  2. Das Buch vom Grundeigentum
  3. Das Buch von der Lohnarbeit
  4. Das Buch vom Staat
  5. Das Buch vom auswärtigen Handel
  6. Das Buch vom Weltmarkt und den Krisen

Nach dem Plan von 1866 (1865) hingegen zerfiel das Werk in folgende Teile:

Buch I Produktionsprozess des Kapitals
Buch II Zirkulationsprozess des Kapitals
Buch III Gestaltungen des Gesamtprozesses
Buch IV Geschichte der Theorie“

Diese Liste leitet den zweiten Abschnitt des zweiten Kapitels, Wann und inwiefern wurde der erste Plan aufgegeben, ein. Der ursprüngliche Plan orientiert sich stark an der verbreiteten Dreiteilung der Produktionsfaktoren in Boden, Arbeit und Kapital, der so genannten (von Marx kritisierten) „trinitarischen Formel“. Die Grundrisse behandeln von diesem Aufbauplan lediglich 1. Produktionsprozess des Kapitals, 2. Zirkulationsprozess des Kapitals und 3. Profit und Zins (Abschnitt „Das Kapital im allgemeinen“). Im neuen Plan von 1865/66 scheint das „Buch vom Kapital“ auf drei Bücher aufgeteilt worden zu sein, wobei das „Kapital im allgemeinen“ im Mittelpunkt der Untersuchung steht. „Die ursprünglich geplanten Bücher wurden damit auf nur eines reduziert – auf das vom Kapital.“[10], schreibt Rosdolsky. Die begriffliche Entgegensetzung vom (abstrakten) „Kapital im allgemeinen“ zur (konkreten) „Konkurrenz“ wurde letztlich fallen gelassen.

Der Stoff aus den ursprünglichen Büchern II und III zum Grundeigentum und zur Lohnarbeit wurde laut Rosdolsky in Band I und III vom „Kapital“ integriert. Die Erstellung einer eigenen Geschichte der Wirtschaftswissenschaften wurde ebenso wie das Buch vom Weltmarkt sowie der Abschnitt zum Kreditwesen auf eine „etwaige Fortsetzung“[11] (Marx) verschoben. Zur Theoriegeschichte existiert zumindest das Manuskript, von dem die „Theorien über den Mehrwert“ bekannt sind.[12] Daher werden diese gelegentlich auch als „Band IV“ des Kapitals bezeichnet. Die Bücher vom Staat und vom Außenhandel wurden ersatzlos gestrichen. Teilweise spricht Marx in den Grundrissen von Abschnitten oder Kapiteln anstatt von Büchern.[13]

Rosdolsky zieht bei seinem Vergleich der „Grundrisse“ mit dem „Kapital“ auch Kautskys Veröffentlichung der Marxschen „Disposition[14] (Plan) für den ersten und dritten Abschnitt („Produktionsprozess des Kapitals“ und „Profit und Zins“) von Januar 1863 zu Rate.[15]

„Der erste Abschnitt ’Produktionsprozess des Kapitals’, so zu teilen
1. Einleitung. Ware. Geld.
2. Verwandlung von Geld in Kapital.
3. Der absolute Mehrwert. a) Arbeitsprozess und Verwertungsprozess.
b) Konstantes Kapital und variables Kapital. c) der absolute Mehrwert. d) Kampf um den normalen Arbeitstag. e) Gleichzeitige Arbeitstage (Anzahl gleichzeitig beschäftigter Arbeiter). Betrag des Mehrwerts und Rate des Mehrwerts (Größe und Höhe?).
4. Der relative Mehrwert. a) Einfache Kooperation, b) Teilung der Arbeit, c) Maschinerie etc.
5. Kombination von absolutem und relativem Mehrwert. Verhältnisse (Proportion) zwischen Lohnarbeit und Mehrwert. Formelle und reale Subsumtion der Arbeit unter das Kapital. Produktive und unproduktive Arbeit.
6. Rückverwandlung von Mehrwert in Kapital. Die ursprüngliche Akkumulation. Wakefields Kolonialtheorie.
7. Resultat des Produktionsprozesses.
(Es kann entweder sub 6 oder sub 7 der change in der Erscheinung des law of appropiation dargestellt werden.[16]
8. Theorien über den Mehrwert.
9. Theorien über produktive und unproduktive Arbeit.“

Hier übt Rosdolsky Kritik an Kautskys Darstellung in seiner Vorrede zu den „Theorien über den Mehrwert“. Kautsky schreibt, dass der Plan von 1863 sich mit dem endgültigen Werk von 1868 vollkommen decken würde, wobei für ihn unklar bleibe, weshalb die Behandlung der „produktiven Arbeit“ in Band 1 von „Das Kapital“ fehlt. Rosdolsky legt dar, dass dieser unter Punkt 5 der ersten Disposition umrissene Themenbereich von Marx in den Kapiteln 14 und 15 von Band 1 des „Kapitals“ behandelt wird. Hier findet sich auch ein Verweis auf „Buch 4, die „Theorien“, für eine ausführlichere Darstellung.[17] Gleichzeitig fehlt in der Disposition die zentrale Kategorie des Arbeitslohns, obwohl dieser im 6. Abschnitt von Band 1 des „Kapitals“ (Kapitel 17–20) behandelt wird.[18] Rosdolsky schließt daraus, dass Marx bei der Disposition von 1862/1863 noch dem Plan von 1857 folgte, wonach dieser Bereich in Buch 3 hätte behandelt werden sollen. Kautsky hingegen geht davon aus, dass es im Plan von 1965/1866 keine wesentliche Änderung zur Disposition gegeben hätte.

Ferner kritisiert Rosdolsky Kautskys Auffassung, dass es sich bei dem von Marx angesprochenen „Wechsel in der Erscheinung des Aneignungsgesetzes“ um die „geschichtliche Tendenz der kapitalistischen Akkumulation“ handeln würde. Vielmehr ging es hier laut Rosdolsky um das Umschlagen „des Eigentumsgesetzes der Warenproduktion“ (Marx) beziehungsweise des „Aneignungsgesetzes der einfachen Warenwirtschaft“ (Rosdolsky) in die „Gesetze der kapitalistischen Aneignung“ (Marx).[19] Rosdolskys Kritik richtet sich hier gegen die mit Engels einsetzende „historische Lesart“ oder Marx-Interpretation des orthodoxen Marxismus, deren wichtigste Exponenten Karl Kautsky und Rosa Luxemburg sind.

Dialektische Methode[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rosdolsky bemerkt, dass es sich bei der Planänderung in erster Linie um einen veränderten Fokus in der Darstellungsweise, also um eine methodische Frage handelt. Die Marxsche Methode fasst er als „Aufsteigen vom Abstrakten zum Konkreten“ zusammen. Während Marx bei seiner Analyse zwar von konkreten Ereignissen, den realen sozialen Verhältnissen, ausgehe, würde er bei der oder logischen Darstellung derselben mit einer Untersuchung der Kategorien der politischen Ökonomie anfangen. Um sich beispielsweise im Detail mit Handel, Konkurrenz und Kredit zu beschäftigen, müssten zuerst Begriffe wie Austausch, Teilung der Arbeit, Waren und Preise näher erklärt und deren Ideengeschichte beleuchtet werden.[20]

Begriffe wie „Wert der Arbeit“ oder „Wert der Erde“ sind laut Marx „imaginäre Ausdrücke“, die „aus den Produktionsverhältnissen selbst“ „entspringen“. „Sie sind Kategorien für Erscheinungsformen wesentlicher Verhältnisse.“[21] (Marx) Diese dialektische Darstellungsmethode habe Marx im Zuge seiner Studien weiter verfeinert, um am Ende beim neuen Plan anzugelangen. Der Fehler der Hegelschen Dialektik habe laut Marx im Gegenzug darin bestanden, den Begriff in idealistischer Weise als absolut zu setzen und in den materiellen Verhältnissen bloße Erscheinungen (Phänomene) dieser Begriffe (Ideen) zu erkennen.

Laut Rosdolsky machen auch viele Marxisten diesen Fehler, wenn sie schemenhaft versuchten, die Marxschen Kategorien aus dem „Kapital“ auf die beobachtbare Realität zu übertragen – unter ihnen Rosa Luxemburg. Gleichzeitig ist die dialektische Darstellung bei Marx ist keineswegs überhistorisch. Rosdolsky bringt ein langes Zitat von Marx aus den „Theorien über den Mehrwert“, in dem es unter anderem heißt[22]:

„Es ist hier ferner zu bemerken, dass wir den Zirkulationsprozess oder Reproduktionsprozess darstellen müssen, bevor wir das fertige Kapital – Kapital und Profit – dargestellt haben, da wir darzustellen haben, nicht nur, wie das Kapital produziert, sondern wie das Kapital produziert wird. Die wirkliche Bewegung aber geht aus von dem vorhandenen (’fertigen’) Kapital; das heißt, die wirkliche Bewegung auf Grundlage der entwickelten, von sich selbst beginnenden, sich selbst voraussetzenden kapitalistischen Produktion. Der Reproduktionsprozess und die in ihm weiter entwickelten Anlagen der Krisen werden daher unter dieser Rubrik nur unvollständig dargestellt und bedürfen ihrer Ergänzung in dem Kapitel ’Kapital und Profit’.“

Bereits auf den ersten Seiten seiner Arbeit betont Rosdolsky die Wichtigkeit von Hegels Dialektik – insbesondere seiner Wissenschaft der Logik – für das Verständnis der Marxschen Grundrisse[23] und fordert von der Marx-Forschung einen systematischen Vergleich beider Werke.[7] Die Vernachlässigung dieser Frage hängt für Rosdolsky mit dem veränderten philosophischen Diskurs seit Ende des 19. Jahrhunderts zusammen. Das geht bereits aus dem Vorwort heraus, wo er schreibt[24]:

„Den philosophisch gebildeten Zeitgenossen von Marx war der Sachverhalt durchaus klar. So verglich Lassalle Marxens Schrift ’Zur Kritik’ mit Hegels ’Phänomenologie’ und pries Marx als einen ’Sozialist gewordenen Ricardo, Ökonom gewordenen Hegel’.“

Rosdolsky bezeichnet die Dialektik als die Seele von Das Kapital. Hier macht sich ein Einfluss von Lenins Philosophischen Heften von 1895 bis 1916 (Lenin Werke, Band 38) bemerkbar.[25] Auch der Arbeit Geschichte und Klassenbewusstsein von Georg Lukács kommt laut Rosdolsky ein großes Verdienst bei der Behandlung dieser Frage zu.[26]

Bei der Herleitung der Kategorien in den Grundrissen aus der Dialektik Hegels mit seiner für Rosdolsky so zentral erscheinenden Unterscheidung von Form und Inhalt orientiert er sich in erster Linie an Lukács und Isaak Rubin.[27][28] Unter anderem weist Rosdolsky wesentliche Elemente aus Hegels „Logik“ bei Marx nach; darunter die Widerspruchspaare An sich und Gesetztsein (Position), Allgemeinheit und Besonderheit (Einzelheit), Wesen (Substanz) und Erscheinung (Phänomen), Grenze und Schranke, Vermittlung und Unmittelbarkeit.

Rosdolsky sieht beispielsweise in der Bezeichnung der „Produktion der Lohnarbeit“ durch Marx als „allgemeinen ökonomischen Grund“ des Kapitals eine Anlehnung an die Kategorien des Ursprünglichen, des Wahrhaften, des absoluten Wissens, der innersten Wahrheit und so fort in Hegels „Logik“.[29] Bei seiner Kritik am mangelnden Verständnis der Hegelschen Dialektik durch die „orthodoxen Marxisten“ sieht sich Rosdolsky auf einer Linie mit Lenin[30]:

„Wie recht hatte also Lenin, als er eben im Nichtbegreifen der Methodologie des ’Kapital’ die schwächste Seite der ökonomischen marxistischen Theorie in der Epoche der II. Internationale erblickte![31]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In ihrer Arbeit „A Critique of Roman Rosdolsky. Rosdolsky’s Methodology and the Missing Dialectic“ argumentiert die ukrainische Marxistin und frühere Freundin Rosdolskys, Raya Dunayevskaya, dass dieser seinem eigenen Anspruch, einen Beitrag zur dialektischen Methode zu leisten, nicht gerecht wird. „Wenn es irgendetwas gibt, das in seiner massiven Studie vollkommen fehlt, ist es die Dialektik“, schreibt sie in ihrer Kritik.[6] Auch Hiroshi Uchida ist der Ansicht, dass Rosdolskys Behandlung dieses Themas unzureichend sei.[23]

Rosdolsky ist sich dieses Mangels durchaus bewusst. Bereits auf der ersten Seite des Vorwortes schreibt er[32]:

„Je mehr der Verfasser in das Thema eindrang, desto klarer wurde es ihm, dass er das wichtigste und theoretisch interessanteste Problem, das der ’Rohentwurf’ darbietet, nur streifen würde, ohne es irgendwie tiefer behandeln zu können. Und dieses Problem ist die Beziehung des Marxschen Werkes zu Hegel, und insbesondere zu dessen Logik.“

Gebrauchswertdebatte und abstrakte Arbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der dialektischen Methode spielt für Rosdolsky das Konzept vom Gebrauchswert eine zentrale Rolle in seiner Marx-Interpretation. Bereits in seinem 1959 erschienen Essay „Der Gebrauchswert bei Karl Marx. Eine Kritik der bisherigen Marx-Interpretation“[33] beschäftigt er sich ausführlich mit der so genannten Gebrauchswertdebatte. Dieser Text bildet das 3. Kapitel von Teil 1 der „Entstehungsgeschichte“: K. Marx und das Problem des Gebrauchswerts in der politischen Ökonomie. Die zeitgenössische Marx-Forschung Mitte des 20. Jahrhunderts konzentriert sich in erster Linie auf den Tauschwert, verbleibt also in der Sphäre der Produktion, genauer gesagt: der Produktion von Mehrwert. Diese Wahrnehmung der Kritik der politischen Ökonomie führt laut Rosdolsky zu einer Vernachlässigung des Gebrauchswertes, sprich: der Sphäre der Zirkulation beziehungsweise der Realisierung von Mehrwert.

Rosdolsky führt den Gebrauchswert wieder in die Marx-Debatte der 1970er Jahre ein. Seiner Ansicht nach handle es sich beim „Problem des Grebrauchswerts“ um eine „methodologische Frage“.[34] Rosdolsky schreibt, dass sich vor ihm lediglich der russische Ökonom Rubin in Marxens Lehre von der Produktion und der Konsumtion (russisch, Moskau 1930) sowie der polnische Ökonom Henryk Grossmann in Marx, die klassische Nationalökonomie und das Problem der Dynamik (New York 1941)[35] innerhalb „der bisherigen marxistischen Literatur“[36] mit dieser Frage beschäftigt haben.

Rosdolsky argumentiert, dass es ohne individuellen Nutzen keine Konsumtion und ohne Konsumtion keine ökonomische Reproduktion geben könnte. Ohne Kapitalakkumulation gäbe es aber auch keine Zirkulation von Kapital. Das Ignorieren des Gebrauchswerts als sozialer oder ökonomischer Kategorie käme somit eines inhaltsleeren Begriffs von Kapital gleich. Schließlich gilt für Marx Geld nur dann als Kapital, wenn es sich selbst vermehrt beziehungsweise in Umlauf befindet, so Rosdolsky.

Als Exponenten dieser von Rosdolsky kritisierten, angeblich verkürzten Sichtweise, welche die Rolle des Gebrauchswertes, also des persönlichen Nutzens einer Sache, für die Wirtschaftswissenschaften ignoriere, kritisierte er Rudolf Hilferding und Paul Sweezy. Der US-amerikanische Marxist Paul Sweezy behauptete in seinem einflussreichen, 1942 erschienen Text „Theorie der kapitalistischen Entwicklung“[37]:

„Gebrauchswert ist ein Ausdruck einer bestimmten Beziehung zwischen dem Konsumenten und dem konsumierten Objekt. Politische Ökonomie andererseits ist eine Sozialwissenschaft der Beziehungen zwischen Menschen. Es folgt, dass ‚Gebrauchswert an sich‘ außerhalb der Sphäre der Forschung der politischen Ökonomie liegt.“

Rosdolsky zitiert einen ähnlich lautenden Absatz aus Sweezys „Theorie der kapitalistischen Entwicklung“, weist jedoch seine Darstellung, dass es sich beim Gebrauchswert um eine individuelle Angelegenheit und nicht um einen Ausdruck sozialer Beziehungen handle, als „Popularisierung der Marxschen Ökonomie“ zurück.[38] Sweezy übernimmt hier im wesentlichen die Ansicht Hilferdings in Böhm-Bawerks Marx-Kritik“ von 1904.[39]

Ähnlich wie Sweezy argumentiert auch der japanische Marxist Kōzō Uno. Er fasste die Theorie einer „reinen kapitalistischen Gesellschaft“ in seinem einflussreichen Werk „Principles of Political Economy“ ähnlich zusammen als Zirkulation, Produktion und Distribution (Verteilung). Karl Marx hingegen definierte die ökonomische Sphäre in der Einleitung zu den „Grundrissen“ klar als die Totalität von Produktion, Zirkulation, Distribution und Konsumtion, wie Rosdolsky in seiner Analyse weiter ausführte. Sweezy und Uno vernachlässigten bei ihrer Analyse somit die Seite der Gebrauchswerte produzierenden konkreten Arbeit – im Unterschied zur Tauschwerte produzierenden abstrakten Arbeit. Dabei schrieb Marx selbst[40]:

„Das Beste an meinem Buch ist 1. (darauf beruht alles Verständnis der facts) der gleich im Ersten Kapitel hervorgehobene Doppelcharakter der Arbeit, je nachdem sie sich in Gebrauchswert oder Tauschwert ausdrückt; 2. die Behandlung des Mehrwerts […]“

Die kritische Betrachtung beider Aspekte der Warenproduktion war für Marx der „Springpunkt“ seiner Untersuchung des Kapitalismus.[41]:

„Ursprünglich erschien uns die Ware als ein Zwieschlächtiges, Gebrauchswert und Tauschwert. Näher betrachtet wird sich zeigen, dass auch die in der Ware enthaltene Arbeit zwieschlächtig ist. Dieser Punkt, der von mir zuerst kritisch entwickelt wurde, ist der Springpunkt, um den sich das Verständnis der politischen Ökonomie dreht.“

Rosdolsky legt dar, dass der Wert einer Ware den „gesellschaftlichen Gebrauchswert“ bestimmt wird und zitiert Marx aus „Das Kapital. Band 1“[42]:

„Ein Ding kann nützlich und Produkt menschlicher Arbeit sein, ohne Ware zu sein. Wer durch sein Produkt sein eigenes Bedürfnis befriedigt, schafft zwar Gebrauchswert, aber nicht Ware. Um Ware zu produzieren, muss er nicht nur Gebrauchswert produzieren, sondern Gebrauchswert für andere, gesellschaftlichen Gebrauchswert.“

Genau genommen zitiert Marx sich hier selbst – und zwar in seinen „Randglossen zu Adolph Wagners ’Lehrbuch der politischen Ökonomie’“ (1880). Marx hat diesen Artikel geschrieben, weil er dafür kritisiert wurde, in „Das Kapital“ zu sehr vom Gebrauchswert abstrahiert und das Hauptaugenmerk auf die Wertseite der Ware gelegt zu haben. Rosdolsky führt seine Argumentation mit einem weiteren Zitat aus den „Randglossen“ fort – einer Schrift, die Sweezy ebenfalls zitiert, deren Inhalt er laut Rosdolsky aber ignoriert.

Marx kontert also, sein Kritiker Wagner habe übersehen,[43]

„dass in der Entwicklung der Wertform der Ware, in letzter Instanz ihrer Geldform, also des Geldes, der Wert einer Ware sich darstellt im Gebrauchswert der anderen, das heißt in der Naturalform der anderen Ware; dass der Mehrwert selbst abgeleitet wird aus einem ’spezifischen’ und ihr exklusiv zukommenden Gebrauchswert der Arbeitskraft […]“

Abschließend spricht Rosdolsky davon, dass Hilferding, Sweezy und andere mit ihrer „traditionell-marxistischen Auslegung […] nicht ihrem Lehrer Marx, sondern eher dem von ihm kritisierten Ricardo folgen!“[44] Rosdolsky arbeitete in diesem Zusammenhang auch die Bedeutung der Marxschen Kategorie der abstrakten Arbeit als qualitativer Seite der kapitalistischen Warenproduktion heraus – im Unterschied zur gesellschaftlich notwendigen Arbeit als deren quantitativer Seite.[45] Dieses Konzept sei im traditionellen Marxismus verloren gegangen. Vor allem Wertkritiker sehen heute im Konzept der abstrakten Arbeit den Kern der Marxschen Analyse.

Nachdem Marx bereits vor Beendigung an seiner Arbeit an Das Kapital starb, hatte er keine Gelegenheit, die Frage zu theoretisieren, wie die Handelsbeziehungen die Sphäre der individuellen Konsumtion in Übereinstimmung mit den Bedürfnissen der Kapitalakkumulation umgestalten würden. Anstrengungen in diese Richtung sind später von Walter Benjamin, Fernand Braudel, Ben Fine, Manuel Castells, Michel Aglietta[46] und anderen unternommen worden. Rosdolsky betonte in diesem Zusammenhang stets, dass Marx im ursprünglichen Plan sechs Bände von Das Kapital vorgesehen hatte. So waren unter anderem eigener Abschnitt über den Weltmarkt und einer zum Staat geplant, worin Marx die konkreten gesellschaftlichen Zusammenhänge der in den ersten Bänden dargestellten „Logik des Kapitals“ kritisch untersuchen wollte.

Viele Marx-Kritiker sind der Ansicht, dass die Verwandlung von Wert in Geld in Das Kapital zu abstrakt dargestellt ist und nicht der konkreten gesellschaftlichen Realität entspricht. Die Anhänger des so genannten Transformationsproblems meinen, dass der Wert einer Ware nicht ihrem Produktionspreis entspräche, oder – anders ausgedrückt – die allgemeine Profitrate des Produktionspreissystems nicht mit der Durchschnittsprofitrate des Wertsystems übereinstimme. Paul Sweezy beschäftigte sich in seinem Buch Theorie der kapitalistischen Entwicklung ausführlich mit dem Transformationsproblem und bot Rosdolsky erneut Anlass zur Kritik.

Anders als Marx ging Sweezy davon aus, dass die gesellschaftliche Gesamtproduktion nicht einfach durch die Formel c + v + m (konstantes Kapital + variables Kapital + Mehrwert) auszudrücken wäre. Rosdolsky vermutete hier eine Vermischung von Einzelkapital und Gesamtkapital. Er sprach in diesem Zusammenhang von einem methodischen Bruch bei Marx zwischen den ersten beiden Bänden und dem dritten Band von Das Kapital.

Karl Reitter, Dozent an der Universität Wien, bemerkte diesbezüglich in der linken Zeitschrift grundrisse[47]:

„Während Marx sich methodisch zuerst auf die ‚Analyse des Einzelkapitals‘ beschränken würde, ginge er (teilweise bereits im II. Band) im dritten endgültig ‚Zur Betrachtung des Kapitals in seinen gesellschaftlichen Zusammenhängen über.‘ (Rosdolsky 1974; 88)“

Rosdolsky prägte in der weiteren Diskussion den Terminus Kapital im Allgemeinen, den Marx zwar in den Grundrissen, nich jedoch in Das Kapital verwendet hatte. Genaugenommen handelt es sich hier nicht um das Einzelkapital, sondern um den Begriff des Kapitals „an sich“. Erst bei seiner Analyse des gesellschaftlichen Gesamtkapitals betrachte Marx die Auswirkungen der Konkurrenz auf die „atomisierten Privatbesitzer“.[48]

Zugleich übte Rosdolsky aber Kritik an einer antikapitalistischen Überhebung des Gebrauchswerts und polemisierte hier stellvertretend gegen den Philosophen Herbert Marcuses Reason and Revolution.[49] Marx behaupte an keiner Stelle,

„dass im Kapitalismus die Gebrauchswerte nur ,stoffliche Träger des Tauschwerts‘, sondern, dass sie es ,zugleich‘ [50] sind, und das sind ganz verschiedene Dinge. Und schließlich stellte sich Marx keinesfalls die Aufgabe, gegen die ,kapitalistische Behandlung der Gebrauchswerte‘ anzuknüpfen [wie es Marcuse will; Anm.], sondern die der kapitalistischen (und der Warenproduktion überhaupt) eigentümliche Tatsache, dass die Gebrauchswerte, um menschliche Bedürfnisse befriedigen zu können, sich zuerst als Tauschwerte bewähren müssen, wissenschaftlich zu erklären.“

In Zusammenhang mit seiner Untersuchung der Rolle des Gebrauchswertes im Kapitalismus stand ferner Rosdolskys Analyse der Rolle des Mehrprodukts in der kapitalistischen und der feudalistischen Produktionsweise. Mit dieser Frage beschäftigte er sich vor allem in dem um 1951 verfassten Essay Die Verteilung des Agrarprodukts im Feudalismus (Die Belastungsräte der hörigen Bauern und die Möglichkeiten ihrer Errechnung). Rosdolsky arbeitete hier und in Die große Steuer- und Agrarreform Josefs II. Ein Kapitel zur österreichischen Wirtschaftsgeschichte den Stellenwert der Robot (auch: Frondienst) in der bäuerlichen Ertragsbilanz der Bauernwirtschaft des kontinentalen Europa aus. Er zeigte auf, dass die Mehrarbeit bereits in der Subsistenzwirtschaft eine wichtige Rolle für den Erhalt der Klassengesellschaft spielte. Rosdolsky kritisierte vor allem die Ökonomin Joan Robinson für ihre Verwechslung von Mehrarbeit und Mehrwert. Letzterer sei laut Rosdolsky eine Besonderheit der kapitalistischen Gesellschaft.

Marxistische Krisentheorie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe auch: Marxistische Wirtschaftstheorie

Marx selbst hat keine vollständige Krisentheorie ausgearbeitet. Seine Analyse beschäftigt sich in erster Linie mit dem Kapitalismus im „idealen Durchschnitt“. Die Studien zu den „vielen Kapitalien“ der Konkurrenz hingegen hat Marx niemals abgeschlossen. Dennoch können die Tendenz zum Fall der Profitrate (TFPR), Disproportionalität (Ungleichgewicht) und Unterkonsumtion (mangelnder Verkauf) als Elemente einer Krisentheorie bei Marx bestimmt werden.[51] Durch Störungen des Kapitalkreislaufs käme es nach Marx zu zyklischen Krisen. Anstatt in Arbeiter (variables Kapital) zu investieren, kaufen die Kapitalisten in ihrem „Konkurrenzkampf“ (Marx) neue Maschinen (konstantes Kapital) und berauben sich somit selbst der Möglichkeit einer Steigerung der Mehrwertproduktion. Der tendenzielle Fall der Profitrate ist die Folge. Gleichzeitig sinkt der Absatz, das heißt es fehlt an Möglichkeiten zur Realisierung von Mehrwert. Es kommt zu Überproduktions- und Überkapazitätenkrisen. Ist zu viel Kapital vorhanden, das nicht investiert werden kann, spricht Marx von Überakkumulation. Daraus resultieren Finanzblasen und übermäßige Spekulation. Ferner kommt es zu einem Ungleichgewicht zwischen den verschiedenen Zweigen der kapitalistischen Produktion.

Rosdolskys Werk wird oft in Hinsicht auf eine marxistische Krisentheorie gelesen. Auch wenn eine ausgearbeitete Krisentheorie bei Rosdolsky ebenso fehlt wie bei Marx, gibt er einen Überblick über den Stand der Diskussion; zum Beispiel zur Debatte um den (abstrakten oder konkreten) Charakter der Reproduktionsschemata. Diese Debatte ist für Rosdolsky eine Folge der unterschiedlichen Beurteilung der Rolle des Gebrauchswertes in der kapitalistischen Produktion sowie des mangelnden Verständnisses der Marxschen Methode. Rosdolsky hebt hier die Bedeutung des so genannten Gesetzes des tendenziellen Falls der Profitrate bei Marx im dritten Band von Das Kapital für dessen Krisentheorie hervor – während die Gültigkeit dieses Gesetzes beispielsweise von Sweezy in Frage gestellt wurde. Gleichzeitig lieferte Rosdolsky eine Zusammenfassung der marxistischen Debatte zu diesem Theorem.[52]

Des Weiteren arbeitet Rosdolsky den konkret-abstrakten Charakter der so genannten Marxschen Reproduktionsschemata im zweiten Band[53] aus, und weist auf die damit verbundenen angeblichen Fehler der Vertreter der so genannten Unterkonsumtionstheorie auf der einen und der Disproportionalitätstheorie auf der anderen Seite hin. Rosdolsky kritisierte hier unter anderem den so genannten „Luxemburgismus“, sprich Rosa Luxemburgs unterkonsumtionistische Kritik an Marx[54], sowie die von Luxemburg ebenfalls kritisierten „legalen Marxisten“. Ferner liefert Rosdolsky eine Kritik an der „neoharmonischen“ Kritik von Otto Bauer[55] an Luxemburg und beschäftigt sich mit namhaften Marx-Kritikern wie Böhm-Bawerk und Schumpeter.

Gleichzeitig wird bei Rosdolsky selbst – und in Folge bei seinem Schüler Ernest Mandel, der Rosdolsky 1972 sein Werk Der Spätkapitalismus widmet[56],– das Festhalten an einer Form von Unterkonsumtionstheorie kritisiert.[57] Paul Mattick bezeichnet diese Theorie bei Rosdolsky und Mandel als die „primitive Idee, dass die Realisierung des Mehrwerts deshalb schwierig ist, weil die Arbeiter ihr Mehrprodukt nicht zurück kaufen können.“[58] Tatsächlich, argumentiert Mattick, ist bei Rosdolsky die Unterkonsumtion ein entscheidender Krisenfaktor, namentlich der „Widerspruch zwischen dem schrankenlosen Trieb der Kapitalverwertung und der beschränkten Konsumtionskraft der kapitalistischen Gesellschaft.“[59]

Wie Luxemburg vertrat Rosdolsky die Auffassung von einem unvermeidlichen Zusammenbruch des Kapitalismus. Zur Zusammenbruchsprognose von Marx in Grundrisse 42/642 schreibt er[60]:

„Die Behauptung, Marx hätte keine ,Zusammenbruchstheorie‘ aufgestellt, ist wohl vor allem auf die revisionistische Auslegung des Marxschen ökonomischen Systems vor und nach dem ersten Weltkrieg zurückzuführen. In dieser Hinsicht kann das theoretische Verdienst Rosa Luxemburgs und Henryk Grossmanns nicht hoch genug eingeschätzt werden.“

Kritik hingegen übt er an Luxemburg, weil sie das Kapitel zur ursprünglichen Akkumulation in „Das Kapital“, Band 1, als reinen historischen Exkurs versteht[61], wodurch sie sich in der Debatte um den Charakter vom „Kapital“ nach Ansicht Rosdolskys falsch positioniert habe. Laut Rosdolsky ist

„die ursprüngliche Akkumulation ein das Kapitalverhältnis selbst konstituierendes Element und daher ,im Begriff des Kapitals enthalten‘.“

Diesem Themenkomplex widmete Rosdolsky in Band 1 den gesamten Anhang II: Methodische Kommentare zu Rosa Luxemburgs Kritik der Marxschen Reproduktionsschemata sowie seine Gesamtuntersuchung im 30. Kapitel Der Streit um die Marxschen Reproduktionsschemata.[62]

Nach Rosdolsky erfolgte die Darstellung der Kategorien der politischen Ökonomie in Das Kapital bei Marx streng logisch – vom „allgemeinen Kapital“ zum „Gesamtkapital“. Zur historischen und logischen Entwicklung des Kapitals bei Marx besteht unter Marxisten nach wie vor Uneinigkeit. Rosdolsky war der Ansicht, dass Marx im Warenaustausch als „Zelle“ die Keime aller Widersprüche der modernen Gesellschaft aufgedeckt hatte und berief sich bei dieser Einschätzung auf Lenin.[63] Nachdem die logische Ableitung der Kategorien aber nicht unabhängig von der historischen sei, habe Marx Das Kapital schließlich mit dem Wert eingeleitet – anders als im Plan vom 2. April 1858 vorgesehen.[64] Diese Erkenntnis wiederum war wichtig für Rosdolskys Einschätzung des konkret-abstrakten Charakters der Reproduktionsschemata.

In den Reproduktionsschemata teilt Marx die kapitalistische Produktion grob in zwei Produktionszweige: 1. die Produktionsmittel erzeugende erste Abteilung und 2. die Konsumgüter erzeugende zweite Abteilung. (Marx selbst sprach anstatt von Konsumgütern meist von Lebensmitteln, also Nahrungsmitteln und Genussmitteln.) Diese beiden Hauptabteilungen könnten laut Marx in beliebig viele weitere Abteilungen gegliedert werden. Für Rosdolsky stellen die Reproduktionsschemata einerseits ein „heuristisches Instrument“, andererseits ein Abbild des realen Zustands der Wirtschaft dar. Rosdolsky widerspricht somit der Ansicht vieler Marxisten, dass Marx zuerst den „reinen Kapitalismus“ analysiert hätte, um sich dann seiner konkreten historischen Form zu widmen. Rosdolsky war der Meinung, dass eine proportionale Entwicklung und ein Gleichgewicht zwischen Produktion („erste Abteilung“) und Konsumtion („zweite Abteilung“) innerhalb der kapitalistischen Produktionsweise nur in Mitten von ständigen Schwierigkeiten und Störungen erreicht werden könne. Natürlich müsse dieses Gleichgewicht zwischen den Abteilungen zumindest für kurze Zeitperioden anhalten, da das kapitalistische System anderenfalls überhaupt nicht funktionieren könne.[58]

Nach Rosdolsky stellen die Reproduktionsschemata somit keine bloße Abstraktion dar, sondern einen Teil ökonomischer Realität. Dennoch könnte die durch diese Schemata postulierte Proportionalität der Abteilungen der Produktion nur temporär sein. Das von Marx angenommene Gleichgewicht der Abteilungen entspringe als ein kontinuierlicher Prozess aus der Disproportionalität, so dass sich Perioden des Gleichgewichts und des Ungleichgewichts abwechseln würden.[58] Aus dieser Annahme leitet schließlich Mandel seine Theorie der „langen Wellen“ ab – eine Weiterentwicklung des so genannten Kondratjew-Zyklus.[65]

Rosdolsky wird neben Mandel oft als Kritiker einer absoluten Verelendungstheorie (Pauperismus) erwähnt. In zwei Unterkapiteln im Anhang zum 20. Kapitel über die ursprüngliche Akkumulation5. Die sogenannte „Verelendungstheorie“ sowie 6. Das Körnchen Wahrheit der „Verelendungstheorie“ – widerlegt Rosdolsky die verbreitete Meinung, dass Marx die Ansicht vertreten habe, der Kapitalismus würde unausweichlich zu einer fortschreitenden absoluten Verschlechterung oder Verelendung der werktätigen Massen führen. Diese Auffassung wurde im „Kommunistischen Manifest“ zwar noch lose vertreten, von Marx und Engels selbst jedoch später revidiert. Vor Mandel und Rosdolsky hatte sich auch schon Trotzki in seiner Festschrift anlässlich des 90. Jahrestags des Kommunistischen Manifests mit dieser Frage beschäftigt und war zu ähnlichen Schlussfolgerungen gelangt.[66] Der Anhang trägt den Titel „Zur kritischen Würdigung der Marxschen Lohntheorie“ und umfasst 40 Seiten. Unter anderem behandelt Rosdolsky darin die Rolle der Arbeitslosen, auch als industrielle Reservearmee bezeichnet, sowie die Rolle von Arbeitskämpfen im Kapitalismus. Rosdolsky argumentiert, dass der späte Marx in seinen ökonomischen Schriften keinerlei Hang zu einer Verelendungstheorie erkennen lässt. Eine solche würde auch seiner Ablehnung von Lassalles ehernem Lohngesetz widersprechen.

Waren- und Geldfetischismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den aus den kapitalistischen Produktionsverhältnissen entspringenden Warenfetischismus betrachtet Rosdolsky nicht als ein reines Bewusstseinsphänomen, sondern als ein reales.[67] Hier berief er sich wieder auf Marx, der einen „Widerspruch zwischen der besonderen Natur der Ware als Produkt und ihrer allgemeinen Natur als Tauschwert“ feststellte. In Folge kritisierte Rosdolsky die verbreitete Ansicht, es handle sich beim Warenfetischismus um ein „falsches Bewusstsein“:

„Weit entfernt davon, eine erkünstelte ,metaphysische Konstruktion‘ zu sein, stellt vielmehr der erwähnte Widerspruch die allgemeinste Form dar, worin sich die wirklichen Daseinsbedingungen und Entwicklungstendenzen der bürgerlichen Wirtschaftsordnung zusammenfassen. Er ist in der Tat nur ein anderer Ausdruck dafür, dass in einer Gesellschaft von atomisierten Privatproduzenten die Arbeit des einzelnen nicht unmittelbar gesellschaftlich ist (noch sein kann), sondern sich erst durch Verneinung ihrer selbst, ihres ursprünglichen Charakters, als solche erweisen muss.“

Das Geld betrachtete Rosdolsky als eine fetischistische Kategorie, wobei er sich erneut auf Marx berief, wenn er schrieb[68]:

„Mit der Geldbildung ist das Phänomen des Warenfetischismus eng verbunden.“

Weiter führte er über die Verdopplung der gesellschaftlichen Wirklichkeit als Grundlage der Wertlogik aus[69]:

„Der Warenfetischismus und die Geldbildung sind (was in den Lehrbüchern der marxistischen Ökonomie gewöhnlich übersehen wird) nur zwei verschiedene Aspekte einer und derselben Tatsache: dass in der warenproduzierenden Gesellschaft ,die Austauschbarkeit der Dinge als ein Ding neben ihr, … als etwas von ihr Verschiedenes‘, mit ihr ,nicht unmittelbar Identisches‘ existiert (42/82), dass also der Wert sich den Waren gegenüber verselbständigen muss. Daraus folgt aber, dass beide Phänomene von der Warenproduktion unzertrennlich sind, dass die warenproduzierende Gesellschaft ebenso wenig imstande ist, vom Gelde loszukommen, wie den ,mystischen Nebelschleier‘ zu zerreißen, der ihr die wahre Gestalt des materiellen Produktionsprozesses verdeckt.“

Auch bei der politischen Ökonomie handle es sich um eine fetischistische Kategorie. Hier übt Rosdolsky vor allem Kritik am „bürgerlichen Standpunkt“ der gängigen Wirtschaftswissenschaften, aber auch am traditionellen Marxismus[70] Es:

„fehlt bei all diesen Ökonomen das klare Bewusstsein, dass es sich in der Ökonomie überhaupt um verdinglichte Kategorien handelt, dass die verkehrte Art und Weise, worin sich die gesellschaftlichen Verhältnisse in der kapitalistischen Produktion darstellen, notwendig aus dem Wesen dieser Produktion selbst entspringen. Wäre aber dieses Bewusstsein bei ihnen vorhanden, dann hätten sie nicht mehr ,Nationalökonomie‘ als solche, sondern vielmehr im Sinne von Marx eine ,Kritik der Nationalökonomie‘ getrieben.“

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 21.
  2. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 21, Anm. 39.
    Karl Marx: Brief an Engels vom 8. Dezember 1857. Zitiert nach: Marx-Engels-Werke (MEW). Band 29. Dietz Verlag, Berlin (Ost) 1959, S. 225.
  3. Hierbei handelt es sich um die Kapitel ‚Ware‘ und ‚Geld‘; Anm.
    Vgl. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 26, Anm. 11.
  4. Henryk Grossmann: Die Änderung des ursprünglichen Aufbauplans des Marxschen Kapital und ihre Ursachen. Archive für die Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung. Nr. 14, 1929, S. 305–338. (Online-Version; Stand: 23. März 2009)
  5. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 16 f., Anm. 12 ff.
    David Rjasanow: Siebzig Jahre ’Zur Kritik der politischen Ökonomie’. In: Carl Grünberg (Hrsg.): Archiv für die Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung, Nr. 15, Leipzig 1930.
  6. a b c Raya Dunayevskaya: A Critique of Roman Rosdolsky. Rosdolsky’s Methodology and the Missing Dialectic. In: London Corresponding Committee (Hrsg.): The Hobgoblin. Nr. 6, 2005 (Online-Version; Stand: 8. März 2008; Reprint aus: Marx’s Capital and Today’s Global Crisis. News & Letters, Detroit 1978).
  7. a b Otto Morf: Über die »Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie«. Zürich 1970.
  8. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 29, Anm. 15.
  9. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 27.
  10. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 25.
  11. Karl Marx: Das Kapital. 3. Band, 1. Auflage 1894. Zitiert nach: Marx-Engels-Werke (MEW). Band 25. Dietz Verlag, Berlin (Ost) 1959, S. 120 (Online-Version); Stand: 29. März 2009)
  12. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 32.
  13. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 24 ff.
  14. Karl Marx: Theorien über den Mehrwert, Band 1. In: Marx-Engels-Werke (MEW). Bände 26.1. Dietz Verlag, Berlin (Ost) 1959, S. 377 f.
  15. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 29 ff.
  16. Übersetzung des Herausgebers: „Die Änderung im Auftreten des Aneignungsgesetzes kann unter 6 und 7 dargestellt werden.“
  17. Vgl. Karl Marx: Theorien über den Mehrwert, Band 1. In: Marx-Engels-Werke (MEW). Band 26.1. Dietz Verlag, Berlin (Ost) 1959, S. 253–428.
  18. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 33.
  19. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 32, Anm. 20.
  20. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 43 ff.
    Vgl. Karl Marx: Einleitung zur Kritik der Politischen Ökonomie. In: Marx-Engels-Werke (MEW). Band 13. Dietz Verlag, Berlin (Ost) 1959, S. 631. (Online-Version; Stand: 30. März 2009)
    Die „Einleitung“ ist Teil der Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie und findet sich demnach auch in:
    Marx-Engels-Werke (MEW). Bände 42. Dietz Verlag, Berlin (Ost) 1959, S. 35 f.
    Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA). II. Abteilung, Band 1.1, S. 35 f.
  21. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 56, Anm. 102.
  22. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 94 ff., hier: S. 95.
    Karl Marx: Theorien über den Mehrwert. In: Marx-Engels-Werke (MEW). Bände 26.1–26.3. Dietz Verlag, Berlin (Ost) 1959, S. 225 (Online-Version; Stand: 26. März. 2009); hier: 26.2, S. 513 f. (Online-Version; Stand: 26. März. 2009)
  23. a b Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Uchida.
  24. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Vorrede, Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 10, Anm. 5.
  25. Geoffrey Pilling: Marx’s Capital, Philosophy and Political Economy, 1980, Einleitung.
  26. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Vorrede, Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 9.
  27. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Jappe.
  28. Vgl. Biographical note in: Isaak Rubin: Abstract Labour and Value in Marx’s System.
  29. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 58, Anm. 109.
  30. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 96.
  31. Siehe: Lenin, Werke, Bd. 38, S. 170.
  32. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Vorrede, Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 7 f. Hervorhebungen im Original.
  33. Roman Rosdolsky: Der Gebrauchswert bei Karl Marx. Eine Kritik der bisherigen Marx-Interpretation. In: Kyklos. Internationale Zeitschrift für Sozialwissenschaften. XII, Basel 1959, S. 27–56
  34. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 98.
  35. Henryk Grossmann: Marx, die klassische Nationalökonomie und das Problem der Dynamik. Mit einem Nachwort von Paul Mattick. Europäische Verlagsanstalt/Europa Verlag, Frankfurt am Main/Wien 1969. (Ursprünglich: Hektographiertes Typoskript. Institut für Sozialforschung, New York 1941.)
  36. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 98.
  37. Paul M. Sweezy: Theorie der kapitalistischen Entwicklung. Eine analytische Studie über die Prinzipien der Marxschen Sozialökonomie., Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1970. Zitat aus dem Englischen übersetzt.
  38. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 100.
  39. Rudolf Hilferding: Böhm-Bawerks Marx-Kritik. In: Marx-Studien. Blätter zur Theorie und Politik des wissenschaftlichen Sozialismus. Band 1, Wien 1904, 1–61; hier: S. 9. (Reprint: Glashütten i.T.: Auvermann, 1971; Online-Version; Stand: 22. März 2009).
    Kritik durch Eduard Bernstein: Dokumente des Sozialismus. Heft 4, 1904, S. 154–157.
    Antwort Hilferdings: Neue Zeit. Nr. 4, 1904, S. 110–111.
    Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 99 f.
  40. Karl Marx: Brief an Engels vom 24. August 1867. Zitiert nach: Marx-Engels-Werke (MEW). Band 31. Dietz Verlag, Berlin (Ost) 1959, S. 326
  41. Karl Marx: Das Kapital. 1. Band, 1. Auflage 1867. Zitiert nach: Karl Marx, Friedrich Engels: Gesamtausgabe (MEGA), Abt. II, Band 5, Berlin 1983, S. 22 (Online-Version); Stand: 4. März 2008) – In abgeänderter Form auch in: Marx-Engels-Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin (Ost) 1959, S. 56 (Online-Version); Stand: 4. März 2008)
  42. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 101.
    Karl Marx: Das Kapital. 1. Band, 1. Auflage 1867. Marx-Engels-Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin (Ost) 1959, S. 55 (Online-Version); Stand: 22. März 2009)
  43. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 101 f.
    Karl Marx: Randglossen zu Adolph Wagners „Lehrbuch der politischen Ökonomie“. London 1879/1880. Marx-Engels-Werke (MEW). Band 19. Dietz Verlag, Berlin (Ost) 1962, S. 351–383, hier S. 370 f. (Online-Version); Stand: 22. März 2009)
  44. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 102. Hervorhebung im Original.
  45. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 151
  46. Michel Aglietta: Régulation et Crises du Capitalism. L’expérience des Etats-Unis. Dissertation 1974, erschienen 1976. Das Werk bildet die Begründung der so genannten Theorie der Regulation.
  47. Karl Reitter: Bemerkungen zum Artikel von Engelbert Stockhammer. In: grundrisse. 4, Nr. 15, Wien Herbst 2005 (Online-Version; Stand: 4. März 2008)
  48. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 493
  49. Herbert Marcuse: Reason and Revolution, 1941, S. 304, Anm. 95.
    Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 100, Anm. 8.
  50. Karl Marx: Das Kapital. 1. Band, 1. Auflage 1867. Marx-Engels-Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin (Ost) 1959, S. 50 (Online-Version); Stand: 22. März 2009)
  51. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen AGM1996.
  52. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Band 2, Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, S. 467 ff.
  53. Karl Marx: Die Reproduktion und Zirkulation des gesellschaftlichen Gesamtkapitals. In: Das Kapital. Band 2. In: MEW. Band 24, Dietz Verlag, Berlin (Ost), S. 351–518.
  54. Rosa Luxemburg: Antikritik. Die Akkumulation des Kapitals oder was die Epigonen aus der Marxschen Theorie gemacht haben. 1916 verfasst, 1921 posthum erschienen. In: R.L. Gesammelte Werke. Band 5, Dietz Verlag, Berlin (Ost) 1990, S. 413–523.
  55. Otto Bauer: Die Akkumulation des Kapitals. In: Die Neue Zeit. 31, Jg. 1912/13, Band 1, S. 831–838 u. 862–874.
  56. Peter Cardorff: Mann ohne Seilschaft. Roman Rosdolsky zum hundertsten Geburtstag. In: ak 416. Hamburg, 2. Juli 1998.
  57. MIA: Encyclopedia of Marxism: Glossary of People, Ernest Mandel.
  58. a b c Paul Mattick: Ernest Mandel’s Late Capitalism, 1972.
  59. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 392 f.
  60. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 449.
  61. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 327.
  62. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 524–596.
  63. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 165.
  64. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen „Kapital“. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 144.
  65. Vgl. Ernest Mandel: Der Spätkapitalismus. Versuch einer marxistischen Erklärung. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1972. ISBN 3518105213 sowie Ernest Mandel: Die langen Wellen im Kapitalismus. Eine marxistische Erklärung. 2. Auflage, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1987
  66. Leo Trotzki: Neunzig Jahre Kommunistisches Manifest, 17. November 1937. Zitiert nach: Denkzettel. Politische Erfahrungen im Zeitalter der permanenten Revolution. Frankfurt am Main 1981, S. 333 (Online-Version; Stand: 4. März 2008)
  67. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 148f.
  68. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 154
  69. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 160f.
  70. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/Wien 1968, 1973, S. 516.