Casti-Wergenstein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Casti-Wergenstein
Wappen von Casti-Wergenstein
Wappen von Casti-Wergenstein
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Graubünden Graubünden (GR)
Region: Viamalaw
Politische Gemeinde: Muntogna da Schonsi2
Postleitzahl: 7433
frühere BFS-Nr.: 3703
Koordinaten: 751733 / 165665Koordinaten: 46° 37′ 30″ N, 9° 25′ 12″ O; CH1903: 751733 / 165665
Höhe: 1489 m ü. M.
Fläche: 25,66 km²
Einwohner: 56 (31. Dezember 2020)
Einwohnerdichte: 2 Einw. pro km²
Casti Dorf
Casti Dorf

Casti Dorf

Karte
Casti-Wergenstein (Schweiz)
Casti-Wergenstein (Schweiz)
w{w
Gemeindestand vor der Fusion am 1. Januar 2021

Casti-Wergenstein (rätoromanisch Casti-Vargistagn) ist eine Ortschaft in der Gemeinde Muntogna da Schons, Region Viamala, des Schweizer Kantons Graubünden. Am 1. Januar 2021 fusionierte Casti-Wergenstein mit Donat, Lohn und Mathon zur neuen Gemeinde Muntogna da Schons.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: In Silber (Weiss) auf schwarzem Dreifels ein roter Burgturm, beseitet von zwei sechsstrahligen roten Sternen

Das Wappen bezieht sich auf den Namen der früheren Gemeinde: der Burgturm steht für Casti, der Dreifels für (Wergen-)Stein.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde bestand aus den weit auseinanderliegenden Ortsteilen Casti (1171 m) und Wergenstein (1489 m) am unteren Schamserberg. Vom gesamten Gemeindegebiet von 2559 ha waren 1343 ha landwirtschaftliches Nutzgebiet (davon 1275 ha Alpwirtschaften), 998 ha unproduktive Fläche (meist Gebirge), 203 ha Wald und Gehölz und 15 ha Siedlungsfläche.

Casti-Wergenstein grenzte an Andeer, Clugin, Donat GR, Mathon GR, Safien und Sufers.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1930 1950 1970 1980 1990 2000[1] 2010 2020
Einwohner 40 52 36 36 43 56 58 56

Sprachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprüngliche Sprache der Einwohner ist Sutselvisch, eine bündnerromanische Mundart. Die Gemeinde blieb bis zum Ersten Weltkrieg beinahe einsprachig. Danach setzte bis zum Zweiten Weltkrieg ein Niedergang des Romanischen ein (1941 74 %), der aber bis 1980 umgedreht werden konnte: 1970 sprachen 83 % Romanisch. Seit den 1980er-Jahren vollzieht sich wegen der Zuwanderung von deutschsprachigen Personen ein Sprachwechsel:

Sprachen in Casti-Wergenstein
Sprachen Volkszählung 1980 Volkszählung 1990 Volkszählung 2000
Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil
Deutsch 7 19,44 % 14 32,56 % 24 42,86 %
Rätoromanisch 29 80,56 % 29 67,44 % 31 55,36 %
Einwohner 36 100 % 43 100 % 56 100 %

Rätoromanisch und Deutsch sind gleichberechtigte Behördensprachen. Amtssprache gemäss kantonalem Sprachengesetz von 2006 ist allerdings allein Romanisch.[2]

Nationalität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den Ende 2005 61 Bewohnern waren alle Schweizer Bürger.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Casti wurde bereits im Frühmittelalter besiedelt. Eine erste Kirche entstand im 12., eine freie Bauerngemeinde im 13. Jahrhundert. In den 1530er-Jahren wurde die Reformation eingeführt. Wergenstein wurde im 6./7. Jahrhundert besiedelt und führte kurz nach Casti die Reformation ein. In der Kirche von Casti finden sich Fresken des Waltensburger Meisters.

Die Gemeinde entstand im Jahr 1923 aus dem Zusammenschluss von Casti und Wergenstein. 2021 ging sie in der Gemeinde Muntogna da Schons auf.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der Kirche in Casti steht auch die Kirche Wergenstein unter Denkmalschutz. Das Center da Capricorns ist ein ländliches Informations- und Innovationszentrum.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Casti-Wergenstein – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jürg Simonett: Wergenstein. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 22. Juli 2021.
  2. Sprachengesetz des Kantons Graubünden vom 19. Oktober 2006 (PDF; 274 kB).