Clugin

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Clugin
Wappen von Clugin
Wappen von Clugin
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Graubünden Graubünden (GR)
Region: Viamala
Politische Gemeinde: Andeeri2
Postleitzahl: 7442
frühere BFS-Nr.: 3704
Koordinaten: 752777 / 164764Koordinaten: 46° 37′ 0″ N, 9° 26′ 0″ O; CH1903: 752777 / 164764
Höhe: 1013 m ü. M.
Fläche: 2,49 km²
Einwohner: 42 (30.03.2017)
Einwohnerdichte: 17 Einw. pro km²
Clugin
Clugin

Clugin

Karte
Clugin (Schweiz)
Clugin (Schweiz)
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Gemeindestand vor der Fusion am 1. Januar 2009

Clugin (rätoromanisch Clugen) ist eine Ortschaft in der Gemeinde Andeer, Kanton Graubünden. Bis zum 31. Dezember 2008 bildete sie eine eigene politische Gemeinde.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft bildet ein Haufendorf und liegt am Fusse des Schamserbergs. Clugin war eine der kleinsten selbständigen Gemeinden der Schweiz und zählte auch im 19. Jahrhundert nie mehr als 80 Einwohner. Auf den 1. Januar 2009 hat Clugin mit Pignia und Andeer zur Gemeinde Andeer fusioniert.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schon 1204 ist am Schamserberg eine Gemeinde freier Bauern mit eigenem Niedergericht urkundlich nachgewiesen. Auf das Jahr 1243 datiert die erste noch erhaltene Nennung von Clugin (in der rätoromanischen Form Clugen). Für das 13. Jahrhundert ist der Landesausbau mit Getreideanbau und Viehwirtschaft belegt.

Landesherren im Schams waren zuerst das Bistum Chur, danach die Freiherren von Vaz, später die Werdenberger und ab 1456 wieder die Churer. 1458 kauften sie sich frei.

In religiöser Hinsicht gehörte Clugin zur Mutterkirche St. Martin in Zillis. 1530 wurde das Dorf reformiert und bildete mit den Gemeinden des unteren Schamserbergs eine Pfarrei (bis 1894). Zusammen mit Donat, Pazen, Farden und Casti unterhielt Clugin ein eigenes Zivilgericht.

2009 schloss sich die bis dahin selbständige Gemeinde Clugin der Nachbargemeinde Andeer an.

Reformierte Kirche Clugin

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1835 1850 1860 1880 1900 1950 1980 1990 2000[1] 2005 2017
Einwohner 50 59 72 47 31 62 59 33 33 27 42

Sprachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einwohner Clugins sprachen ursprünglich Sutselvisch, eine bündnerromanische Mundart. Noch 1880 gaben alle 47 Personen Romanisch als Sprache an. Bis 1941 sank dieser Anteil auf 61 %. Heute ist Clugin einsprachig Deutsch. Einzige Behördensprache ist Deutsch, obwohl noch 15 % der Einwohnerschaft Romanisch verstehen.

Sprachen in Clugin
Sprachen Volkszählung 1980 Volkszählung 1990 Volkszählung 2000
Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil
Deutsch 43 72,88 % 27 81,82 % 32 96,97 %
Rätoromanisch 14 23,73 % 5 15,15 % 1 3,03 %
Einwohner 59 100 % 33 100 % 33 100 %

Nationalität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den 27 Bewohnern (Ende 2005) waren 26 Schweizer Staatsangehörige.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erst 1951 wurde Clugin ans Kantonsstrassennetz angeschlossen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Clugin – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jürg Simonett: Clugin. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 1. Dezember 2016.
  2. Ludmila Seifert-Uherkovich: Die Kirche von Clugin. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 911, Serie 92). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK.Bern 2012, ISBN 978-3-03797-073-7.