DDR-Eishockeymeisterschaft 1989/90

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
DDR-Meisterschaft
◄ vorherige Saison 1989/90 nächste ►
Meister: SG Dynamo Weißwasser
• DDR-Oberliga  |  Bestenermittlung ↓

Die DDR-Eishockey-Meisterschaft 1989/90 erlebte eine Neuerung in der Oberliga. Aufgrund der schnellen Meisterschaftsentscheidung in der Vorsaison – die SG Dynamo Weißwasser machte in den ersten sechs Spielen bereits den Titelgewinn perfekt – wurde vom Verband beschlossen, dass anstatt wie bisher zwei künftig drei Serien mit je fünf Partien im „Best-of-Five“-Prinzip gewonnen werden müssen. Am neuen Meister Weißwasser änderte sich nichts, doch konnten die Lausitzer diesmal erst im vierten Durchgang über den Erzrivalen vom SC Dynamo aus Berlin triumphieren. Mit diesem Sieg war Weißwasser gleichzeitig der letzte DDR-Meister. Im Zuge der anschließenden deutschen Wiedervereinigung erfuhr das DDR-Eishockey seine Eingliederung in die gesamtdeutsche Sportlandschaft, die beiden bisherigen Oberligisten wurden – als PEV Weißwasser sowie EHC Dynamo Berlin – für die nächste Saison in die Bundesliga übernommen.

Die letzte Austragung der DDR-Bestenermittlung wurde standesgemäß vom Rekordsieger SG Dynamo Fritz Lesch Berlin gewonnen. Mit der Einstellung des Spielbetriebs ab kommende Saison begannen die bisherigen Teilnehmer zum Teil einen Neuanfang auf gesamtdeutscher Amateurebene.

Meistermannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Logo
SG Dynamo Weißwasser[1]

Tor: Thomas Bresagk, Ingolf Spantig, Andre Engmann
Verteidiger: Gert Vogel, Frank Liebert, Frank Peschke, Torsten Hanusch, Jochen Hördler, Olf Engelmann, Tom Göbel, Jens Feller, Michael Bresagk
Stürmer: Harald Bölke, Henry Domke, Jörg Handrick, Steffen Thau, Ron Noack, Falk Ozellis, Mike Bader, Bert Mühle, Ulf Schur, Torsten Eisebitt, Hubert Hahn, Andreas Gebauer, Andreas Ludwig, Ralf Hantschke
Trainer: Roland Herzig, Rolf Bielas, Heinz Kuczera
Schwerpunktleiter: Rüdiger Noack, Mannschaftsarzt: Dr. Langer, Masseur: Dieter Greiner

Oberliga[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Verein Serien gew. (Best of Five) Siege0:0Niederlagen
1. SG Dynamo Weißwasser 3 30:00000030:00000030:00
2. SC Dynamo Berlin (M) 1 30:00
  • DDR-Meister
  • (M) Titelverteidiger
    Spielansetzungen Zwischenstände
    Spiel Heimteam Gästeteam Ergebnis Siege
    Weißwasser Berlin
    1 SG Dynamo Weißwasser SC Dynamo Berlin 40:02 010 : 000
    2 SC Dynamo Berlin SG Dynamo Weißwasser 000040:05 n. V. 020 : 000
    3 SG Dynamo Weißwasser SC Dynamo Berlin 000030:02 n. V. 030 : 000
    Stand nach 1. Serie: 010 : 000
    1 SC Dynamo Berlin SG Dynamo Weißwasser 30:04 010 : 000
    2 SG Dynamo Weißwasser SC Dynamo Berlin 30:02 020 : 000
    3 SC Dynamo Berlin SG Dynamo Weißwasser 20:06 030 : 000
    Stand nach 2. Serie: 020 : 000
    1 SG Dynamo Weißwasser SC Dynamo Berlin 20:03 000 : 010
    2 SC Dynamo Berlin SG Dynamo Weißwasser 60:02 000 : 020
    3 SG Dynamo Weißwasser SC Dynamo Berlin 30:04 000 : 030
    Stand nach 3. Serie: 020 : 010
    1 SC Dynamo Berlin SG Dynamo Weißwasser 50:10 010 : 000
    2 SG Dynamo Weißwasser SC Dynamo Berlin 70:05 020 : 000
    3 SC Dynamo Berlin SG Dynamo Weißwasser 30:05 030 : 000
    Stand nach 4. Serie: 030 : 010
  • Meisterschaft entschieden
  • Top-Scorer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Spieler Mannschaft Tore Assists Punkte
    Ralf Hantschke SG Dynamo Weißwasser 11 11 22
    Hubert Hahn SG Dynamo Weißwasser 10 5 15
    Harald Kuhnke SC Dynamo Berlin 7 6 13
    Detlef Radant SC Dynamo Berlin 6 6 12
    Jan Schertz SC Dynamo Berlin 6 4 10
    Henry Domke SG Dynamo Weißwasser 5 5 10

    DDR-Bestenermittlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die A-Gruppe der Bestenermittlung wurde im März 1990 in Weißwasser ausgetragen.[2] Die Teams der B-Gruppe trafen bereits zwei Wochen früher im Februar in Crimmitschau aufeinander.

    Sieger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    SG Dynamo Fritz Lesch Berlin

    A-Gruppe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die als vierter Teilnehmer vorgesehene BSG Spartakus Berlin hatte vor Saisonbeginn in die B-Gruppe zurückgezogen.

    Pl. Verein Sp. S U N Tore Punkte
    1. SG Dynamo Fritz Lesch Berlin (M) 3 3 21:04 6:0
    2. BSG Einheit Weißwasser 3 2 1 24:11 4:2
    3. EHC Crimmitschau1 3 1 2 13:25 2:4
    4. BSG Motor Bad Muskau (N) 3 3 06:24 0:6
    Sieger der DDR-Bestenermittlung
    (M) Titelverteidiger
    (N) Neuling

    B-Gruppe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die als dritter und vierter Teilnehmer vorgesehene BSG Einheit Crimmitschau II und BSG Kraftverkehr Dresden hatten vor Saisonbeginn zurückgezogen.

    Pl. Verein Sp. S U N Tore Punkte
    1. Berliner SV AdW2 (N) 3 3 32:07 6:0
    2. BSG HO Lebensmittel Erfurt 3 2 1 11:21 4:2
    3. BSG Aufbau Halle (N) 3 1 2 11:18 1:5
    4. BSG Spartakus Berlin (A) 3 1 2 10:18 1:5
    Für die A-Gruppe qualifiziert
    Relegation gegen Sieger d. Bezirksausscheidung
    (A) A-Gruppen-Absteiger
    (N) Neuling

    Relegation (DDR-Bestenermittlung – Bezirksliga)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    BSG Spartakus Berlin
    (Letzter d. B-Gruppe/B.ermittlung) (Sieger d. Ausscheidung d. Bezirksmeister)

    Die Relegation sollte im Winter 1990/91 ausgetragen werden und fand nicht mehr statt. Im Vorfeld der deutschen Wiedervereinigung war mit der Abmeldung des Deutschen Eishockey-Verbandes beim IIHF zum 31. August 1990 das Ende des DDR-Eishockeys mitsamt seinem Ligen-System besiegelt worden.

    Bezirksausscheidung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Bezirksausscheidungen fanden nicht mehr statt (siehe Abschnitt Relegation (DDR-Bestenermittlung – Bezirksliga)).

    Namensänderungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1Der EHC Crimmitschau startete in der Vorsaison unter dem Namen BSG Einheit Crimmitschau.
    2Der Berliner SV AdW startete in der Vorsaison unter dem Namen BSG AdW Berlin.

    Einteilung der Mannschaften zur Saison 1990/91[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1. Klaus Hirche: Weißwassers Eishockey im Wandel. (PDF) 2009, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 9. Juli 2012 (S. 2/5, PDF, 80kB).@1@2Vorlage:Toter Link/www.ev-kirche-weisswasser.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
    2. BOB EISHOCKEY. In: Neues Deutschland. 5. März 1990, abgerufen am 15. Januar 2020.
    3. http://www.rodi-db.de/club.php?id=33

    Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    • Stephan Müller: Deutsche Eishockey-Meisterschaften Books On Demand, Norderstedt 2000, ISBN 3-8311-0997-4.

    Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]