Deutsch-slowenische Beziehungen

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Deutsch-slowenische Beziehungen
Lage von Deutschland und Slowenien
Deutschland Slowenien
Deutschland Slowenien

Die deutsch-slowenischen Beziehungen sind heute geprägt von der Partnerschaft Sloweniens innerhalb der Europäischen Union mit Deutschland als größter Volkswirtschaft der Gemeinschaft. Innerhalb der EU haben beide Länder den Euro als Währung eingeführt und sind Teil des Schengen-Raums. Außerhalb der EU sind sie Mitglieder des Europarates, der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa sowie der NATO. Vom Deutschen Auswärtigen Amt werden die Beziehungen als „sehr gut und von gegenseitigem Vertrauen gekennzeichnet“ eingeschätzt.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Beziehungen zwischen Deutschland und Slowenien können geschichtlich schon auf die Vorgängerstaaten, nämlich Karantanien auf der einen sowie das Fränkische Reich bzw. danach das Ostfrankenreich und besonders das bairische Stammesherzogtum zurückgeführt werden.

Ab der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts waren die baiuwarischen Agilolfinger die Kontrahenten der nach dem Fall des Römischen Reichs in den Raum des heutigen Sloweniens eingewanderten slawisch-awarischen „Völkergemeinschaft“. 592 kam es zum ersten großen Zusammenstoß mit Tassilo I., Herzog der Bajuwaren, dem die Alpenslawen unterlagen. 595 hingegen verloren die bairischen Agilolfinger fast ihr gesamtes Stammesheer, 2000 Krieger, als die Slawen von der Reiterei des awarischen Chagans unterstützt wurden. Beide Auseinandersetzungen sind im heute österreichischen oberen Drautal zu lokalisieren.

Nach der Schwächung der Awaren im Jahr 626 durch Auseinandersetzungen mit dem Byzantinischen Reich entstand im Machtvakuum zwischen den Bayern und den Awaren das slawische Samo-Reich, zu dem nach Meinung tschechischer und slowakischer Historiker die Gebiete des heutigen Kärnten sowie der heutigen Republik Slowenien allerdings nicht gehörten, wenngleich Samo seinen Einfluss auch auf die Alpenslawen ausdehnen konnte. Für andere Historiker waren Kärnten und Slowenien hingegen sehr wohl Teil des Samo-Reiches. Mit Samos Tod 658 enden auch die Berichte über sein Reich, doch auch nach dem Tode Samos blieben die Alpenslawen unter ihrem Wallucus (=Herrscher) frei von der Botmäßigkeit gegenüber den Awaren.

Um oder nach 610 setzten sich die Alpenslawen erneut gegen die Bayern durch, diesmal gegen den Agilolfinger-Herzog Garibald II. in Aguntum im heutigen Osttirol. Mit diesen kriegerischen Auseinandersetzungen erweiterte sich der alpenslawische Einflussbereich bis an die obersteirische Enns, in den salzburgischen Enns-Pongau, die Pongauer Seitentäler der Salzach bis in das Gasteinertal, und bis nach Innichen im Pustertal im heutigen Südtirol. Dieses unter alpenslawischer Führung entstehende proto-slowenische Fürstentum mit dem Zentrum in Karnburg (slow. Krnski grad) am Zollfeld nördlich von Klagenfurt wurde Karantanien genannt.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Slowenien ist Teil des Europäischen Binnenmarkts. Zusammen mit Deutschland und weiteren EU-Mitgliedstaaten (blau) bildet es eine Währungsunion, die Eurozone.

Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten kann sich innerhalb der Europäische Zollunion und des Europäischen Binnenmarktes (freier Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Kapital und Personen) der Europäischen Union frei entfalten. Durch die Gemeinschaftswährung „Euro“, der die Slowakei im Jahr 2007 beitrat, sind auch innergemeinschaftliche Wechselkursrisiken und die dadurch notwendigen Währungsabsicherungen für deutsche und slowenische Unternehmen entfallen.

19,3 % aller slowenischen Exporte gingen im Jahr 2016 nach Deutschland.[2] Auch bei den Importen nach Slowenien lag Deutschland mit 16,8 % auf dem ersten Platz.[3] Damit ist Deutschland Sloweniens wichtigster Handelspartner vor Italien und Österreich.

Laut dem Auswärtigen Amt sind ca. „570 deutsche Unternehmen und Unternehmen mit deutscher Beteiligung“ in Slowenien engagiert.[4]

Verkehr, Reisen und Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da beide Staaten dem Schengen-Raum angehören, finden im Normalfall untereinander keine Grenzkontrollen mehr statt. Allerdings kommt es seit der Flüchtlingskrise in Europa ab 2015 wieder verstärkt zu Kontrollen an der deutsch-österreichischen Grenze und somit auf dem Weg von Slowenien in Richtung Bayern.

Eine schnelle Verbindung auf der Straße zwischen Süddeutschland und Slowenien stellt die österreichische Tauern-Autobahn und danach die Karawanken-Autobahn bis zur slowenischen Grenze dar.

Schiene[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den Hauptbahnhof von Ljubljana erreicht man von München aus mit einem ein durchgehenden Eurocity in 6:15 Stunden.[5]

Luftverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vom und zum Flughafen Ljubljana gibt es Direktverbindungen mit Adria Airways, der nationalen slowenischen Fluggesellschaft und Lufthansa von und nach Frankfurt und München, darüber hinaus mit Adria Airways auch nach Hamburg. Mit VLM/Hahn Air gelangt man auch ohne umzusteigen von München nach Maribor. Die Flugzeit beträgt je nach Entfernung ca. 50 Minuten bis ca. zwei Stunden.[6]

Am 16. März 2015 übernahm die deutsche Fraport AG den Flughafen Ljubljana zu 100 %.[7]

Auf dem Wasser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die slowenischen Flüsse sind im Wesentlichen nicht schiffbar.

Durch den Hafen Koper an der Adria hat Slowenien Zugang zum Mittelmeer und zum Atlantischen Ozean. Somit ist das Land z. B. mit dem Hamburger Hafen verbunden – wenn auch nur im Zuge einer Umfahrung von Westeuropa.

Mit dem Fahrrad[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutschland ist durch die Eiserner-Vorhang-Route mit Slowenien verbunden (EuroVelo-Route EV13).

Zu Fuß[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Violette Weg der Via Alpina verbindet Deutschland über Österreich mit Slowenien.[8]

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutsche Besucher stellten im Jahr 2016 mit 307.410 Ankünften die drittgrößte internationale Gästegruppe im Slowenientourismus nach Italienern und Österreichern. Der beliebteste Reisemonat war dabei der August. 38 % der deutschen Touristen übernachteten in den Bergen, 22 % am Meer, 15 % in Unterkünften des Gesundheitstourismus, 11 % in der Hauptstadt Ljubljana, 8 % in anderen Städten und 6 % in anderen Gemeinden.[9]

Kultur, Wissenschaft und Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Blatt der Freisinger Denkmäler

Kulturelle und wissenschaftliche Kontakte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Freisinger Denkmäler, die in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts beziehungsweise der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts niedergeschrieben wurden, stellen die ältesten Zeugnisse der slowenischen Sprache dar. Der Name der Schriftstücke bezieht sich auf die Herkunft der Schriftstücke und weist auf die sehr alten kulturellen bzw. religiösen Beziehung zwischen dem bairischen und dem slowenischen Raum hin: sie wurden im Rahmen der Missionstätigkeit des Bistums Freising in seinen Besitzungen in Kärnten verwendet. Heute zählen die „Denkmäler“ zu den Schätzen der Bayerischen Staatsbibliothek. Für das heutige Slowenien sind sie von überragender Bedeutung.

Die deutsch-slowenischen Kulturbeziehungen sind historisch auch geprägt durch die geografische Nähe, durch die lange Herrschaft der Habsburger über slowenische Gebiete und die auch damit zusammenhängende große Bedeutung der deutschen Sprache als Kultur- und Wissenschaftssprache über viele Jahrhunderte hinweg.

Heutzutage dient das Goethe-Institut in Ljubljana dem Kulturaustausch und der Förderung deutscher Kultur in Slowenien.[10]

Wie das Auswärtige Amt schreibt, ist „an den Schulen [...] Deutsch die zweitstärkste Sprache nach Englisch. Insgesamt gibt es in Slowenien rund 70.000 Deutschlerner. Das Deutsche Sprachdiplom kann an insgesamt 22 Schulen erworben werden.“[11]

An der Ludwig-Maximilians-Universität München kann die slowenische Sprache in Sprachkursen im Rahmen der slavischen Philologie erlernt werden[12]. Auch an der Humboldt-Universität zu Berlin finden Sprachkurse statt.[13]

An der Universität Ljubljana und der Universität Maribor kann Germanistik studiert werden.[14]

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der deutschen Minderheit in der Slowenien erscheint seit 2017 wieder eine „Laibacher Zeitung“, anknüpfend an ein gleichnamiges Presseorgan in der Habsburger Monarchie bis 1918.[15]

Arbeit und Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen der EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit können Deutsche in Slowenien und Slowenen in Deutschland problemlos arbeiten.

Deutschland gehörte zu den EU-15-Staaten, die ihren Arbeitsmarkt im Zuge der EU-Erweiterung 2004, während der auch Slowenien der Gemeinschaft beitrat, mit am stärksten abschotteten. Das Thema war im Vorfeld kontrovers diskutiert worden, wobei die Angst geäußert wurde, dass der deutsche Arbeitsmarkt einem „Ansturm“ nicht gewachsen sein könnte und es zu erhöhter Arbeitslosigkeit unter der heimischen Bevölkerung kommen könnte. Deutschland beschränkte demnach im Rahmen der 2-3-2-Formel den Zugang zu seinem Arbeitsmarkt und gehörte zusammen mit Österreich zu den beiden Ländern, für die die vollständige Freizügigkeit erst ab dem 1. Mai 2011 galt. Die Beschränkungen der Arbeitnehmerfreizügigkeit waren im Falle Sloweniens reziprok, d. h., dass Slowenien seinerseits den Zugang zu seinem Arbeitsmarkt für Angehörige der „alten“ EU-15 ebenfalls beschränkte.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bisher bestritt die slowenische Fußballnationalmannschaft nur ein einziges Spiel gegen die deutsche Fußballnationalmannschaft. Das Freundschaftsspiel in Celje am 26. März 2005 ging für Slowenien nach einem Tor von Lukas Podolski mit 0:1 verloren.[16]

Bei der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland scheiterte Slowenien an Italien und Norwegen und war daher nicht auf dem Turnier vertreten.

Handball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Handball-Europameisterschaft der Männer 2004 in Slowenien konnte sich die deutsche Handballnationalmannschaft mit einem Finalsieg gegen den Gastgeber zum ersten Mal den Titel sichern.

Skisport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Slowenien ist eine Skination. Bei der in Deutschland und Österreich ausgetragenen Vierschanzentournee konnten bis jetzt die beiden Slowenen Primož Peterka und Peter Prevc den Sieg davontragen.

Auf der Skisprungschanze Letalnica bratov Gorišek im slowenischen Planica errangen bisher bei internationalen Wettbewerben die Deutschen Ralph Gebstedt, Martin Schmitt, Sven Hannawald, Hansjörg Jäkle und Michael Uhrmanneinen ersten Platz.

Gegenseitige Wahrnehmung: Verwechslungsgefahr mit der Slowakei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Slowakei (orange) befindet sich östlich von Österreich, Slowenien (grün) hingegen südlich.

Einige Deutsche haben Schwierigkeiten, die Slowakei und Slowenien auseinanderzuhalten, was bei den Slowenen zu Unmut führen kann. Tatsächlich stammen beide Ländernamen von der Urbezeichnung aller Slawen, der Sloveni, ab. Nicht zur Erleichterung der Lage trägt dabei ein, dass die slowakische Eigenbezeichnung für ihr Land „Slovensko“ lautet.

Beide Staaten berufen sich auf eine slawische Identität, wobei die Slowaken zu den Westslawen, die Slowenen hingegen zu den Südslawen gezählt werden. Bis zum Ersten Weltkrieg waren sowohl die Slowakei als auch Slowenien Teil Österreich-Ungarns, wobei die Slowakei zum Königreich Ungarn, Slowenien hingegen größtenteils zum österreichisch dominierten Cisleithanien gehörte, lediglich das nordöstliche Übermurgebiet war ebenfalls Teil der ungarischen Reichshälfte. Beide Länder waren auch während eines großen Teils des 20. Jahrhunderts Teil eines größeren Gesamtstaates: die Slowakei war in die Tschechoslowakei integriert, Slowenien in Jugoslawien. Slowenien erkämpfte sich seine Eigenständigkeit in kurzen Kämpfen gegen die Jugoslawische Volksarmee (JNA) im 10-Tage-Krieg (Unabhängigkeitserklärung am 25. Juni 1991). Die Slowakei erreichte ihre Unabhängigkeit friedlich zum 1. Januar 1993.

Deutsche in Slowenien, Slowenen in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altsag (Stare Žage): eines der sechs Dörfer, in denen noch Gottscheer Familien leben
Altsag (Stare Žage): traditionelles Gottscheer Haus mit Gang

Eine deutsche Minderheit in Slowenien verschwindet: die Gottscheer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die traditionelle deutschsprachige Minderheit der Gottscheer ist heute in Slowenien so gut wie verschwunden.

Nesseltal (Koprivnik): Museum der Einrichtung für die Erhaltung des Kulturerbes Nesseltal, geleitet von Matjaž Matko

In Slowenien lebt heute eine unbekannte Anzahl von Nachkommen der Gottscheer. Von diesen bezeichnen sich jedoch in Volkszählungen nur noch sehr wenige als „Deutsche“ oder „Gottscheer“. Bei einer Umfrage im Rahmen einer Diplomarbeit 2007 bezeichneten sich von 16 befragten Gottscheern in Slowenien in Hinblick auf ihre „Nationalität“ elf als „Slowenen“, drei als „Gottscheer“ und nur eine Person als „Deutsch“. Auf Grund des starken gesellschaftlichen und politischen Drucks in Jugoslawien sind die Gottscheer heute weitgehend in der slowenischen Bevölkerung aufgegangen. Der Gottscheer Dialekt wird nur noch von wenigen, meist alten Menschen gesprochen, und auch diese verwenden bei den meisten Gelegenheiten Slowenisch.

Zentrum des Gottscheer Altsiedlervereins in Krapflern (Občice)

Bis heute ist das Bekenntnis zur Gottscheer Herkunft und Kultur in der Region bisweilen mit Diskriminierungen verbunden, und vereinzelte private zweisprachige Tafeln sind das Ziel von Vandalismus.[17][18]

Gottscheer-Vereine in Slowenien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt heute in Slowenien fünf Organisationen von Gottscheern bzw. Gottscheer Deutschen und deren Nachkommen. Der 1994 in Laibach (Ljubljana) gegründete Verein Peter Kosler, inzwischen mit Sitz in Gottschee/Kočevje, hat das Ziel, das slowenische, deutsche und gottscheerische Kulturerbe der Region Gottschee zu erhalten.[19][20] Der Gottscheer Altsiedlerverein, gegründet 1992 in Pöllandl (Kočevske Poljane, Gemeinde Dolenjske Toplice), versteht sich dagegen als eine Organisation der deutschen Minderheit und betreibt im Dorf Krapflern (Občice, Gemeinde Dolenjske Toplice) eine Begegnungsstätte, wo auch sein Vereinssitz ist.[21] Inzwischen gibt es in Slowenien noch drei weitere Gottscheer-Kulturvereine: die Einrichtung für die Erhaltung des Kulturerbes Moschnitze (Zavod za ohranitev kulturne dediščine) mit dem Schauer-Saal in Pöllandl, den Kultur-touristischen Verein unter dem Gutenberg (Turistično društvo pod Srebotnikom) mit der Vorsitzenden Urška Kop aus Krapflern und die Einrichtung für die Erhaltung des Kulturerbes Nesseltal (Zavod za ohranitev kulturne dediščine Nesseltal Koprivnik) mit einem Museum und einem Appartement für 5 Personen.[22]

Keine Anerkennung als ethnische Minderheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Slowenien gewährt den Gottscheern und im Gegensatz zu Kroatien auch den ethnischen Deutschen als Gesamtheit keinen Minderheitenschutz gemäß der Kopenhagener KSZE-Konferenz von 1990, so dass die Gottscheer keine besondere finanzielle oder anderweitige Unterstützung erhalten. Es gibt keinen deutschsprachigen oder zweisprachigen Unterricht, der auf Grund der Schulgesetzgebung nur für die anerkannten „autochthonen“ Minderheiten (Italiener und Ungarn) vorgesehen ist.

2007 empfahl das Ministerkomitee des Europarats den slowenischen Behörden, „in Zusammenarbeit mit den Sprechern die Gebiete festzulegen, in denen Deutsch und Kroatisch in Slowenien herkömmlich gesprochen werden,“ und Teil II der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen auf Deutsch und Kroatisch anzuwenden. Der Gottscheer Altsiedlerverein betont, dass es in den Dörfern Pöllandl/Kočevske Poljane, Krapflern/Občice, Altsag/Stare žage, Kleinriegel/Mali Rigelj, Büchel/Hrib (Gemeinde Töplitz/Dolenjske Toplice), Tschermoschnitz/Črmošnjice und Mitterdorf/Srednja vas (Gemeinde Semitsch/Semič) autochthone Gottscheer gebe und schlägt die Einrichtung zweisprachiger Kindergärten in Pöllandl oder Krapflern vor, außerdem die Einführung von Deutsch als erster Fremdsprache bzw. Zweitsprache an den beiden Primarschulen in Dolenjske Toplice und Semič. Ein „unabhängiger Sachverständigenausschuss“ bemängelte hierzu im Jahre 2010, dass Slowenien keinerlei Gebiete mit deutscher oder kroatischer Minderheitensprache festgelegt habe. Die deutsche Sprache sei im öffentlichen Leben in Slowenien weitgehend abwesend; ebenso wenig gebe es ein Bildungsmodell für Deutsch als Regional- oder Minderheitensprache. Die deutsche Sprache sei im Hörfunk und Fernsehen nicht vertreten und erhalte nur begrenzte finanzielle Unterstützung von den slowenischen Behörden.[23]

Im Jahr 2013 besuchte der österreichische Bundespräsident Professor Heinz Fischer anlässlich seines Staatsbesuches in Slowenien die Region Gottschee und traf mit Vertretern der deutschsprachigen Bevölkerungsgruppe zusammen.[24]

Der Gottscheer Altsiedlerverein in Krapflern/Občice hat sich 2004 mit dem Kulturverein deutschsprachiger Frauen – Brücken in Marburg/Maribor in einem „Verband der Kulturvereine der deutschsprachigen Volksgruppe in Slowenien“ zusammengeschlossen. In einem Memorandum fordert der Verband die Anerkennung der deutschen Minderheit durch die slowenische Regierung.[25] Diesem Verband gehören inzwischen insgesamt sechs deutsche Minderheitenvereine in Slowenien an. Die übrigen vier Gottscheer-Vereine, haben dagegen 2013 einen gemeinsamen Dachverband der Gottscheer Organisationen (Zveza kočevarskih organizacij) mit Sitz in Bistritz/ Bistrica bei Tschernembl/Črnomelj gegründet.[26] Zwischen beiden Verbänden ist es wiederholt zu Reibungen gekommen.[19]

Slowenen in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut Ausländerzentralregister lebten im Jahr 2016 in Deutschland 27.830 Slowenen, 608 Personen mehr als im Jahr zuvor.[27]

Personen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Ljubljana/Laibach geborene Persönlichkeiten mit Beziehungen zu Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Österreicher werden auch für die Zeit des Heiligen Römischen Reichs bzw. des Deutschen Bundes im Allgemeinen nicht berücksichtigt, wobei die Abgrenzung naturgemäß nicht immer eindeutig sein kann)

Andere Personen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Primož Trubar, protestantischer Prediger und Begründer des slowenischen Schrifttums wie auch der evangelischen Kirche in Slowenien, auch in Deutschland tätig

Institutionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Regensburg existiert ein Slowenischer Lesesaal.

Diplomatische Beziehungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Slowenien unterhält eine Botschaft in Berlin, ein Generalkonsulat in München und ein Konsulat in Düsseldorf. Ein Honorarkonsul ist in Bad Soden aktiv.

Deutschland betreibt eine Botschaft in Ljubljana.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Auswärtiges Amt: Auswärtiges Amt – Beziehungen zu Deutschland. In: Auswärtiges Amt DE. (auswaertiges-amt.de [abgerufen am 26. Januar 2018]).
  2. Slowenien – Wichtigste Exportländer 2016 | Statistik. Abgerufen am 26. Januar 2018.
  3. Slowenien – Wichtigste Importländer 2016 | Statistik. Abgerufen am 26. Januar 2018.
  4. Auswärtiges Amt: Auswärtiges Amt – Beziehungen zu Deutschland. In: Auswärtiges Amt DE. (auswaertiges-amt.de [abgerufen am 26. Januar 2018]).
  5. Deutsche Bahn AG, Unternehmensbereich Personenverkehr, Marketing eCommerce: bahn.de – Ihr Mobilitätsportal für Reisen, Bahn, Urlaub, Hotels, Städtereisen und Mietwagen. Abgerufen am 26. Januar 2018.
  6. Skyscanner | Schnell die billigsten Flüge finden: Zeit & Geld sparen! Abgerufen am 26. Januar 2018 (deutsch).
  7. Entry of general meeting resolution to squeeze out minority shareholders in companies register. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Juni 2015; abgerufen am 26. Januar 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lju-airport.si
  8. Wandern auf der Via Alpina: Der Violette Weg. (via-alpina.org [abgerufen am 26. Januar 2018]).
  9. TOURISM IN NUMBERS 2016: Slovenia. (PDF) Abgerufen am 26. Januar 2018 (englisch).
  10. Goethe-Institut Slowenien. Abgerufen am 28. Januar 2018.
  11. Auswärtiges Amt: Auswärtiges Amt – Kultur- und Bildungspolitik. In: Auswärtiges Amt DE. (auswaertiges-amt.de [abgerufen am 28. Januar 2018]).
  12. Slovenisch – Slavische Philologie – Slavistik – LMU München. Abgerufen am 28. Januar 2018.
  13. afertig: Profil des Instituts für Slawistik — Institut für Slawistik. Abgerufen am 28. Januar 2018.
  14. Alan Ng: germanistik.net: Germanistik an den Universitäten der Welt. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Mai 2019; abgerufen am 28. Januar 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.germanistik.net
  15. Alan Ng: germanistik.net: Germanistik an den Universitäten der Welt. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Mai 2019; abgerufen am 28. Januar 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.germanistik.net
  16. kicker online, Nürnberg, Germany: Podolski mit Torriecher: Slowenien – Deutschland 0:1 (0:1). Abgerufen am 28. Januar 2018 (deutsch).
  17. Beilage zu Memorandum des Vereinsvorsitzenden Gril. (Memento vom 11. Oktober 2007 im Internet Archive) Gottscheer Altsiedlerverein, Krapflern/Občice.
  18. Domen Caharijas: Kočevarji staroselci – Kultura po 700 letih na robu propada (‚Gottscheer Altsiedler – Kultur nach 700 Jahren am Rande des Untergangs‘). Dnevnik, 17. Oktober 2009 (slowenisch)
  19. a b Srečanje z Avstrijskim Predsednikom (Treffen mit dem österreichischen Präsidenten). Zveza kočevarskih organizacij/ Dachverband der Gottscheer Organisationen, abgerufen am 29. Januar 2018 (slowenisch, Internetpräsenz des Vereins).
  20. Peter Kosler Verein in Ljubljana auf gottschee.de
  21. Verein der Gottscheer Altsiedler in Slowenien noch (Občice/Krapflern), gottscheer.net – Gottscheer Altsiedlerverein
  22. Österreichisches Kulturforum in Slowenien: Die deutschsprachige Volksgruppe in Slowenien (Memento vom 12. August 2014 im Internet Archive).
  23. Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen. Europarat-Empfehlungen zur deutschen Sprache in Slowenien (PDF (Memento des Originals vom 3. August 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/agdm.fuen.org).
  24. Fischer zu zweitägigem Besuch in Slowenien. In: orf.at, 31. August 2013, abgerufen am 21. November 2017.
  25. Gottscheer Altsiedlerverein, Archivlink (Memento vom 9. Oktober 2007 im Internet Archive)
  26. Österreichisches Kulturforum in Slowenien: Die deutschsprachige Volksgruppe in Slowenien (Memento vom 12. August 2014 im Internet Archive).
  27. Ausländeranteil in Deutschland bis 2016 | Statistik. Abgerufen am 28. Januar 2018.