Ernstberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ernstberg
Erensberg / Erresberg

Blick aus Richtung Südosten vom Mäuseberg
am Weinfelder Maar zum Ernstberg

Höhe 699,8 m ü. NHN [1]
Lage bei Hinterweiler; Landkreis Vulkaneifel, Rheinland-Pfalz (Deutschland)
Gebirge Eifel
Koordinaten 50° 13′ 49″ N, 6° 46′ 9″ OKoordinaten: 50° 13′ 49″ N, 6° 46′ 9″ O
Ernstberg (Rheinland-Pfalz)
Ernstberg (Rheinland-Pfalz)
Typ Schichtvulkan
Gestein Lava, Basalt

Der Ernstberg (auch Erensberg oder Erresberg genannt) bei Hinterweiler im Landkreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz ist mit 699,8 m ü. NHN[1] der höchste der Westeifelvulkane und nach der Hohen Acht (746,9 m) der zweithöchste Berg der Eifel.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ernstberg liegt im Zentrum des Naturparks Vulkaneifel im Gebiet der Ortsgemeinde Hinterweiler. Sein Gipfel erhebt sich rund 1,2 km südöstlich (Luftlinie) von deren Dorfkirche. Nordnordöstlich des Bergs befindet sich Dockweiler, östlich Waldkönigen, südsüdöstlich Steinborn und westlich Kirchweiler.

Naturräumliche Zuordnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ernstberg gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Osteifel (Nr. 27), in der Haupteinheit Kyllburger Waldeifel (277) und in der Untereinheit Kyllburger Waldrücken (277.2) zum Naturraum Prümscheid (277.20), wobei direkt im Südwesten über Nordwesten bis Nordosten in der Haupteinheit Kalkeifel (276) und in der Untereinheit Nördliche Vulkaneifel (276.8) der Naturraum Dockweiler Vulkaneifel (276.81) angrenzt.

Geologie und Flora[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ernstberg ist ein altpleistozäner Schichtvulkan mit bezeichnender ringförmiger Anordnung von Schweißschlacken- und Basalteinlagerungen (Nephelin-Leuzitit). Sein Gipfel besteht aus Schweißschlacken, die einen nach Osten offenen Kraterwall aufbauen. Hier sind die Basaltmassen ausgeflossen, die am Osthang des Berges einen Halbkreis bilden; vom Mittelalter bis etwa 1930[2] wurden am Bergfuß Mühlsteine gebrochen. In seiner Waldlandschaft kommen Mondviolen (Lunaria rediviva) vor.

Höhle und Martinswand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etwas unterhalb des Ernstberggipfels befindet sich eine Höhle, die von der einen zur anderen Bergseite führt. Ihre Eingänge sind versperrt, sodass ein Höhlenbegehen nicht möglich ist. Auf der Südostflanke des Bergs liegt die felsige Martinswand.

Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Großteilen des Ernstbergs liegt das am 20. September 1978 von der Bezirksregierung Trier ausgewiesene Naturschutzgebiet Ernstberg (CDDA-Nr. 81623)[3][4], das 96 ha groß ist. Innerhalb diesem Gebiet ist seit 16. April 1938[5] als flächenhaftes Naturdenkmal der Gipfel des Ernstberges (ND-7233-525)[6] ausgewiesen; sein Schutzzweck ist die Erhaltung des Schichtvulkans. Auf dem Berg befindet sich ein Teil des Landschaftsschutzgebiets Zwischen Üß und Küll (CDDA-Nr. 326012; 1982 ausgewiesen; 396,32 km² groß). Zudem liegt dort ein Teil des Fauna-Flora-Habitat-Gebiets Gerolsteiner Kalkeifel (FFH-Nr. 5706-303; 84,08 km²).[7][8]

Wintersport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Winter bestehen am Ernstberg bedingt durch die Höhenlage oft gute Wintersportmöglichkeiten. Gespurte Langlauf-Loipen, Rodelhang und Hütte mit Skiverleih sind vorhanden.

Verkehr und Wandern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreuz etwa 250 Jahre alt am Aufstieg zum Berg
Steinkreuz vom extremen Winter 1783/84

Rund um den Ernstberg verlaufen mehrere Straßen: Ein paar Kilometer östlich des Bergs verläuft die Bundesstraße 421, die vom nördlichen Dockweiler, vorbei an Waldkönigen ins südliche Daun führt. Von dieser Straße zweigt bei Waldkönigen die Kreisstraße 35 ab, die in der Ortschaft auf die in Richtung Süden nach Steinborn führende K 12 trifft. Von dort führt die Landesstraße 28 nordwestwärts nach Kirchweiler, wo die K 36 in Richtung Nordosten nach Hinterweiler führt. Hier schließt sich die ostsüdostwärts nach Waldkönigen verlaufende die K 35 an, womit sich die Umrundung schließt. Zum Beispiel an diesen Straßen beginnend kann man den Berg auf Waldwegen und -pfaden erwandern.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise)
  2. Ortsgemeinde Hinterweiler: Ortsinformation Hinterweiler (Memento des Originals vom 19. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hinterweiler.de, auf hinterweiler.de
  3. Lagekarte Ernstberg mit gleichnamigem Naturschutzgebiet beim Landschaftsinformationssystem der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz auf map1.naturschutz.rlp.de
  4. Rechtsverordnung über das Naturschutzgebiet „Ernstberg“ (Memento des Originals vom 23. Juli 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/naturschutz.rlp.de (PDF; 79 kB), Landkreis Daum, vom 20. September 1978 auf naturschutz.rlp.de
  5. Eintrag zu Gipfel des Ernstberges in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 3. Februar 2016.
  6. Rita Gehendges: Naturdenkmale des Landkreises Daun. Hrsg.: Landkreis Daun. 1985, S. 322.
  7. 5706-303 Gerolsteiner Kalkeifel.  (FFH-Gebiet) Steckbriefe der Natura-2000-Gebiete. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Abgerufen am 29. Juni 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.bfn.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juli 2023. Suche in Webarchiven) (siehe dazu die Disk "BfN hat umstrukturiert...")
  8. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)