FDP-Bundesparteitag 1951

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Koordinaten: 48° 7′ 17″ N, 11° 34′ 57″ O

Titel 3. ordentlicher Bundesparteitag
Ordnungsnummer 3
Ort München
Bundesland Bayern
Halle Salvator-Keller am Nockherberg
Beginn 18. September 1951
Dauer (in Tagen) 6

Den Bundesparteitag der FDP 1951 hielt die FDP vom 18. bis 23. September 1951 in München ab. Es handelte sich um den 3. ordentlichen Bundesparteitag der FDP in der Bundesrepublik Deutschland. Der Parteitag fand im Salvator-Keller am Nockherberg statt.[1]

Verlauf und Beschlüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Begrüßungsreden hielten der Bundesvorsitzende Franz Blücher, der Landesvorsitzende Thomas Dehler und als Vertreter des bayerischen Landtags Alois Hundhammer (CSU).

Auf dem Parteitag trat der stellvertretende Landesvorsitzende der FDP Nordrhein-Westfalen Hans Albrecht Freiherr von Rechenberg bei der Wahl des Bundesvorsitzenden erfolglos als Gegenkandidat von Franz Blücher an. Das Abstimmungsergebnis lautete 153 zu 91 Stimmen.

Der Parteitag fasste Beschlüsse zur Amnestie von Kriegsverbrechern und zur Neugliederung des Bundesgebietes. Außerdem erfolgte eine deutliche Ablehnung der betrieblichen Mitbestimmung. Während der bayerische Landesvorsitzende Thomas Dehler den wirtschaftlichen Sachverstand der Gewerkschaften bestritt, argumentierten die gemäßigten Kräfte um Hermann Schäfer für die Unabhängigkeit und Vereinigungsfreiheit der Gewerkschaften.

Diskutiert wurde weiterhin über eine Überprüfung der Wahlsysteme für Bundestag und Länderparlamente, die Gründung einer parteieigenen Zeitung, eine Resolution zum Bekenntnis der FDP zum unitarischen Staatsaufbau, die Ausarbeitung eines Parteiprogramms, die Wiedereinführung des Deutschlandliedes als Nationalhymne, die Stellung des Wohnungsbaus, verschiedene Wirtschaftsfragen sowie die Entnazifizierung. Es gab Vorlagen des Vertriebenenausschusses, des Verkehrsausschusses und des finanzpolitischen Ausschusses (Einführung der Bundesfinanzverwaltung, Erfassung der Steuersünder). Außerdem wurde die Gründung eines Ausschusses für Gesundheitswesen beschlossen.

Am Rande des Parteitags kam es zu einer Sondertagung ehemaliger LDPD-Mitglieder.

Bundesvorstand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Franz Blücher (1950)

Dem Bundesvorstand gehörten nach diesem Parteitag an:

Vorsitzender Franz Blücher
Stellvertretender Vorsitzender Hermann Schäfer
Beisitzer Herta Ilk, Ernst Mayer, Erich Mende, Friedrich Middelhauve, Hans Wolfgang Rubin, Carl-Hubert Schwennicke
Beisitzer Gesamtvorstand Konrad Frühwald, Karl Hepp, Paul Luchtenberg, Marie-Elisabeth Lüders, Heinz Müller, Hans Wellhausen
Vertreter der Landesverbände Otto Bezold (Bayern), Walter Conrad (Berlin), Hermann Wenhold (Bremen), Willy Max Rademacher (Hamburg), Victor-Emanuel Preusker (Hessen), Artur Stegner (Niedersachsen), Hans Albrecht Freiherr von Rechenberg (Nordrhein-Westfalen), Anton Eberhard (Rheinland-Pfalz), Paul Waeldin (Südbaden), Hans Revenstorff (Schleswig-Holstein), Wolfgang Haußmann (Württemberg-Baden), Eduard Leuze (Württemberg-Hohenzollern)
Mitglieder per Amt Thomas Dehler (Bundesminister), Eberhard Wildermuth (Bundesminister), August-Martin Euler (Vorsitzender Bundestagsfraktion)

Dokumente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: Bundesparteitag – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bundesparteitag München 1951. Vorworte von Thomas Dehler und Franz Blücher, hrsg. vom FDP-Landesverband Bayern, Kräh & Bergmiller-Druck, München 1951.
  • Paul Luchtenberg, Karl Gaul: Kulturgesinnung als politische Aufgabe. Vorträge auf dem Bundesparteitag der FDP 1951 in München, Rems-Druckerei, Schwäbisch Gmünd 1951 (= Schriftenreihe der FDP, 6).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jürgen Dittberner: Die FDP. Geschichte, Personen, Organisation, Perspektiven. Eine Einführung, VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2. Aufl., Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-17494-5.
  • Peter Juling: Programmatische Entwicklung der FDP 1946 bis 1969. Einführung und Dokumente. Anton Hain Verlag, Meisenheim 1977, ISBN 3-445-01529-5.
  • Heino Kaack: Zur Geschichte und Programmatik der Freien Demokratischen Partei. Grundriß und Materialien, Anton Hain Verlag, Meisenheim 1976, ISBN 3-445-01380-2.
  • Volker Stalmann (Bearb.): Die FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag. Sitzungsprotokolle 1949–1969, 2 Halb-Bde., Droste, Düsseldorf 2017, ISBN 978-3-7700-5338-4.
  • Udo Wengst (Bearb.): FDP-Bundesvorstand. Die Liberalen unter dem Vorsitz von Theodor Heuss und Franz Blücher. Sitzungsprotokolle 1949–1954. Erster Halbband: 1949–1952, Droste, Düsseldorf 1990, ISBN 3-7700-5159-9.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Informationen aus: Archiv des Liberalismus (www.freiheit.org/content/archiv-des-liberalismus)(ADL), Bestand FDP-Bundesparteitage, A1-1.