FDP-Bundesparteitag 1982

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Titel 33. ordentlicher Bundesparteitag
Ordnungsnummer 33
Ort Berlin
Bundesland Berlin
Halle Internationales Congress Centrum Berlin (ICC)
Beginn 5. November 1982
Dauer (in Tagen) 3
Delegierte 400
Internationales Congress Centrum und Funkturm

Den Bundesparteitag der FDP 1982 hielt die FDP vom 5. bis 7. November 1982 im Internationalen Congress-Centrum (ICC) in West-Berlin ab. Es handelte sich um den 33. ordentlichen Bundesparteitag der FDP in der Bundesrepublik Deutschland.

Planung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Parteitag fand fünf Wochen nach der „Wende“ und dem Ende der sozial-liberalen Koalition unter Bundeskanzler Helmut Schmidt sowie der Bildung der ersten Bundesregierung unter Helmut Kohl statt. Aufgrund der notwendigen Terminierung im ICC war der Termin per Umlaufbeschluss des Bundesvorstandes bereits zwischen dem 29. August und dem 15. September 1979 festgelegt worden.

Beschlüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Parteitag verabschiedete ein Papier „Wir wollen Europa – jetzt!“ sowie Thesen zum Strafvollzug. Er fasste Beschlüsse zum Genscher-Colombo-Plan einer „Europäischen Akte“, zum Berliner Manifest der Liberalen, zur Jugendarbeit und zum Koalitionswechsel von der SPD zur CDU/CSU.[1]

Bundesvorstand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Parteitag trat Uwe Ronneburger bei der Wahl des Bundesvorsitzenden als Gegenkandidat von Hans-Dietrich Genscher an und unterlag mit 169 zu 222 Stimmen. Zur neuen Generalsekretärin wurde Irmgard Adam-Schwaetzer gewählt.

Dem Bundesvorstand gehörten nach der Neuwahl 1982 an:

Position Name Wahlergebnis (Abg. // Ja // Nein // Enh // Ung.)
Vorsitzender Hans-Dietrich Genscher
Stellvertretender Vorsitzender Wolfgang Mischnick
Stellvertretender Vorsitzender Jürgen Morlok
Stellvertretender Vorsitzender Gerhart Baum
Schatzmeister Richard Wurbs
Beisitzer im Präsidium Horst-Jürgen Lahmann
Beisitzer im Präsidium Otto Graf Lambsdorff
Beisitzer im Präsidium Werner Klumpp
Generalsekretärin Irmgard Adam-Schwaetzer
Mitglieder per Amt Martin Bangemann, Hans-Günter Hoppe
Ehrenvorsitzender Walter Scheel
1. Abteilung, Beisitzer im Bundesvorstand Uwe Ronneburger, Burkhard Hirsch, Hinrich Enderlein, Heinrich Jürgens, Manfred Brunner, Walter Rasch, Hans-Günther Heinz, Ekkehard Gries, Klaus Brunnstein, Hans-Joachim Otto, Walter Henn, Manfred Richter
2. Abteilung, Beisitzer im Bundesvorstand Lieselotte Funcke, Ursel Redepenning, Andreas von Schoeler, Wolf-Dieter Zumpfort, Rolf Bialas, Martin Grüner, Detlef Kleinert, Karl-Hans Laermann, Walter Hirche, Wolfgang Lüder, Jürgen Möllemann, Georg Gallus
§ 20 Abs. 1 Nr. 3 der Satzung Josef Ertl, (Bundesminister), Hans A. Engelhard, (Bundesminister)

Finanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Rechnungsprüfer berichteten über die Geschäftsjahre 1980 und 1981.

  • 1980
    • Einnahmen: 13,83 Mio. DM
    • Ausgaben: 19,07 Mio. DM, davon Personal (1,36 Mio.), Sachmittel (1,11 Mio.), Programm/Veranstaltungen (16,6 Mio.)
  • 1981
    • Ausgaben: 6,62 Mio. DM, davon Personal (1,34 Mio.), Sachmittel (0,75 Mio.), Programm/Veranstaltungen (4,53 Mio.)

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bundesjustizminister Hans Engelhard auf dem Bundesparteitag in Berlin

Im Vorfeld hatten die Landesverbände Berlin, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein einen außerordentlichen Bundesparteitag beantragt, der am 16. Oktober 1982 in Düsseldorf stattfinden sollte. Dieser wurde nach Rückzug der Anträge am 4. Oktober 1982 abgesagt.[2]

Zur Presseberichterstattung hatten sich zu diesem Parteitag mehr als 500 Vertreter angemeldet.

Zu Beginn des Parteitags sprach der Regierende Bürgermeister von Berlin Richard von Weizsäcker (CDU) ein Grußwort zu den Delegierten.

Aufgrund des damaligen ZDF-Staatsvertrages wurde der FDP-Vertreter im ZDF-Fernsehrat von den Delegierten gewählt. Unter dem Tagesordnungspunkt „Wahlen ZDF-Fernsehrat“ wurde die neue Generalsekretärin Irmgard Schwaetzer gewählt.

Von dem Bundesparteitag wurde ein stenografisches Wortprotokoll erstellt. Dazu wurden insgesamt elf Stenografen beschäftigt.

Insgesamt tagte der Parteitag über dreißig Stunden. Im einzelnen:

  • 5. November 10:00 – 23:32 (13:32)
  • 6. November 9:15 – 21:18 (12:03)
  • 7. November 9:00 – 13:30 (4:30)

Während des Parteitages erklärten mehrere Delegierte (u. a. Ingrid Matthäus-Maier, Michael Staak, Renate Besser, Gerd Frickenhelm und Roland Appel) ihren Austritt aus der Partei.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dokumente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: FDP-Bundesparteitag 1982 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Bundesparteitag – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Papiere finden sich in Friedrich-Naumann-Stiftung (Hrsg.): Das Programm der Liberalen. Zehn Jahre Programmarbeit der F.D.P. 1980 bis 1990. Nomos, Baden-Baden 1990, ISBN 3-7890-2111-3, S. 155–173.
  2. Informationen aus: Archiv des Liberalismus (www.freiheit.org/content/archiv-des-liberalismus)(ADL), Bestand FDP-Bundesparteitage, A1-1.

Koordinaten: 52° 30′ 16″ N, 13° 16′ 50″ O