Fußball-Bundesliga 1997/98

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Bundesliga 1997/98
Abgebildet ist das Logo der deutschen Fußball-Bundesliga von 1996–2002. Es besteht aus dem Schriftzug "Die Bundesliga" in drei Zeilen. Zusätzlich ein stilisiertes "DFB" in einem geometrischen, eckigen Schrifttyp. Die Schrift ist schwarz gehalten.
Meister 1. FC Kaiserslautern
Champions League 1. FC Kaiserslautern
FC Bayern München
UEFA-Pokal Bayer 04 Leverkusen
VfB Stuttgart
FC Schalke 04
UI-Cup Hansa Rostock
Werder Bremen
Pokalsieger FC Bayern München
Europapokal der
Pokalsieger
MSV Duisburg
Absteiger Karlsruher SC
1. FC Köln
Arminia Bielefeld
Mannschaften 18
Spiele 306
Tore 883 (ø 2,89 pro Spiel)
Zuschauer 10.079.388 (ø 32.939 pro Spiel)
Torschützenkönig Deutschland Ulf Kirsten
(Bayer 04 Leverkusen)
Bundesliga 1996/97
Tabellenführer
Tabellenletzter

Die Saison 1997/98 war die 35. Saison der Bundesliga der Männer. Sie begann am 1. August 1997 und endete am 9. Mai 1998. Erster und somit Deutscher Meister wurde der 1. FC Kaiserslautern. Zum ersten und bisher einzigen Mal in der Bundesliga-Geschichte wurde ein Aufsteiger auf Anhieb Meister.

Saisonüberblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Meisterschaftsduell[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Saison war geprägt vom Titel-Zweikampf zwischen dem 1. FC Kaiserslautern, der gerade aus der 2. Bundesliga aufgestiegen war, und dem Titelverteidiger FC Bayern München. Bereits am ersten Spieltag – als noch nicht absehbar war, dass diese Partie das Spitzenduell der Saison werden würde – kam es zum direkten Aufeinandertreffen der beiden Vereine. Der FCK, trainiert von Otto Rehhagel, gewann mit 1:0 im Münchner Olympiastadion. Besondere Brisanz gewann dieser Sieg dadurch, dass es Rehhagels erstes Spiel gegen den FCB seit seiner dortigen Entlassung 1996 war. Durch ein 1:0 gegen Hertha BSC erklomm der FCK am zweiten Spieltag die Tabellenspitze und hielt die Spitzenposition danach ohne Unterbrechung vom vierten bis zum letzten Spieltag. Auch das Rückspiel gegen den FC Bayern am Betzenberg gewann der FCK (2:0), und trotz einer Schwächephase gegen Ende der Rückrunde sicherten sich die Lauterer vorzeitig den Meistertitel: Am vorletzten Spieltag bezwang Kaiserslautern den Mitaufsteiger VfL Wolfsburg daheim mit 4:0, während der Konkurrent aus München beim MSV Duisburg nur ein 0:0 erreichte. Lautern hatte damit vor dem letzten Spieltag einen uneinholbaren Vorsprung von vier Punkten und stand als Meister fest.

Der FC Bayern München unter Trainer Giovanni Trapattoni erlaubte sich neben den Niederlagen gegen den FCK weitere überraschende Punktverluste, wurde am Ende jedoch Vizemeister und gewann den DFB-Pokal. In diesem Wettbewerb konnten sich die Bayern sowohl gegen Kaiserslautern (2:1-Auswärtssieg im Achtelfinale) als auch Duisburg revanchieren (2:1-Sieg im Endspiel in Berlin). In der Champions League hingegen zog man im ersten bundesdeutschen Duell der Geschichte gegen Titelverteidiger Borussia Dortmund mit 0:0 und 0:1 nach Verlängerung den Kürzeren.

Der 1. FCK und der FCB qualifizierten sich für die Champions League; für den Europapokal der Pokalsieger, der 1998/99 letztmals ausgespielt wurde, qualifizierte sich somit der unterlegene Pokalfinalist aus Duisburg.

Entscheidungen am letzten Spieltag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da die Meisterfrage vorzeitig entschieden war, ging es am letzten Spieltag nur noch um die Europapokalplätze und die Abstiegsplätze. Bayer 04 Leverkusen stand bereits als Dritter und somit UEFA-Pokal-Teilnehmer fest; zudem qualifizierten sich der FC Schalke 04 und der VfB Stuttgart. Das Nachsehen hatten Werder Bremen, das im direkten Duell in Stuttgart unterlag, und Hansa Rostock, dem nach einer überragenden Saison der sechste Platz und der Einzug in den UI-Cup blieb.

Arminia Bielefeld stand vorzeitig als Absteiger fest. Mit in die 2. Bundesliga ging das Gründungsmitglied 1. FC Köln, der erstmals absteigen musste, und nach elf Jahren erster Liga der Karlsruher SC. Der KSC, am ersten und dritten Spieltag Tabellenführer, rutschte nach einem 2:4 in Rostock auf den drittletzten Platz (mit 38 Punkten stieg der KSC mit der bisher (Stand 2022) höchsten Punktzahl seit Einführung der Drei-Punkte-Regel aus der Bundesliga ab), während Borussia Mönchengladbach sich durch ein 2:0 in Wolfsburg rettete. Durch den Kölner Abstieg im Jahr 1998 blieb der Hamburger SV bis zu seinem Abstieg in der Saison 2017/18 der letzte Verein, der seit der ersten Saison 1963/64 stets Mitglied der Bundesliga war.

Übrige Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben Kaiserslautern blieben auch die anderen beiden Aufsteiger VfL Wolfsburg und Hertha BSC in der Liga. Alle Aufsteiger waren bis 2006 ohne Unterbrechung in der ersten Liga vertreten.

Borussia Dortmund konnte mit dem neuen Trainer Nevio Scala die hohen Erwartungen nicht erfüllen, erreichte in der Champions League jedoch das Halbfinale, in dem der BVB gegen Real Madrid ausschied. Im deutschen Duell gegen Bayern München hatten die Dortmunder im Viertelfinale die Oberhand behalten (0:0 auswärts, 1:0 nach Verlängerung zu Hause). Der VfB Stuttgart unter Joachim Löw erreichte im Europapokal der Pokalsieger das Finale, scheiterte dann allerdings in Stockholm mit 0:1 am FC Chelsea. Trotz eines vierten Tabellenplatzes und der damit verbundenen Qualifikation für den UEFA-Pokal wurde Löw am Saisonende entlassen und durch Winfried Schäfer ersetzt.

Verschiedenes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Legendär wurde eine Pressekonferenz vom Trainer des FC Bayern, Giovanni Trapattoni, die mit den Zitaten: „Flasche leer“, „Was erlaube Strunz?“ und „Ich habe fertig“ in den deutschen Sprachgebrauch einging.

Am 27. Spieltag wurden wegen Castortransporten mehrere Begegnungen abgesagt. Sie wurden nach dem 32. Spieltag nachgeholt, was von einigen Seiten als Wettbewerbsverzerrung kritisiert wurde.

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teilnehmende Vereine im Überblick
Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. 1. FC Kaiserslautern (N)  34  19  11  4 063:390 +24 68
 2. FC Bayern München (M)  34  19  9  6 069:370 +32 66
 3. Bayer 04 Leverkusen  34  14  13  7 066:390 +27 55
 4. VfB Stuttgart (P)  34  14  10  10 055:490  +6 52
 5. FC Schalke 04  34  13  13  8 038:320  +6 52
 6. F.C. Hansa Rostock  34  14  9  11 054:460  +8 51
 7. Werder Bremen  34  14  8  12 043:470  −4 50
 8. MSV Duisburg  34  11  11  12 043:440  −1 44
 9. Hamburger SV  34  11  11  12 038:460  −8 44
10. Borussia Dortmund  34  11  10  13 057:550  +2 43
11. Hertha BSC (N)  34  12  7  15 041:530 −12 43
12. VfL Bochum  34  11  8  15 041:490  −8 41
13. TSV 1860 München  34  11  8  15 043:540 −11 41
14. VfL Wolfsburg (N)  34  11  6  17 038:540 −16 39
15. Borussia Mönchengladbach  34  9  11  14 054:590  −5 38
16. Karlsruher SC  34  9  11  14 048:600 −12 38
17. 1. FC Köln  34  10  6  18 049:640 −15 36
18. Arminia Bielefeld  34  8  8  18 043:560 −13 32
  • Deutscher Meister und Teilnahme an der UEFA Champions League 1998/99: 1. FC Kaiserslautern
  • DFB-Pokal-Sieger und Teilnahme an der UEFA Champions League: FC Bayern München
  • Teilnahme am Europapokal der Pokalsieger 1998/99: MSV Duisburg (Pokalfinalist)
  • Teilnahme am UEFA-Pokal 1998/99: Bayer 04 Leverkusen, VfB Stuttgart, FC Schalke 04
  • Teilnahme am UI-Cup 1998: F.C. Hansa Rostock, SV Werder Bremen
  • Abstieg in die 2. Bundesliga 1998/99: Arminia Bielefeld, 1. FC Köln, Karlsruher SC
  • (M) Deutscher Meister 1996/97
    (P) DFB-Pokal-Sieger 1996/97
    (N) Aufsteiger aus der 2. Bundesliga 1996/97

    Tabellenverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Kreuztabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe.

    1997/98 1. FC Kaiserslautern FC Bayern München Bayer 04 Leverkusen VfB Stuttgart FC Schalke 04 F.C. Hansa Rostock SV Werder Bremen MSV Duisburg Hamburger SV Borussia Dortmund Hertha BSC VfL Bochum TSV 1860 München VfL Wolfsburg Borussia Mönchengladbach Karlsruher SC 1. FC Köln DSC Arminia Bielefeld
    01. 1. FC Kaiserslautern 2:0 0:3 4:3 3:0 4:3 1:3 1:0 2:1 1:1 1:0 3:0 1:0 4:0 3:2 0:0 3:2 3:1
    02. FC Bayern München 0:1 2:1 3:3 1:1 2:0 2:0 3:0 3:0 4:0 3:0 0:0 3:1 5:2 3:2 1:1 0:2 1:0
    03. Bayer 04 Leverkusen 1:1 4:2 6:1 0:0 1:1 4:1 2:1 5:0 2:2 0:1 3:2 2:2 2:1 1:1 6:1 4:0 0:0
    04. VfB Stuttgart 0:1 0:3 1:0 0:0 2:1 1:0 1:1 5:2 0:0 4:1 2:0 1:1 2:1 3:0 3:0 1:1 1:0
    05. FC Schalke 04 1:1 1:0 2:1 3:4 0:0 0:1 1:1 2:2 1:0 1:0 2:0 2:0 1:1 2:0 2:0 1:0 2:1
    06. Hansa Rostock 2:2 1:3 1:2 1:1 4:1 1:2 2:1 2:1 3:1 4:0 2:2 3:0 0:1 2:0 4:2 1:2 2:1
    07. Werder Bremen 1:1 0:3 2:1 2:2 2:1 1:1 2:2 0:0 2:1 0:2 1:0 3:3 3:1 1:0 2:4 3:0 2:1
    08. MSV Duisburg 1:1 0:0 1:1 0:3 1:0 0:1 2:1 3:0 0:0 0:1 2:0 0:2 2:2 4:5 1:0 2:2 2:1
    09. Hamburger SV 1:1 0:2 0:1 0:0 1:1 0:1 2:1 1:0 1:3 1:1 2:1 1:2 1:2 2:2 3:1 2:1 2:0
    10. Borussia Dortmund 2:2 0:2 0:1 3:1 2:2 3:2 2:2 3:0 0:1 3:0 5:2 2:3 2:1 1:2 2:2 3:0 3:2
    11. Hertha BSC 2:0 2:1 2:2 3:0 1:4 1:1 0:2 1:3 0:2 1:1 2:2 2:0 1:0 2:2 3:1 1:0 1:1
    12. VfL Bochum 1:3 2:3 0:0 0:2 3:0 1:3 0:1 0:0 0:0 2:1 2:1 1:0 2:1 3:1 3:3 2:1 1:0
    13. TSV 1860 München 1:3 2:2 3:4 1:3 1:0 0:1 0:1 0:1 1:1 4:2 3:1 0:2 2:1 2:0 2:2 1:0 1:0
    14. VfL Wolfsburg 2:1 2:3 1:0 1:0 0:0 1:1 1:0 0:2 1:1 1:4 2:1 0:2 1:0 0:2 1:2 1:1 2:0
    15. Borussia Mönchengladbach 1:3 1:1 2:2 0:0 0:1 5:2 0:0 0:3 1:1 1:1 4:2 2:1 5:1 0:2 1:1 4:1 0:0
    16. Karlsruher SC 2:4 1:1 1:1 4:2 0:0 3:0 3:1 1:2 0:1 0:1 0:2 1:1 0:0 2:1 2:5 3:1 3:1
    17. 1. FC Köln 0:0 1:3 2:2 4:2 0:2 0:0 2:0 3:2 1:2 4:2 2:0 2:1 2:3 5:3 3:2 0:1 3:5
    18. Arminia Bielefeld 2:2 4:4 2:1 2:1 1:1 0:1 3:0 3:3 0:3 3:1 1:3 0:2 1:1 0:1 3:1 2:1 2:1

    Torschützenliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Spieler Verein Tore
    1. Deutschland Ulf Kirsten Bayer 04 Leverkusen 22
    2. Deutschland Olaf Marschall 1. FC Kaiserslautern 21
    3. Schweiz Stéphane Chapuisat Borussia Dortmund 14
    Deutschland Michael Preetz Hertha BSC
    5. Deutschland Fredi Bobič VfB Stuttgart 13
    Deutschland Carsten Jancker FC Bayern München
    Schweden Jörgen Pettersson Borussia Mönchengladbach
    Osterreich Toni Polster 1. FC Köln
    Deutschland Roy Präger VfL Wolfsburg
    Deutschland Bernhard Winkler TSV 1860 München

    Wissenswertes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    • Mit dem Abstieg des 1. FC Köln verblieb nur noch der Hamburger SV ununterbrochen in der Bundesliga. Damit stieg das 15. Gründungsmitglied ab. Dem HSV brachte dieses Alleinstellungsmerkmal, bis zu seinem eigenen Abstieg in der Saison 2017/18, den Spitznamen „Bundesliga-Dino“ ein.

    Die Meistermannschaft 1. FC Kaiserslautern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1. 1. FC Kaiserslautern

    Schiedsrichter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Name Geboren Landesverband Spiele Anmerkung
    Hermann Albrecht 1. Sep. 1961 Bayern 15 61 2 1
    Jürgen Aust 30. Jan. 1960 Mittelrhein 14 65 2 2
    Alfons Berg 10. Okt. 1955 Rheinland 15 56 2 1
    Winfried Buchhart 15. Mai 1958 Bayern 13 51 3 0
    Georg Dardenne 14. Jan. 1959 Mittelrhein 15 66 2 1
    Herbert Fandel 9. März 1964 Rheinland 15 61 2 1
    Helmut Fleischer 22. März 1964 Bayern 1 5 0 0
    Lutz Michael Fröhlich 2. Okt. 1957 Berlin 13 52 2 1
    Bernd Heynemann 22. Jan. 1954 Sachsen-Anhalt 17 68 0 2
    Jürgen Jansen 16. Okt. 1960 Niederrhein 14 54 2 0
    Uwe Kemmling 1. Nov. 1960 Niedersachsen 13 51 0 1
    Jörg Keßler 24. Feb. 1964 Thüringen 12 54 0 0
    Torsten Koop 11. Mai 1965 Mecklenburg-Vorpommern 13 49 2 1
    Hellmut Krug 19. Mai 1956 Westfalen 18 59 1 1
    Michael Malbranc 11. März 1953 Hamburg 1 7 0 0
    Markus Merk 15. März 1962 Südwest 18 70 2 3
    Wolfgang Stark 20. Nov. 1969 Bayern 12 44 1 0
    Edgar Steinborn 27. Apr. 1957 Rheinland 17 51 2 0
    Hartmut Strampe 3. März 1956 Niedersachsen 16 69 0 0
    Franz-Xaver Wack 5. März 1965 Bayern 13 55 3 2
    Lutz Wagner 27. Mai 1963 Hessen 13 58 5 0
    Hans-Jürgen Weber 15. Juni 1955 Niederrhein 14 62 5 2
    Bernhard Zerr 12. Juni 1965 Südbaden 14 72 1 1
    Gesamt: 306 1240 39 20
    Quelle: weltfussball.de[1]

    Kader[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1. Schiedsrichter. In: weltfussball.de. Abgerufen am 25. Mai 2018.