Großwehrhagen

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Großwehrhagen
Gemeinde Selfkant
Koordinaten: 51° 1′ N, 5° 57′ OKoordinaten: 51° 1′ 16″ N, 5° 57′ 12″ O
Höhe: [1] 54 (52–54) m
Einwohner: 137 (30. Jun. 2016)[2]
Postleitzahl: 52538
Vorwahl: 02456
Karte
Lage von Großwehrhagen in Selfkant
Ortsschild
Ortsschild

Großwehrhagen ist eine kleine Ortschaft der Gemeinde Selfkant im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen ganz im Westen von Deutschland.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Großwehrhagen liegt im östlichen Gebiet der Gemeinde Selfkant an der ehemaligen Transitstraße, der Landesstraße 410, die von Koningsbosch nach Brunssum führt.

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Starkregen und bei Schneeschmelze fließt das Oberflächenwasser aus den Bereich Großwehrhagen über den Saeffeler Bach in den Rodebach (GEWKZ 281822)[3] und dann weiter in die Maas. Der Rodebach hat eine Länge von 28,918 km bei einem Gesamteinzugsgebiet von 173,385 km².[4]

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heilder Saeffelen Broichhoven
Höngen Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Schümm
Tüddern Süsterseel Kleinwehrhagen

Siedlungsform[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Großwehrhagen ist ein locker bebauter Weiler.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Großwehrhagen auf der Tranchotkarte 1803–1820
Großwehrhagen auf der Urkatasterkarte von 1846
Großwehrhagen auf der Neuaufnahme von 1912

Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1313 Dwerhagen
  • 1476 Twerhagen
  • 1522 Weirhagen
  • 1570 Dwerhagen
  • 1846 Großwehrhagen

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Großwehrhagen gehörte zum Jülicher Amt Millen. Eine sichere Unterscheidung von Kleinwehrhagen ist erst ab dem 16. Jh. möglich. Ein Hof zu Weirhagen erscheint seit 1476 als Lehen der Mannkammer Heinsberg, ein wahrscheinlich anderer wenig später als Lehen der Mannkammer Millen. Der Ort gehörte zum Kirchspiel Höngen.

Großwehrhagen hatte 1828 insgesamt 149 Einwohner und bildete mit Biesen, Dieck und Kleinwehrhagen die Gemeinde Höngen, die zum Amt Selfkant gehörte.

Vom 23. April 1949 bis zum 31. Juli 1963 stand der Selfkant und damit auch die Gemeinde Höngen mit Großwehrhagen unter niederländischer Auftragsverwaltung. Am 1. August 1963 erfolgte nach Zahlung von 280 Millionen D-Mark die Rückführung.[5]

Mit dem Gesetz zur Neugliederung von Gemeinden des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg vom 24. Juni 1969[6] trat am 1. Juli 1969 folgende Gebietsänderung in Kraft.

§ 1 (1) Die Gemeinden Havert, Hillensberg, Höngen, Millen, Süsterseel, Tüddern, Wehr (Amt Selfkant) und die Gemeinde Saeffelen (Amt Waldfeucht) werden zu einer neuen amtsfreien Gemeinde zusammengeschlossen. Die Gemeinde erhält den Namen Selfkant.
§ 1 (2) Das Amt Selfkant wird aufgelöst. Rechtsnachfolgerin ist die Gemeinde Selfkant.

Kirchengeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Pfarre St. Lambertus Höngen war mit Bruch, Groß- und Kleinwehrhagen, eine eigenständige Kirchengemeinde. Die Bevölkerung besteht zum größten Teil aus Katholiken. Bereit um die erste Jahrtausendwende stand in Höngen eine Kapelle, die der Pfarre Gangelt unterstand. Im Jahre 1227 erhielt Höngen das Recht einer Pfarrkirche. Nach der Zerstörung durch den Krieg wurde die jetzige Kirche 1952 geweiht.

Im Dorf steht eine kleine Kapelle. Sie ist der Jungfrau Maria geweiht. Die Kapelle stammt aus dem Jahr 1883. Innen befindet sich ein Rokokoaltar aus einer bereits abgerissenen Kirche. Die einzige Glocke dieser Kirche hängt in der Kapelle und wird noch heute geläutet, allerdings nur wenn jemand aus dem Ort gestorben ist. Wer die Kapelle von innen sehen möchte, muss sie am Sonntag aufsuchen, weil sie nur dann ganztägig geöffnet ist.

Im Zuge der Pfarrgemeindereformen im Bistum Aachen wurde die ehemals eigenständige katholische Pfarrgemeinde St. Lambertus Höngen in die Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) St. Servatius Selfkant eingegliedert.[7]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäß § 3 (1) der Hauptsatzung der Gemeinde Selfkant ist das Gemeindegebiet in Ortschaften eingeteilt. Großwehrhagen bildet mit Höngen eine Ortschaft und wird nach § 3 (2) von einem Ortsvorsteher in der Gemeindevertretung vertreten. Ortsvorsteherin der Ortschaft Höngen ist Ruth Deckers. (Stand 2013)

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kapelle
Wegekreuz
Hinweisschild
Denkmalgeschützte Hofanlage
  • Marienkapelle an der Kapellenstraße, als Denkmal Nr. 42
  • Hofanlage, Kapellenstraße 7, als Denkmal Nr. 44

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Vogelschuss der Bruderschaft in Höngen
  • Patronatsfest und Kirmes in Höngen

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Autobahnanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BAB Streckenabschnitt Anschlussstelle Entfernung
A 46 Heinsberg – Düsseldorf AS Heinsberg 15 km
A 44 Aachen – Mönchengladbach AS Aldenhoven 30 km
A 4 Aachen – Köln AS Weisweiler 40 km

Bahnanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab Bahnhof Geilenkirchen (ca. 15 km Entfernung)

Linie Linienbezeichnung Linienverlauf
RE 4 Wupper-Express AachenMönchengladbachDüsseldorfDortmund
RB 33 Rhein-Niers-Bahn AachenMönchengladbachKrefeldDuisburg
RB 20 Euregiobahn AachenGeilenkirchen

Busanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die AVV-Linien 437 und 438 der WestVerkehr verbinden Großwehrhagen an Schultagen mit Gangelt, Geilenkirchen und Höngen. Zu bestimmten Zeiten kann außerdem der MultiBus angefordert werden.[8]

Linie Verlauf
437 Geilenkirchen Bf – Bauchem – Niederheid – Hatterath – Gillrath – Stahe – Niederbusch – Gangelt – Hastenrath – Kleinwehrhagen – Großwehrhagen – Höngen
438 Saeffelen – Kleinwehrhagen – Großwehrhagen – Höngen – Stein – Havert – Millen-Bruch – Isenbruch – Schalbruch

Straßennamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kapellenstraße, Kreisstraße, Schützenpfad

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Handbuch des Bistums Aachen. 3. Auflage. Kühlen, Mönchengladbach 1994, ISBN 3-87448-172-7, S. 687–690
  • Leo Gillessen: Die Ortschaften des Kreises Heinsberg, ISBN 3-925620-13-3, S. 244
  • Leo Gillessen: Zur Ortsnamen- und Siedlungskunde des südlichen Selfkantkreises, in: Heimatkalender 1971, S. 41–50
  • Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz. Nicolai, Berlin und Stettin 1830

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Großwehrhagen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deutsche Grundkarte 1:5000
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 1. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.selfkant.de
  3. http://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuv/wasser/pdf/Gewaesserverzeichnis%20GSK3C.xls
  4. Gebietsverzeichnis (Memento vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive)
  5. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aachener-zeitung.de
  6. https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?print=1&anw_nr=2&gld_nr=%202&ugl_nr=2020&val=4036&ver=0&sg=0&menu=1&aufgehoben=N&keyword=&bes_id=4036
  7. St. Lambertus, Höngen (Memento vom 1. Juli 2013 im Internet Archive)
  8. MultiBus. In: west-verkehr.de. WestVerkehr GmbH, abgerufen am 10. Februar 2021.